Historisch, emotional genial!
„Als wir nach den Sternen griffen“ erschien im August 2024 von Theresa Herold. Mit ihrem neuen Roman setzt sie ihren Fokus auf die deutsche Wiedervereinigung und die damit verbundenen Herausforderungen ...
„Als wir nach den Sternen griffen“ erschien im August 2024 von Theresa Herold. Mit ihrem neuen Roman setzt sie ihren Fokus auf die deutsche Wiedervereinigung und die damit verbundenen Herausforderungen und Hoffnungen.
Das Buch spielt im Sommer 1989 in der deutschen Botschaft in Prag. Tausende DDR-Bürger flüchten in die Botschaft in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Unter ihnen ist der alleinerziehende Vater Tobias mit seiner kleinen Tochter Jasmin aus Halle. Tobias wird schnell zum Sprecher der Ostdeutschen, während die Botschaftsmitarbeiterin Judith sich liebevoll um die Geflüchteten kümmert. Als Tobias wegen seiner kranken Mutter Prag verlassen muss, entführt seine Exfrau Jasmin. Judith ist entsetzt und beginnt verzweifelt nach dem Kind zu suchen. Schließlich taucht Jasmin wieder auf, und Judith erkennt, wie tief ihre Gefühle für Tobias sind.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Tobias und Judith erzählt und beleuchtet die Herausforderungen und Emotionen der Flüchtlinge. Tobias ist ein entschlossener und fürsorglicher alleinerziehender Vater. Er hat eine starke innere Stärke entwickelt, die ihm hilft, in schwierigen Zeiten einen klaren Kopf zu bewahren. Trotz der Unsicherheiten, die mit der Flucht aus der DDR verbunden sind, bleibt er entschlossen, seiner Tochter Jasmin ein besseres Leben zu ermöglichen. Im Verlauf der Geschichte wächst Tobias über sich hinaus. Die Herausforderungen und die Verantwortung, die er übernimmt, stärken seinen Charakter und vertiefen seine Bindung zu Jasmin und den anderen Geflüchteten. Judith ist eine warmherzige und empathische Botschaftsmitarbeiterin. Sie zeigt großes Mitgefühl und Engagement für die Geflüchteten und steht ihnen in jeder Situation unterstützend zur Seite. Ihre Rolle in der Botschaft ist essenziell, da sie die Brücke zwischen den Behörden und den Flüchtlingen bildet. Die Autorin wechselt immer mal wieder in Tobias Vergangenheit, zur Begegnung mit seiner Frau, Jasmins Mutter, wie es war, als sie aus der DDR floh und wie sie selbst flüchteten. Das lässt die Leser/innen viele Gefühle und Entwicklungen der Menschen noch besser nachvollziehen.
Das Cover des Buches zeigt ein beeindruckendes Bild der Prager Botschaft im Sommer 1989. Es vermittelt sofort den historischen Kontext und die Dramatik der Ereignisse. Die Farben und das Design sind zurückhaltend, aber wirkungsvoll und lassen die Leser neugierig auf die Geschichte werden.
Theresa Herold möchte mit ihrem Roman die historischen Ereignisse um die deutsche Wiedervereinigung lebendig und emotional erfahrbar machen. Sie zeigt die menschlichen Geschichten hinter den großen politischen Ereignissen und betont die Bedeutung von Hoffnung, Liebe und Solidarität in schwierigen Zeiten.