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Veröffentlicht am 13.12.2024

Fantasievolles und detailreiches Bilderbuch über unterschiedliche Wahrnehmungsarten und Toleranz!

Welche Farbe hat der Himmel?
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Heute möchte ich euch ein zauberhaftes Bilderbuch über Toleranz, Wahrnehmung und die verschiedenen Perspektiven unterschiedlicher Lebewesen ans Herz legen. In "Welche Farbe hat der Himmel?" von Laura Shallcrass ...

Heute möchte ich euch ein zauberhaftes Bilderbuch über Toleranz, Wahrnehmung und die verschiedenen Perspektiven unterschiedlicher Lebewesen ans Herz legen. In "Welche Farbe hat der Himmel?" von Laura Shallcrass machen sich Spatz und Hase auf die Suche nach Antworten. Sie stellen ihre Frage nach und nach den Waldbewohnern und bekommen ganz unterschiedliche Antworten darauf. Doch wieso nimmt jeder seine Umwelt anders wahr, als der andere? Und ist das überhaupt so problematisch? All das erfahren wir auf 36 wunderschön bebilderten Seiten, die voller Fantasie und Liebe stecken.

Die Autorin und Illustratorin:

Laura Shallcrass wurde in Neuseeland geboren. Sie ist als Illustratorin und Autorin tätig. Ihre Geschichten und Illustrationen fangen die Schönheit der Natur ein und konzentrieren sich auf psychische Gesundheit, Umweltschutz und Frauenpower. Dabei arbeitet sie gerne mit Gouache, Öl und Graphit, verknüpft mit ihren digitalen Zeichnungen.

Inhalt:

„»Welche Farbe hat der Himmel?«, fragt der kleine Spatz den Hasen. »Blau«, antwortet dieser sofort. Doch als sich die beiden auf den Weg machen und die anderen Tiere befragen, hören sie ganz unterschiedliche Meinungen. Warum sehen die Tiere den Himmel alle unterschiedlich? Das Naturbuch in satten Blau- und Grüntönen erforscht die Wunder der Natur und zeigt, wie wichtig es ist, anderen Meinungen zuzuhören und sie zu respektieren, auch wenn wir selbst die Dinge anders sehen. Am Ende des Buches gibt es die Erklärung, weshalb die Tiere die Farbe des Himmels tatsächlich unterschiedlich wahrnehmen.“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Bilderbuch:

Besonders beeindruckt hat mich bereits bei dem Cover die Verbindung von fantasievollen Elementen mit naturnahen Zeichnungen von Tier und Pflanzenwelt. Dabei sind die Farben ganz untypisch gewählt und wirken dennoch natürlich und passend. Und damit nimmt die Autorin auch gleich die Thematik des Buches mit auf. Der kleine Spatz auf der Distel ist einer der Hauptprotagonisten dieses Bilderbuchs. Unten, im Schatten verborgen, ist aber auch der Hase zu finden, der sich mit dem Spatz auf die Suche nach Antworten macht. Ja wie sieht denn nun die Farbe unseres Himmels aus?

Laura Shallcrass erschafft mit ihren Illustrationen märchenhafte Szenen, die voller Details stecken und die wunderschöne Natur in all ihren Facetten einfangen. Die außergewöhnliche Farbwahl in diesem Buch harmoniert mit der Thematik der Spatz und Hase auf den Grund gehen: die unterschiedlichen Formen der Wahrnehmung ein und der selben Sache. Für die Schnecke ist der Himmel grau, für die Maus grün, während der Frosch nicht einmal weiß, was ein Himmel ist. Und so sind in den Illustrationen beispielsweise Blumenstängel, Blätter oder Bäume in blau koloriert. Überhaupt ist die Farbe blau vorherrschend und lässt eine tolle, künstlerische Atmosphäre entstehen.

Mit wenigen Worten, und auch vollkommen ausreichend, da die Bilder bereits solch eine starke Aussagekraft haben, können wir Leser den beiden neugierigen Tieren folgen und erfahren, wie unterschiedlich die verschiedenen Tiere ihre Umwelt sehen. Im Anhang erklärt die Autorin nochmals kurz und bündig, was die wissenschaftlichen Hintergründe für die verschiedenen Wahrnehmungen sind und damit auch, dass das alles seine Berechtigung hat und stimmt, so wie es ist. Unterschiedliche Wahrnehmungen kommen durch unterschiedliche Perspektiven und Voraussetzungen zustande.

Fazit:

"Welche Farbe hat der Himmel?" ist ein zauberhaftes und fantasievoll illustriertes Bilderbuch, in welchem zwei liebenswerte Tiere der Frage nach Toleranz nachgehen. Dabei stellen sie fest, wie unterschiedlich die Welt wahrgenommen wird. „Um Dinge zu erkennen, benutze nicht nur deine Augen.“, schreibt die Autorin und bringt damit eine wichtige Erkenntnis treffend auf den Punkt.

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Veröffentlicht am 11.12.2024

Reclam mal anders!

Das Männchen ohne Eigenschaften. Die besten Cartoons von @kriegundfreitag – Reclams Universal-Bibliothek
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Wer kennt sie nicht? Die kleinen, gelben Büchlein, die perfekt in die Hosentasche passen. Spätestens in der Schule wird man mit ihnen in Kontakt gekommen sein, da Reclam einige Klassiker in kleinem Format ...

Wer kennt sie nicht? Die kleinen, gelben Büchlein, die perfekt in die Hosentasche passen. Spätestens in der Schule wird man mit ihnen in Kontakt gekommen sein, da Reclam einige Klassiker in kleinem Format zum erschwinglichen Preis im Programm hat. Nun habe ich aber mal ein ganz anderes Werk bei diesem Verlag entdeckt. Nämlich eines mit hauptsächlich bebilderten Seiten. @kriegundfreitag hat die im Netz bereits kursierenden Strichmännchenzeichnungen zum Leben erweckt und nun sind einige dieser Alltagsanekdoten, die in ein oder zwei Bildern mit kleinen Gesprächsauszügen oder Gedankengängen beschrieben werden, in einem gelben Büchlein mit dem Titel "Das Männchen ohne Eigenschaften" vereint. Da gibt es humorvolle Szenen, aber auch traurige, fast schon depressive Darstellungen des Männchens ohne Eigenschaften.

Der Autor und Illustrator:

Tobias Vogel (geboren 1982) versteckt sich hinter dem Preusonym @kriegundfreitag. Seit 2017 veröffentlich er auf den sozialen Netzwerken seine lustigen Strichmenschen und gewann 2019 damit den Grimme Online Award in der Kategorie »Kultur und Unterhaltung« sowie 2020 den Max-und-Moritz-Publikumspreis.

Inhalt:

„Das bloße Existieren kann schon eine echte Herausforderung sein. Wenn dann noch Freundschaften gepflegt, Kinder bespaßt und nebenbei gearbeitet werden muss, ist der Akku schneller leer als die Kaffeekanne im Büro am Montagmorgen …
Tobias Vogel alias @kriegundfreitag fängt seit 2017 mit seinen einfachen Strichmenschen treffend und pointiert Lebensszenen ein, in denen wir uns alle wiedererkennen. In Reclams Universal-Bibliothek findet sich nun das Beste von @kriegundfreitag, angereichert mit bisher unveröffentlichten Cartoons. Ob frisch verliebte Paare, junge Eltern oder einfache Alltagshelden: Ein Geschenk für alle, die eine Auszeit von der Komplexität unserer Zeit brauchen.“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum kleinen, gelben Büchlein:

Das Cover dieses Buches kommt natürlich in üblicher Reclam Manier daher. Autor und Titel in einem weißen Kasten, darunter ein schwarzer Balken und darunter der Verlagsname. Außerdem befindet sich hier aber noch eine Zeichnung des Männchen ohne Eigenschaften, auf dessen Spuren wir im Innern des Buches wandern werden, der sich darüber echauffiert, dass er kein Gesicht gezeichnet bekommen hat. Das Ganze vor dem typischen gelben Hintergrund.

Im Innern erwarten uns dann einige Bilder des Männchens, unterteilt in verschiedene Kapitel, die durch eine Akku-Ladeanzeige dargestellt wird und im Verlauf des Lesens immer mehr an Energie verliert. Und auch die Alltagssituationen, die wir hier geschildert bekommen, zeigen diesen Energieverlust. Dabei bringt der Illustrator die verschiedensten Herausforderungen des Lebens treffend auf den Punkt. Jede:r Leser:in wird sich irgend wo in diesen Bildern wiederfinden und denken: „Ja, genau so geht es mir manchmal auch!“

Der minimalistische Stil ist sicherlich kein Hexenwerk, aber die kleinen Details setzen die verschiedenen Gefühle des Männchens gut in Szene und die Gedanken oder Unterhaltungen sind zwar oftmals ironisch, aber sie haben eben auch einen tieferen Kern, der vielleicht nicht immer auf den ersten Blick hervorsticht, oder bei welchem man noch ein paar Gedankengänge lang verweilen muss, um zu verstehen, worum es genau geht.

Fazit:

"Das Männchen ohne Eigenschaften" bietet ein buntes Potpourri an Szenen aus dem Alltag, das einen zum Schmunzeln bringt aber auch zum Nachdenken. Das Leben steckt voller Herausforderungen, die für jeden ganz individuell kräftezehrend sind. Die kleinen, kurzen Cartoons zeigen Lebenssituationen, wie wir sie alle kennen und fühlen. Ein schönes Büchlein, dass man auch einfach mal verschenken kann.

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Veröffentlicht am 06.12.2024

Endlich zurück bei der Alpha Cru!

Alea Aquarius 9 Teil 2. Der Gesang der Wale
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"Der Gesang der Wale" wurde aufgrund gesundheitlicher Probleme der Autorin in zwei Teile gesplittet. Jetzt hatte ich endlich die Gelegenheit zu den sympathischen Mitgliedern der Alpha Cru zurückzukehren. ...

"Der Gesang der Wale" wurde aufgrund gesundheitlicher Probleme der Autorin in zwei Teile gesplittet. Jetzt hatte ich endlich die Gelegenheit zu den sympathischen Mitgliedern der Alpha Cru zurückzukehren. Und ich sag euch, es wurde richtig spannend im zweiten Teil des neunten Bandes. So spannend, dass ich wirklich versucht war, ein paar Seiten vorzublättern, um schneller herauszufinden, was passieren würde. Ich hatte wieder unheimlich viel Spaß beim Lesen!

Zitat: „Statt sich mit den Themen der Umweltschützer zu beschäftigen, wird alle Energie daran verschwendet, sich über ihre vermeintlichen Vergehen zu empören. […] Und während die Aufmerksamkeit darauf gerichtet ist, verliert man das Umweltproblem praktischerweise aus dem Blick.“ (Tanya Stewner: Alea Aquarius – Der Gesang der Wale (Teil 2). Seite 47)

Die Autorin:

Tanya Stewner (geboren 1974) entdeckte ihre Leidenschaft fürs Schreiben mit zehn Jahren. Zunächst studierte sie Literaturwissenschaften. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Übersetzerin und Lektorin. Inzwischen ist sie Vollzeit als Autorin tätig. Ihre Kinderbuchreihen "Liliane Susewind" und "Alea Aquarius" sind sehr erfolgreich. In ihrer Freizeit setzt sie sich für den Umweltschutz ein, welcher auch ein zentrales Thema ihrer Alea Aquarius Reihe ist.

Achtung Spoiler, für alle die die ersten acht Bände noch nicht kennen.

Inhalt:

„Der fulminante neunte Band – Teil 2 – der Alea-Aquarius-Bestseller-Reihe! Nachdem das große Klimakonzert in Rom zahlreiche Überraschungen birgt, planen Alea und ihre Freunde das lang erwartete Zusammentreffen mit Doktor Orion vor dem Kolosseum. Wird es ihnen gelingen, den heimtückischen Doktor gefangen zu nehmen und zu einer Lafora zu bringen? Können andere Meerkinder und die Ocean Knights ihnen dabei helfen? Welche Rolle spielt Orions Mann Jinx? Und werden Alea und ihre Schwester endlich wieder zueinander finden? Neue Freundschaften, rasante Entwicklungen und heiß ersehnte Enthüllungen lassen Alea-Fans auch in diesem zweiten Teil des neunten Bandes voll auf ihre Kosten kommen.“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Roman:

Die Cover der Reihe sind allesamt grandios und ich mag sie unheimlich gerne. Wie bei Band 9 Teil 1 sehen wir Alea und Anthea in der Mitte. Ganz toll finde ich die Idee, dass Thea auf dem Cover des zweiten Bandes im Vergleich zum Cover des ersten Teils mehr und mehr Form annimmt. Alea steht im Vordergrund, während Anthea sich nun nicht mehr im Strudel bzw. in der Auflösung befindet. Die Symbolkraft ist wieder ganz stark, denn Anthea und Alea finden immer weiter zusammen. Ganz im Hintergrund scheint ein Wal über sie hinwegzuziehen und die farbigen Schlieren könnten die Magie der Meere darstellen.

Zitat: „Es ergibt keinen Sinn, sein eigenes Licht aus Mitgefühl zu verdunkeln. […] Dann wird es ja nur noch dunkler.“ (Tanya Stewner: Alea Aquarius – Der Gesang der Wale (Teil 2). Seite 99)

Tanja Stewner gelingt es immer wieder so gut, wichtige und ernste Themen in eine locker, leichte und gleichzeitig spannende Geschichte zu verweben. Dabei gibt es allerhand kleiner Weisheiten, die wirklich jede:r Leser:in in allen Lebenslage gebrauchen kann. Natürlich stehen der Umweltschutz und die Klimakatastrophe wieder im Mittelpunkt der Handlung. Übrigens beginnt das Buch mit einer kleinen Zusammenfassung, was bisher im ersten Teil geschehen ist. Das fand ich wirklich gut, da man so direkt wieder eintauchen kann.

Zitat: „Doch bevor sich ihre Gedanken in Sorgenfluten stürzen konnten, erinnerte Alea sich selbst daran, erst einmal vom Besten auszugehen.“ (Tanya Stewner: Alea Aquarius – Der Gesang der Wale (Teil 2). Seite 271)

Wir alle, die wir uns mit den aktuellen Umweltproblemen und Naturkatastrophen auseinandersetzen, kennen es. Die Angst davor, dass unser Erde nicht mehr zu retten ist und das Kopfkino, welches da gerne einmal einsetzt. Doch auch andere Sorgen können einen ganz schön an die Nieren gehen. Und so geht es auch Alea, die sich um ihre Bandenmitglieder sorgt, gleichzeitig gegen Orion kämpft und als Elvarion ständig alles im Blick behalten muss. So hat sie wieder einmal viele schwere Entscheidungen zu treffen und hadert auch immer wieder mit ihrer Wahl. Doch der Autorin gelingt es unheimlich gut, aufzuzeigen, dass jede Entscheidung in sich richtige und wichtige Gründe hat und dass neben Gut eben auch immer irgendwie ein Schlecht wartet und umgekehrt.

So ist diese Buchreihe und auch der hier vorgestellte Band ein wahrer Schatz an Informationen bezüglich unserer aktuellen Lage sowie die Möglichkeiten, die wir haben aber auch viele wichtige Tipps, um mit all den schlimmen Nachrichten, die uns täglich erreichen, umzugehen. Immer positiv zu bleiben und an das Gute zu glauben. Es ist ein schmaler Grad, der hier wieder und wieder beschritten wird, aber man fühlt sich dennoch sicher und geborgen. Das ist eine wahre Meisterleistung!

Zitat: „Die Rädchen des Schicksals greifen auf außerordentlich vielfältige Weise ineinander, und in jeder Variante einer vermeintlich schlechten Zukunft findet sich immer auch Licht – ebenso, wie in jeder vermeintlich positiven Zukunft auch Schatten zu finden ist.“ (Tanya Stewner: Alea Aquarius – Der Gesang der Wale (Teil 2). Seite 380)

Fazit:

"Alea Aquarius – Der Gesang der Wale" (Teil 2) konnte mich wieder voll und ganz überzeugen. Mit viel Fingerspitzengefühl, einer großen Portion Humor und einer absolut ergreifenden Spannung, hat Tanya Stewner wieder eine grandiose Geschichte abgeliefert, deren Protagonisten sich so tief in mein Herz gegraben haben. Ich freue mich schon darauf, wenn ich wieder mit der Crucis in See stechen darf. Übrigens hat die Autorin verraten, dass es nicht nur einen 10. sondern auch noch einen 11. Band in der Reihe geben wird. Wir haben also noch zwei mal das Glück, mit den Meermenschen, den Magischen und den Landgängern mitfiebern zu dürfen.

Zitat: „Wir Menschen sind kein Parasit. Wir sind schön, so wie die Erde. Wir sind eine Chance. Wenn wir in unser höchstes Potenzial kommen, könnten wir das größte Glück des Planeten sein. Es liegt an uns.“ (Tanya Stewner: Alea Aquarius – Der Gesang der Wale (Teil 2). Seite 31)

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Veröffentlicht am 22.11.2024

Wahre Begebenheiten in kurze Geschichten verpackt!

Die Rettung der Buckelwale und andere Naturgeschichten, die glücklich machen
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Sobald das Wort Wale fällt, hänge ich sprichwörtlich an der Angel. Die Welt in den Tiefen der Ozeane ist super spannend und ich freue mich immer wieder, wenn ich neue Bücher entdecken kann. Und so hat ...

Sobald das Wort Wale fällt, hänge ich sprichwörtlich an der Angel. Die Welt in den Tiefen der Ozeane ist super spannend und ich freue mich immer wieder, wenn ich neue Bücher entdecken kann. Und so hat mich der Titel "Die Rettung der Buckelwale und andere Naturgeschichten, die glücklich machen" von Dawn Casey und Domenique Serfontein gleich neugierig gemacht. In diesem Buch geht es nicht nur um Wale, sondern um ganz verschiedene Themen des Naturschutzes. Hier werden Infos und Tatsachenberichte über Wölfe, Rotmilane, Schildkröten, Bäume und einiges mehr in kurzen und liebevoll beschriebenen Geschichten erzählt.

Die Autorin und die Illustratorin:

Dawn Casey war Grundschullehrerin und hat in Verlagen gearbeitet, bevor sie begann zu schreiben. Sie lässt sich dabei von ihrer Liebe zur Natur und alten Sagen inspirieren. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Sussex, Großbritannien und glaubt an alles Magische.

Domenique Serfontein ist Illustratorin und Grafikdesignerin. Sie lebt in den Wicklow Mountains in Irland. Dort zwischen den Klippen nahe eines kleinen Städtchen malt und wandert sie. Meist mit dabei sind ihren beiden Hunde Nina und Heidi.

Inhalt:

„Von den Tigerbeständen, die sich in Indien und Nepal dank der Schutzbemühungen wieder erholen, über die Rettung der Rotmilane in Großbritannien, bis hin zur Wiederansiedelung der Wölfe im Yellowstone-Nationalpark oder die weltweite Hilfe für die Schildkröten: Die schönen und aufmunternden Geschichten in diesem Buch zeigen, dass es Hoffnung für unseren kostbaren Planeten und seine Lebewesen gibt. Denn es braucht manchmal nur die richtigen Ansätze, um der Natur zu helfen, sich selbst zu heilen!“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Bilderbuch:

Das Cover ist liebevoll gestaltet. Der Titel wird dabei von Tieren oder Pflanzen umringt und einige spielerisch verstreute, kleine Details rundes das Gesamtkonzept ab. Der blaue Hintergrund kann hier sowohl für das Wasser, in dem Buckelwale ja bekanntlich schwimmen, als auch für den Himmel, der unsere gesamte Welt umspannt, stehen. Zu diesem Buch würde ich sofort greifen, wenn ich es in einer Buchhandlung entdecken würde.

Der Text ist recht umfangreich und so ist das Buch eher etwas für ältere Kleinkinder und aufwärts. Die Zuhörer:innen sollten schon ein wenig Geduld haben und sich länger mit einzelnen Bilder beschäftigen können. Das ist ja von Typ zu Typ recht unterschiedlich. Die Bilder, die hier auf uns warten, sind großflächig und in vielen Naturtönen gehalten. Sie strahlen eine Ruhe aus, die mir besonders gut gefallen hat. Die Natur in ihrer ganzen Schönheit und Vollkommenheit wird äußerst schön in Szene gesetzt.

In acht Erzählungen werden über eine bis zwei Doppelseiten Geschichten zum Thema Naturschutz erzählt. Zuvor gibt es außerdem noch eine direkte Ansprache an die Leser:innen sowie am Ende einige Hinweise, was man selbst tun kann, um die Umwelt zu schützen. Diese sind als Anregungen beschrieben und es wird nicht mit dem schlechten Gewissen gespielt, sollte man nicht alles umsetzen wollen oder können.

Fazit:

"Die Rettung der Buckelwale und andere Naturgeschichten, die glücklich machen" ist ein liebevoll gestaltetes Bilderbuch für Kinder ab ca. 6 Jahren. Besonders Naturfreund:innen und Naturschützer:innen werden hier ihre Freude haben. Aber auch zum ersten Annähern an die Thematik bietet sich das Buch sehr gut an, da es den Gedanken hinter Naturschutz und Artenvielfalt in leichten und positiven Geschichten vermittelt und dadurch eine entspannte Atmosphäre beim Lesen ermöglicht.

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Neurodivergenz in einfachen Worten erklärt!

Ein Kopf voll Gold
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Saskia Niechzial folge ich bereits eine Weile auf Instagram unter ihrem Account @liniert.kariert. Die Lehrerin stellt dort einige Ideen vor, mit welchen sich nicht nur der Schulunterricht für die Kinder ...

Saskia Niechzial folge ich bereits eine Weile auf Instagram unter ihrem Account @liniert.kariert. Die Lehrerin stellt dort einige Ideen vor, mit welchen sich nicht nur der Schulunterricht für die Kinder angenehmer gestalten lässt, sondern informiert auch über Neurodivergenz ganz allgemein. So habe ich mich unheimlich darüber gefreut, dass sie über all diese Themen nun ein Buch geschrieben hat. "Ein Kopf voll Gold" beschreibt die Besonderheiten neurodivergenter Kinder und wie man ihre Stärken fördern sowie die Lernatmosphäre in der Schule oder bei den Hausaufgaben angenehmer gestalten kann. Auch das gesamte Diagnostikverfahren ist Thema. Die Autorin gibt den Leser:innen ein umfassendes Bild über Neurodivergenz und schafft eine tolle Basis für Eltern sowie Lehrkräfte.

Zitat: „Für viele neurodivergente Kinder ist die schlichte Alltagsbewältigung oft schon mit vermehrter Anstrengung verbunden.“ (Saskia Niechzial: Ein Kopf voll Gold. Seite 81)

Die Autorin:

Saskia Niechzial ist Grundschulpädagogin, Bestsellerautorin und dreifache Mutter. Mit ihrem Blog www.liniert-kariert.de sowie ihrem Instagram-Account wurde sie schnell bekannt, inzwischen folgen ihr 224.000 Menschen. Als Autorin verfasste sie bereits Kinderbüchern und auch Ratgeber zur Einschulung oder über Neurodivergenz. Sie schöpft dabei aus ihren Erfahrungen als Pädagogin und Mutter und hat sich das Ziel gesetzt, das veraltete Schulsystem zu entstauben und für mehr Offenheit zu sorgen. Mit ihrer Familie lebt sie in Hannover.

Inhalt:

„Jedes fünfte Kind hat eine Diagnose oder einen Verdacht auf ADHS, Hochbegabung, Legasthenie, Dyskalkulie, Autismus, Dyspraxie oder AVWS. Dieses Buch unterstützt Eltern dabei, die Stärken neurodivergenter Kinder zu erkennen und zu fördern.
Was ist zu tun, wenn das Kind sich falsch fühlt, wenn es überfordert ist von seinem »Gefühlsvulkan« oder wenn es in der Schule nicht mitkommt? Kompetent, verständnisvoll und sehr persönlich (auch zwei ihrer Kinder und sie selbst sind neurodivergent) unterstützt die bekannte Grundschulpädagogin Saskia Niechzial Eltern mit Hilfen für Familienleben, Kindergarten und Schule sowie Hintergrundwissen zu jeder Diagnose. Sie zeigt ihnen, wie sie das Selbstbild und die Selbstständigkeit ihrer Kinder unterstützen können und wo und in welchen Netzwerken und Anlaufstellen sie Informationen zu Therapiewegen, Medikamenten und Fördermöglichkeiten finden. Auch für Lehrpersonen bietet sie Rat und Unterstützung.“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Ratgeber:

Das Cover ist recht schlicht in Braun- und Gelbtönen gehalten und es strahlt uns darauf ein Kind entgegen, welches eine selbstgebastelte Krone auf dem Kopf sitzen hat. Der Verweis auf den Kopf voll Gold und wie wertvoll jegliches Kind in unserer Gesellschaft ist, wurde hier super umgesetzt. Der Titel mit seiner weißen, geschwungenen Schrift hat etwas verspieltes und kreatives an sich, welches auch ein Merkmal neurodivergenter Menschen ist.

Da ich ein Spotify Abo habe, konnte ich mal wieder eine Mischung aus Buch und Hörbuch genießen. Wenn man es nur hört, wird man sich aber bestimmt das Buch auch noch anschaffen, ich für meinen Teil habe mir zumindest einiges im Buch markiert, um es bei Gelegenheit nochmals nachschlagen zu können.

Zitat: „Im schulischen Kontext ist es oft so, dass es neurotypische Kinder tendenziell leichter kompensieren können, wenn bestimmte Angebote nicht zur Verfügung stehen, während das bei neurodivergenten Kindern zu deutlich präsenteren Schwierigkeiten führt.“ (Saskia Niechzial: Ein Kopf voll Gold. Seite 216)

Die Texte sind mit ganz vielen eigene Erfahrungen der Autorin gespickt und zu Beginn erzählt sie auch erst einmal von ihren eigenen Erfahrungen als neurodivergente Person mit neurodivergenten Kindern. Sie weiß also wirklich wovon sie da spricht und gibt viele Anregungen und Ratschläge, sei es die Diagnostik, der Umgang mit der Diagnose, Möglichkeiten in der Schule und hilfreiche Dinge für den Alltag. Auch über den Gebrauch der Sprache, die Wirkung gewisser Bezeichnungen und das Bewusstsein über die Bedeutung verschiedener Worte gibt es einiges zu erfahren.

Das Buch ist gut strukturiert. Die acht großen Kapitel sind nochmals in kleine Unterkapitel unterteilt. Da findet man alles schnell wieder und kann auch bei Bedarf nochmals Dinge nachlesen, die vielleicht gerade besonders von Interesse sind. Dabei gibt es immer wieder Fragen oder Aussagen betroffener Eltern oder Lehrer, die Saskia Niechzial beantwortet und näher erläutert. Sie gibt also Alltagstipps sowie anschauliche Beispiele für Eltern sowie Pädagog:innen zum Besten und komprimiert alles gleichsam so, dass man sich in angemessener Zeit mit den verschiedenen Themen auseinandersetzen kann.

Zitat: „Es legt den Gedanken nahe, dass neurodivergente Menschen nicht TROTZ ihrer Neurodivergenz erfolgreich sind oder waren, sondern dass sie vielmehr genau WEGEN ihrer neurodivergenten Merkmale da stehen, wo sie stehen.“ (Saskia Niechzial: Ein Kopf voll Gold. Seite 152)

Besonders die Tipps für Lehrer:innen fand ich sehr spannend und ich denke mir, dass dieses Buch wirklich jede Lehrperson mal gelesen haben sollt. Das ein oder andere Foto sowie Bilder zur Visualisierung der Beschreibungen wären das i-Tüpfelchen gewesen, welches ich mir noch gewünscht hätte. Zum Beispiel wir eine Tagestransparenz aussieht, wie das Ordnungssystem im Klassenraum oder generell die beschriebene Aufteilung des Klassenraums. Oder auch eine Tabelle der Dauer, die ein Kind sich im entsprechenden Alter mit Hausaufgaben maximal beschäftigen sollte, oder eine Verlinkung zu dem angesprochenen Test zur Hochsensibilität. Da habe ich nämlich selbst keinen wirklich guten gefunden, der sich an Jugendliche richtet.

Was für mich ein wenig zu kurz kam, war der Punkt, wenn man als Eltern in der Schule einen Kampf gegen Windmühlen führt. Denn so fühlt es sich für viele Eltern an, die ein Kind mit Besonderheiten haben. Sicherlich ist die Akzeptanz inzwischen wirklich groß, aber die Umsetzung von Nachteilsausgleichen birgt immer noch Schwierigkeiten, denn nicht alle Lehrer in unserem Schulsystem sind so engagiert und vor allem so informiert, wie es die Autorin ist. Vielleicht gibt es an dieser Stelle aber auch keine Möglichkeiten – entweder das Zusammenspiel Eltern-Kind-Lehrer:innen funktioniert oder eben nicht.

Fazit:

"Ein Kopf voll Gold" ist ein super Buch, um sich mit der Thematik der Neurodivergenz bei Kindern ein Basiswissen zu schaffen. Ich nehme daraus vor Allem mit, dass ich weiter auf mein Bauchgefühl hören werde, auch wenn man vielleicht von der ein oder anderen Seite Gegenwind bekommt. Ich empfinde außerdem einige Informationen, Tipps und Tricks aus diesen Seiten als unheimlich wertvoll und förderlich. Danke liebe Saskia für deine Aufklärungsarbeit, dein Engagement, deine Mühe, deine Liebe und dein Durchhaltevermögen.

Zitat: „Wir müssen um Entwicklungschancen wissen, einen Rahmen für sie schaffen und sie erlebbar machen.“ (Saskia Niechzial: Ein Kopf voll Gold. Seite 273)

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