leider nicht meine Geschichte
Requiem für einen blutroten SternKennst du das Gefühl, wenn du voller Vorfreude ein Buch aufschlägst, nur um dann festzustellen, dass es sich wie eine lange Wanderung durch zähen Nebel anfühlt? So ging es mir mit "Requiem für einen blutroten ...
Kennst du das Gefühl, wenn du voller Vorfreude ein Buch aufschlägst, nur um dann festzustellen, dass es sich wie eine lange Wanderung durch zähen Nebel anfühlt? So ging es mir mit "Requiem für einen blutroten Stern" von Anika Beer. Es begann alles recht trocken und hatte diesen typischen "englischen" Stil, den man entweder liebt oder der einen kalt lässt. Ich gehöre wohl zur letzteren Gruppe.
Zunächst dachte ich, es liegt an mir, dass der Funke nicht überspringt. Vielleicht war ich einfach nicht in der richtigen Stimmung. Doch dann entdeckte ich diesen unerwarteten zweiten Erzählstrang. Überraschung! Das hatte ich im Klappentext nicht kommen sehen. Aber anstatt mich neugierig zu machen, verwirrte es mich eher. Warum folgten wir diesem neuen Charakter, und wohin sollte das führen?
Ich wartete darauf, dass die Spannung sich aufbaut, dass ich endlich von der Geschichte gefesselt werde. Aber es blieb bei einem leisen Knistern, das nie so richtig in Flammen aufging. Kennt ihr das, wenn ihr genau wisst, wohin die Geschichte steuert, aber der Weg dorthin einfach nicht packend genug ist? Mein Verdacht bestätigte sich, aber der Weg dorthin war einfach nicht aufregend genug, um mich bei der Stange zu halten.
Am Ende legte ich das Buch zur Seite – nicht verärgert, eher enttäuscht. Bücher sind wie Reisen, und manchmal sind die Abstecher einfach nicht das, was man sich erhofft. Vielleicht findet jemand anderes genau das, was ich vermisst habe, aber für mich blieb es ein blasser Stern am literarischen Himmel. Hast du das Buch gelesen? Wie war es für dich?