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Veröffentlicht am 09.03.2025

Ein Pool voller Haie

Die Villa
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Ein Junggesellinnenabschied auf der Party-Insel Marbella. Fünf Frauen reisen dorthin, um Spaß zu haben. Nur vier Frauen kehren zurück, denn die Braut ist verstorben.
Drei Jahre später leidet Dani, eine ...

Ein Junggesellinnenabschied auf der Party-Insel Marbella. Fünf Frauen reisen dorthin, um Spaß zu haben. Nur vier Frauen kehren zurück, denn die Braut ist verstorben.
Drei Jahre später leidet Dani, eine der ehemaligen Brautjungfern, noch immer darunter, dass sie sich nicht vollständig an das Geschehen von damals erinnern kann. Unter einem Vorwand lockt sie auch die anderen drei zurück nach Marbella in der Hoffnung, dort ihre Erinnerung zurückzuerlangen.

Der Thriller beginnt spannend als Locked-Room-Geschichte, und bald wird in Rückblenden klar, dass die fünf Frauen alles andere als beste Freundinnen waren, sondern die Beziehungen von Neid, Eifersucht und Geheimnissen geprägt waren. Dani folgt den Wegen, die sie damals gegangen waren, und enthüllt dabei immer mehr der wahren Geschichte.
An sich ist die Konstellation des Thrillers natürlich nicht neu, aber bietet eine gute Grundlage für spannende Enthüllungen. Dennoch konnte mich die Story nicht wirklich abholen, denn was mir völlig fehlte, war eine emotionale Andockstation. Sämtliche Frauen des Romans sind verlogen, intrigant oder sehr naiv und dauernd betrunken. Daher fiel es mir äußerst schwer, emotional einzusteigen und wirklich mitzufiebern. Stattdessen schüttelte ich nur ständig den Kopf, wenn sich etwa eine der Frauen arglos einen bitter schmeckenden Cocktail andrehen ließ. Das Frauenbild störte mich leider massiv beim Lesen und ließ mich die Geschichte nur aus der Distanz verfolgen.

„Nach und nach hatten die anderen sie verlassen, hier im tiefen Wasser, wo sie mit den Haien spielte“.

Dieses Zitat trifft die Grundstimmung des Romans am besten. Die Auflösung am Ende ist im Großen und Ganzen nachvollziehbar, wenn auch etwas konstruiert. Mich persönlich konnte der Thriller leider nicht abholen.

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Veröffentlicht am 18.02.2025

Smalltown-Trouble

Gin Fling
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Schon der fünfte Besuch in Bootleg Springs! Und dieses Mal steht Jonah Bodine jun. im Mittelpunkt des Geschehens. Zum einen hat seine Schwester Scarlett es sich in den Kopf gesetzt, ihn mit Shelby zu verkuppeln ...

Schon der fünfte Besuch in Bootleg Springs! Und dieses Mal steht Jonah Bodine jun. im Mittelpunkt des Geschehens. Zum einen hat seine Schwester Scarlett es sich in den Kopf gesetzt, ihn mit Shelby zu verkuppeln – und wir wissen, dass Scarlett immer bekommt, was sie will. Zum anderen gibt es neue Enthüllungen in dem Vermisstenfall um die vor vielen Jahren verschwundene Callie Kendall.

Vier Mal war ich wahnsinnig gerne in Bootleg Springs, habe mich über die Eigenheiten dieses kleinen Ortes und die seiner Bewohner kaputtgelacht und mich mit ihnen gefreut. Aber irgendwie war es dieses Mal anders. Die Geschichte war durchaus wieder schön erzählt, und Jonah und Shelby waren ein wirklich süßes Paar. Allerdings waren mir in diesem Band die Stereotypen überstrapaziert. Was vorher schrullig oder witzig schien, kam in diesem Teil der Reihe zu gewollt herüber, da fehlte die Lockerheit.

Was mir hingegen richtig gut gefiel, waren die Entwicklungen in dem Kriminalfall, der sich wie ein roter Faden durch die gesamte Reihe zieht. Da ging es ein ordentliches Stück voran und wurde sogar wirklich spannend, so dass ich nun kaum erwarten kann, den Abschluss der Reihe zu lesen, der im Sommer erscheint.

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Veröffentlicht am 26.11.2024

Eine viel zu flache Flugkurve

Freier Fall
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Eigentlich sind es zwei Dramen, die in dieser Geschichte stecken: Um Minas Ehe ist es nicht zum Besten bestellt, und ihre Adoptivtochter braucht ganz besondere Zuwendung. So viel, dass Mina sich manchmal ...

Eigentlich sind es zwei Dramen, die in dieser Geschichte stecken: Um Minas Ehe ist es nicht zum Besten bestellt, und ihre Adoptivtochter braucht ganz besondere Zuwendung. So viel, dass Mina sich manchmal davon erdrückt fühlt. Daher tritt sie die Flucht an und meldet sich für einen Rekordflug von London nach Sydney. Doch kaum in der Luft, zeigt sich schon bald, dass da etwas nicht stimmt. Und Mina wird vor die Entscheidung ihres Lebens gestellt.

Nachdem ich bereits zwei Krimis der Autorin gelesen hatte, war meine Erwartungshaltung an diesen neuen Roman recht hoch, zumal das Thema ein wenig an Schirach erinnert. Leider wurde ich von diesem Buch ziemlich enttäuscht. Schnell war das zugrundeliegende Schema der anderen beiden Krimis wieder zu erkennen, schimmerte wie eine Schablone unter der Story durch. Zum anderen war Minas große Entscheidung ein verschenkter Moment. Das moralische und ethische Dilemma wird zugunsten einer impulsiven Handlung aufgegeben. Vor allem wird die Entscheidung anschließend nicht wirklich beleuchtet oder hinterfragt, sondern einfach hingenommen – es ist ja nun schließlich passiert, dann war es eben so. Das war mir viel zu wenig.

Statt der großen Fragen bekam ich reichlich Actionszenen, die an Filme mit Liam Neeson erinnern. Das war auch nett, wäre für mich aber kein Grund gewesen, mir genau dieses Buch vorzunehmen. Hinzu kommt, dass die Bösewichte in dieser Story sehr, sehr eindimensional geschildert sind. Weder ihre Persönlichkeiten noch ihr Motiv wurde in irgendeiner Weise näher beleuchtet.

Für mich persönlich war der Kriminalroman leider eine Enttäuschung.

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Wasserzauber im Königshaus

Sirens – Das Rauschen der Macht
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Das Ritual ist vollzogen, doch plötzlich sind die Karten neu gemischt und in Regan Seaborns Welt ist nichts mehr, wie es war.

Die Fortsetzung der Dilogie knüpft nahtlos an den ersten Band an. Die Urban ...

Das Ritual ist vollzogen, doch plötzlich sind die Karten neu gemischt und in Regan Seaborns Welt ist nichts mehr, wie es war.

Die Fortsetzung der Dilogie knüpft nahtlos an den ersten Band an. Die Urban Fantasy führt uns wieder zu den Artaga, dem Sirenenschwarm, der seinen Standort in London hat. Wir erleben eine abenteuerliche Flucht, Bedrohungen und Verschwörungen, Kämpfe – und dank Regan und Penn auch eine leidenschaftliche Lovestory. Für die Lacher zwischendurch sorgt wieder Wasserdrache Shen, die schon im ersten Band als witziger Sidekick unterwegs war.

Ich muss gestehen, dass mich das Buch beim Lesen nicht richtig packen konnte. Zum einen fühlte es sich stark nach einem Jugendbuch an, was sich für mich vor allem am Ende noch einmal bemerkbar machte. Zum anderen fand ich das Worldbuilding mit den Sirenen nicht ausreichend beschrieben. Auch nach zwei Bänden ist mir noch nicht klar, was es mit den Sirenen eigentlich auf sich hat. Andere Wesen wurden da wesentlich detaillierter geschildert. Und darüber hinaus konnte mich die Story einfach emotional nicht abholen, sondern hat mich seltsam unberührt gelassen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich einfach nicht zur richtigen Zielgruppe gehöre. Daher hoffe ich sehr, dass diese an sich so schöne Story ihren Weg zu anderen begeisterten Leser*innen findet.

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Veröffentlicht am 17.11.2024

Extrafahrt auf dem Gedankenkarussell

Dark Ivy – Halt mich fest
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Ein entsetzliches Unglück ist geschehen. Der erste Teil der Dilogie hatte mit einem brutalen Cliffhanger geendet, und nun liegt zwischen William und Eden alles in Trümmern. Die Schuld erdrückt Will förmlich ...

Ein entsetzliches Unglück ist geschehen. Der erste Teil der Dilogie hatte mit einem brutalen Cliffhanger geendet, und nun liegt zwischen William und Eden alles in Trümmern. Die Schuld erdrückt Will förmlich und er stößt Eden von sich. Die schafft es einfach nicht, all ihre Gefühle für ihn abzutöten.

Die Fortsetzung an der Woodford Academy ist eine Mischkalkulation. Ein halbes Buch beschäftigt sich mit einem endlosen Gedankenkarussell. Äußerliche Handlung findet kaum statt, stattdessen fahren Will und Eden Runde um Runde auf ihren Schuldgefühlen, Selbstvorwürfen etc. herum. Das war mir viel zu viel aufgebauschtes Drama. Immer wieder die gleichen Themen, immer wieder ein noch größeres Drama.

Weit in der zweiten Hälfte dann plötzlich die Kehrtwende. Die Handlung schreitet voran und packt mich, es gibt Dramatik statt künstlichem Drama, und plötzlich kann mich die Geschichte auch wieder berühren.

Leider lag der Schwerpunkt des Romans vor allem auf dem weitaus größeren ersten Teil, und auch der großartige Schreibstil der Autorin konnte mir kaum über den zähen Stillstand hinweghelfen. Ich persönlich hätte mir eine andere Gewichtung gewünscht, denn das Finale zeigt die wunderbare Erzählkunst der Autorin.

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