Schön fantasievoller Auftakt
Schatten der DunkelheitSchatten der Dunkelheit: Glaube ist ein Fantasy-Roman der Autorin Eve Pay und spielt in einer Fantasiewelt, die sie eigens geschaffen hat und der sich Estelle erst zurechtfinden muss.
Zu Beginn des Buches ...
Schatten der Dunkelheit: Glaube ist ein Fantasy-Roman der Autorin Eve Pay und spielt in einer Fantasiewelt, die sie eigens geschaffen hat und der sich Estelle erst zurechtfinden muss.
Zu Beginn des Buches findet sich bereits eine Karte im Knitterlock über die Fantasiewelt, in der die Geschichte spielt. Diese ist sehr authentisch gemacht, detailverliebt gestaltet und es wirkt fast als wäre sie ins Buch hineingeklebt worden. Weiters finden sich später im Buch auch wunderschöne Illustrationen zu den Wesen in der Geschichte, die liebevoll detailliert gezeichnet wurden und jedes Fantasiewesen für sich ist ein Unikat.
Am Ende des Buches finden sich Legenden mit Erklärungen zu den Lebewesen. Weiters werden die Städte und wichtigsten Landschaften aus der Erzählung näher erläutert bzw. deren Bedeutung wird genauer geschildert. Die Autorin hat sich hier sehr viel Mühe und Gedanken gemacht, damit der Leser sich von Anfang wohl in der Geschichte fühlt.
Die Geschichte beginnt quasi mit einem "Epilog", welcher ein Gedankenauszug ist und von einer dunklen Zeit und einem Erlebnis erzählt. Dies macht den Einstieg einerseits düster aber andererseits auch spannend, da man unbedingt erfahren möchte, was es mit dieser Szene auf sich hat.
Das Buch ist chronologisch aufgebaut wie ein Tagebuch und die Kapitel sind mit Datumsangaben versehen. Außerdem ist das Buch in der dritten Person aus Sicht von Estelle, später auch aus der Perspektive des Kanzlers verfasst. Für mich persönlich ist der Erzählstil toll gemacht, da es einen komplett anderen Blickwinkel auf die Dinge setzt, vor allem die mehrmaligen Wechsel ab der Hälfte des Buches heben meiner Meinung nach durch diese Einblicke stark die Dramatik und zugleich das Lesevergnügen.
Durch die Estelles Sichtweise zu Anfang gelingt der Einstieg leicht und schnell. Die Autorin schreibt sehr humorvoll, an jeder Ecke trifft man auf Sarkasmus. Die Sprache ist jugendlich und locker gewählt, was sehr stimmig ist mit dem Alter der Hauptprotagonisten (18 Jahre). Darüber hinaus verwendet die Autorin starke und ausdrucksvolle Metaphern und der Erzählstil ist fesselnd, teilweise aber auch etwas eintönig und schleppend in der Spannung, vor allem im ersten Drittel und Anfang letztes Drittel.
Der Umgang mit Gefühlen ist emotionsstark und Eve Pay setzt leidenschaftliche Schilderung und passende Gedankenketten zu den einzelnen Handlungen und Szenen ein. Weiters zeichnet sich ihr Schreibstil durch malerische Szenenbeschreibung vor allem in der Fantasiewelt selbst aus – der Beginn in der Fantasiewelt hat mich stark an das Chaos in der Winkelgasse von Harry Potter in London erinnert: sehr viele Sinneseindrücke verpackt mit Fantasiewesen.
Skurrile und fantasievoll Wendungen lassen den Leser im Ungewissen und man kann teilweise nur erahnen, was geschehen wird und doch überrascht die Autorin mit ihren Handlungsausgängen. Weiters sind die Dialoge sehr stimmig und die Charaktere denken ein breites Spektrum ab – von grausam bis humorvoll, von sarkastisch bis hin zu sadistisch.
Zum Ablauf der Geschichte gilt zu sagen, dass es sich für mich persönlich etwas zieht bis es richtig losgeht. Dann geht es einmal ziemlich rund und dann gerät das Ganze wieder etwas ins Stocken. Der Spannungsbogen kann leider nicht ganz gehalten werden, doch das Ende hat mich zu tiefst verstört, aber im positiven Sinne. Das Ende ist fies offengehalten und hört mit Dramatik pur auf.
Fazit:
Schatten der Dunkelheit: Glaube ist ein Fantasieroman, bei dem es einerseits um die Suche nach einem Seelenverwandten und der wahren Liebe geht sowie andererseits um eine nervenraubende Geschichte mit atemberaubenden Fantasiewesen in einer neuen Welt.
Ich kann das Buch wirklich nur jedem Fantasyfan empfehlen, der sich gerne auf die Reise in eine fremde Welt mit vielen Sinneseindrücken macht.
Schatten der Dunkelheit: Glaube erhält von mir 4 von 5 Sternen.
(Ein Dank an Eve Pay für das Rezensionsexemplar.)