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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2024

die ungeschönte Seite der Sucht

The Glass Girl
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Das Cover und der Titel sind sehr ansprechend und ästhetisch ausgewählt, auch für die Altersgruppe passend. Die Altersempfehlung 9-12 Jahre würde ich persönlich aufgrund des sensiblen Themas und der Hauptakteurin ...

Das Cover und der Titel sind sehr ansprechend und ästhetisch ausgewählt, auch für die Altersgruppe passend. Die Altersempfehlung 9-12 Jahre würde ich persönlich aufgrund des sensiblen Themas und der Hauptakteurin im Buch, die selbst 15 Jahre alt ist, etwas höher ansetzen, etwa ab 12-13 Jahren. Thematisiert werden die Themen Alkohol und Abhängigkeit, Süchte generell und die damit verbunden Probleme des Alltags wie Lügen, Beschaffen des Stoffes bis hin zur Entzugsklinik. Als Leser*in kann man sich sehr gut in die tragische Situation und gefühlte Ausweglosigkeit von Bella hineinversetzen und kann ihr Handeln auch nachvollziehen, auch wenn man es selbst nicht als richtig empfindet. Die Autorin schafft es, dass es nicht wertend oder negativ dargestellt wird, sondern zeigt den Umgang mit dieser schwierigen Situation samt den Hürden und Lichtblicke auf.

Veröffentlicht am 09.11.2024

spannende Hintergrundgeschichten

Der stille Vogel
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Der dritte Teil der Reihe ist von Beginn an sehr spannend geschrieben und setzt dort an, wo der zweite Teil geendet hat. Nachdem ich die Vorgänger-Kriminalromane kenne, war ich schon mit den Hauptcharakteren ...

Der dritte Teil der Reihe ist von Beginn an sehr spannend geschrieben und setzt dort an, wo der zweite Teil geendet hat. Nachdem ich die Vorgänger-Kriminalromane kenne, war ich schon mit den Hauptcharakteren vertraut und konnte somit sehr schnell in die Geschichte hineinfinden. Neben der Aufklärung des tragischen Mordfalles an zwei Jungen, der schon vor sehr langer Zeit begangen wurde, aber nun durch die Knochenfunde wieder aufgenommen wird, kommen auch andere Dinge ans Tageslicht. Man merkt, dass die Stimmung der kleinen Dorfgemeinschaft sehr schnell kippt und bei vielen die Nerven blankliegen. Neben der Aufklärung des Falles hat mir aber vor allem die Situation von Nicole sehr leidgetan. Nach dem tragischen Verlust ihres Vaters im vorigen Teil hat sie nun mit John eine Vertrauensperson gefunden und dies soll sich nun wieder ändern und Nicole zu neuen Pflegeeltern kommen. Dieses persönliche Schicksal hat mich sehr berührt.
Gut gelungen finde ich vor allem im letzten Teil auch die unerwarteten Wendungen, wenn es um die Suche nach potenziellen Mörder*innen geht und den stimmigen Schluss, sodass alles aufgeklärt wird und wieder Ruhe einkehren kann. Über einen folgenden Teil würde ich mich sehr freuen.

Veröffentlicht am 09.11.2024

spannende Hintergrundgeschichten

Der stille Vogel
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Der dritte Teil der Reihe ist von Beginn an sehr spannend geschrieben und setzt dort an, wo der zweite Teil geendet hat. Nachdem ich die Vorgänger-Kriminalromane kenne, war ich schon mit den Hauptcharakteren ...

Der dritte Teil der Reihe ist von Beginn an sehr spannend geschrieben und setzt dort an, wo der zweite Teil geendet hat. Nachdem ich die Vorgänger-Kriminalromane kenne, war ich schon mit den Hauptcharakteren vertraut und konnte somit sehr schnell in die Geschichte hineinfinden. Neben der Aufklärung des tragischen Mordfalles an zwei Jungen, der schon vor sehr langer Zeit begangen wurde, aber nun durch die Knochenfunde wieder aufgenommen wird, kommen auch andere Dinge ans Tageslicht. Man merkt, dass die Stimmung der kleinen Dorfgemeinschaft sehr schnell kippt und bei vielen die Nerven blankliegen. Neben der Aufklärung des Falles hat mir aber vor allem die Situation von Nicole sehr leidgetan. Nach dem tragischen Verlust ihres Vaters im vorigen Teil hat sie nun mit John eine Vertrauensperson gefunden und dies soll sich nun wieder ändern und Nicole zu neuen Pflegeeltern kommen. Dieses persönliche Schicksal hat mich sehr berührt.
Gut gelungen finde ich vor allem im letzten Teil auch die unerwarteten Wendungen, wenn es um die Suche nach potenziellen Mörder*innen geht und den stimmigen Schluss, sodass alles aufgeklärt wird und wieder Ruhe einkehren kann. Über einen folgenden Teil würde ich mich sehr freuen.

Veröffentlicht am 12.10.2024

gewaltig

Mitternachtsschwimmer
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Der Roman ist gewaltig und das in mehrfacher Hinsicht. Die Sprache ist so klar und deutlich, dass sie mich teilweise beim Lesen mit voller Wucht getroffen hat, auch die Beschreibung der Gezeiten, des Meeres ...

Der Roman ist gewaltig und das in mehrfacher Hinsicht. Die Sprache ist so klar und deutlich, dass sie mich teilweise beim Lesen mit voller Wucht getroffen hat, auch die Beschreibung der Gezeiten, des Meeres und der rauen Lebensbedingungen sind gewaltig und die Charaktere sowie ihre Probleme ebenfalls. Es ist interessant zu sehen, wie sich Menschen, die eigentlich auf Abstand gehen wollen und ihre Probleme für sich selbst lösen wollen, dann doch irgendwie magisch anziehen und zusammentreffen, ob sie es wollen oder nicht. Gleich wie die Launen des Meeres, stürmisch und rau und dann wieder mal sanft und wunderschön. Die Stimmung ist zum Großteil düster und angespannt, aber am Ende bemerkt man die kleinen schönen Momente und die Hoffnungsschimmer mit der Aussicht auf positive Veränderung, die schon im Gange ist. Der gehörlose Luca ist eine weitere Bereicherung für den Roman. Da sein Umfeld ihn nicht für voll nimmt oder sogar für geistig eingeschränkt, nimmt er für sich selbst viel mehr wahr, als gut für ihn wäre. Er äußert sich oft durch Trotz und Wut, aber erkennt sehr gut, wer es ernst mit ihm meint und wie er seine Grenzen ausloten kann. Abseits der Stadt und umgeben von neuen Menschen, kann er seine eigene Identität herausfinden, genau wie Evan, der sich nach Aufgabe seines Jobs und durch seinen Rückzug nun auch der Trauerarbeit um die verstorbene Tochter widmen kann, ohne sich verstellen zu müssen.

Veröffentlicht am 08.10.2024

explosive Charaktere

Refugium
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Der erste Teil der Mittsommer-Trilogie startet temporeich und ereignisreich. Mir gefällt besonders das schwedische Flair des Krimis, das sich einerseits in den örtlichen Gegebenheiten, aber auch in den ...

Der erste Teil der Mittsommer-Trilogie startet temporeich und ereignisreich. Mir gefällt besonders das schwedische Flair des Krimis, das sich einerseits in den örtlichen Gegebenheiten, aber auch in den Charakteren widerspiegelt. Die Hauptcharaktere sind allesamt selbst auch problembehaftet und haben ihre guten und negativen Seiten ausleben können, was sie umso authentischer macht. Wie es beziehungstechnisch mit Kim und Julia weitergehen kann und wird, bin ich gespannt, dies wird sich hoffentlich im zweiten Teil noch in die eine oder andere Richtung entwickeln. Kim ist aufgrund seiner Erfahrungen und Traumatisierungen aus seiner Kindheit keine sozial verträgliche Persönlichkeit, ihm würde eine Therapie sicherlich guttun. Julia handelt häufig impulsiv, hat aber meistens den richtigen Ansatz und macht sich viele Gedanken. Astrid hat als einzige ihrer Familie das Mordattentat überlebt und steht momentan noch unter Schock. Bei ihrem Onkel wird sie nicht ewig wohnen bleiben, habe ich das Gefühl und alleine darf sie mit 14 Jahren auch noch nicht wohnen. Generell schlummern viel Wut und Aggressionspotenzial in ihr, das sich bald ein Ventil suchen wird. Die Millennium-Reihe, auf die häufig Bezug genommen wird, kenne ich nicht, man kann aber auch so gut folgen. Die Ermittlungen laufen beinahe identisch, einerseits auf offiziellem Weg und auf der anderen Seite über inoffizielle Kanäle, gehen aber beide in die gleiche Richtung und am Ende wird ziemlich alles aufgeklärt.