Blut...
The Killer ProfileKennt ihr schon die britische Bestseller-Autorin Helen Fields? Nachdem ich ihren Psychothriller "The Institution" geradezu inhaliert hatte, wollte ich mir ihr neues literarisches Werk "The Killer Profile" ...
Kennt ihr schon die britische Bestseller-Autorin Helen Fields? Nachdem ich ihren Psychothriller "The Institution" geradezu inhaliert hatte, wollte ich mir ihr neues literarisches Werk "The Killer Profile" nicht entgehen lassen.
Das Cover strahlt eine düstere Atmosphäre aus, für mein Empfinden weist es große Ähnlichkeiten mit vergleichbaren, bereits erschienenen Bücher aus diesem literarischen Genre auf. Im Fokus steht ein hell erleuchtetes, klassisch wirkendes Gebäude, genaue Einzelheiten sind nicht auszumachen. Alles wirkt verwischt, wie im dichten Nebel, der für London typisch ist. Der Titel ist in englischer Sprache gehalten. Auch wenn er keine weiteren Informationen preisgibt, sorgt er für Herzrasen. Was mag sich hinter dieser Bezeichnung verbergen?
Das Geschehen spielt in der Gegenwart, mitten in der englischen Metropole, genauer gesagt in verschiedenen Stadtteilen Londons, die ihre besten Tage längst hinter sich haben. Das Geschehen wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert, aus der Sicht eines unbekannten psychopathischen Täters und der erfahrenen Analystin Midnight Jones, die psychometrische Tests für Kundinnen eines südlich der Themse gelegenen führenden modernen Bio Tech Unternehmens auswertet.
Die Kontraste zwischen diesen fiktiven literarischen Figuren lassen sich kaum in Worte fassen. Midnight Jones ist geprägt von Gewissenhaftigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Neben ihrem anstrengenden Job kümmert sie sich mit Hilfe von Pflegefachkräften um ihre geistig beeinträchtigte Zwillingsschwester Dawn, der sie sich eng verbunden fühlt. Midnight möchte sie unter keinen Umständen in ein Heim abschieben, auch wenn ihre eigenes Privatleben auf der Strecke bleibt. Für eine wissenschaftlich arbeitende Hochschulabsolventinnen mit zwei Studienabschlüssen agiert sie relativ impulsiv und naiv, was ihr nicht nur viele Konflikte mit ihren Vorgesetztinnen beschwert, sondern sie auch in (lebens-) gefährliche Situationen auf der Suche nach dem Täter bringt. Dahingegen konzentriert sich der gewissenlose Killer auf die Befriedigung seiner krankhaften Neigungen, ohne Empathie für seine Opfer. Trotz seiner Brutalität sind seine Taten logisch durchdacht und perfekt organisiert, was ihn zu einem (lebens-) gefährlichen Gegner macht.
Wieder zeigt Helen Fields tiefe menschliche Abgründe auf, prangert aber auch auf das von Profit gekennzeichnete Agieren von weltweit tätigen Unternehmen an, die sich jeglicher ethischer Verantwortung für ihr Handeln entziehen. Ihr Psychothriller ist von blutigen Szenen geprägt, gibt aber auch Aufschlüsse über die Entwicklung eines abnorm veranlagten Kindes zu einem psychopathischen Killer. Durch die stetigen Wechsel der Perspektive bleibt das Buch über weite Strecken sehr spannend, man kann es kaum aus den Händen legen. Besonders gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit Dr. Connie Woolwine, der versierten forensischen Profilerin aus dem Psychothriller "The Institution", die zwar keine tragende Rolle spielt, aber in die laufende Handlung integriert wird. Für schwache Nerven ist dieses Buch nichts, aber erfahrene Thriller-Freund*innen dürfen sich auf eine packende Lektüre freuen.