Eine Herausforderung
Ich muss zugeben, dieses Buch hat mich herausgefordert. Erwartet hatte ich ein Buch, dass emotionale Tiefe hat und ans Herz geht. Das Potenzial dazu hat diese Geschichte ohne Frage, schließlich sind Verlust, ...
Ich muss zugeben, dieses Buch hat mich herausgefordert. Erwartet hatte ich ein Buch, dass emotionale Tiefe hat und ans Herz geht. Das Potenzial dazu hat diese Geschichte ohne Frage, schließlich sind Verlust, Tod und Identität die zentralen Themen. Allerdings gehen diese Themen zwischen dem oftmals verwirrenden Schreibstil und der etwas ziellos wirkenden Handlung meist unter. Die ersten ca. 300 Seiten (von 400) musste ich mich leider immer mal wieder fragen, was da in den Zeilen, die ich zuletzt gelesen hatte, eigentlich passiert ist und wie diese in die Gesamthandlung passen könnten. Und das war irgendwann frustrierend. Ich liebe eigentlich Bücher, in denen sich die Handlung nach und nach erschließt, aber in diesem Fall war es meist nur verwirrend. Dadurch hat man das Gefühl, dass 300 Seiten so gut wie nichts passiert, und man fragt sich die ganze Zeit, wann denn jetzt endlich mal die beiden parallellaufenden Erzählstränge zusammengeführt werden, damit etwas Fahrt in die Geschichte kommt. Erst gegen Ende des Buches, etwa 100 Seiten, hatte ich dann letztendlich doch noch Freude am Lesen. Aber bis dahin zu kommen und das Buch nicht abzubrechen, war eine Herausforderung. Dabei finde ich, wie schon gesagt, die Geschichte an sich sehr interessant und berührend. Ich könnte sie mir sogar sehr gut als Film vorstellen. Aber bitte anders inszeniert.