Fesselnder Roman zum Leben am französischen Hof im 18. Jahrhundert
In ihrem neuen Roman nimmt uns die Autorin mit ins Frankreich des 18. Jahrhunderts. Wir lernen die junge Manon La Belle kennen, die als Dienstmagd in einem Bordell in Paris arbeitet. Als Manons Jungfräulichkeit ...
In ihrem neuen Roman nimmt uns die Autorin mit ins Frankreich des 18. Jahrhunderts. Wir lernen die junge Manon La Belle kennen, die als Dienstmagd in einem Bordell in Paris arbeitet. Als Manons Jungfräulichkeit bei den Freiern versteigert werden soll, hat sie nur noch den Wunsch zu entkommen. Die Gräfin du Barry nimmt die junge Frau in ihre Dienste, und mit ihr zusammen kommt sie nach Versailles, wo Madame du Barry als Favoritin Ludwigs XV. lebt. Schnell spricht sich herum, dass Manon ein großes Geschick zum Schminken hat, und das ruft auch viele Neider auf den Plan. Nach Ludwigs Tod muss seine Geliebte den Hof verlassen. Manon wiederum erhält ein Angebot von der jungen Königin Marie Antoinette, als Schminkmeisterin in ihre Dienste zu treten.
Die Handlung des Romans erstreckt sich über den Zeitraum zwischen Manons Verlassen des Bordells und Ankunft in Versailles bis zum Ende der Monarchie und zur Hinrichtung Marie Antoinettes. Es ist eine eigene, ganz besondere Welt, die Manon am Königshof kennenlernt. Man erhält einen intensiven Einblick in die höfischen Gepflogenheiten und verfolgt Marie Antoinettes Entwicklung quasi aus allernächster Nähe. Mamon begleitet ihre Herrin durch alle Höhen und Tiefen des Lebens. Ich fand es sehr fesselnd, die historischen und politischen Ereignisse aus der Sicht Manons zu erfahren. Der Roman hält sich sehr nah' an den wahren Begebenheiten und war für mich extrem fesselnd zu lesen. Die Charaktere sind alle sehr lebendig dargestellt, und das Leben in Versailles ist von der Autorin detailliert und farbenprächtig geschildert. Manon erlebt auch eine Liebesgeschichte, diese spielt sich aber eher am Rande ab. Der Schwerpunkt des Erzählten liegt eher beim höfischen Leben und den Ereignissen rund um das Königspaar. Auch Marie Antoinettes extreme Verschwendungssucht ist ein Thema, aber je mehr ich über die junge Königin erfahren habe, umso mehr Verständnis konnte ich gewissermaßen für sie aufbringen. Letztendlich war sie auch nur ein Opfer der damaligen Heiratspolitik.
Ich habe diesen Roman regelrecht "durchgesuchtet", so hatte mich die Handlung gepackt, denn sie ist nicht nur lehrreich sondern auch sehr kurzweilig. Manons bewegende Geschichte war mein Lese-Highlight im Oktober.