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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2024

Ein humorvoller, aber nicht ganz so starker Scheibenwelt-Band

Pyramiden
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„Pyramiden“ von Terry Pratchett ist ein weiteres unterhaltsames Abenteuer aus der Scheibenwelt-Reihe, das die Leser auf eine Reise ins alte Ägypten – oder zumindest eine bizarr-fantastische Version davon ...

„Pyramiden“ von Terry Pratchett ist ein weiteres unterhaltsames Abenteuer aus der Scheibenwelt-Reihe, das die Leser auf eine Reise ins alte Ägypten – oder zumindest eine bizarr-fantastische Version davon – entführt. Diesmal begleitet der Protagonist, der junge Architekt Pteppic, die schwierige Aufgabe, die Pyramide seines verstorbenen Vaters zu vollenden, während er sich mit den Eigenheiten einer Gesellschaft auseinandersetzt, die von religiösen Dogmen und übernatürlichen Kräften geprägt ist.

Pratchetts Humor und scharfsinnige Satire sind auch in diesem Band wieder sehr gut umgesetzt. Die Darstellung von Macht, Religion und der menschlichen Natur wird auf eine äußerst unterhaltsame und gleichzeitig tiefgründige Weise angegangen. Der Autor gelingt es erneut, komplexe Themen wie Glauben und Tradition auf eine Weise zu behandeln, die sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken anregt.

Dennoch fühlt sich „Pyramiden“ für mich nicht ganz so stark an wie einige der anderen Scheibenwelt-Romane. Zwar ist der Humor wie immer auf höchstem Niveau, aber die Geschichte wirkt an manchen Stellen etwas zäh und nicht ganz so fokussiert wie andere Bände der Reihe. Die Charaktere, insbesondere Pteppic, sind zwar sympathisch, aber ihre Entwicklung und der Plot kommen manchmal etwas schleppend vor, was den Lesefluss beeinträchtigen kann.

Ein weiteres kleines Manko ist, dass das Setting zwar originell ist, aber die Welt der Pyramiden und die ägyptisch angehauchte Mythologie nicht ganz so greifbar oder spannend wirkt wie die anderen fantastischen Welten, die Pratchett geschaffen hat. Auch wenn der Roman durchaus amüsant und unterhaltsam ist, fehlt ihm vielleicht der gewisse „Magie“ Moment, den einige der anderen Scheibenwelt-Bücher zu bieten haben.

Insgesamt bleibt „Pyramiden“ ein solider Scheibenwelt-Roman, der Fans der Reihe sicherlich unterhalten wird, aber nicht unbedingt zu den besten Bänden der Serie gehört. Die Mischung aus Humor, Satire und Pratchetts typischem Stil ist nach wie vor vorhanden, aber es mangelt etwas an Tempo und fesselnder Spannung.

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Ein düsterer Klassiker mit unheimlicher Atmosphäre

Der Sandmann
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E. T. A. Hoffmanns „Der Sandmann“ ist ein faszinierendes, aber auch beunruhigendes Werk der deutschen Romantik, das vor allem durch seine psychologische Tiefe und die schaurige Atmosphäre besticht. Die ...

E. T. A. Hoffmanns „Der Sandmann“ ist ein faszinierendes, aber auch beunruhigendes Werk der deutschen Romantik, das vor allem durch seine psychologische Tiefe und die schaurige Atmosphäre besticht. Die Geschichte von Nathanael, der von seiner Kindheit an von einem mysteriösen Sandmann verfolgt wird, ist voll von dunklen Visionen, albtraumhaften Elementen und einer unheilvollen Stimmung.

Hoffmann gelingt es meisterhaft, das Gefühl des Unheimlichen zu erzeugen und den Leser in eine Welt zu entführen, in der Realität und Wahnsinn miteinander verschwimmen. Die Themen von Besessenheit, Angst und der Grenze zwischen Fantasie und Wirklichkeit werden gekonnt und intensiv behandelt, was das Werk zu einem wichtigen Stück der deutschen Literaturgeschichte macht.

Allerdings ist „Der Sandmann“ an einigen Stellen etwas schwerfällig und für moderne Leser möglicherweise nicht immer leicht zugänglich. Die Erzählstruktur ist fragmentarisch und die ständigen Perspektivwechsel können den Lesefluss stören. Auch die Charaktere bleiben etwas flach und wirken oft mehr als Vehikel für Hoffmanns psychologische und philosophische Überlegungen denn als lebendige Figuren.

Trotz dieser kleinen Schwächen bleibt „Der Sandmann“ ein bedeutendes Werk der Schauerromantik, das durch seine Atmosphäre und die tiefe Auseinandersetzung mit den Abgründen der menschlichen Psyche fasziniert.

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Fesselnder Start, aber schwaches Durchhaltevermögen

Mit kaltem Kalkül
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„Mit kaltem Kalkül“ von Michael Tsokos ist ein Rechtsmedizin-Thriller, der mit einer spannungsgeladenen Atmosphäre beginnt, aber leider nicht ganz die Erwartungen erfüllt, die nach dem vielversprechenden ...

„Mit kaltem Kalkül“ von Michael Tsokos ist ein Rechtsmedizin-Thriller, der mit einer spannungsgeladenen Atmosphäre beginnt, aber leider nicht ganz die Erwartungen erfüllt, die nach dem vielversprechenden Auftakt geweckt werden. Der Roman beginnt vielversprechend mit einem mysteriösen Mordfall, der von der forensischen Pathologin Sabine Yao aufgeklärt werden soll. Doch die eigentliche Handlung kommt erst etwa in der Mitte des Buches richtig in Gang, als Yao in die Hauptgeschichte eintritt, was die anfängliche Spannung deutlich mindert.

Die ersten Kapitel, in denen der Fall der Gerbers vorgestellt wird, bieten zunächst interessante Einblicke in die Welt der Rechtsmedizin und wecken die Neugier. Doch leider wird dieser Fall am Ende nur halbgar und relativ unspektakulär gelöst, was enttäuschend wirkt. Die Geschichte zieht sich in der Mitte des Buches, und es dauert zu lange, bis sie richtig an Fahrt aufnimmt. Der interessante Ansatz, der zu Beginn des Thrillers aufgebaut wird, verliert sich im Verlauf in langatmigen Passagen und einer zu langsamen Entwicklung.

Was mich persönlich enttäuschte, war die schwache Weiterentwicklung des ersten Falls, der zwar spannend beginnt, aber schnell in den Hintergrund tritt, während die Geschichte ihren Fokus auf neue Elemente verlagert. Die Auflösung der Ermittlungen wirkt am Ende wenig befriedigend und löst nicht die nötige Spannung aus, die man nach einem Thriller dieser Art erwarten würde.

Sabine Yao ist eine interessante Protagonistin, aber auch sie wird nicht ausreichend ausgearbeitet. Ihre Charakterentwicklung bleibt eher flach, was den emotionalen Bezug zur Geschichte erschwert. Der Thriller bietet zwar spannende Momente und bleibt in der Welt der Rechtsmedizin faszinierend, doch insgesamt hat das Buch für mich nicht die Tiefe und Durchschlagskraft, die es eigentlich haben könnte.

Insgesamt ist „Mit kaltem Kalkül“ ein Thriller mit einem starken, aber unvollständigen Anfang, der in der Mitte etwas schwächelt und mit einer enttäuschenden Auflösung endet. Es ist ein solider Krimi, aber keinesfalls der herausragende Thriller, den ich nach dem ersten Buch erwartet hatte.

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Humorvolle, aber etwas flache Vampirromantik

Blind Date mit einem Vampir
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Blind Date mit einem Vampir“ von Katie MacAlister ist ein leichter, humorvoller Vampirroman, der vor allem Fans von romantischen Komödien gefallen dürfte. Die Geschichte rund um die toughe Protagonistin, ...

Blind Date mit einem Vampir“ von Katie MacAlister ist ein leichter, humorvoller Vampirroman, der vor allem Fans von romantischen Komödien gefallen dürfte. Die Geschichte rund um die toughe Protagonistin, die in die Welt der Vampire eintaucht, ist charmant, spritzig und voll mit witzigen Dialogen. MacAlisters Schreibstil ist locker und unterhaltsam, was das Buch zu einer angenehmen Lektüre für zwischendurch macht.

Die Chemie zwischen den Hauptfiguren ist spürbar, und die Mischung aus Romantik, Mystery und einer Prise Humor sorgt für eine lockere Atmosphäre. Dennoch bleibt die Handlung oberflächlich und es mangelt ein wenig an Tiefe, sowohl in der Entwicklung der Charaktere als auch in der Handlung. Einige Klischees werden bedient, und die Spannung ist eher moderat.

Insgesamt ist „Blind Date mit einem Vampir“ ein unterhaltsamer Roman für Vampir-Fans, der jedoch nicht viel Neues zu bieten hat. Für eine leichte Lektüre zwischendurch durchaus empfehlenswert, aber nicht unbedingt ein Highlight des Genres.

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Kiel entdecken – charmant, aber chaotisch

111 Orte in Kiel, die man gesehen haben muss
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Jochen Reiss' 111 Orte in Kiel, die man gesehen haben muss ist ein charmantes und informatives Werk für Kiel-Liebhaber und Entdecker. Das Buch bietet eine bunte Mischung aus bekannten Sehenswürdigkeiten ...

Jochen Reiss' 111 Orte in Kiel, die man gesehen haben muss ist ein charmantes und informatives Werk für Kiel-Liebhaber und Entdecker. Das Buch bietet eine bunte Mischung aus bekannten Sehenswürdigkeiten und versteckten Ecken der Stadt, die man als Tourist oder Einheimischer vielleicht nicht sofort entdeckt. Die Beschreibungen sind lebendig und oft mit persönlichen Anekdoten gespickt, was die Lektüre angenehm macht.

Allerdings fehlt es stellenweise an tiefergehenden Informationen und einer klaren Struktur. Manche Orte wirken eher zufällig ausgewählt, und es hätte mehr Wert auf eine klare Kategorisierung gelegt werden können. Wer also auf der Suche nach einer detaillierten, gut recherchierten Reiseführer-Erfahrung ist, wird hier etwas enttäuscht sein. Dennoch ist es ein netter Begleiter für alle, die Kiel auf unterhaltsame Weise neu entdecken wollen.

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