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Veröffentlicht am 21.11.2024

Vom Suchen und Finden und dem Grau des Lebens

Das perfekte Grau
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Während wir dann alle so dastanden und uns wunderten, kam es mir vor, als seien wir durchnummerierte, menschliche Erbeerpflückmaschinen, komplett organisiert in einer im Farmer- Look getarnten, von Mark ...

Während wir dann alle so dastanden und uns wunderten, kam es mir vor, als seien wir durchnummerierte, menschliche Erbeerpflückmaschinen, komplett organisiert in einer im Farmer- Look getarnten, von Mark Zuckerberg geleiteten und durch Range Rover und Rolex ad absurdum geführten Fabrik. (Buchzitat, S. 151)
Salih Jamals „Das perfekte Grau“ ist ein sommerlicher Roman über Freundschaft, Mitgefühl und den Versuch, mit den eigenen inneren Dämonen ins Reine zu kommen. Vier völlig unterschiedliche Menschen treffen aufeinander und begeben sich auf eine ungewöhnliche Reise, die Licht und Schatten gleichermaßen beleuchtet. Der Autor, Salih Jamal, der bereits mit seinem Debütroman „Briefe an die grüne Fee“ ausgezeichnet wurde, bringt auch in diesem Werk seine poetische Sprache und tiefgründigen Reflexionen ein.

Worum geht’s genau?

In einem heruntergekommenen Hotel an der Ostsee treffen vier Menschen aufeinander, die alle auf der Flucht sind: Novelle, eine junge Frau, die mit einer schweren Vergangenheit kämpft, Dante, ein Tagedieb mit Beziehungsproblemen, Rofu, ein afrikanischer Geflüchteter mit erschütternden Erlebnissen, und Mimi, eine Dame voller Lebensweisheit. Gemeinsam beschließen sie, das Hotel hinter sich zu lassen und eine Reise Richtung Süden anzutreten. Während dieser Reise teilen sie ihre Geheimnisse, erleben Momente von Hoffnung und Schmerz und wachsen langsam zu einer Gemeinschaft zusammen. Doch die äußeren Konflikte und die eigenen Dämonen holen sie immer wieder ein.

Meine Meinung

Von Beginn an konnte mich „Das perfekte Grau“ durch seine tiefgründige Sprache und die vielen Metaphern fesseln. Salih Jamals Sprache ist poetisch und flüssig, und die Beschreibungen regen zum Nachdenken an. Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und schon im ersten Abschnitt wurde ich in die Geschichten der Protagonist:innen hineingezogen und war neugierig, was sie ins Hotel führte. Das Buch ist aus der Sicht einer der vier Protagonist:innen (D)Ante geschrieben.

Nach und nach erfährt man mehr über die Vergangenheiten der Figuren. Hier hat mich besonders Rofu beeindruckt, der trotz seiner schlimmen Erlebnisse einen warmherzigen und hoffnungsvollen Blick auf die Welt behalten hat. Am wenigsten konnte ich mit (D)Ante anfangen, der mit seinem Problem schon etwas aus der Reihe tanzt. Er ist von allen auch der privilegierteste. Die Dynamik zwischen den Figuren entwickelt sich spannend, auch wenn ich zunächst keinen emotionalen Bezug zur Gruppe als Ganzes aufbauen konnte. Die Wendungen der Geschichte hielten die Spannung hoch, doch einige Handlungsstränge wirkten überladen.

Begeistert war ich hingegen von den tiefen Dialogen, etwa über Glaube, Freundschaft und Identität. Allerdings fielen mir auch negative Aspekte auf, wie die Verwendung von rassistischen Begriffen oder das Body- und Ageshaming, die unnötig waren und störend wirkten. Diese sprachlichen Entscheidungen haben mich manchmal irritiert und von der sonst so schönen Erzählweise abgelenkt. Es kann aber sehr gut sein, dass das einfach der Charakter von (D)Ante sein soll, denn an anderen Stellen wird ersichtlich, dass sich der Autor sehr wohl mit der gebotenen Sensibilität mit Themen auseinandergesetzt hat. Hier liegt also die Vermutung nahe, dass das eine bewusste Entscheidung des Autors war, den Charakter, der diese Aussagen tätigt, so anzulegen. Man muss sich allerdings immer bewusst sein, dass dadurch auch bestimmte stereotype und vorurteilsbelastete Sichtweisen gefestigt werden. Im Endeffekt ist Sprache Macht, zeigt unser Denken und bestimmt unsere Handlungen.

Das Ende schließlich hätte ich mir klarer gewünscht, obwohl es schon zur Geschichte passt. Es lässt jedenfalls noch Raum für Interpretationen.

Fazit

„Das perfekte Grau“ ist ein poetischer und tiefgründiger Roman, der große Themen wie Freundschaft, Flucht und Identität behandelt. Die Figuren sind facettenreich, und die Sprache regt zum Nachdenken an, auch wenn einige sprachliche und inhaltliche Entscheidungen irritierend waren. Die vielen philosophischen Zitate und die berührenden Schicksale machen das Buch zu einem lesenswerten Werk, das lange nachhallt. 4 von 5 Sternen.

Die eigene Vergangenheit bleibt für Unbeteiligte, und auch zu oft für einen selbst, immer in einem geheimnisvollen Zwielicht. Denn zwischen dem reinsten Weiß und unserem vollkommensten Schwarz liegen Millionen Stufen von Grau. Manche Töne sind sichtbar, und einige von ihnen sind für andere das perfekte Grau. (Buchzitat, S.77/78)

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Veröffentlicht am 19.11.2024

Kristina Lunz’ Plädoyer für Menschlichkeit und politische Haltung

Empathie und Widerstand
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"Empathie und Widerstand" ist ein Buch, das dazu anregen möchte, in schwierigen Zeiten Haltung zu zeigen und Wandel mit Menschlichkeit und Standhaftigkeit zu gestalten. Kristina Lunz, Mitgründerin des ...

"Empathie und Widerstand" ist ein Buch, das dazu anregen möchte, in schwierigen Zeiten Haltung zu zeigen und Wandel mit Menschlichkeit und Standhaftigkeit zu gestalten. Kristina Lunz, Mitgründerin des Centre for Feminist Foreign Policy (CFFP), hat sich durch ihre vielfältigen Tätigkeiten als Aktivistin, Autorin und Unternehmerin einen Namen gemacht. Mit beeindruckendem Lebenslauf und klarem Engagement ist sie eine der einflussreichsten jungen Stimmen für feministische Außenpolitik und soziale Gerechtigkeit.

Worum geht's genau?

Das Buch ist eine Mischung aus persönlicher Reflexion, Ratgeber und Aufruf zum Handeln. In einer einleitenden Passage erläutert Lunz ihre Motivation und Perspektive, aus der sie schreibt. Danach widmet sie sich den beiden zentralen Themen des Buches: Empathie und Widerstand. Sie beschreibt, wie wichtig es ist, Mitgefühl zu entwickeln und gleichzeitig zu wissen, wann man Widerstand leisten muss, um Wandel zu schaffen. Ihre Argumente untermauert sie mit zahlreichen Beispielen aus ihrer eigenen politischen Arbeit und Erfahrungen, die sie in verschiedenen kulturellen und sozialen Kontexten gesammelt hat. Dabei legt sie einen starken Fokus auf Menschlichkeit, Kompromissfähigkeit und die Bedeutung von Schwesterlichkeit („Sisterhood“) im aktivistischen Kontext.

Meine Meinung

"Empathie und Widerstand" war das erste Buch von Kristina Lunz, das ich gelesen habe, obwohl sie mir schon länger durch Social Media und Beiträge wie ihren Text im Essay-Sammelband "Unlearn Patriarchy" bekannt war. Meine Erwartungen waren hoch, da ich ihre Arbeit schätze – und ich wurde nicht enttäuscht.

Das Buch liest sich sehr flüssig, und ihr Sprachstil ist klar und verständlich, selbst für Menschen, die sich noch nicht intensiv mit den angesprochenen Themen beschäftigt haben. Fremdwörter oder komplexere Begriffe werden direkt im Text erklärt, was den Zugang erleichtert. Mit nur 160 Seiten ist das Buch kompakt und gut zu bewältigen, ohne dass es an Substanz fehlt. Besonders die einleitenden Kapitel, in denen Lunz ihre Motivation für das Buch erläutert, haben mir gefallen. Es gibt dem Buch eine klare Richtung und vermittelt ihre Perspektive als Autorin deutlich.

Die Gliederung in die Themen Empathie und Widerstand ist sinnvoll, und ihre Praxisbeispiele nachvollziehbar und hilfreich zur besseren Einordnung. Sie fordert ihre Leser:innen dazu auf, immer wieder neu abzuwägen, wann Mitgefühl der richtige Ansatz ist und wann es Zeit wird, Widerstand zu leisten. Ihre Reflexionen über die Herausforderungen politischer Arbeit, die oft mit schwierigen Kompromissen verbunden ist, sind besonders wertvoll. Sie zeigt, wie wichtig es ist, Grautöne auszuhalten und dabei nie aus den Augen zu verlieren, was uns alle verbindet: Das Mensch-Sein mit all den Rechten und Pflichten, die dazugehören (Menschenrechte).

Ein Aspekt, der mich besonders überzeugt hat, ist ihre Betonung von Sisterhood und der Raum, den sie in ihrem Buch anderen Autorinnen und Aktivistinnen bietet. Dieser solidarische Ansatz zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch und gibt ihm zusätzliche Tiefe.

Allerdings gab es auch einige Schwächen. Es gab zahlreiche Wiederholungen, die das Lesen an manchen Stellen ein wenig monoton machten. Zudem hätte ich mir gewünscht, dass manche Punkte pointierter ausgearbeitet wären. Das Buch wirkt insgesamt eher wie ein persönlicher Ratgeber als ein Sachbuch, weshalb ich mir mehr Fakten und analytische Tiefe erwartet hätte. Nichtsdestotrotz kann ich es auf jeden Fall empfehlen und bin jetzt auch neugierig auf ihr erstes Buch "Die Zukunft der Außenpolitik", das ich auf jeden Fall noch lesen werde.

Fazit

"Empathie und Widerstand" ist ein inspirierendes und wichtiges Buch, das mit klarer Sprache und lebendigen Beispielen dazu anregt, Menschlichkeit und Standhaftigkeit in schwierigen Zeiten zu verbinden. Zwar bleibt es stellenweise etwas oberflächlich, doch der persönliche Ansatz und die authentische Perspektive machen es lesenswert. 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Mehr als nur Käse: Abwechslungsreiche Rezepte für Raclette und Fondue

Raclette & Fondue
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Das Kochbuch "Raclette & Fondue … und ganz viel Leckeres dazu" vom GRÄFE UND UNZER Verlag widmet sich allen Facetten der gemütlichen Tischküche und verspricht eine Vielzahl an Rezepten, die perfekt zum ...

Das Kochbuch "Raclette & Fondue … und ganz viel Leckeres dazu" vom GRÄFE UND UNZER Verlag widmet sich allen Facetten der gemütlichen Tischküche und verspricht eine Vielzahl an Rezepten, die perfekt zum geselligen Kochen passen. Von klassischen bis hin zu außergewöhnlichen Kombinationen bietet das Buch Inspiration für Raclette- und Fondue-Liebhaber

Worum geht's?

In "Raclette & Fondue" finden sich Rezepte für jede Gelegenheit und Geschmacksvorliebe, von Klassikern bis zu kreativen Neuinterpretationen. Das Buch startet mit einem einführenden Kapitel zu den Grundlagen: Es wird erklärt, welche Käsesorten sich für Raclette und Fondue eignen und welches Zubehör unverzichtbar ist, um das perfekte Tischessen zu gestalten. Danach folgen die Rezepte für Raclette, mit originellen Ideen wie "Spinat-Gorgonzola" oder "Korianderpilze mit Schafkäsecreme". Im Fondue-Teil finden sich ebenfalls ausgefallene Kombinationen, etwa "indisches Fondue", "japanische Brühe" und "Bagna Cauda", die den üblichen Käse-Klassiker erweitern. Das letzte Kapitel, "Feine Begleiter", liefert eine Sammlung an Saucen, Salaten und Dips, die als Beilagen besonders gut passen. Für viele Rezepte gibt es zudem Hinweise auf passende Begleiter, sodass sich die Gerichte harmonisch ergänzen lassen.

Meine Meinung

Als großer Raclette-Fan habe ich mich sehr über dieses Buch gefreut. Während einige Raclette nur zu besonderen Anlässen genießen, könnte ich es wirklich das ganze Jahr über essen, sogar im Sommer! Fondue hingegen liegt mir nicht so sehr am Herzen, sodass ich den Raclette-Teil des Buches besonders aufmerksam studiert habe. Die grafische Gestaltung des Buches ist absolut ansprechend: Jedes Rezept wird von einem appetitanregenden Bild begleitet, und die Kapitelstruktur ist übersichtlich. Die Rezepte selbst sind klar in Zutatenliste und Anleitung gegliedert, und jeder Vorschlag wird durch einen "heißen Tipp" ergänzt. Sehr praktisch fand ich auch, dass sofort erkennbar ist, ob ein Rezept vegetarisch oder fleischhaltig ist, was das schnelle Stöbern erleichtert.

Leider gibt es im Buch keine vegane Kennzeichnung oder spezielle vegane Rezepte, was mich etwas enttäuscht hat. Da heutzutage auch vegane Alternativen für Raclette und Fondue zunehmend gefragt sind, hätte ich mir gewünscht, dass das Buch diesen Trend stärker aufgreift. Ein Pluspunkt für Vegetarier:innen ist allerdings, dass es eine Vielzahl fleischloser Rezepte gibt. Schön wäre es jedoch gewesen, wenn man die Gerichte schon im Inhaltsverzeichnis nach vegetarischen oder fleischhaltigen Rezepten unterscheiden könnte udn eine zusätzliche Kennzeichnung für vegane Gerichte eingeführt worden wäre.

Die Rezeptideen sind insgesamt originell und inspirierend, insbesondere die Kapitel mit eher ausgefallenen Kombinationen wie Raclette mit Mini-Enchiladas und dem "gar nicht spießigen" Fondue-Teil. Die vielfältigen Beilagen im letzten Kapitel bereichern die Hauptgerichte auf sinnvolle Weise. Besonders positiv ist, dass durch die vielen Tipps und Vorschläge wirklich jeder auf seine Kosten kommt – von Fleischliebhabenden bis hin zu Vegetarier:innen.

Fazit

"Raclette & Fondue … und ganz viel Leckeres dazu" ist ein gelungenes Kochbuch mit kreativen und abwechslungsreichen Rezeptideen für Fans geselliger Tischgerichte. Die schönen Bilder und die klare Struktur laden zum Ausprobieren ein, auch wenn das fehlende Angebot bzw. die fehlende Kennzeichnung an veganen Optionen meine Bewertung auf 4 von 5 Sternen begrenzt.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Nach anfänglichen Schwierigkeiten ein echtes Lesevergnügen.

Bis in alle Endlichkeit
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In "Bis in alle Endlichkeit" wird die Geschichte eines Privatdetektivs erzählt, der in eine gefährliche Verschwörung verwickelt wird, als er den mysteriösen Tod einer jungen Frau in San Francisco untersucht. ...

In "Bis in alle Endlichkeit" wird die Geschichte eines Privatdetektivs erzählt, der in eine gefährliche Verschwörung verwickelt wird, als er den mysteriösen Tod einer jungen Frau in San Francisco untersucht. James Kestrel ist das Pseudonym von Jonathan Moore, einem vielseitigen Autor mit einem spannenden Lebenslauf, der bereits mit dem Edgar Award ausgezeichnet wurde. Seine Erfahrung als Anwalt und Ermittler fließt deutlich in seine Geschichten ein, was die psychologischen und rechtlichen Aspekte der Thriller spannend gestaltet.

Worum geht’s genau?
Als die junge, wohlhabende Claire Gravesend in einem eleganten Cocktailkleid auf dem Dach eines Rolls-Royce tot aufgefunden wird, schließen Polizei und Gerichtsmedizin einen Selbstmord nicht aus. Doch Claires Mutter, die wohlhabende Olivia Gravesend, ist sich sicher, dass ihrer Tochter Unrecht widerfahren ist, und beauftragt den Privatdetektiv Lee Crowe, die Wahrheit zu finden. Während Crowe den Ermittlungen nachgeht, entdeckt er nicht nur die Abgründe einer wohlhabenden Elite, sondern stößt auch auf eine Verschwörung, die so vielschichtig ist, dass niemand vor ihr sicher ist.

Meine Meinung
Der Autor war für mich ein Unbekannter. Daher hatte ich diesbezüglich keine Erwartungen. Ich hab das Buch in der Hörbuchversion gehört. Mit einer Laufzeit von über 11 Stunden ist es für mich ein relativ langes Hörbuch. Zu Beginn fiel es mir schwer, in die Geschichte hineinzufinden - für mich hält man sich anfangs doch mit zu vielen Details auf, die für den weiteren Verlauf der Geschichte nicht wirklich notwendig wären. Ich war sogar kurz davor, abzubrechen. Glücklicherweise bin ich jedoch drangeblieben, denn nach den ersten paar Kapiteln wurde es doch noch äußerst spannend. So hab ich das Buch dann schlussendlich innerhalb von nur drei Tagen durchgehört.

Der Sprecher Thomas Dehler macht insgesamt einen großartigen Job und hat eine sehr angenehme Stimme, die das Zuhören erleichtert. Ein kleines Manko ist jedoch, dass es ihm meiner Meinung nach nicht gelingt, den verschiedenen Charakteren eine erkennbare individuelle Stimme zu verleihen. Seine Erzählweise macht es schwierig, die Charaktere anhand der Stimme voneinander zu unterscheiden. Dennoch ist der Inhalt des Buches ein echter Kracher. Mit einer solch unerwarteten Story hätte ich nicht gerechnet, und ich möchte nicht zu viel verraten – es lohnt sich wirklich, in die Handlung einzutauchen.

Besonders positiv hervorheben möchte ich den Schluss des Buches, der den Fall auf jeden Fall auflöst. Das ist mir persönlich immer sehr wichtig und grad bei einem Buch von der Länge. Gleichzeitig bietet das Ende genügend Stoff für eine mögliche Fortsetzung, sei es ein weiterer Fall oder die Fortsetzung der Charaktergeschichten. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet; die Hauptfigur Lee Crowe hat zwar Ecken und Kanten, ist jedoch insgesamt liebenswert und zeigt im Kern, dass er ein guter Mensch ist. Ich würde auf jeden Fall auch ein weiteres Buch von Kestrel lesen oder hören.

Fazit
"Bis in alle Endlichkeit" ist ein packender Thriller, der mit seiner unerwarteten Handlung und gut entwickelten Charakteren überzeugt. Trotz kleiner Schwächen bei der Sprecherleistung hat das Buch das Potenzial, Leser:innen und Zuhörende zu fesseln. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 22.10.2024

Für Thriller-Fans definitiv lesenswert, auch wenn es für 5 Sterne nicht ganz gereicht hat.

Schreikind
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"Schreikind" von Marcus Hünnebeck erzählt die verstörende Geschichte eines Mörders, der es auf Familien mit sogenannten Schreikindern abgesehen hat. Der Thriller ist der 18. Band der Reihe um die Kommissare ...

"Schreikind" von Marcus Hünnebeck erzählt die verstörende Geschichte eines Mörders, der es auf Familien mit sogenannten Schreikindern abgesehen hat. Der Thriller ist der 18. Band der Reihe um die Kommissare Lukas Sommer und Robert Drosten, geschrieben von einem erfahrenen und erfolgreichen Autor, der seit Jahren die Leser:innen mit spannenden Geschichten fesselt. Hünnebeck, geboren 1971 in Bochum, hat sich durch seine E-Book-Publikationen einen Namen gemacht und gehört heute zu den erfolgreichsten Self-Publishing-Autoren Deutschlands. Viele seiner Werke erreichten die Top 10 der Amazon-Bestseller-Charts.

Worum geht’s?
Der Thriller startet schockierend: Ein Familienvater wird gezwungen, in die Pistole des Mörders zu blicken, bevor er mit einem schnellen Schuss hingerichtet wird. Die Mutter jedoch erwartet ein langer und qualvoller Tod. Zurück bleiben die überlebenden Kinder, darunter das jüngste, ein Schreikind, das an den Nerven der Familie gezerrt hat. Das Ermittlerteam um Lukas Sommer und Robert Drosten wird mit einer Serie grausamer Morde konfrontiert. Der Täter scheint ein perfides Muster zu haben: Er sucht gezielt Familien mit Schreikindern aus, lässt die Kinder am Leben, aber tötet die Eltern auf grausame Weise. Die Ermittler fragen sich, wie der Mörder auf die Familien aufmerksam wird und warum er die Väter schneller erlöst als die Mütter.

Meine Meinung
"Schreikind" war nicht mein erstes Buch von Marcus Hünnebeck, daher war ich mit dem schnellen, schnörkellosen Schreibstil vertraut. Man kommt gut und schnell in die Geschichte rein. Der Thriller kommt zügig zur Sache und hält die Spannung bis zum Ende aufrecht. Besonders gefallen haben mir die unerwarteten Wendungen. Manchmal glaubt man, der Lösung nah zu sein, nur um dann durch eine überraschende Entwicklung eines Besseren belehrt zu werden. Auch wenn ich nicht alle Bände der Reihe um Sommer und Drosten kenne, war das keine Hürde – man kann problemlos in den Thriller einsteigen und die Figuren verstehen.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, gelesen von Günter Merlau, dessen Sprecherleistung ich sehr gelungen fand. Seine Interpretation der Charaktere und die Vortragsweise haben die Spannung noch weiter erhöht und das Hörerlebnis intensiviert.

Trotz der spannenden Geschichte und der gelungenen Wendungen hat mich der Thriller jedoch nicht ganz so gefesselt, wie ich es mir für die Höchstwertung gewünscht hätte. Dennoch ist "Schreikind" ein solider Thriller, der mit Spannung und einem guten Plot punktet, aber für mich nicht das Niveau erreicht hat, das ich für 5 Sterne vergeben würde.

Fazit
Mit "Schreikind" liefert Marcus Hünnebeck einen durchweg spannenden Thriller ab, der von Wendungen und einem schnellen Erzählstil lebt. Auch ohne alle Vorgängerbände zu kennen, ist die Geschichte gut verständlich und unterhaltsam. Für die Höchstwertung hat es nicht ganz gereicht, aber mit 4 von 5 Sternen ist "Schreikind" definitiv ein empfehlenswerter Thriller.

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