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Hornita

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2024

Sehr detailreich und überzeugend begründet

Lucullus
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Um das Leben und Wirken des Lucullus für die Leser verständlich und nachvollziehbar zu machen, beginnt der Autor mit der politischen Lage Roms noch vor Lucullus Geburt. Der Einstieg in die Zeit ist aufgrund ...

Um das Leben und Wirken des Lucullus für die Leser verständlich und nachvollziehbar zu machen, beginnt der Autor mit der politischen Lage Roms noch vor Lucullus Geburt. Der Einstieg in die Zeit ist aufgrund der Vielzahl der agierenden Personen und Funktionen nicht einfach, der Autor erklärt aber alles Notwendige, so dass man schnell von den Entwicklungen gefangen genommen wird. Unterstützt wird das Ganze durch eine Vielzahl an Fußnoten und Quellenangaben, so wie man es von einer wissenschaftlichen Arbeit erwartet. Lucullus Leben wird ausführlich geschildert, vor allem auch seine Bildung, sein Werdegang, die Feldzüge und militärischen Erfolge. Mir hat sehr gut die Neutralität des Autors gefallen, da er nachvollziehbar beschreibt, wie er Quellen interpretiert und Rückschlüsse auf die Ereignisse gemacht hat. Ich fand es sehr schlüssig und überzeugend dargelegt, dass das Bild, das man bisher von Lucullus hatte, nicht der Wahrheit entspricht, sondern dass diese diffamierenden Behauptungen von seinen Gegnern kolportiert wurden. Das Buch ist anspruchsvoll, man muss sich Zeit nehmen, um sich richtig darauf konzentrieren zu können. Als kleinen Kritikpunkt möchte ich anmerken, dass die Kapitel sehr lang sind und noch eine weitere Unterteilung hilfreich gewesen wäre. Dennoch vergebe ich volle fünf Sterne, mir haben auch die integrierten Karten und Abbildungen sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Aufforderung zum Denken!

Sieg der Blödigkeit
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Seit ich Kalkofes Mattscheibe das erste Mal Mitte der 1990er auf einem damaligen Bezahlsender gesehen habe, bin ich ein großer Fan von Oliver Kalkofe. Das Buch ist genauso geschrieben, wie er in seinen ...

Seit ich Kalkofes Mattscheibe das erste Mal Mitte der 1990er auf einem damaligen Bezahlsender gesehen habe, bin ich ein großer Fan von Oliver Kalkofe. Das Buch ist genauso geschrieben, wie er in seinen satirisch-bösen TV Analysen zu hören und zu sehen ist. Den typischen Wortwitz erkennt man sofort. Das Buch ist gut strukturiert, in vielen kleinen Kapiteln äußert sich der Autor zu Themen unserer Zeit, von Influencern über Fernsehprogramme bis zu Feiertagen ist alles dabei. Mir hat sehr gut gefallen, wie er die Entwicklung der letzten Jahrzehnte analysiert und auch wie die verschiedenen Generationen damit umgehen. Die Argumente mancher Nichtdenker werden ad absurdum geführt, es ist einfach herrlich. Ich musste oft herzhaft lachen und die Lektüre hat einfach gute Laune gemacht, auch wenn die geniale Analyse unserer heutigen Zeit manchmal schon erschreckend war. Die satirischen, überspitzt formulierten Zusammenfassungen des Weltgeschehens sind einfach nur gelungen. Man muss konzentriert lesen, um auch keinen Wortwitz zu verpassen, weshalb ich jeden Satz genossen habe. Eine sehr empfehlenswerte Lektüre!

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Veröffentlicht am 14.11.2024

Urkomisch – Bestes Buch aus der Reihe

Miss Merkel: Mord in der Therapie
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Da ich alle Bücher aus der Reihe gelesen habe und den zweiten und dritten Fall etwas schwächer fand, kann ich sagen, dass dieser vierte Fall für mich der bisher beste war. Die kleinen politischen und wissenschaftlichen ...

Da ich alle Bücher aus der Reihe gelesen habe und den zweiten und dritten Fall etwas schwächer fand, kann ich sagen, dass dieser vierte Fall für mich der bisher beste war. Die kleinen politischen und wissenschaftlichen Anspielungen sind gut gemacht und die Worte und Gedanken, die Miss Merkel in den Mund bzw. in den Kopf gelegt werden, sind unterhaltsam und doch auch glaubhaft. Vermutlich weil sie sehr nah an dem dran sind, was man als Bürger so denkt. Die Klischees werden wohl dosiert verwendet und nicht überzogen, das macht das Ganze so gut. Ich musste öfters herzhaft lachen, weil es wirklich urkomisch war. Der Fall ist spannend und ich fand die Handlung nachvollziehbar und logisch. Die Charaktere sind gut getroffen und ich denke, dass der Autor jetzt die Eigenheiten seiner Hauptfiguren gefunden hat und sie dadurch noch besser und glaubhafter zeichnen kann.

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Ein lebenskluger und einfühlsamer Roman

Das kleine Café der zweiten Chancen
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Aus der Perspektive der jungen Himari lernt man das Café der zweiten Chancen kennen und lieben. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er wirkt auch in der Übersetzung noch sehr Japanisch mit seinem ...

Aus der Perspektive der jungen Himari lernt man das Café der zweiten Chancen kennen und lieben. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er wirkt auch in der Übersetzung noch sehr Japanisch mit seinem Minimalismus. Er ist authentisch, schnörkellos und auf den Punkt. Die persönliche Geschichte Himaris und ihre Erlebnisse im Café werden mit sehr viel emotionaler Intelligenz und Einfühlungsvermögen geschildert. Mir hat die Bandbreite der zweiten Chancen sehr gut gefallen, von harmlosen kleinen Gesten, die doch lebensverändernd sein können über Ereignisse, die über Leben und Tod entscheiden, ist alles dabei. Das fantastische Element der zweiten Chancen ist eigentlich nicht mein Ding, ich mag es doch eher realitätsnah. Aber hier liegt der Fokus auf der Psychologie, weshalb ich die Verwendung als Stilmittel gelungen fand. Obwohl es ein kurzer Roman ist, wird sehr viel zwischen den Zeilen transportiert, das fand ich wirklich gut gemacht, das Buch ist zauberhaft und sehr emotional.

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Veröffentlicht am 06.11.2024

Gelungene Analyse einer Jugendfreundschaft

Bossanova Bar Christmas
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Mir hat sehr gut gefallen, wie der Autor das Ritual der beiden Freunde David und Martin beschreibt, die sich nur noch einmal im Jahr zu Weihnachten in Martins Bar treffen, wenn David in seinen Heimatort ...

Mir hat sehr gut gefallen, wie der Autor das Ritual der beiden Freunde David und Martin beschreibt, die sich nur noch einmal im Jahr zu Weihnachten in Martins Bar treffen, wenn David in seinen Heimatort zurückkehrt. Die enge Jugendfreundschaft wird in Rückblenden glaubhaft und nachvollziehbar geschildert. Nach drei Jahren Abwesenheit kehrt David in der Erzählgegenwart zurück und in der Bar findet sich kein Hinweis mehr auf seinen Freund. Die Geschichte ist gut konstruiert, der Autor hat eine exzellente Beobachtungsgabe und konnte dadurch menschliches Verhalten intelligent analysieren. Die Charaktere waren für mich alle gut gezeichnet und dadurch greifbar. Die Geschichte hatte ein für mich überraschendes Ende, ist aber auf den Punkt und die Kürze hat ihren eigenen Charme und ist für die Story sehr passend. Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden und ich werde auf jeden Fall noch mehr von Mathias Kopetzki lesen.

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