„Der Serienkiller, der keiner war und die Psychotherapeuten, die ihn schufen“ von Dan Josefsson
Der Serienkiller, der keiner warEckdaten
Übersetzung: Stefan Pluschkat
ISBN: 978-3-442-71566-4
btb Verlag (Verlagsgruppe Random House)
2017
559 Seiten + 1 Seite Dank + 15 Seiten Literatur + 15 Seiten Anmerkungen
mit Fotos
Cover
Das ...
Eckdaten
Übersetzung: Stefan Pluschkat
ISBN: 978-3-442-71566-4
btb Verlag (Verlagsgruppe Random House)
2017
559 Seiten + 1 Seite Dank + 15 Seiten Literatur + 15 Seiten Anmerkungen
mit Fotos
Cover
Das Cover ist schlicht, aber dafür ist der Titel umso aussagekräftiger und anziehender.
Inhalt
Schweden, 1991: Sture Bergwall, ein homosexueller Drogenabhängiger und Kleinkrimineller, wird in die Klinik Säter nördlich von Stockholm eingewiesen. In der forensischen Psychiatrie macht er eine Therapie und wir mit Psychopharmaka behandelt. Im Zuge der Behandlung glaubt er, sich an schlimme Traumata aus seiner Kindheit zu erinnert, und gesteht, als monströser Serienkiller Thomas Quick mehr als 30 Opfer vergewaltigt und getötet zu haben. Fast 20 Jahre später stellte sich heraus: Seine Geständnisse waren frei erfunden. Seine Motive: verschreibungspflichtige Drogen, Geltungsbewusstsein und der Einfluss seiner Therapeutin und deren Zirkel, die glaubten, mit diesem Fall Geschichte schreiben zu können.
Autor
Dan Josefsson ist preisgekrönter Autor, Journalist und Dokumentarfilmer. Für „Der Serienkiller, der keiner war“ wurde er mit dem Preis der Swedish Society of Investigative Journalists, dem Johan Hansson Preis für Non-Fiction und dem Swedish Grand Prize for Journalism ausgezeichnet.
Meinung
Als ich den Titel des Buches gesehen hatte, musste ich einfach das Buch haben! Auch die Leseprobe hat mich nicht enttäuscht, denn diese Geschichte ist einfach der Wahnsinn! Danach ist man wie ausgewechselt. Ich konnte am Ende nur denken, wie krank ein Mensch sein muss, dass er einen Kleinkriminellen zu einem Serienmörder macht, nur um Erfolg zu haben? Ist unsere Gesellschaft schon so tief gesunken?
Und dass dieser Justizskandal erst 20 (!!!!) Jahre danach als solcher enthüllt wurde, lässt mich sprachlos werden. Da fragt man sich, wie viele solcher Fälle noch ans Tageslicht gelangen, wenn sich die richtigen Leute dahinterklemmen. Da läuft mit großer Wahrscheinlichkeit etwas falsch. Es ist zwar nicht in Deutschland passiert, aber selbst hier denke ich, dass solche Fälle durchaus möglich sind. Wie kann man jemanden einfach grundlos verurteilen? Da kann ja jeder kommen und jemanden beschuldigen, etwas getan zu haben. Wozu haben wir Gerichte und Richter? Da kann ich echt nur den Kopf schütteln.
Die Geschichte an sich ist sehr fesselnd und interessant, aber ich kam nicht wirklich mit dem Schreibstil zurecht. Er war mir zu, ich weiß nicht, wie ich das erklären soll. Vielleicht erinnerte er mich zu sehr an einen Zeitungsbericht. Es fiel mir zunehmend schwerer, das Buch zu lesen. Trotzdem habe ich es wegen der Geschichte bis zum Ende gelesen. Es regt auf jeden Fall zum Nachdenken an.
❤❤❤❤ von ❤❤❤❤❤