Wichtiges Thema, ansprechende Geschichte, aber zu einfache Lösung und Illustrationen bleiben hinter dem Cover zurück
Zuerst fällt das Format (15x19) auf, das ich niedlich finde und einem Leseanfänger bestimmt auch besser in der Hand liegt als die übliche Bilderbuchgröße. Als nächstes fällt der Unterschied der Illustrationen ...
Zuerst fällt das Format (15x19) auf, das ich niedlich finde und einem Leseanfänger bestimmt auch besser in der Hand liegt als die übliche Bilderbuchgröße. Als nächstes fällt der Unterschied der Illustrationen im Inneren mit dem Cover auf. Einige davon wirken recht platt und kindlich, da ihnen die Lichtpunkte und Kontrast fehlen. Einige Bilder wirken stumpf und wie aus dem Schulfarbkasten; kleinere Teile wie die Hände sind mehr im Hinter- als im Vordergrund. Trotzdem sind die Figuren niedlich und ansprechend und die Illstrationen haben die Geschichte umgesetzt. An der Geschichte finde ich positiv, dass der Tod von Mika nicht ausgewalzt wird. Der ist einfach ein Fakt, eine Nachricht. Es wird nicht auf die Tränendrüse gedrückt wie das andere Geschichten für Kinder gern tun und das unterhaltsam finden. Man kann sich weitgehend selbst überlegen, wie es im Inneren von Anto aussieht. Gut finde ich auch, dass in dieser Geschichte Trauer ein anderes Gesicht hat: Lustlosigkeit und Rückzug statt Tränen. So erfährt der Leser, dass Trauer nicht immer offensichtlich sein muss. Die Lösung für Anto fand ich dann jedoch zu einfach: die Mutter sagt ihm, dass er sich erlauben darf, wie der fröhlich zu sein, und das reisst das Ruder für Anto dann in die andere Richtung und er verhält sich wieder normal und hat sich mit dem Tod seines Freundes versöhnt. So funktioniert Trauer aber nicht. Man legt keinen Schalter um und ist mit der traurigen Tatsache versöhnt. Das fand ich schade. 2-3 Sätze mehr, dass man immer wieder einmal traurig über diesen Tod wird, hätten es realistischer gemacht und es einem Kind erlaubt, eigene Empfindungen besser einzuordnen. Andererseits ist das Ende der Geschichte sicher einer von mehreren Punkten des Buches, die sich für ein Gespräch anbieten. Und das ist bei so einem Erlebnis sicher das Wichtigste. 4 Sterne von mir.