Sagen sind häufig gemein
Reime können auch so sein
top in Rhythmus und Takt
wird hier Altes neu verpackt
lies, genieß, lass Dich drauf ein!
In Lars Kramers Gedichtbüchlein „Is´ja sagenhaft! 3“ erleben ...
Sagen sind häufig gemein
Reime können auch so sein
top in Rhythmus und Takt
wird hier Altes neu verpackt
lies, genieß, lass Dich drauf ein!
In Lars Kramers Gedichtbüchlein „Is´ja sagenhaft! 3“ erleben wir norddeutsche Sagen einmal völlig anders.
Der Autor hat – wie bei den voran gegangenen Bänden in Zusammenarbeit mit Zeichner Rudi Kohls – alte Sagen aus den nördlichen Gefilden unseres Landes kreativ und mit Wortwitz umgewandelt und präsentiert sie uns hier in Reimen, die es in sich haben.
Man sollte als Lesende(r) allerdings nicht zu zart besaitet sein, denn
der Reime Lehren sind teils deftig
die Wortwahl ist mitunter heftig
wie damals die Sagen rustikal
sind die Verse hier phänomenal!
Sagenhaft ist es, wie es dem Autor gelingt, die alten Geschichten so in Reimform umzuwandeln, dass deren ursprünglicher Inhalt unverfälscht erhalten bleibt.
Auf faszinierende Art und Weise bringt Lars Kramer den Lesenden von heute die Sagen und Lehren von gestern wieder näher.
Und das mit Spaß, Rhythmus und Takt
dass es einen beim Lesen packt!
Wir befinden uns im Köln der Jahre 1838 – 1849; dies ist die Geschichte der noch jungen Familie von Franz und Anna Sophia Stollwerck und deren Werdegang auf dem Weg zur späteren „Schokoladenfabrik“… und ...
Wir befinden uns im Köln der Jahre 1838 – 1849; dies ist die Geschichte der noch jungen Familie von Franz und Anna Sophia Stollwerck und deren Werdegang auf dem Weg zur späteren „Schokoladenfabrik“… und noch so viel mehr!
Rebekka Eder erzählt die Vorgeschichte der Stollwerckschen Schokoladenfabrik.
Anna Sophia, Tochter des Apothekers, wächst mit ihren 3 Schwestern bei ihrem allein erziehenden Vater auf. Sie soll den Apotheker August heiraten, doch als ihre „Sandkastenliebe“ Franz Stollwerck von seiner Wanderschaft nach Köln zurückkehrt, kommt alles anders.
Wir erleben, wie Anna Sophia gegen den Willen ihres Vaters den Zuckerbäcker Franz heiratet, wie die junge Familie Stollwerck wächst, wie die Stollwercks eine Bäckerei gründen und später auch ein Café, wie sie einer Achterbahnfahrt gleich ein Auf und Ab erleben, mal Erfolg haben mit ihren wohltuenden und heilenden Bonbons nach Anna Sophias Rezept und dann wieder zum Scheitern verurteilt sind, mal in Harmonie und Zufriedenheit, dann wieder in wirtschaftlicher Unsicherheit und mit familiären Querelen, immer aber spannend und fesselnd.
Doch dieses Buch ist viel mehr als „nur“ diese Geschichte, es ist eigentlich mehrere Geschichten in einem.
In einem anfangs noch separaten Erzählstrang lernen wir das Dorf Höhenforst und seine Menschen sowie das ländliche, damals harte und erbarmungslose Leben kennen.
In einer weiteren Parallelgeschichte erfahren wir, wie es Wilhelmine, der ältesten Schwester von Anna Sophia ergeht, die ihre Neigung zum weiblichen Geschlecht entdeckt und deren Leben nun so ganz anders verläuft, als mancher es sich damals hätte vorstellen können.
Man merkt deutlich, welch intensive Recherche diesem Buch zugrunde liegt.
Wir lernen die Gesellschaft zur Mitte des 19. Jahrhunderts kennen, in der Frauen sich in Sachen politischer oder wirtschaftlicher Themen zurück zu halten hatten und ein Vater auch nicht ansatzweise Verständnis für die Wünsche und Bedürfnisse seiner Töchter hatte; wir erfahren etwas über die technische Entwicklung (in Köln) z.B. bei der Straßenbeleuchtung, der Infrastruktur der Stadt insgesamt und im Bereich der Eisenbahn; wir lesen, wie die Bevölkerung protestierte gegen die Arbeitsbedingungen und die Politik der Herrschenden und wie sich die Frauen zusammentaten, um ihre Rechte zu erkämpfen; wir erleben eine Familiengeschichte in einer unruhigen und dennoch – oder gerade deswegen – spannenden Zeit!
Rebekka Eder hat hier eine Geschichte geschrieben, die geschickt Wirklichkeit und Fiktion verbindet, die Geschichte der Familie Stollwerck eindrucksvoll mit den tatsächlichen politischen und gesellschaftlichen Aspekten der damaligen Zeit verwebend.
Es lohnt sich, diese Geschichte - die trotz ihrer Länge absolut zu fesseln weiß - selbst zu entdecken und zu erlesen, vielmehr zu erleben.
Band 3 der Reihe präsentiert ein Damen-Trio in unnachahmlicher Mission!
Dieser Fall rund um den toten Bürgermeister ist der dritte Band der „Mrs Potts´ Mordclub“-Reihe, aber für mich war es das erste ...
Band 3 der Reihe präsentiert ein Damen-Trio in unnachahmlicher Mission!
Dieser Fall rund um den toten Bürgermeister ist der dritte Band der „Mrs Potts´ Mordclub“-Reihe, aber für mich war es das erste Buch des Autors.
Meine Bedenken, dass mir die Anfänge und die Vorgeschichte zu den Figuren dieser Reihe – allen voran natürlich Judith Potts und ihre beiden Freundinnen Suzie und Becks - fehlen könnten, hat sich als unbegründet erwiesen, denn ich lerne alles, was wichtig ist, alle Charakterzüge, Eigenarten und Eigenheiten, peu à peu kennen.
Auch die Schilderungen der Örtlichkeiten und die Personenbeschreibungen der anderen Mitwirkenden lassen mich problemlos in die Atmosphäre von Marlow, eine an der Themse gelegene, schnuckelige Kleinstadt, eintauchen; eine Atmosphäre, die harmonisch wirkt, für manche aber tödlich sein kann.
Und diesen Tod gilt es nun aufzuklären. Dass die 3 Freundinnen, die die Hauptakteure dieser Krimireihe sind, von der Polizei eingesetzt werden, um zu recherchieren, Erkundigungen einzuholen und ihre Mitbürger zu befragen, wirkt zugegebenermaßen etwas realitätsfern, aber wie die drei bei ihren höchsteigenen Ermittlungen vorgehen, das ist durchaus amüsant. Gut, zuweilen agiert das Trio recht dreist und man ist versucht, sich fremdzuschämen, wenn man liest, was die 3 so treiben, aber als Leserin kann ich dank deren Neugierde und Agilität eigene und zielführende Ermittlungen anstellen.
Dass die Freundinnen den jeweiligen Ermittlungsstand auch anhand eines Mordboards immer wieder durchgehen, ist stellenweise etwas ermüdend, Lesern, die nicht auf alle Details achten, mögen diese Zusammenfassungen aber helfen. Dennoch ist es sehr unterhaltsam, dem Trio bei der „Arbeit“ über die Schultern zu schauen und ihren Gedankengängen und Aktivitäten zu folgen.
Diese Krimireihe hat Flair, lädt dazu ein, diese - von den Morden mal abgesehen - lebhafte englische Kleinstadt kennenzulernen, und ist ein weiteres Beispiel dafür, dass der Autor, der neben dieser „Marlow-Murder-Club“-Reihe auch für „Death in Paradise“ verantwortlich zeichnet, eine Passion für fallklärende Schlussszenen hat, in denen ein Kommissar oder ein Privat-Ermittler, in diesem Fall eben die titelgebende Mrs Potts, den Täter überführt.
Ich habe die Lektüre genossen und werde zeitnah wohl auch die ersten beiden Bände lesen, um Marlow noch besser kennenzulernen. Zudem steht der 4. Band schon in den Startlöchern.
KillerBells, KillerBells, (gar nicht so) liebevolles Fest, …!
KillerBells bietet insgesamt 9 Kurzkrimis, je 3 von Franziska Waltz, Claus Schönhofer und Norbert Peter, die ihren österreichischen Mordfantasien ...
KillerBells, KillerBells, (gar nicht so) liebevolles Fest, …!
KillerBells bietet insgesamt 9 Kurzkrimis, je 3 von Franziska Waltz, Claus Schönhofer und Norbert Peter, die ihren österreichischen Mordfantasien nachgehen und ihren Mordgelüsten freien Lauf lassen, all das natürlich nur virtuell, wo kämen wir sonst hin.
Der Weihnachtsbaum auf dem Cover, der mich in Versuchung bringt, ihn dank seines Erscheinungsbildes „Freddy“ zu nennen, mag den Eindruck erwecken, als handele es sich hier um Schauergeschichten, genauso wie die im Buch zu findenden, schön-schaurigen Zeichnungen, die für mich allerdings nicht so wirklich zu den Geschichten passen wollen, aber…nun ja, es gibt zwar manchmal erschreckende, zuweilen aber auch überraschende Todesfälle, schaurig sind sie jedoch nicht, vielmehr unterhalten sie – auch durch die sich unterscheidenden Schreibstile der Autorin und der beiden Autoren – abwechslungsreich und eher unblutig.
Die Figuren sind so unterschiedlich wie die Geschichten selbst und es macht Spaß, sich alle 20 bis 30 Seiten wieder auf einen anderen Verfasser einzulassen und in seine zu Papier gebrachten Szenerien einzutauchen.
Dass sich in die Geschichten einige dem deutschen Leser vielleicht nicht bekannte, da typisch österreichische Begriffe eingeschlichen haben, gibt dem Ganzen noch eine besondere sprachliche Note. Den Lesefluss stören diese landestypischen Ausdrücke nicht, da sie sich aus dem Zusammenhang heraus erklären.
Wenn dann in den Geschichten, die augenscheinlich nicht in der Vergangenheit spielen, die eigentlich zeitlos und aktuell wirken, Letzteres durchaus auch sein sollten, die schon lange nicht mehr existierende österreichische Landes-Währung auftaucht, dann ist man als Leser allerdings irritiert und könnte meinen, eine alte Geschichte zu lesen.
Die 9 Mords-Geschichten sind immer dann besonders gut, wenn sie mit mehr als nur einem Augenzwinkern erzählt werden, wenn sie skurril und schlussendlich überraschend sind und wenn ein zuweilen herrlich schwarzer Humor ein anfängliches Wundern und Schmunzeln nicht zu einem Lachen werden lässt. Wir wollen es uns ja nicht zu gemütlich machen…?!
Summa summarum haben mir bei diesen weihnachtlichen Kurzgeschichten phasenweise Raffinesse, ab und an Spannung und bei den Figuren etwas Profil gefehlt, sodass ich 3,5 Sterne für diese Sammlung weihnachtlicher Mordsgeschichten als angemessen empfinde, die ich aber gerne auf 4 Sterne aufrunde.
Wann wird aus dem Ex-Kommissar Paul der Barista Paolo und aus seinem „Zefix“ ein „maledetto“?!
Mit „Salute, der letzte Espresso“ hat Friedrich Kalpenstein eine neue Reihe ins Leben gerufen und verlagert ...
Wann wird aus dem Ex-Kommissar Paul der Barista Paolo und aus seinem „Zefix“ ein „maledetto“?!
Mit „Salute, der letzte Espresso“ hat Friedrich Kalpenstein eine neue Reihe ins Leben gerufen und verlagert seine kriminalistischen Geschichten vom bayerischen Brunngries der „Prost, auf…“-Reihe nach Bardolino an den Gardasee.
Die „Prost, auf…“-Reihe lebt vom Kommissar-Duo Tischler und Fink und deren Team bei der Polizei Brunngries; wie aber schon der Klappentext zum ersten Band der „Salute“-Reihe verrät, ermittelt in Italien nicht nur die Polizei, denn neben der Polizia und dem vor allem agierenden Commissario Lorenzo Lanza recherchiert auch und nicht nur der Cafébesitzer Paul Zeitler, der sich nach seiner Suspendierungs-Quittierung bei der Münchner Polizei einen Wunsch erfüllte und nun seit etwa einem Jahr ein Leben als Barista in Bardolino führt.
Mehr werde ich vom eigentlichen Inhalt nicht vorwegnehmen, denn das Wesentliche sollte jeder Interessierte dem Klappentext entnehmen und die undurchschaubare Entwicklung der Geschichte selbst erlesen und erleben.
Der angenehme Schreibstil des Autors ist mir aus der schon erwähnten Krimireihe wohlbekannt und ich lese auch hier eine anfangs – von dem Mord mal abgesehen - eher ruhig verlaufende Geschichte, deren Charaktere ich nach und nach kennenlerne.
Die Personenbeschreibungen sind wie gewohnt detailreich genug, um die Protagonisten vor Augen zu haben, aber nicht zu detailliert, sodass man seiner Fantasie noch ein wenig Lauf lassen kann.
Im Laufe der Geschichte, die ruhig, aber zielführend erzählt wird, hat man als Leser mal diese, mal jenen in Verdacht und ist sich nie sicher, ob man mit den Verdächtigungen nun zumindest ansatzweise richtig oder vielleicht sogar völlig daneben liegt.
Was die Schilderungen der Örtlichkeiten angeht, hätte ich mir ein paar Einzelheiten mehr gewünscht, um in die norditalienische Atmosphäre von Bardolino besser eintauchen und das Flair der Region im Allgemeinen und des Gardasees im Besonderen intensiver erleben zu können. Ma mi viene l´acquolina in bocca, wenn ich von all den dolci lese, die “der Deutsche“ in seinem Café Monaco seinen Gästen kredenzt, und die italienischen Ausdrücke und Sprichwörter, die italienische Sprache überhaupt, die der Autor ab und zu einbaut, wecken in mir den Wunsch, mich in die Gasse in Bardolino, an einen der Tische vor Pauls Café zu setzen und zu einem süßen Gebäck einen Affogato, Caffè Americano oder Cappuccino zu trinken, nur keinen Espresso, denn das soll ja nicht mein letzter Caffè sein.
Ein bisschen Amore liegt übrigens auch in der Luft, nein, mehr ein Interesse, ein Gefühl, ein Nachdenken, ein Was-wäre-wenn; typisch deutsch, könnte man meinen; Zeitler muss nicht nur seine italienischen Sprachkenntnisse erweitern oder, besser gesagt, diese erstmal erwerben, er muss auch das Savoir-vivre, das Dolce Vita, das süße Leben genießen lernen.
Dass es schlussendlich noch spannend wird, gibt diesem Krimi die Würze, die mir während seines Fortschreitens an manchen Stellen etwas gefehlt hat.
Aber dieses ist der erste Streich und der zweite folgt sogleich oder, anders gesagt, der zweite Band kommt schon im Frühjahr 2025 und ich bin gespannt, ob bzw. wann aus dem Ex-Münchner Paul ein echter Bardolineso, ein Paolo, wird, und wie sich die diversen Verflechtungen geschäftlicher und privater sowie, speriamo bene, auch die Beziehungen amouröser Natur entwickeln werden.