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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2024

Hat alles, was das Romantasyherz begehrt

Die Sonnenfeuer-Ballade 2: A Storm to Kill a Kiss
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Achtung Band 2 - kann Spoiler zu Band 1 enthalten.

Sintha, die Halb-Onyde und der Vakar und gleichzeit Syr der Syrs Arez sind gemeinsam mit der Monarchin an deren Hof gekehrt. Sin soll hier als Zeichen ...

Achtung Band 2 - kann Spoiler zu Band 1 enthalten.

Sintha, die Halb-Onyde und der Vakar und gleichzeit Syr der Syrs Arez sind gemeinsam mit der Monarchin an deren Hof gekehrt. Sin soll hier als Zeichen des Friedens auftreten, doch im Hintergrund laufen lauter Intrigen und Arez‘ Misstrauen gegenüber Sin ist ungebrochen. Sin weiß, dass sie, um zu überleben, alles daransetzen muss, die Stimme im Schatten zu überführen. Gar nicht so leicht, denn alle wissen nun, wer Sin wirklich ist und nun kämpft sie nicht nur gegen den Sturm draußen.
Ich habe den ersten Band der Sonnenfeuer-Ballade absolut geliebt und konnte die Fortsetzung um Sin und Arez kaum abwarten.
Wir knüpfen bei Band 2 recht dicht an die Ereignisse aus Band 1 an, der ja mit einem fiesen Cliffhanger endete. Somit fällt es nicht nur dank Julia Dippels unheimlich flüssigen Schreibstils leicht, in die Geschichte zu finden, sondern auch Dank des guten Übergangs. Auch sonst bin ich wieder einmal hin und weg von der Erzählweise unserer deutschen Queen of Romantasy, denn sie beschreibt absolut bildgewaltig, ohne dabei auszuschweifen und auch noch so emotional, dass man wirklich am eigenen Leib alles nachempfinden kann.
Auch hier ist die Spannung wieder von Beginn an gegeben, Sintha kämpft nicht nur gegen Intrigen und Vorurteile am Hof, sondern hat auch Schwierigkeiten mit Arez und den Vakar. Man beginnt gemeinsam mit ihr nach des Rätsels Lösung zu suchen und doch steht man vor einem Berg aus Geheimnissen.
Das Worldbuilding und vor allem das Magiesystem ist wieder sehr gut gelungen. Ein Großteil der Handlung findet im Schloss der Monarchin statt, von dem man den nötigen Eindruck erhält. Das Magiesystem ist einfach gelungen und mal was anderes, gerade was Sins Fähigkeiten betrifft.
Die Charaktere sind großartig, allen voran Sin, mit der ich mich wirklich sehr gut identifizieren konnte. Sie ist stur, hat aber das Herz am rechten Fleck und ist denen, die sie liebt, gegenüber absolut loyal. Sie trifft hier auf viele Widerstände, gerade auch aus Arez‘ Richtung, die mich wirklich wütend gemacht haben. So hätte ich den Syr einfach nur permanent schütteln wollen, auch wenn ich ein wenig Verständnis hatte für seine Handlungen. Trotzdem ist er in Sachen Dickköpfigkeit Sin absolut überlegen.
Die Nebencharaktere finde ich einfach toll gezeichnet, unser Barde sorgt hier immer wieder für Überraschungen, aber auch Sins menschliche Leibwächter brachten mich mit manchem Dialog zum Schmunzeln. Sie bringen den Leser zum Mitfiebern, zum Verzweifeln, zum Hassen, einfach eine riesige Bandbreite an Emotionen wird hier freigesetzt.
Natürlich gibt es hier auch einen fiesen Cliffhanger, schon wieder, doch dieses Mal braucht man nicht ganz so lange, um Geduld zu haben.
Mein Fazit: Auch wenn mir vor allem Arez mit seinem Gehabe ein wenig auf die Nerven fiel, habe ich auch den zweiten Band der Sonnenfeuer-Ballade absolut geliebt. Julia Dippel bietet hier einfach alles, was das Romantasyherz begehrt und lässt den Leser vor allem mit ihrer wundervollen Protagonistin Sin mitfiebern. Ich freu mich jetzt schon wie Bolle auf den Abschluss der Trilogie.

Veröffentlicht am 30.11.2024

Ganz starke Geschichte

HAEXED - Von magischen Hacktivisten und teuflischen Influencerinnen
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Die junge Celeste macht alles für ihre Selbstständigkeit, auch wenn sie durch ihre starke Sehschwäche eingeschränkt ist. Vor kurzem ist sie nach London zu ihrer besten Freundin Krisha gezogen, in deren ...

Die junge Celeste macht alles für ihre Selbstständigkeit, auch wenn sie durch ihre starke Sehschwäche eingeschränkt ist. Vor kurzem ist sie nach London zu ihrer besten Freundin Krisha gezogen, in deren Cyber Café V R Awesome nun arbeitet. Doch Krisha hat sich stark verändert, seitdem sie verrückt ist nach der neuen Influencerin Magnolia und deren Beautyprodukten. Doch in Celeste schlummern verborgene Talente, denn sie ist eigentlich eine magische Person, die in der Lage ist, sich in Onlinespiele zu haexen, auch wenn sie nichts davon ahnt und man ihr starke Medikamente verabreichte, um solche angeblich nicht vorhandenen Ausflüge zu unterdrücken. Doch mitten bei der Arbeit geschieht es wieder und Celeste landet in einem Game, dort trifft sie auf Blaze. Dieser verfügt über die gleichen Talente und ist zunächst Celeste gegenüber misstrauisch, denn er befindet sich in einem Kampf gegen Magnolia und ihren Produkten, mit denen sie Menschen regelrecht verhext. Mehr oder weniger gezwungenermaßen müssen Blaze und Celeste nun zusammenhalten.

Ich liebe dieses bunte Cover, das sofort Aufmerksamkeit weckt und da auch die Geschichte etwas anderes als die üblichen Storys versprach, wollte ich Haexed unbedingt lesen.

Schon der Einstieg in Haexed fiel sehr leicht, denn Murphy Malones Schreibstil ist flüssig, jung und vor allem frech und frei Schnauze. Sie nutzt die gendergerechte Sprache und bringt dadurch auch ihre Charaktere näher.
Was mir aber ganz besonders gefallen hat, ist dieses neue und spannende Magiesystem, das in das Geschehen so locker eingebunden wird, dass es fast schon real wirkt. Zumal die Autorin es sehr gut schafft, ihre aktuellen und auch gesellschaftskritischen Themen einzubauen. Aktivismus (Hacktivismus), Queerness, Social Media, Schönheitsideale, Fatshaming und Cyberspace, all diese Themen finden in Malones Büchern ihren Raum, ohne dass man den Eindruck hat, dass mit erhobenem Zeigefinger geschrieben wurde. Auch wie ihre queeren Figuren eingebunden werden, ist perfekt, nämlich so natürlich, wie es hätte sein sollen, zumindest untereinander. Das sie natürlich in ihrer Umgebung immer wieder auf Probleme stoßen, brauche ich wohl kaum zu erwähnen.
Auch die Handlung liest sich sehr spannend, es gibt immer wieder Wendungen und so manches Mal müssen sich die Charaktere in Gefahr begeben, was die Handlung immer mehr vorantreibt.
Die Geschichte lebt von all ihren vielfältigen und bunten Charakteren und sie wird aus der Sicht von Celeste und Blaze erzählt.
Celeste ist curvy und hat eine Sehbehinderung und doch steht sie mit beiden Beinen fest im Leben und ist extrem selbständig. Ich mochte sie und ihre Art vom ersten Moment an und fand sie absolut bezaubernd. Genauso wie Blaze sie vom ersten Augenblick an bezaubernd fand, auch wenn er sich das gar nicht so eingestehen wollte. Auch wenn er im ersten Moment arrogant wirkt, stellt man schnell fest, dass er ein ganz großes Herz hat.
Doch nicht nur unsere beiden Protagonisten stechen hervor, sondern auch all die Nebencharaktere bilden hier eine starke Grundlage und unglaublich viele Facetten.
Mein Fazit: Ein in allen Punkten überzeugendes Buch für jede Altersklasse, starke Charaktere, viele Plottwists, fesselnde Handlung und eine Gesellschaftskritik, die man nicht überlesen kann, machen dieses Buch in wirklich jeder Hinsicht rund. Wer gerne einfach mal was anderes liest, sollte hier unbedingt zugreifen. Ganz klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 27.11.2024

Unheimlich intensive Geschichte

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
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Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass der siebzehnjährige Asher Hunter seine Mutter bei einem Verkehrsunfall verloren hat. Der Fahrer des Trucks, der sogar betrunken war, wurde für sein Vergehen nicht ...

Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass der siebzehnjährige Asher Hunter seine Mutter bei einem Verkehrsunfall verloren hat. Der Fahrer des Trucks, der sogar betrunken war, wurde für sein Vergehen nicht belangt, was nochmal mehr an Asher nagt. Auch das ihm jeder sagt, er solle sich endlich normal verhalten stört ihn, denn wie genau ist man denn normal, wenn um einen herum alles falsch ist? Um ihm zu helfen, hat sein Vater ihn zu einer therapeutischen Sitzung angemeldet. Hier lernt er nicht nur den achtzigjährigen Henry, sondern auch die Teenager Sloane und Will und alle haben eins gemeinsam, sie alle haben einen geliebten Menschen verloren. Doch in Asher wächst der Wunsch nach Rache und irgendwie beschließen diese vier, einen Roadtrip zu wagen, bei dem Asher besondere Pläne hat, doch dass dieser Trip ihr Leben verändern könnte, hat keiner erwartet.
Das Cover, aber auch der Titel, haben mich absolut neugierig gemacht, denn irgendwie konnte ich mir so gar nicht vorstellen, worum es hier ging. Der Klappentext versprach dann eine hoch emotionale Geschichte und genau die ist hier auch verborgen.
Autorin K. J. Reilly nimmt den Leser hier mit auf eine hoch emotionale Reise. Sie schafft es unheimlich gut Ashers Gedanken zu transportieren und den Leser dadurch ganz besonders zu berühren.
Es war gar nicht so leicht, nicht gemeinsam mit Asher in das Loch der Trauer zu fallen. Seine Gedanken konnte ich so unglaublich gut nachempfinden, ebenso wie die Gedanken, wem und was er alles die Schuld geben kann am Tod der Mutter, unter anderem sich selber, denn ihre Mutter war für ihn zum Einkaufszentrum unterwegs, um neue Sportschuhe zu kaufen, die ihm in der Schule gestohlen worden sind.
Das Thema ist sehr intensiv und mit Sicherheit auch keine leichte Kost. Trauerbewältigung, die Phasen dahin, bis es sich etwas besser anfühlt, alles ist ein harter Weg und das wird unglaublich gut gezeichnet. Aus einer Mischung aus schonungsloser Darstellung, da wir ja permanent Ashers Gedanken lesen, bis hin zur Selbstironie und ganz feinem Humor finden wir in diesem Buch alles.
Asher ist ein sehr intensiver Protagonist, dessen Gedanken ich wirklich gut nachempfinden konnte. Allein ein ganz bestimmter Moment im Buch, als er aufzählt, wem er alles die Schuld am Tod der Mutter geben könnte, hat mich auf eine ganz tiefe Art berührt. Es ist so unheimlich menschlich erzählt, die Suche nach einem Schuldigen, an den man den ganzen Schmerz loswerden könnte, aber auch die Gespräche während der Trauertherapie fand ich unglaublich.
Dadurch lernen wir nämlich nicht nur Asher kennen, sondern auch seine drei Reisebegleiter, Henry, Sloane und Will. Jeder von ihnen hat einen lieben Menschen auf eine andere Art verloren und jeder geht mit dem Verlust anders um. Diese feinen Unterschiede wurden ebenfalls unheimlich gut dargestellt und man spürt einfach, dass die Autorin selber Psychologie studiert hat.
Mein Fazit: Das Buch ist ein sehr emotionaler und auch schwerer Roman, der den Leser absolut intensiv mitfühlen und mitdenken lässt. Dabei gibt es hier noch eine unheimlich wichtige Botschaft, denn jeder Mensch ist anders, jeder geht anders mit Trauer und Verlust um und niemand kann beurteilen, wie sich ein anderer zu fühlen hat. Wer mit diesem harten Thema umgehen kann, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 19.11.2024

Sei mutig. Lebe und liebe wie ein Sturm!

Sturmflirren
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Eigentlich ist die siebzehnjährige Rea eher eine der ganz toughen an ihrer Schule, die so schnell nichts erschüttern kann. Doch in letzter Zeit geht einfach alles schief, sie fällt durch die Führerscheinprüfung, ...

Eigentlich ist die siebzehnjährige Rea eher eine der ganz toughen an ihrer Schule, die so schnell nichts erschüttern kann. Doch in letzter Zeit geht einfach alles schief, sie fällt durch die Führerscheinprüfung, streitet sich mit ihrer besten Freundin Mira und der Typ, von dem sie dachte, er sei ihre große Liebe entpuppt sich als mieses A… Schlimmer kann es also nicht mehr werden, oder vielleicht doch? Denn zu Hause erwartet Rea nicht nur ein Autoschlüssel, mit dem sie nun nichts anfangen kann, sondern auch die Nachricht, dass ihr Diplomatenvater von München nach Doha, Katar, versetzt wurde. Für Rea geht eine Welt unter und sie beschließt, in Katar einfach alles zu hassen. Aber als sie die rebellische Farah kennenlernt, wird das gar nicht mehr so leicht. Farah zeigt ihr, was Leben, Liebe und Freiheit bedeutet. Und dann wäre da auch noch Shabah, der wie ein Phantom in Reas Leben auftaucht und wieder verschwindet und ganz offensichtlich ein großes Geheimnis hat.
Dieses Buch ist optisch ein wunderschöner Hingucker, doch der Inhalt kann dies noch um einiges toppen. Mit ihrem Schreibstil schafft es die Autorin nicht nur ihre Geschichte lebendig werden zu lassen, sondern auch ihre Charaktere. Ihre Worte sind voller Gefühl und Emotionen und doch lebendig, so dass man sich beim Lesen des Buches auf einer Gefühlsachterbahn befindet.
Ich fühlte mich von der ersten Seite an mit Rea verbunden und selbst schon fast wie ein Teenager. Dieses Gefühl, nirgendwo dazuzugehören oder verstanden zu werden wurde hier unheimlich gut dargestellt. Doch mit dem Umzug nach Doha beginnt die Geschichte auch noch Fahrt aufzunehmen. Die Beschreibungen der Stadt und des Lebens war absolut intensiv und ich konnte die opulente Wüstenstadt beim Lesen vor mir sehen.
Aber auch all die Emotionen, die mit dem Leben in einem so völlig fremden Land mit gänzlich anderen Ansichten aufkommen, sind durchweg authentisch. Ich habe hier wirklich gelacht, geweint, war erschüttert und wütend. Mit dieser Geschichte wird dem Leser erst wieder einmal bewusst, dass es immer noch Länder gibt, in denen man nicht lieben darf wen man will und auch nicht so leben kann, wie man will. Nein, es ist hier verboten und wird wirklich extrem hart bestraft. Als Frau hat man eh kaum Rechte, ich greife hier einfach mal die Tatsache auf, dass Frauen in arabischen Ländern (auch nicht in jedem) erst seit ein paar Jahren einen Führerschein machen dürfen und das auch nur mit der Erlaubnis ihres Mannes. Eine solch patriarchalische Welt ist für mich kaum vorstellbar und machte mir bewusst, wie privilegiert ich aufwachsen durfte.
Mein Highlight der Geschichte sind die unheimlich lebendigen und facettenreichen Charaktere. Protagonistin und Ich-Erzählerin Rea ist zu Beginn wirklich schwierig, doch sie wächst im Laufe der Geschichte zu einer unglaublich starken und mutigen jungen Frau heran. An dieser Tatsache ist unter anderem aber auch die junge Katarerin Farah nicht ganz unschuldig, denn sie öffnet Rea in jeder Hinsicht die Augen, sei es in Sachen Akzeptanz oder Toleranz oder auch nur in Sachen Leben in jeder Hinsicht, Farahs Worte könnte ich in einem durch zitieren. „Sei mutig. Lebe und liebe wie ein Sturm!“ Genau so ist Farah auch und sie gibt nicht nur Rea unheimlich Kraft und Mut, sondern auch einigen anderen jungen Frauen. Nach außen angepasst, doch tatsächlich wächst mit und ihnen eine kleine Rebellion. Shabah ist übrigens ebenfalls etwas Besonderes und bekommt hier eine Rolle, die schwer zu Herzen geht. Rea und Shabah habe ich unheimlich bewundert und mit ihnen jede Sekunde mitgefühlt.
Doch nicht nur diese etwas mehr im Fokus stehenden Charaktere haben es mir angetan, sondern auch alle Nebencharaktere, wie Reas Eltern oder die Frauen von Accelerate oder auch Frau Nasir, Reas Lehrerin. Diese Charaktere sind durchweg gelungen.
Mein Fazit: Ein absolut besonderes Buch, das nicht nur wundervoll erzählt wird, sondern den Leser mit in eine andere Welt nimmt. Eine Geschichte über Mut aufzustehen und für seine Rechte und Freiheit zu kämpfen, eine Geschichte über Liebe und besondere Freundschaften und noch so vieles mehr. Ein Buch, das von Beginn an auf eine Reise der Gefühle einlädt und das ich einfach jedem ans Herz legen möchte. Hut ab, liebe Yasmine Shakarami, du hast mich mit deiner Geschichte in jeder Hinsicht berührt.

Veröffentlicht am 12.11.2024

Einfach mega

Mondia-Dilogie 1: Silent Secrets
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Niemand ahnt, was in den Katakomben unter der Stadt Paris wirklich liegt: nämlich die Mondria, die größte Bibliothek der Welt, die von jedem Buch eine Neuerscheinung in sich birgt. Um das zu gewährleisten ...

Niemand ahnt, was in den Katakomben unter der Stadt Paris wirklich liegt: nämlich die Mondria, die größte Bibliothek der Welt, die von jedem Buch eine Neuerscheinung in sich birgt. Um das zu gewährleisten gibt es die Weltenschreiber, denn nur wenn die Mondia vollständig ist, ist die Welt sicher. Doch dann stirbt die letzte Repari Cassandra Hyde und die Welt scheint verloren, die Notre Dame stürzt ein, Brunnen versiegen, Vulkane brechen aus. Bis durch reinen Zufall der Weltenschreiber Kasimir in einer Werkstatt der jungen Remy begegnet und bei der er sofort weiß, dass sie eine Nachfahrin Cassandras sein muss. Wie das sein kann, kann er sich nicht erklären, doch nur Remy kann es gelingen, die Welt vor dem Untergang zu bewahren.
Dieses Cover ist mal wieder ein absoluter Hingucker und verlockt definitiv dazu, dass Buch näher zu betrachten. Auch der Klappentext klingt nicht nach einer 0815 Geschichte und dementsprechend musste ich das Buch lesen.
Dieser Prolog macht den Einstieg natürlich sehr leicht, denn er ist geheimnisvoll, dramatisch und auch traurig und damit hat die Autorin Alexandra Flint es natürlich geschafft, den Leser umgehend in ihre Geschichte zu ziehen.
Doch nach diesem Prolog geht es erstmal in unserer Gegenwart weiter und wir begegnen zum ersten Mal den beiden Protagonisten, aus deren Sicht wir abwechselnd miterleben, was geschieht.
Dabei mag ich den Schreibstil der Autorin absolut, denn ohne auszuschweifen ist er doch so bildlich, dass das Kopfkino sofort anspringt.
Da die beiden Protagonisten Kasimir, kurz Sim und Remy einen Schlüssel für die Mondia aus mehreren Teilen zusammensetzen müssen und diese Teile in der Welt verstreut zu finden sind, begleiten wir die beiden auf einem kleinen Roadtrip. Die Städte werden zwar nur kurz beschrieben, aber wurden vorstellbar. Das Worldbuilding ist dementsprechend abwechslungsreich.
So ist es auch mit der Spannung, denn natürlich kämpfen die Protagonisten nicht nur gegen den Untergang der Welt, sondern auch gegen einen verfeindeten Clan, den Novas. Es gibt hier also permanent hohes Tempo, immer wieder Überraschungen und Plottwists und unheimlich viele Geheimnisse und ich bleibe auch nach dem Ende mit mehr Fragezeichen im Gesicht zurück. Danke auch für den miesen fiesen Cliffhanger.
Richtig gut gefallen haben mir unsere beiden Protagonisten, deren Erlebnisse jeweils aus wechselnden Perspektiven in der Ich-Perspektive beschrieben werden. Remy wird aus heiterem Himmel in eine Welt geworfen, die einfach nur unglaublich klingt.
Remy ist durch und durch sympathisch, schlagfertig, loyal und tough, denn so manch eine Situation ist wirklich brenzlig. Gemeinsam mit ihr lernen wir mehr über das Leben als Repari und ihrer unglaublichen Fähigkeiten.
Auch Sim mochte ich sehr gerne, er wirkt aufrichtig und mindestens genauso tough wie Remy. Gemeinsam haben die beiden natürlich eine ganz besondere Chemie, auch wenn hier eine Lovestory nicht im Vordergrund steht. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass er etwas verbirgt, was genau ahne ich allerdings nicht.
Neben den beiden gibt es viele weitere Charaktere, wie Sims Bruder Lu oder Remys beste Freundin Ninnie. Aber es gibt auch Antagonisten, die äußerst spannend gezeichnet sind und bei denen ich genauso gespannt bin, welche Ziele sie wirklich verfolgen und wer sie sind.
Mein Fazit: Dieses Buch kann nicht nur äußerlich überzeugen, sondern punktet auch mit einer spannenden, neuen Idee, lebhaften Charakteren und ganz viel Action, Tempo und Geheimnissen. Ich würde am liebsten auf der Stelle weiterlesen, denn ich habe noch so unglaublich viele Fragen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.