Wow
Wissenswertes
Autor: Sandy Brandt
Titel: The Tale of Wycca – Band 3: Memories
Gattung: Romantasy / Dark Fantasy
Erscheinungsdatum: 15. Mai 2024
Verlag: Vajona Verlag
ISBN: 978-3-987181344
Preis: 25,00 ...
Wissenswertes
Autor: Sandy Brandt
Titel: The Tale of Wycca – Band 3: Memories
Gattung: Romantasy / Dark Fantasy
Erscheinungsdatum: 15. Mai 2024
Verlag: Vajona Verlag
ISBN: 978-3-987181344
Preis: 25,00 € (Gebundenes Buch) & 8,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 529 Seiten
Inhalt
Selbst die größten Liebesgeschichten der Vergangenheit sind irgendwann vergessen.
Der König der Menschen.
Der König der Soldaten.
Der König der Verräter. Der König ohne Herz.
Der Krieg der vier Könige beginnt. Unschuldiges Blut ist vergossen worden und die Mandalay fließt blutrot durch Avastone. Für Raevan ist es an der Zeit, sein Erbe anzutreten, und die Bürde der Blutkrone auf sich zu nehmen. Doch damit löst er einen Fluch aus, der ganz Lyzara auszulöschen droht. Kann er die Dunkelheit noch aufhalten, oder verschlingt sie ihn?
Cover
Dieses Cover fügt sich perfekt in das Gesamtbild der Reihe ein und überzeugt ebenso mit einem düsteren und insgesamt einfach gehaltenem Schema.
Meine Meinung
Ich habe bereits vor einigen Monaten die ersten beiden Bände dieser Reihe gelesen, weshalb für mich ziemlich klar stand, dass ich diesen dritten Band ebenfalls lesen muss. Schön fand ich übrigens, dass dieser Band zunächst mit einem Rückblick auf die anderen Bände startet, so konnte man sich wieder ein wenig ins Geschehen einlesen.
Und, obwohl ich exakt den gleichen Wortlaut in meiner Rezension zum zweiten Teil verwendet habe, kann ich nur sagen, jeder, der sagt, dieses Buch sei nicht spannend gewesen, hat offenbar etwas anderes gelesen als ich. Von der allerersten bis zur allerletzten Seite ist diese Geschichte vollgepackt mit Action, Spannung und Drama. Die Protagonisten kämpfen nicht nur gegen sich selbst, sondern gegeneinander, gegen Flüche und Krankheiten, gegen Menschen und Wycca gleichermaßen und auch wenn ich euch damit bereits etwas spoilere, hier gibt es keinen einzigen Gewinner. Jeder unserer Protagonisten verliert, manche mehr, manche weniger.
Emotional hat mich The Tale of Wycca gerade auf den letzten 150 Seiten absolut zerstört. Bis zum bitteren Ende hofft man auf eine alles bereinigende Lösung, einen Funken Glück oder einfach die Einsicht der Charaktere, wenn auch jeder seine ganz eigenen Gründe hat für welche Seite er oder sie sich letztlich entschieden hat.
Zum Großteil wollte ich die Protagonisten einfach nur packen und schütteln. Es gab so viele Momente, wo Raevan, Pray, Tyresian, aber genauso Cole, Azalea und Melia meiner Meinung nach bessere, klügere Entscheidungen hätten treffen können. Vielleicht wäre das Ende dann ein anderes gewesen. Azalea war meiner Meinung nach bis zum bitteren Ende einfach zu stolz, um einzusehen, dass sie alleine nichts ändern kann. Sie war so sehr darauf fixiert, etwas großes zu bewirken, dass sie dabei komplett übersehen hat, was sie mit Raevens Hilfe alles hätte erreichen können. Raeven hat sich so oft in Situationen gebracht, dass ich seine Selbstzweifel verstehen konnte, genauso wie seine Sorge, dass andere ihn als Monster sehen. Als König hatte er so viele Gelegenheiten das Leben der Menschen zu verbessern, hat sich in meinen Augen allerdings immer für den falschen Weg entschieden. Auf die anderen werde ich jetzt nicht näher eingehen, weil diese Rezension ohnehin schon viel zu lang ist.
Gerade der Schluss hat mich wirklich und absolut zum Heulen gebracht. Mein Herz ist auch jetzt noch unwiderruflich gebrochen und ich frage mich, warum die Autorin so weit gegangen ist. Denn wisst ihr, was wirklich wehtut? Dass wir am Ende dieser drei großartigen Bücher inhaltlich wieder genau da stehen, wo wir begonnen haben. Dieser Krieg hat nichts geändert. Gar nichts. Und wie uns der Epilog, neben anderen absolut herzbrechenden Dingen, verrät, bleiben am Ende nur zwei zerstörte Herzen zurück. Ihr wisst ja sicherlich, dass man Bücher heutzutage in sogenannte Tropes unterteilt? Der Trope „Found Family“, übersetzt in etwa „eine Familie gefunden“, wird dieser Trilogie absolut gerecht und gleichzeitig ist dies genau einer der Gründe, warum mich das Ende so unzufrieden zurücklässt. Ich verstehe zu weiten Teilen, warum die Dinge inhaltlich sind wie sie nun sind, und doch kann ich mich nur wiederholen, wozu das Ganze? Wozu der Schmerz, der Kummer und die Freundschaft, wenn zum Ende hin alles hinfällig ist?
Achtung! Der nächste Absatz spoilert massiv den Inhalt des dritten Bandes!
Ich möchte dieses Buch wirklich lieben und auf emotionaler Ebene bin ich total mitgerissen worden. Doch, es gibt einige Dinge, die für mich bis zum Schluss leider keinen Sinn machen oder einfach noch offen sind. Coles Entscheidung gegen den König zu arbeiten, war für mich absolut unverständlich. Nur weil eine kleine Gruppe von Soldaten dich gerne als König sehen würde, macht das noch lange keinen König aus dir. Ich verstehe nicht, warum Tyresian Cole letztlich wirklich umgebracht hat. Es hätte doch vollkommen ausgereicht ihn außer Gefecht zu setzen? Besser als Feinde weiterleben als gar nicht. Und Tyresian hält so lange an seinem Eid zu Raven fest, aber nach Coles Tod, ist dieser plötzlich hinfällig? Was stand eigentlich in Azaleas Brief an Reaven? Was wird aus dem derzeitigen Blutrat? Was wird aus Rebekah? Wird Raven irgendwann einsehen, dass er die Menschen anders behandeln muss, wenn er Frieden wirklich möchte? Und wenn es den Menschen so sehr missfällt unter einem Wycca zu leben, warum wandern sie dann nicht in Länder aus, in denen Wycca verboten sind? Etc…
Fazit
Ich habe noch nie ein Buch gelesen, welches mich so emotional mitgenommen aber gleichzeitig so unfassbar unzufrieden zurückgelassen hat. Womöglich würde ich in Zukunft erneut ein Buch von Sandy Brandt lesen, allerdings hat sich der Vajona Verlag in den letzten Monaten hin und wieder als problematisch herausgestellt, was meinen Kauf durchaus beeinflussen könnte.
Von mir gibt es 4,5 bis 5 Sterne von 5 Sternen.