Das menschliche Monster
Schreibstil/Setting: Die Geschichte fängt gleich spannend an, das düstere Setting von Chernograd hat mich sofort gefesselt. Ich habe bis jetzt noch kein einziges Buch über die slawische Mythologie gelesen, ...
Schreibstil/Setting: Die Geschichte fängt gleich spannend an, das düstere Setting von Chernograd hat mich sofort gefesselt. Ich habe bis jetzt noch kein einziges Buch über die slawische Mythologie gelesen, habe aber von ein paar der Figuren schon gehört. Ich fand das Worldbuilding großartig, am Ende des Buchs gibt es einen Monsterleitfaden, der einem jedes Monster nochmal genaustens erklärt. Es gibt viele originelle Elemente, besonders die schaurige und lebendige Mauer zwischen Chernograd und Belograd fand ich sehr kreativ. Ich finde, der Klappentext passt nicht ganz zu der Geschichte, nichtsdestotrotz hat mir der Verlauf aber sehr gut gefallen, besonders die Murder Mystery Elemente sorgten für zusätzliche Spannung.
Charaktere: Kosara war mir sofort sympathisch, die freche Chernograder Hexe hat alle Hände voll zu tun, um die Stadtbewohner mit Zauber und Tränke während der schmutzigen Tage zu unterstützen. Für jedes Monster gibt es Regeln, um sich angemessen vor ihnen zu schützen. Vor einem Monster hat sie am meisten Angst, dem Zmey der es auf junge Frauen abgesehen hat, denn gegen ihn kann man kaum etwas unternehmen. Ihre Angst bringt sie dazu, ihren Hexenschatten aufzugeben und so beginnt ein Wettlauf der Zeit, denn eine Hexe ohne ihren Schatten erkrankt an der Schattenkrankheit.
Asen der Belograder Polizist begleitet Kosara auf der Suche nach ihrem Schatten. Durch seinen Charakter bekam die Geschichte einen Kriminalanteil, der zusätzlich noch zum Miträtseln einlädt. Außerdem sucht er nach dem berühmt-berüchtigten kriminellen Karaiwanow, der ihm schon zu oft durch die Finger geglitten ist.
Der Zmey ist ein sehr menschlicher Antagonist, seine Verhaltensweisen erinnerten mich stark an Männer in missbräuchlichen Beziehungen. Genau das machte ihn zu einem sehr realistischen und erschreckenden Bösewicht.
Fazit: Ein großartiges Fantasybuch über slawische Mythologie. Tolles Worldbuilding und interessante und humorvolle Charaktere. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht, denn es gibt noch einiges für Kosara und Asen zu erledigen.