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Veröffentlicht am 01.10.2020

Überraschend gut auf den zweiten Blick

Die zitternde Welt
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Die zitternde Welt von Tanja Paar beschreibt die Familiengeschichte eines ungewöhnlichen Paares. Maria reist 1896 hochschwanger dem Vater ihres Kindes, Wilhelm nach Anatolien hinterher und beginnt ...

Die zitternde Welt von Tanja Paar beschreibt die Familiengeschichte eines ungewöhnlichen Paares. Maria reist 1896 hochschwanger dem Vater ihres Kindes, Wilhelm nach Anatolien hinterher und beginnt dort mit ihm ein neues Leben in wilder Ehe. Ein Zitat aus dem Buch beschreibt meiner Meinung nach die Beziehung besonders gut: "Maria war wie der Drache in der Luft, er ihr Gewicht am Boden. Dazwischen eine dünne Schnur, die manchmal gefährlich surrte und sie doch hielt und ihr Richtung gab. Ohne ihn, das wusste sie, wäre sie abgehoben und zerschellt. (S.105)"

Auf nur 300 Seiten bringt uns Tanja Paar die Lebensgeschichte der beiden mit eindringlichen Szenen und Dialogen nah. Die ausgewählten Szenen sind reduziert auf das Wesentliche, jede trägt dazu bei einen Charakter kennenzulernen. Für mich war das Buch eine Liebe auf den zweiten Blick, im ersten Teil musste ich noch warm werden mit dem Erzählstil der Autorin. Während der erste Teil vor allem das Leben von Maria und Willhelm beschreibt, die in Anatolien trotz aller Unterschiede ein glückliches Leben aufgebaut haben, entfaltet sich im zweiten Teil der tragische Teil der Geschichte und der Blick richtet sich auf das Leben der Kinder. Zwei Weltkriege beeinflussen das Geschehen stark, doch manchmal entscheiden kleine Momente über das Schicksal.

Die zitternde Welt ist kein Buch, das man so nebenher liest, viel steht zwischen den Zeilen. Vor allem der zweite Teil hat mich jedoch in seinen Bann gezogen. Das Cover finde ich sehr passend gewählt: Es zeigt einen auf dem Kopf stehenden Orangenbaum und auch für Maria steht die Welt im Buch plötzlich auf dem Kopf.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Schönes Soundbuch mit Kinderliedern

ministeps: Hör rein, sing mit! Erste Kinderlieder zum Anhören: Soundbuch ab 1 Jahr, Spielbuch, Bilderbuch
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Das Buch "Hör rein, sing mit!" ist ein Soundbuch für Babys und Kleinkinder. Laut Altersangabe ist es ab 12 Monaten geeignet, allerdings ist es auch schon mit ca. 1/2 Jahr für meinen Sohn interessant. Im ...

Das Buch "Hör rein, sing mit!" ist ein Soundbuch für Babys und Kleinkinder. Laut Altersangabe ist es ab 12 Monaten geeignet, allerdings ist es auch schon mit ca. 1/2 Jahr für meinen Sohn interessant. Im Buch enthalten sind fünf klassische Kinderlieder (Bruder Jakob, Summ, summ, summ, Alle meine Entchen, Backe, backe Kuchen, Schlaf, Kindchen, Schlaf). Für jedes Lied ist eine Doppelseite im Buch gestaltet, mit Noten und Text und passenden Illustrationen. Die Illustrationen sind alle im Stil des Covers sehr schön kindgerecht gestaltet und auch die gleichen Tierfiguren treten immer wieder auf. Die Bilder sind schön bunt, aber simpel und nicht zu überladen für die Kleinsten. Insgesamt ein sehr schönes Buch.

Die Soundfunktion kann man auf der Rückseite des Buches an und ausstellen, sodass man es auch ohne Geräusche anschauen kann. Der Sound ist etwas rauschig und nicht 100% klar, allerdings kann man die Lieder gut verstehen. Ich finde es etwas laut. Da die Funktion jeweils durch Licht aktiviert wird, ist es wichtig dass beim Lesen die anderen Seiten nicht aufklappen - dann stoppt das Lied und das andere geht los. Außerdem muss es relativ hell sein, damit das Buch funktioniert. Das Batteriefach ist sicher verschraubt und auch ansonsten ist das Buch mit festen Pappseiten sehr kinderfreundlich gestaltet.

Ein schöner Begleiter für die nächsten Monate!

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Für eine grünere Welt

Groß genug, die Welt zu retten
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"Du musst nicht bis morgen warten. Du bist stark, wichtig und schlau. Du kannst heute beginnen" Diese wichtige Botschaft an Kinder findet sich gleich im Vorwort des Buches "Gross genug, die Welt zu retten" ...

"Du musst nicht bis morgen warten. Du bist stark, wichtig und schlau. Du kannst heute beginnen" Diese wichtige Botschaft an Kinder findet sich gleich im Vorwort des Buches "Gross genug, die Welt zu retten" von Loll Kirby und Adelina Lirius.

Das Buch erzählt von 12 Kindern aus der ganzen Welt, die sich für Umweltschutz, Natur und den Erhalt unseres Planeten einsetzen. Dabei wird jedes Kind mit seiner Idee auf einer wunderschön illustrierten Doppelseite vorgestellt.

Die Illustrationen sind für mich einer der großen Pluspunkte dieses Buches. Sie sind sehr detailreich und ansprechend gestaltet. Generell ist das Buch sehr liebevoll und hochwertig gestaltet, mit einem hübschen Cover mit Prägung. Auch das Umschlagpapier ist mit Illustrationen versehen. Solche kleine Details sprechen mich sehr an.

Inhaltlich gefällt mir sehr, dass die Auswahl der Kinder eine große Diversität darstellt. Es sind Kinder mit unterschiedlichen Hautfarben und auch Kinder mit Rollstuhl abgebildet.

Auf jeder Doppelseite wird kurz das Kind, das Land und das entsprechende Ziel vorgestellt und dann kurz erklärt, um welches Problem es sich handelt und welche Idee bzw. welchen Lösungsansatz das Kind hat. Ich war erst skeptisch, ob das Buch für meinen 3jährigen Sohn zu komplex ist. Auch wenn er noch nicht alle der Themen zu 100% versteht, findet er das Buch grundsätzlich sehr interessant. Auf den Seiten ist soviel zu entdecken, dass wir bei einem Mal vorlesen meist nur ca. 3 Doppelseiten schaffen. Die Seiten regen also auf jeden Fall Gespräche zum Thema Umweltschutz an. Ich denke das Buch wird auch in den kommenden Jahren noch spannend sein.

Ein kleiner Minuspunkt ist für mich die Schriftgröße der kleinen erklärenden Texte, die noch auf den Illustrationen abgebildet sind. Sie sind bei etwas schummerigem Licht (wie z.B. abends beim Vorlesen) nicht ganz so gut zu erkennen.

Insgesamt finde ich das Buch sehr gelungen. Es vermittelt die wichtige Botschaft, dass jeder einen Unterschied machen kann und bietet einen schönen Einstieg ins Thema Umweltschutz, ohne dabei mit zu vielen Informationen zu erschlagen.

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Erster Teil top, zweiter Teil flop

Nach uns der Himmel
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Eine Bewertung für „Nach uns der Himmel“ von Simone Buchholz fällt mir nicht ganz leicht, da ich selten so zwiegespalten war, was ein Buch betrifft.
Los ging es total vielversprechend. Der Schreibstil ...

Eine Bewertung für „Nach uns der Himmel“ von Simone Buchholz fällt mir nicht ganz leicht, da ich selten so zwiegespalten war, was ein Buch betrifft.
Los ging es total vielversprechend. Der Schreibstil von Simone Buchholz ist ein besonderer – ich würde ihn am ersten mit einem summenden Bienenstock vergleichen oder einem Kopf voller Gedanken. Es ist viel los, überall passiert was, die Gedanken und Sätze rasen nur so. Durch viele kleine Beobachtungen entsteht ein starkes Bild. Manchen mag das zu viel sein, ich war begeistert und direkt in der Geschichte gefangen! Durch die ersten Kapitel bin ich nur so geflogen, mir gefiel das Mystische, die leicht bedrohliche Stimmung, das Gefühl, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Auch die Covergestaltung ist im Hinblick auf die Geschichte einfach toll und passend!
Im zweiten Teil kam dann für mich persönlich aber die Ernüchterung. Die Charaktere und der Plot wurden mir plötzlich viel zu plakativ und zu aufgesetzt. Ich möchte nicht zu viel von der Story verraten. Ich war fast ein bisschen beleidigt, dass die Story, in die ich so investiert war, nun so „einfach“ weiter geht. Daher habe ich am Ende nur 3,5 Sterne vergeben. Empfehlen würde ich die Lektüre trotzdem. Das Buch ist definitiv „mal etwas anderes“ und gelangweilt war ich nie. Außerdem mag ich es, wenn es Buch Gefühle weckt – auch wenn es keine positiven Gefühle sind und das Buch am Ende einfach meinen Geschmack nicht getroffen hat.

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Veröffentlicht am 24.09.2024

Mehr Tiefgang gewünscht – auch für Kinder ab 3!

Ein Inne halten
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Innehalten im Alltag – das machen wir alle viel zu selten. Jutta Degenhardt gibt dem Gefühl einer Pause im trubeligen Alltag mit ihrem neuen Buch ein Gesicht. Das kuschelige kleine Inne (zauberhaft illustriert ...

Innehalten im Alltag – das machen wir alle viel zu selten. Jutta Degenhardt gibt dem Gefühl einer Pause im trubeligen Alltag mit ihrem neuen Buch ein Gesicht. Das kuschelige kleine Inne (zauberhaft illustriert von Carola Sieverding) taucht eines Tages vor Jonis Tür in einer Box auf. Joni überlegt und veranstaltet viel, damit Inne sich wohl fühlt – doch das kleine Inne möchte eigentlich nur gehalten werden.

„Ein Inne halten“ ist ein schönes Bilderbuch, um das Thema Achtsamkeit schon mit ganz kleinen Kindern zu besprechen. Allerdings kann man auch schon Kindern ab 3 meiner Meinung etwas mehr Tiefgang zu trauen. Aufgrund der Buchbeschreibung habe ich mir etwas mehr Inhalt in Richtung Mediation / Body Scan / Achtsamkeit gewünscht. Thematisch drehen sich viele der Seiten jedoch zunächst darum, wie Joni das Inne findet und wie Joni versucht herauszufinden, was Inne fehlt. Das „Inne halten“ ist dann eher die Lösung des Problems und nimmt nicht mehr zu viel Raum in Anspruch. Hier hätte ich mir deutlich mehr Inhalt gewünscht – eventuell eine Art Meditation / Visualisierung, die man für die Kinder sprechen kann. Gerade als Gutenachtgeschichte machen wir öfter mal kindgerechte Body Scans und schon ganz kleine Kinder machen dies auch gerne mit.

Trotzdem finde ich das Buch insgesamt gelungen, gerade als Einstieg, wenn man vorher noch keine Berührungspunkte mit dem Thema Achtsamkeit hatte. Schön finde ich auch, dass im Buch auf Diversität geachtet wurde und Joni keinem Geschlecht eindeutig zugeordnet ist. Ich denke, die ruhige Geschichte wird vor allem jüngere Kinder ansprechen und hat für diese Zielgruppe auch eine gute Länge zum Vorlesen am Abend. Nach meinen Erwartungen an das Buch würde ich nur 3,5 Sterne vergeben, die ich hier auf 4 aufrunde, da das Buch wirklich schön gemacht und illustriert ist.


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