Doppelgänger
Golden Darkness. Stadt aus Licht & SchattenIch schwanke hier immer noch zwischen vier Sternen und der vollen Punktzahl, denn das Buch hat mir mit seinen ungewöhnlichen Ideen wirklich sehr viel Spaß gemacht. Wie frisch ein Teil der Ideen allerdings ...
Ich schwanke hier immer noch zwischen vier Sternen und der vollen Punktzahl, denn das Buch hat mir mit seinen ungewöhnlichen Ideen wirklich sehr viel Spaß gemacht. Wie frisch ein Teil der Ideen allerdings wirklich ist, kann ich gar nicht beurteilen. Denn die Autorin hat das Setting von Dickens "Eine Geschichte von zwei Städten" in eine Welt der Zukunft versetzt. Dies ist mal ein Klassiker, den ich nicht kenne.
In dieser zukünftigen Welt ist New York geteilt in einen Teil voller reicher Lichtmagier und den dunklen Stadtteil, in dem auch die verachteten Doppelgänger ihr Dasein fristen. Sie zu erschaffen ist verboten, doch es geschieht immer wieder, wenn eigentlich totgeweihte Menschen der Lichtstadt illegal durch Magie vor dem Tode bewahrt werden.
Wir werden mitten hinein geworfen in diese komplexe Welt, und es dauert über 50 Seiten, bis die Protagonistin Lucie mit einigen Erklärungen aufwartet, die dem verwirrten Leser das Dunkel erhellen. Lucies Vater ist zwar ein Lichtmagier, doch sie stammt aus dem dunklen Teil von New York. Liiert ist sie nun mit dem reichen Ethan aus der äußerst mächtigen Sippe der Strykers. Dass ausgerechnet Ethan einen Doppelgänger namens Carwyn hat, ist für Lucie eine unangenehme Überraschung.
Carwyn war für mich das Highlight des Romans. Ich habe mit ihm mitgelitten, doch sein selbstironischer Humor hat mich auch immer wieder zum Schmunzeln gebracht.
Die Handlung schreitet schnell, fast zu schnell voran und wird von Lucie beinahe atemlos erzählt. Auf schmerzhafte Weise muss sie erfahren, dass weder in der Dunkelstadt noch in der Lichtstadt die Dinge so sind, wie sie scheinen und Carwyns und ihre Vergangenheit auf mysteriöse Weise verknüft sind.
Es zeichnet den Roman aus, dass er kein profanes Happy-End bietet. Dennoch hätte ich mir so manches Mal noch etwas mehr Tiefgang erhofft und meine, am Ende einen Logikfehler ausgemacht zu haben.
Trotzdem hält hier der Roman einmal, was der wunderschöne, fast lichtdurchflutete Buchumschlag verspricht. Gerne möchte ich mehr von Sarah Rees Brennan lesen!