Zwiegespalten
Der erste Band hat mich sehr zwiegespalten zurückgelassen und so war ich entsprechend skeptisch dem zweiten Band gegenüber. Die ganze Welt und die Charakterkonstellationen haben bei mir Fragen hinterlassen. ...
Der erste Band hat mich sehr zwiegespalten zurückgelassen und so war ich entsprechend skeptisch dem zweiten Band gegenüber. Die ganze Welt und die Charakterkonstellationen haben bei mir Fragen hinterlassen. Nun startet der zweite Band aber direkt ins Geschehen, sodass ich Schwierigkeiten hatte mich zurechtzufinden. Die Story beziehungsweise das Ziel der Charaktere ist noch dasselbe. Das Kartendeck vervollständigen und damit den Fluch des Nebels brechen. Dafür fehlt ihnen noch eine Karte.
Ravyn will gemeinsam mit Elspeth auf die Suche danach. Nur ist Elspeth gefangen in ihrem Geist. Der Nachtmahr, den ich als Charakter immer noch sehr mag, hat ihren Körper übernommen. Entsprechend waren ihre Kapitel ziemlich zäh. Generell war der Weg zur letzten Karte nicht wirklich spannend oder fesselnd. Jegliche Probleme wurden immer im Handumdrehen gelöst. Der Fokus lag nun auch eher auf anderen Charakteren, nämlich Elm und Ione und ihrer Liebesgeschichte. Das Problem ist aber, dass Ione noch immer die Jungfrauenkarte nutzt und entsprechend kaltherzig ist. Ihre Annäherung war daher absolut nicht fühlbar. Ich habe nicht verstanden, woher die Gefühle kamen, oder konnte sie nachvollziehen. Es hat einfach nur sehr vor sich hingeplätschert und wirkte leblos. Da hätte man sich eine Menge Seiten sparen und das Buch damit deutlich spannender gestalten können.
Richtung Ende jedoch wird das Buch wieder deutlich besser und spannender. Das Phänomen hatte ich ja auch schon beim ersten Band. Es gibt viele Rückblicke zu den Karten, wie sie entstanden, wie der Nachtmahr zu dem wurde, der er heute ist, und auch wie der Nebel entstand. Das fand ich sehr interessant. Ebenso ist der Autorin der Showdown am Ende richtig gut gelungen. Ich fand das letzte Drittel wirklich fesselnd und das Ende passend.
Fazit:
Mir geht es hier ähnlich wie in Band eins. Ich bin zwiegespalten, wobei der erste Band noch besser war. Der verschobene Fokus auf Elm und Ione hat mir ehrlich gesagt gar nicht gefallen, weil eben Ione aktuell keine Gefühle hat. Entsprechend war es zäh. Die Liebesgeschichte leblos. Die Suche nach der letzten Karte war leider auch nicht wirklich aufregend. Dafür haben mir aber die Rückblicke und das Ende richtig gut gefallen. An Charakteren finde ich Ravyn und den Nachtmahr ansprechend, die anderen wirken eher blass und konnten mich nicht vollends überzeugen.
3/5 Sterne