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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2024

Großartig und sehr emotional

Die Frauen jenseits des Flusses
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Kristin Hannahs Romane mochte ich bisher alle ausgesprochen gerne. In diesem widmet sie sich einer Gruppe von Menschen die von der Geschichtsschreibung weitestgehend vergessen wurden. Die Protagonisten ...

Kristin Hannahs Romane mochte ich bisher alle ausgesprochen gerne. In diesem widmet sie sich einer Gruppe von Menschen die von der Geschichtsschreibung weitestgehend vergessen wurden. Die Protagonisten ihres Romans sind Frauen die sich während des Vietnam Krieges als Krankenschwestern verpflichtet haben. Die Protagonistin Frankie, eine junge Frau aus gut situierten, wohlbehüteten Verhältnissen verpflichtet sich um ihren Bruder nicht alleine nach Vietnam schicken zu müssen. Ihre Eltern verstehen das absolut nicht, schon gar nicht nachdem Frankies Bruder ums Leben kommt. Doch Frankie hat einen Entschluss gefasst. Das dieser allerdings ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird ist ihr anfangs nicht bewusst. Sie findet so etwas wie eine neue Familie, eine große Liebe, muss sehr viele abschiede und schwere Verluste verkraften und wächst dabei über sich hinaus.

Ich fand die Geschichte wirklich sehr spannend. Frankie macht im Laufe der Handlung eine unglaubliche Entwicklung durch.

Anhand von Frankie wird hier eine Geschichte erzählt wie sie wohl in Kriegszeiten immer wieder passieren kann. All das Leid, die Entbehrungen das Trauma, die Ernüchterung ebenso wie die Hoffnung das richtige zu tun und die Ablehnung der Kriegsgegner, die berachtund und der Hass derjenigen die die militärischen Habdlungen der USA nicht gutheißen können werden hervorragend durch die authentischen Protagonisten wiedergespiegelt. Ein wirklich großartiger, sehr emotionaler und gelungener Roman

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Veröffentlicht am 09.11.2024

Ein erschütternde Schicksal

Im Namen der Barmherzigkeit
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Hera Lind erzählt in ihrem aktuellen Tatsachenroman die Geschichte von Steffi die als dreiinhalbjährige zu einer Pflegefamilie auf einen Bauernhof in der Steiermark kommt.

Dort muss sie harte Körperliche ...

Hera Lind erzählt in ihrem aktuellen Tatsachenroman die Geschichte von Steffi die als dreiinhalbjährige zu einer Pflegefamilie auf einen Bauernhof in der Steiermark kommt.

Dort muss sie harte Körperliche Arbeit leisten, wir von ihren "Geschwistern" herabgewürdigt. Immer wieder muss sie erfahren das sie als Pflegkind ein Mebsch zweiter Klasse ist und immerwieder ist sie Gewalt durch ihre Pflegeeltern ausgesetzt.
Als ihr Pflegevater sich immer wieder an ihr vergeht und sie auf grausamste Weise Sexuell missbraucht verfällt sie in tiefe Verzweiflung und Apathie. Sie weiß... Jeder Fluchtversuch ist zwecklos. Immer wieder schärft ihr Pflgevater ihr das ein und würdigt sie herab während er sie immer wieder vergewaltigt.

Als sie einen Jungen Mann kennenlernt und sich verliebt hofft sie auf einen Ausweg aus ihrer Misere. Doch dann wird sie schwanger und steht erneut vor einem Scherbehaufen.

Immer tiefer versinkt sie in Verzweiflung. Als sie sich Schwanger in ein Kloster flüchtet erfährt sie das erste Mal Geborgenheit und versucht ihr Leben zu ändern.


Die Geschichte von Steffi hat mich teilweise an meine Grenzen gebracht. Die Schilderungen des Kindesmissbrauchs durch ihren Pfelgevater sind wirklich grauenvoll und teilweise wurde mir immer wieder schlecht beim Lesen. Die kleine Steffi tut einem einfach nur unheimlich leid und am liebsten würde man sie in den Arm nehmen. Man hofft einfach nur das sie ihren Weg findet.

Ein wirklich gelungenes, berührendes und heftiges Buch das wohl niemanden kalt lassen wird.

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Veröffentlicht am 01.11.2024

Eine liebe zwischen Worten und Farben

Clara und Rilke
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Ich hab das "ich" verlernt und weiß nur : wir. Mit der Geliebten wurde ich zu zwein; und aus uns beiden in die Welt hinein ubd über alles Wesen wuchs das Wor. Und weil wie alles sind, sind wir allein." ...

Ich hab das "ich" verlernt und weiß nur : wir. Mit der Geliebten wurde ich zu zwein; und aus uns beiden in die Welt hinein ubd über alles Wesen wuchs das Wor. Und weil wie alles sind, sind wir allein."
Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), eigentlich René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke, österreichischer Erzähler und Lyriker; gilt als einer der bedeutendsten Dichter der literarischen Moderne

In ihrem Roman erzählt Lena Johannson die Liebesgeschichte zwischen dem Dichter Rainer Maria Rilke und der Bildhauerin Clara Westhoff die alles andere als Konventionell war. Clara und Rilke lernen sich kennen und es entwickelt sich eine Art dreiecksbeziehung zwischen Rilke, Clara und der Malerin Paula Becker. Diese Beziehung gründet auf gegenseitiger Freiheit, Inspiration und der Überzeugung das jeder von ihnen seinem schöpfungsdrang sowie seinem Bedürfnis nach Freiheit uneingeschränkt nachkommen können muss.

Als jedoch Paula heiratet beginnen Clara und Rainer eine neue Art der Beziehung zu leben. Durch ihre Beziehung zu Rainer, immer schon introvertiert und schüchtern, beginnt die ehemal quirlige und offene Clara sich zurückzuziehen was ihr einige Freundschaften und einiges an Kraft kostet.
Doch ist sie weder Gewillt ihre Kunst noch ihre Beziehung aufzugeben. Sie muss einen Eeg finden beides zu Vereinen.

Ich bin seit langem eine riesiger Fan von Rilkes Lyrik und habe auch "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge" voller Begeisterung Gelesen. Clara Westhoff allerdings kam mir leider bisher weder zufällig noch im Kunstunterricht jemals zu Ohren was ich sehr schade finde da durch recherche gesehen habe das ich ihre Werke wirklich toll finde. Die Beziehung wie sie im Roman geschildert wird, mit allen Höhen und Tiefen, den charakterlichen unterschieden und den Herausforderungen war sehr interessant zu sehen. Der Roman hat mir sowohl inhaltlich als auch stilistisch ausgezeichnet gefallen und für alle Kunst und Poesie Fans spreche ich eine definitive Empfehlung aus sich dieses Buch mal genauer anzuschauen.

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Veröffentlicht am 26.10.2024

Ein tolles Buch

Monsieur Matisse und seine fliegende Schere
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Monsieur Matisse ist Maler. Ein Maler mit der Sonne im Bauch. Seine Farben machen alle Leute froh."

Eines Tages aber ist Henri Matisse krank und muss operiert werden. Danach muss er im Bett liegen und ...

Monsieur Matisse ist Maler. Ein Maler mit der Sonne im Bauch. Seine Farben machen alle Leute froh."

Eines Tages aber ist Henri Matisse krank und muss operiert werden. Danach muss er im Bett liegen und kann nicht malen.

Da hat er eine Idee. Er lässt sich Papier und Schere bringen und fängt an verschiedenste Formen auszuschneiden. So beginnt er eine Collage denn auch wenn er nicht malen kann muss er seiner Kreativität freien Lauf lassen.

Dieses Buch zeigt sehr eindrücklich das es, wenn man für etwas mit ganzem Herzen brennt man oftmals dem drang nicht widerstehen kann diese Leidenschaft auszuüben.

Und auch wenn es auf den ersten Blick schwierig erscheinen mag gibt es immer mehr als nur einen Weg um seine Leidenschaft zu leben und seiner Bestimmung zu Folgen.

Anhand der Geschichte von Heri Matisse wird hier eindrucksvoll und wunderbar bebildert eine Geschichte erzählt.

Eine Geschichte davon das es immer mehr als einen Weg gibt und man sich manchmal trauen sollte neue Wege zu gehen auch wenn es aussehen mag als wäre alles leer und trist wie das Krankenzimmer von Matisse...

man kann sich mit etwas Fantasie und ein bisschen Unterstützung die Farben in sein Leben zurückholen.

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Veröffentlicht am 13.10.2024

Ein sehr besonderes Buch

Akikos stilles Glück
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Jan - Philipp Sendker erzählt in "Akikos stilles Glück" die Geschichte von zwei Menschen die auf ihre ganz eigene Art und Weise versuchen sich in der Welt zurechtzufinden.


Akiko lebt nsch dem Tod ihrer ...

Jan - Philipp Sendker erzählt in "Akikos stilles Glück" die Geschichte von zwei Menschen die auf ihre ganz eigene Art und Weise versuchen sich in der Welt zurechtzufinden.


Akiko lebt nsch dem Tod ihrer Mutter alleine in Tokio. Als sie zufällig Kento, einen ehemaligen Schulkollegen und ihre erste Liebe wieder trifft entwickelt sich zwischen den beiden eine sehr besondere Freundschaft. Kento und Akiko leben in selbstgewählter Einsamkeit. Kenot als Hikikomori der nur nachts sein Haus verlässt und Akiko als Single und Kontaktscheue Person die sich hauptsächlich durch ihre Arbeit definiert.

Doch je mehr die beiden sich unterhalten desto tiefgründiger werden ihre Gespräche und desto facettenreicher wird auch die Geschichte.

Es geht um Trauer, Verluste, Hoffnungen, Ängste und die Frage welche Rolle man als Person in der Gesellschaft spielen möchte und in wie weit diese mit den Werten und Normen der Gesellschft in der man aufgewachsen ist vereinbar ist.

Ist Kenot als Hikikomori, wie man Personen bezeichnet die sich der Gesellschaft entziehen und sich von der Umwelt weitestgehend isolieren wirklich kein Teil der Gesellschaft mehr der er sich zu entziehen versucht oder wird er gerade dadurch zu einem Menschen der diese Gesellschaft besser zu durchschauen vermag als andere? Und ist Akiko wirklich einsam und selbstsüchtig wie ihre Bekannten es ihr vorwerfen weil sie kein Bedürfnis nach romantischer Liebe oder sexuellen Beziehungen hat oder hat sie ein Level an selbstliebe erreicht von dem andere nur träumen können? Schafft sie es sich einfach selbst genug zu sein und in ihrer Beziehung mit sich selbst aufzugehen oder ist sie einfach Beziehungsubfähig?

Das und nich viel mehr versteckt sich in diesem wunderbaren Buch das nicht nur anhand seiner tiefgründigen Handlung überzeugen konnte sonder mich auch durch seine sprachliche Kraft sowohl beeindruckt als auch tief berührt hat.

Ein absolutes Highlight für mich.

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