Horrido!
«Wir finden Mörder» ist das erste Buch von Richard Osman, das ich gelesen habe. Deshalb war ich unvoreingenommen, hatte aber bei Vergleichen mit Dan Browns »Sakrileg« schon eine Erwartung und hoffte, auf ...
«Wir finden Mörder» ist das erste Buch von Richard Osman, das ich gelesen habe. Deshalb war ich unvoreingenommen, hatte aber bei Vergleichen mit Dan Browns »Sakrileg« schon eine Erwartung und hoffte, auf den angepriesenen Humor. Der ist dabei, aber Spuren von »Sakrileg« konnte ich beim Lesen nicht finden. Für mich eher eine irreführende Werbung. Dafür bekommt man ein sehr unterhaltsame Konstellation präsentiert, die sich aus dem pensionierten Polizisten Steve, seiner Schwiegertochter Amy, die als Bodyguard arbeitet und der erfolgreichen Thrillerautorin Rosie zusammensetzt. Die drei haben ein amüsantes Zusammenspiel und ich mochte den wertschätzenden und liebevollen Umgang zwischen Steve und Amy. Er, der „fesche Bursche“, der sein gemütliches Leben in England nur wiederwillig unterbricht und die schöne, mutige Schwiegertochter, die zur Zielscheibe wird, nachdem Influencer ermordet wurden und sie die Fälle aufklären wollen. Die Handlung ist schon etwas abgedreht, wenn ich an den bösen Schurken denke, der sehr selbstsicher im Hintergrund die Strippen zieht und mit ChatGPT Mails im Stil eines freundlichen englischen Gentlemans formuliert. Es gibt einige überspitzte Figuren, einen stetigen Perspektivenwechsel und dank der reichen Rosie tun sich viele Möglichkeiten auf. Für mich war es ein Unterhaltungkrimi mit sympathischen Charakteren, der mit vielen Dialogen und Orten für Abwechslung sorgt. Tatsächlich war es mir jedoch einfach zu viel des Guten und fehlte an Spannung, aber der wunderbare Schreibstil und das amüsante Trio machen diesen Auftakt dennoch lesenswert.