Profilbild von MissDaisy

MissDaisy

Lesejury Star
online

MissDaisy ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MissDaisy über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2019

Leckere (Weihnachts-)Plätzchen und mehr!

Das Freulein backt! zur Weihnacht
0

Themenbackbücher mag ich sehr und gerade zu Weihnachten kann ich gar nicht genug in Backbüchern blättern, immer wieder – auch in alten Büchern – neue Rezepte entdecken, jedes Jahr ein paar meiner üblichen, ...

Themenbackbücher mag ich sehr und gerade zu Weihnachten kann ich gar nicht genug in Backbüchern blättern, immer wieder – auch in alten Büchern – neue Rezepte entdecken, jedes Jahr ein paar meiner üblichen, aber auch zuvor noch nicht (selbst) gemachten Plätzchen zaubern. Nicht immer gelingen sie, wie auf den Fotos, aber bisher hat das noch niemanden gestört.

Im vorliegenden Buch vom „Freulein“ (nein, das ist kein Schreibfehler – hier wird nicht die Frau in der Verkleinerungsform genannt, sondern das Freuen gibt den Namen) finden sich, wie der Titel schon sagt, die Lieblingsrezepte der Hessen. Nun bin ich aus Baden-Württemberg und so interessieren mich die Rezepte meiner „Nachbarn“ doch brennend. Und siehe da – jemand hat „meinen“ Rotweinkuchen eingereicht! Mein Mann liebt diesen Kuchen und er ist wirklich ganz leicht zu machen – quasi gelingsicher! Ja, in diesem Buch gibt es nicht nur Plätzchen, sondern auch Kuchen, Bratäpfel, Desserts, Stollen und sogar salziges Gebäck! Mir gefällt diese Mischung ausgesprochen gut.

Die Rezepte sind übersichtlich gestaltet. Auf Nährwertangaben wurde verzichtet. Es gibt eine Zutatenliste und eine verständliche Anleitung. Bei jedem Rezept steht, von wem es stammt. Hin und wieder finden sich auch hilfreiche Tipps. Die Zeitangaben sind immer fett gedruckt, sodass man sie schnell findet. Das hätte mir auch für die Temperaturen gefallen. Vielleicht in einer anderen Farbe, damit es sich abhebt.

Die Zutaten sind recht einfach zu bekommen. Das meiste hat man wohl schon vorrätig, wenn man gerne und oft backt. Bei einigen Lebensmitteln könnte das anders sein, z.B. beim Stevia-Pulver (nicht jeder schafft den Zucker ab) oder Bratapfellikör (ich bin da eher für Kirschlikör zu haben …!). Spekulatiusgewürz hat man nicht unbedingt zu Hause, bekommt es aber in der Winterzeit in jedem Lebensmittelgeschäft.

Die Rezepte sind wunderbar bebildert. Ist nicht jedem wichtig, ich freue mich darüber – ich mag es, wenn ich sehe, wie das Ergebnis werden sollte und ich es mit meinem vergleichen kann. Die Fotos sind im aktuell „modernen“ Stil gehalten – wenig Deko drumrum, die dann aber auch rustikal, fast schon antik gehalten. Mir gefällt es noch immer, auch wenn ich merke, dass ich mich langsam daran sattsehe und gerne eine neue Idee in einem Backbuch finden würde.

Unterteilt ist das Buch in die Kapitel Keksiges; Fruchtiges; Cremiges; Kuchiges, Nussiges; Salziges und Schokoladiges. Jedes Kapitel hat seine eigene Farbe als Kennung. Das finde ich sehr gelungen. Übrigens – die Linzer Torte mit Sternen zu dekorieren, satt der üblichen Streifen, finde ich klasse. Muss ich mir unbedingt für das ganze Jahr merken und auch mal Herzen, Monde oder sonstige Ausstechformen (bei mir: Katzen) probieren. Sieht so toll aus!

Ganz wunderbar lassen sich fast alle Leckereien auch „unterm Jahr“ machen und genießen. Statt der Torte mal ein paar Kekse zum Kaffeekränzchen – da werden die Freundinnen staunen, aber sicher schnell auch begeistert sein.

Da ich keine Blogs verfolge, war mir Sandra Nauheimer bisher nicht bekannt. Wenn ich mir das Buch so ansehe, ist das wohl ein Fehler. Mir gefällt das Buch, mir gefallen die Rezepte – das gibt ganz klar fünf Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.11.2024

So schön gemacht mit absoluten Lieblingsrezepten

Zwergenstübchen Backbuch
0

Elke Schuster erzählt im Vorwort über die Entstehung des Buches. Der Gedanke, ein Backbuch von Müttern für Mütter zu machen, ist einfach zauberhaft. Die Anpreisung, dass die Rezepte einfach, leicht und ...

Elke Schuster erzählt im Vorwort über die Entstehung des Buches. Der Gedanke, ein Backbuch von Müttern für Mütter zu machen, ist einfach zauberhaft. Die Anpreisung, dass die Rezepte einfach, leicht und kindgerecht sind, dagegen nicht wirklich stimmig. Ich finde nicht, dass Kinder eine Hansen Jensen Torte backen können, auch wenn sie sie ganz bestimmt sehr gerne essen. Auch beim Frankfurter Kranz, Donauwellen, Schokoladen-Creme-Torte und einigen anderen Rezepten kann ein Kind nicht wirklich viel tun. Bei einer ganzen Reihe Rezepte ist aber auf alle Fälle kein Problem, die Kinder mitmachen zu lassen und sie einfach nur zu unterstützen.

Aber auch für Backfans ohne Kinder oder Enkel ist dieses Buch ein Hit! Ich habe eine ältere Ausgabe. Meines Wissens nach wurden die Bücher neu aufgelegt und leicht verändert. Sicher werden manche nicht erfreut darüber sein, dass es in der alten Auflage auch einen Apfel-Weißwein-Kuchen gibt. Mein Tipp: man kann den Weißwein auch durch Apfelsaft ersetzen. In der neuen Auflage ist der Kuchen nicht mehr zu finden, dafür andere zusätzliche Rezepte und Grundrezepte für Teige. Es gibt immer mal wieder eingeschobene Rezepte, die ganz einfach gehalten und gemalt sind. Diese finde ich sehr entzückend und für Kinder sehr ansprechend gemacht. Überhaupt sind die Zeichnungen sehr liebevoll und lustig.

Die Zutaten sind kein bisschen ausgefallen und leicht zu bekommen. Die Zubereitungsschritte sind gut verständlich erklärt. Manche Rezepte sind zwar einfach, haben aber einen etwas größeren Arbeitsaufwand. Man sollte es also nicht allzu eilig haben. Mein Favorit ist die Hansen Jensen Torte, die Gäste immer wieder entzückt. Super finde ich die Käseplätzchen, weil sie einfach sind und mal nicht süß, dafür aber toll zu knabbern sind.

Mich wundert der Erfolg der Zwergenstübchen-Bücher kein bisschen. Hat man eines, möchte man mehr davon. Für die kleinen Kritikpunkte ziehe ich einen Stern ab, dennoch bin ich begeisterter Fan der Reihe und dieses Buches. Auch als Geschenk, ob antiquarisch oder Neuauflage, ganz wunderbar! Vier Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 18.11.2024

Einer der guten Fitzeks

Das Kalendermädchen
0

Olivia Rauch sucht einen Stammzellenspender für ihre Adoptivtochter Alma. Dabei stößt sie auf die Urban Legend des Kalendermädchens. Die auf Gewaltverbrechen spezialisierte Psychologin gerät immer tiefer ...

Olivia Rauch sucht einen Stammzellenspender für ihre Adoptivtochter Alma. Dabei stößt sie auf die Urban Legend des Kalendermädchens. Die auf Gewaltverbrechen spezialisierte Psychologin gerät immer tiefer in eine Geschichte, die alles, was sie bisher glaubte, in ein neues Licht rückt.

Für mich ist es immer wie eine Schachtel Pralinen mit dem Fitzek. Ich weiß nie, was ich bekomme. Mal schmeckt mir, was er schreibt, mal finde ich es total ungenießbar. Das Kalendermädchen hat mich positiv überrascht. Es ist nicht super genial, aber wahnsinnig gut lesbar, unterhaltsam und wartet mit einem Feuerwerk an ausgefallenen Ideen auf.

Die Wendungen und Zusammenhänge sind ein bisschen drastisch und enorm überraschend, dadurch auch recht unglaubwürdig. Man muss wissen, dass Fitzek so schreibt, dann stört das nur wenig. Obwohl ich über ein paar Ungereimtheiten gestolpert bin, was bei mir für ein paar Unterbrechungen des Leseflusses sorgte, hatte ich echt Spaß beim Lesen. Langweilig wurde es nie. Nicht immer handeln die Figuren sinnvoll, logisch oder nachvollziehbar. Dafür gibt es jede Menge kleine, mittlere und größere Cliffhanger an den Kapitelenden.

Die Figuren sind im Grunde kunterbunt. Sie sind Unikate, unverwechselbar und gern auch mal anstrengend. Trotz aller künstlerischer Freiheit steckt auch viel Kritik an diversen Einrichtungen in diesem Thriller. Das fand ich wichtig und gut und rüttelt vielleicht sogar ein paar Menschen auf, besser hinzuhören und nicht wegzusehen.

Wer noch mehr als ich über Dinge wie funktionierende Fahrstühle bei Stromausfall stolpert, exakte wissenschaftliche Darstellungen Wert legt und ein Problem mit unlogisch handelnden Personen hat, sollte vielleicht besser etwas anderes lesen. Auch sollte man keine allzu hohen Ansprüche an das Verknüpfen der einzelnen losen Fäden stellen. Die gibt es zwar, aber einige davon haben mich fast schon wütend gemacht, so erzwungen waren sie. Wer aber Spaß an neuen Ideen hat, über gewisse Dinge hinwegsehen kann und einfach nur gut unterhalten werden möchte, sollte diesen Fitzek dringend lesen. Ich gebe jedenfalls gern vier Sterne! Wer Fitzek aber noch nicht kennt, könnte hier eher zu drei Sternen tendieren. Daher: ohne Gewähr!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.11.2024

Vegetarische Köstlichkeiten mit polnischem Stempel

Frisch aus Polen
0

Michal Korkosz hat mich schon mit dem Vorgängerbuch sehr beeindruckt. Diesmal wartet er mit den Kapiteln Roh; Gekocht; Gedämpft; Püriert & Zerdrückt; Confiert; Gebacken & Geröstet; Angebrannt, Gegrillt ...

Michal Korkosz hat mich schon mit dem Vorgängerbuch sehr beeindruckt. Diesmal wartet er mit den Kapiteln Roh; Gekocht; Gedämpft; Püriert & Zerdrückt; Confiert; Gebacken & Geröstet; Angebrannt, Gegrillt und Angebraten; Gebraten & Sautiert; Frittiert; Aromatisiert & Gebräunt; Fermentiert & Eingemacht; Süßes auf. Ein erfrischend anderer Ansatz, als bei den meisten anderen Kochbüchern. Doch noch wichtiger sind hier wie da natürlich die Rezepte.

Die Zutaten sind recht international, aber zum Teil eben auch polnisch. Sie zu bekommen dürfte bei den meisten allerdings kein großes Problem darstellen. Jedes der Kapitel startet mit ein paar Kochinformationen, die insgesamt einen kleinen Kochkurs ergeben. Das finde ich richtig cool und sehr interessant. Auch bei den Rezepten finden sich noch viele persönliche Anmerkungen, allerdings keine Angaben zu den Nährwerten. Ansonsten gibt es natürlich die Zutatenliste und die Anweisung, wie diese miteinander zu verarbeiten sind. Die Fotos sind ansprechend und wirken auch nicht künstlich gestylt, sodass man sich zutraut, das auch hinzubekommen.

Man merkt den Rezepten an, dass Korkosz sie optimiert hat, bis sie in seinen Augen perfekt waren. Zudem sind seine Anweisungen leicht verständlich und ausführlich. Entsprechend lecker ist das Ergebnis beim Nachkochen dann auch. Ein besonderes Highlight für mich ist sein Gulaschbaukasten. Die Gerichte sind abwechslungsreich und ihre Zubereitung nur selten sehr aufwendig. Man muss kein Profi sein, um die Rezepte nacharbeiten zu können. Typisch polnisch sind sie nur zum Teil. Ich finde, sie haben einen sehr internationalen Touch.

Der Schwierigkeitsgrad hält sich in Grenzen. Das eine oder andere Gericht erfordert etwas mehr Können oder ist zeitaufwendiger, aber dennoch kann der durchschnittliche Hobbykoch alles schaffen. Leider finde ich dieses Buch im direkten Vergleich zum Vorgänger etwas schwächer. Hier habe ich den Eindruck, dass unbedingt eine bestimmte Anzahl Rezepte zusammenkommen musste und dadurch dann zu viele zu wenig polnische Rezepte aufgenommen wurden. Es ist ein bisschen schade, denn insgesamt mag ich das Buch wieder sehr. Dennoch diesmal einen Stern weniger, also vier.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 10.11.2024

Komplikationslos fleischlos

Lovis kocht
0

Mich werden Social Media wie Instagram wohl nie für sich gewinnen, dafür liebe ich die guten, alten, gedruckten Koch- und Backbücher. Daher kannte ich Lovis Messerschmidt vorher nicht, doch ihr Buch hat ...

Mich werden Social Media wie Instagram wohl nie für sich gewinnen, dafür liebe ich die guten, alten, gedruckten Koch- und Backbücher. Daher kannte ich Lovis Messerschmidt vorher nicht, doch ihr Buch hat mich auf der Stelle angezogen. Auch das, was man so über sie persönlich in Erfahrung bringen kann, ist beachtenswert. So viel Energie!

Das eine oder andere Foto der Autorin taucht im Buch auf, doch wirkt das nicht selbstdarstellerisch, sondern sympathisch. Die Rezepte stehen eindeutig im Mittelpunkt und da sprechen die Fotos Bände. Und ja, als Katzenmama hab ich auch die Miez entdeckt.

Schade finde ich, dass nicht ganz so regional und alltagstauglich gekocht wird, wie ich das erwartet hatte. Da finden sich schon einige Zutaten, von denen ich bisher noch nie gehört hatte und die ich wohl auch nur einmal benutzen würde, beispielsweise Shio Koji. Dass ich keine Avocado mag, reduziert die Auswahl der Rezepte leider auch ein wenig. Safran hätte ich jetzt bei Lovis nicht erwartet. Ganz konsequent ist sie in Sachen Regionalität also nicht. Insgesamt sind die Vorschläge aber durchaus interessant und viele für mich auch relevant.

Schön dagegen finde ich die Unterteilung in die Jahreszeiten, wenngleich man bei entsprechender Vorratshaltung natürlich alles zu jeder Jahreszeit kochen und backen kann, Stichwort Tiefkühler und Eingemachtes. Trotzdem mag ich es sehr, wenn beim Kochen und Backen die Saison beachtet wird. Auch mag ich den klassischen Aufbau der Rezepte mit Zubereitungserklärung und daneben der Zutatenliste und den dem Rezept vorangestellten kleinen persönlichen Text. Gelegentlich findet sich ein zusätzlicher Tipp. Lovis hat aber gänzlich auf Angaben zu Nährwerten und Zubereitungszeiten verzichtet. Mir gefällt das, denn bei mir sind es weniger die Komponenten, als die Menge, die dick machen. Und mit einer Miniportion bin ich sowieso nicht zufrieden. Bei den Zeitangaben anderer Autoren fühle ich mich immer, wie eine lahme Schnecke, obwohl ich geübt bin und nicht langsam arbeite. Passt also perfekt für mich.

Der Schwierigkeitsgrad der Gerichte hält sich erfreulicherweise stark in Grenzen. Dennoch sind sie raffiniert und sehr ansprechend. Diese Rezeptsammlung zeigt, dass fleischlos nicht langweilig sein muss. Am besten gefällt mir, dass Lovis nur ein einziges Gericht mit Tofu aufführt. Die Rezepte kommen ohne die üblichen Ersatzprodukte aus, was genau auf meiner Wellenlänge liegt. Einfach tolle Rezepte ohne Fleisch. Genau mein Ding! Mir ist das Buch glänzende vier Sterne wert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover