Unterhaltsame Satire auf das Geschäft mit der Kunst
Ein Mann der KunstDas Museum Wendevogel in Frankfurt am Main will den geplanten Anbau nur einem einzigen Künstler widmen: dem Malerfürst KD Pratz. Um den für die Finanzierung maßgeblichen Förderverein davon zu ...
Das Museum Wendevogel in Frankfurt am Main will den geplanten Anbau nur einem einzigen Künstler widmen: dem Malerfürst KD Pratz. Um den für die Finanzierung maßgeblichen Förderverein davon zu überzeugen, organisiert Museumsdirektor Neubauer eine Kurzreise in den Rheingau, wo der als menschenscheu und schwierig geltende Künstler allein auf einer Burg lebt. Der Besuch entwickelt sich nicht wie erhofft; es kommt zu heftigen Streitgesprächen und Verärgerung auf beiden Seiten. Das Projekt droht zu scheitern...
Dieses Buch ist mein bisheriger Lesehöhepunkt des Jahres. Magnusson zeichnet sämtliche Charaktere so liebevoll und skurril, dass es eine reine Freude ist. Beide Seiten der Kunstmedaille nimmt der Autor sich vor: den eitlen, dauerempörten, überempfindlichen Künstler, und die selbstverliebten, gelangweilten, engstirnigen Bildungsbürger*innen. Besonders gut gelungen finde ich den aalglatten, Worthülsen und Lexikonwissen speienden Museumsdirektor.
Die Dialoge sind spritzig und lebendig, der Handlungslauf ist gut komponiert und enthält einige überraschende Wendungen. Sprachlich ist der Roman ein amüsanter, bildreicher und anspruchsvoller Genuss.
Und auf das Ende wäre ich nie gekommen...