Kleinstadthexe mit Explosionspotenzial
Black Spring ist eine Kleinstadt, nicht weit von New York. In der Umgebung gibt es idyllische Wälder, Wanderpfade, es ist einfach der perfekte Ort, um sich niederzulassen, wenn man vom Großstadtrummel ...
Black Spring ist eine Kleinstadt, nicht weit von New York. In der Umgebung gibt es idyllische Wälder, Wanderpfade, es ist einfach der perfekte Ort, um sich niederzulassen, wenn man vom Großstadtrummel die Faxen dicke hat. Gäbe es da nicht Katherine van Wyler, eine 300 Jahre alte Hexe, um die sich in Black Spring einfach alles dreht, denn Katherine ist der Fluch der Stadt. Sie taucht einfach überall auf, die Bewohner Black Springs können sich nicht sehr lang außerhalb der Stadt aufhalten, ohne mit Selbstmordgedanken zu spielen, es darf kein Bildmaterial über Katherine über die Stadtgrenzen gelangen, denn es steht permanent zu befürchten, dass dann die Hölle losbricht. Die "Hexe" soll auf Rache aus sein, für das Leid, dass ihr die Kirche und die damaligen Bewohner der Kleinstadt 300 Jahre zuvor angetan haben doch keiner weiß, wann und in welcher Form diese erfolgen soll. Nur über Eines sind sich die Dorfbewohner alle einig: Wenn es irgendwem gelingt, die Fäden zu lösen, mit der Kathrine die Augen und der Mund nach ihrem Tod zugenäht wurden, damit niemand durch ihren bösen Blick oder ihren "verderbten Worte" zu Tode kommen konnte, dann geht paranormale Hexen-Zeitbombe los und das könnte das Ende aller dort lebenden Menschen bedeuten. Also wird Katherine von den Kleinstadtbewohnern vor der Öffentlichkeit versteckt; mit der App "Hex" kann nachverfolgt werden, wo sich die Hexe befindet und dadurch notfalls schnell vor den Blicken Ortsfremder in Sicherheit gebracht werden. Alle halten sich an die ortsgebundene Notverordnung, doch dann rebelliert eine Gruppe Jugendlicher gegen diese und tritt eine lange Kette unschöner Ereignisse los, an deren Ende der Untergang Black Springs steht.
Das Buch beginnt eigentlich recht humorvoll und überaus amüsant und es gab immer wieder Stellen in der Geschichte, bei denen ich herzlich lachen konnte. Ab dem Punkt, an dem aus Jaydon Holst und Tyler Grant (zwei Jungen aus einer Gruppe Jugendlicher, die eigentlich an die Öffentlichkeit bringen wollen, was in Black Spring vor sich geht) Feinde werden, kippt die Stimmung in der Geschichte und lässt uns tiefer in die Abgründe menschlicher Seelen blicken, als dem Leser lieb sein kann. Das Ende ist dann völlig abgedreht.
Meine Meinung zu der Geschichte ist etwas zwiegespalten, außer in dem Punkt, dass Menschen sich gegenseitig Dinge antun, die wir uns nicht mal im Entferntesten vorstellen können. In der Story bekommt man alle menschlichen Abgründe aufgezeigt, die man sich nur vorstellen kann und mir wurde einmal mehr vor Augen geführt, warum ich mit Tieren mehr anfangen kann, als mit Menschen. Ich kann nicht sagen, dass mir das Buch nicht gefallen hat, kann aber wegen des seltsamen Endes, das ich mir definitiv anders gewünscht hatte, auch nicht behaupten, dass es mir hundertprozentig zugesagt hätte. Bei manchen Geschichten ist es gut, wenn die Autoren die Story "abspacen" lassen, wie zum Beispiel bei "Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin", hier war es aber für meinen Geschmack ein My over the top. Aber macht euch gerne selbst ein Bild.