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Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Wahnsinn, den man Liebe nennt

Der Wahnsinn, den man Liebe nennt
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Der Wahnsinn den man Liebe nennt, von Clara Römer

Cover:
Leider finde ich das Cover etwas fade.
Hätte ich die Autorin nicht gekannt und der Titel mich nicht angesprochen, hätte ich nicht nach dem Buch ...

Der Wahnsinn den man Liebe nennt, von Clara Römer

Cover:
Leider finde ich das Cover etwas fade.
Hätte ich die Autorin nicht gekannt und der Titel mich nicht angesprochen, hätte ich nicht nach dem Buch gegriffen.

Inhalt:
Eine Geschichte wie sie das Leben schreiben könnte.
Susa ist seit 10 Jahren mit ihrem Mann verheiratet. Sie ist glücklich und merkt gar nicht, dass sie sich immer mehr aufgibt.
Als es der Zufall so will und zwei Ereignisse (ein Kühlschrank der falsch geliefert wird und eine rote Bluse die kaputt wird), sie skeptisch werden lassen fängt sie an nachzuforschen.
Aus einer unguten Ahnung wird Gewissheit und Susas Leben fällt zusammen wie ein Kartenhaus.
Doch damit nicht genug. Auch ihre Mutter kommt mit einem Geheimnis um die Ecke, so dass Susa am Boden zerstört ist.
Gibt es ein Licht am Ende des Tunnels………….

Meine Meinung:
Gekonnt beginnt die Autorin die Geschichte zu erzählen. Bei uns Lesern schrillen sofort die Alarmglocken, als Susa noch an Irrtümer und unglückliche Zufälle glaubt.
Immer wieder gibt es neue Verwicklungen, neue Rätsel aber auch neue Erkenntnisse und neue Winkelzüge. Gerade weil alles so plausibel und von außen betrachtet so klar ist, möchte man immer wieder sagen: hab ichs doch gewusst, oder: hab ichs mir doch gedacht.
Das lässt manchmal an Klischees denken, aber vermutlich ist das Leben einfach so.
Die Charaktere (ob Haupt- oder Nebendarsteller) sind sehr real und facettenreich gezeichnet.
Wir leiden und hoffen mit Susa, aber z.B. auch Wolf der ja eigentlich ein rechtes Ar…loch ist, bekommt gerechter Weise seine weiche und verletzliche Seite (aber eben im Rückblick und irgendwann hat er die wohl verloren oder bewusst abgelegt).


Autorin:
Clara Römer ist das Pseudonym einer sehr bekannten Autorin.
Sie hat Germanistik studiert und als Redakteurin gearbeitet, bevor sie mit dem Schreiben begann. Sie lebt mit ihrem Mann in München.

Mein Fazit:
Eine Geschichte wie das Leben sie schreiben kann.
Wenn man sie von außen betrachten kann, auf sehr amüsante Weise geschrieben und sie hat mir schöne und kurzweilige Lesestunden bereitet.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

P.S. Vergiss mich nicht

P.S. Vergiss mich nicht
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P.S. Vergiss mich nicht, von Lena Ullmann

Cover:
Passend zum Inhalt: Liebe = Rosarot, und im Hintergrund ein Riesenrad, es geht immer mal rauf aber auch wieder runter.

Inhalt:
Liebe kann ganz schön kompliziert ...

P.S. Vergiss mich nicht, von Lena Ullmann

Cover:
Passend zum Inhalt: Liebe = Rosarot, und im Hintergrund ein Riesenrad, es geht immer mal rauf aber auch wieder runter.

Inhalt:
Liebe kann ganz schön kompliziert sein.
Schon sehr jung trifft die selbstbewusste und sehr emotionale Anna auf den nüchternen und so gar nicht dem „Frauenideal“ entsprechenden Sebastian.
Beide verlieben sich, beide entlieben sich.
Und es gibt noch einen wichtigen Mann in Annas Leben.

Doch was ist Liebe? Wie viele Verletzungen kann sie verzeihen und ertragen?
Wie viele Seitensprünge? Wie viele Lügen?

Ein Gefühlschaos über Jahre hinweg.

Meine Meinung:
Ein ganz unglaubliches Buch.
So viele Auf und Ab, und alles so emotional, so lebendig.
Und vor allem was mich am meisten auch gewundert hat, bin ich doch bei solchen Aus-An-Beziehungen immer sehr skeptisch, doch hier ist alles sehr glaubwürdig und total real.
Ich habe mit gefiebert, bin wütend geworden, habe gehofft, habe gebangt, ja hab fast die Schmetterlinge im Bauch gespürt.
Ok an einem Punkt, aber ich will jetzt nicht spoilern, kann ich Annas Gedanken/Gefühle gar nicht nachvollziehen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und ich war sofort in der Geschichte drin, die von einer „Erzählerin“ erzählt wird. Dadurch sehen wir die Dinge immer von außen und somit auch von zwei (oder mehreren) Seiten, deshalb wirkt es vermutlich auch gar nicht einseitig oder wertend.

Autorin:
Die Autorin hat den Roman von vorne bis hinten selbst geschrieben, korrigiert und lektoriert.

Mein Fazit.
Eine unglaubliche Lebensgeschichte, die trotz aller Skurrilität so wirklich von statten gegangen sein könnte.
Von mir sehr gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Deschperate Housewives

Deschperate Housewives
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Deschperate Housewives, von Karin Rössle

Cover:
Das Cover finde ich einfach witzig. Drei unterschiedliche Frauen, die aber zu wissen scheinen, was sie wollen.

Inhalt:
Um ihren 50. Geburtstag erkennt ...

Deschperate Housewives, von Karin Rössle

Cover:
Das Cover finde ich einfach witzig. Drei unterschiedliche Frauen, die aber zu wissen scheinen, was sie wollen.

Inhalt:
Um ihren 50. Geburtstag erkennt Annette (Nette), dass ihr Leben an einem Wendepunkt steht. Ihre 19 jährigen Zwillinge gehen bald für ein Jahr nach Amerika, zu ihrem geschiedenen Ex-Mann. Dieser hat eine neue Liebe und dies scheint sich sogar auf Annette auszuwirken.
Ihre Freundinnen (Patti und Silke) benehmen sich seltsam.
Und bei ihren halbherzigen Versuchen, einen neuen Mann in ihr Leben zu lassen, mischt sich ihr Kater „Schnäpsle“ recht aktiv mit ein. Der findet nicht nur seinen Namen eine Zumutung, sondern auch die Tatsache, dass Annette überhaupt einen neuen Mann ins Auge fasst. Findet er doch, dass er als Mann im Haus genügt.
Seine fast wie nebensächlichen Beobachtungen, bei seinen Rundgängen im Neubaugebiet, würden so manchem einen verwunderten Gesichtsausdruck bescheren.
Wird er sich mit Annette arrangieren?

Meine Meinung:
Also ich bin super in die Geschichte reingekommen. Mir sind sofort einige Parallelen zu mir aufgefallen
In der LR ist das vielen Lesern so gegangen, also kann ich wirklich sagen das Buch ist irgendwie wie aus dem Leben gegriffen.
Für mich persönlich war es natürlich auch super klasse immer wieder von Orten zu lesen, zu denen ich einen persönlichen Bezug habe oder die ich gut kenne (Stuttgart und Umgebung).

Mir gefällt die Sprache sehr gut, gerade in seiner „Normalität“, mit seinen nachdenklichen Stellen und den feinen Beobachtungen ist es super erzählt.
Der feine Humor und die feine Ironie passen zu dieser ehrlichen Realität.
Der schwäbische Dialekt, ist wunderbar eingesetzt um das Ganze noch authentischer zu machen.
Es werden immer wieder ein paar kleine Fragezeichen eingebaut und ich wundere mich über das Verhalten von manchen Personen, bis dann die Auflösung kommt.
Teilweise auch durch Kater „Schnäpsle“ der bei seinen Rundgängen, die ein oder andere „ungehörige“ Beobachtung macht und diese uns aus seiner Sicht kommentiert.

Auf das Ende zu, geht es dann relativ schnell und ein „Problem“ wird meiner Meinung nach zu glatt gelöst.

Autorin:
Karin Rössle ist ein Pseudonym der Bestsellerautorin Astrid Fritz. Sie beweist mit diesem Roman ihr feines Gespür für die reale Gegenwart mit viel Ironie und feinem Humor.

Mein Fazit:
Eine wunderbare Geschichte in der man sich und sein Umfeld immer wieder finden kann. Es gibt ganz viele Aha-ja-genau-Momente.
Von mir sehr gerne 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Holunderschwestern

Die Holunderschwestern
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Die Holunderschwestern, von Teresa Simon

Cover:
Ein sehr schönes Cover das mich zum Träumen einlädt.

Inhalt:
Zwei Zeitebenen: München in der Gegenwart und München (und Umgebung) von 1918 bis 1936.
Katharina ...

Die Holunderschwestern, von Teresa Simon

Cover:
Ein sehr schönes Cover das mich zum Träumen einlädt.

Inhalt:
Zwei Zeitebenen: München in der Gegenwart und München (und Umgebung) von 1918 bis 1936.
Katharina Raith fällt aus allen Wolken als eines Tages plötzlich Alex Bluebird aus London vor ihrer Tür steht und ihr die Tagebücher ihrer Urgroßmutter Fanny übergibt. Schon immer war die Vergangenheit der Familie nicht ganz klar und so manche Nachfrage würde einfach übergangen.
Diese Tagebücher gehen nun zurück bis ins Jahr 1918.
Zwei ungleiche Schwestern, ja Zwillinge sogar.
Fanny geht nach München und baut sich eine Existenz als Köchin in den vornehmen Kreisen auf. Als ihre Zwillingsschwerster Fritzi ihr folgt, wird eine Reihe von fatalen Ereignissen in Gang gesetzt, die bis in die Gegenwart reichen.

Meine Meinung:
Der Prolog, ein Brief mit der Bitte um Vergebung, aber ohne klare Unterschrift macht total neugierig.
Der Einstieg gefällt mir dann auch gut, wenn mich auch die vielen Namen und ihre Beschreibungen etwas verwirrt haben.

Die beiden Zeitebenen sind klar voneinander getrennt und durch die Zeitangaben die immer vorangestellt werden weiß man sofort wo man sich befindet. Und doch ist der Bezug von Vergangenheit und Gegenwart klar zu erkennen.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und hochemotional. Vieles steht zwischen den Zeilen und nicht immer ist alles so wie es auf den ersten Blick erscheint, ob Hass, Neid, Missgunst oder Eifersucht. Aber auch Freundschaft, Liebe, Glück und Familie wird in den unterschiedlichsten Nuancen beschrieben und durchlebt.
Die akribische Recherche ist bis ins kleinste Detail spürbar.
Es ist total spannend geschrieben, wir erfahren immer ein klein bisschen mehr, so dass ich ab einem gewissen Zeitpunkt das Buch nicht mehr aus den Händen legen wollte.
Am Ende ist es dann wie im Leben auch. Nicht alles lässt sich rekonstruieren und es bleibt genügend Freiraum für eigene Überlegungen und Spekulationen (was ich ja generell nicht so sehr mag, deshalb auch der eine Stern Abzug).

Das Nachwort zeigt nochmals deutlich mit welchem Herzblut der Roman geschrieben ist und rundet die ganze Geschichte hervorragend ab.

Autorin:
Teresa Simon ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin, die mit ihrem Mann in München lebt. Sie reist gerne (auch in die Vergangenheit), ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale, hat ein Faible für Katzen und bewundert alles, was grünt und blüht. Ihr erstes Buch unter diesem Pseudonym „Die Frauen der Rosenvilla“ kann ich auch nur wärmstens empfehlen.

Mein Fazit:
Eine brillant erzählte Familiengeschichte, der wir nach und nach auf die Spur kommen. Sehr emotional, unterhaltsam und fesselnd bis zum Schluss, mit perfekt gezeichneten Charakteren die einfach „leben“. Gerne hätte ich noch 100 Seiten mehr gelesen.
Von mir sehr gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Birken wissen´s noch

Die Birken wissen's noch
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Die Birken wissen's noch, von Lars Mytting

Cover:
Passend zum Inhalt: das Buch selber schlicht und zeitlos braun gemasert, der Schutzumschlag fühlt sich wie aus Holz gemacht an.
Sehr schön.

Inhalt:
Handlungsort: ...

Die Birken wissen's noch, von Lars Mytting

Cover:
Passend zum Inhalt: das Buch selber schlicht und zeitlos braun gemasert, der Schutzumschlag fühlt sich wie aus Holz gemacht an.
Sehr schön.

Inhalt:
Handlungsort: Norwegen, Frankreich (vor allem die Kriegsgebiete um die Somme im Ersten Weltkrieg) und die Shetland Inseln).

Edvard wird von seinem Großvater Sverre aufgezogen. Seine Eltern sind umgekommen als er knapp 4 Jahre war. Es ist irgendwie normal, das nicht weiter darüber geredet wird. Ein weiteres Geheimnis gibt es um Einar, den Bruder des Großvaters.
Als nun Sverre stirbt, kommen einige Geheimnisse der Familie wieder zur Sprache, u.a. auch die Vergangenheit des Krieges und dass Sverre auf deutscher Seite stand, und ist Einar wirklich 1944 in Frankreich „ermordet“ worden?
Woher kommt der ungewöhnlich kunstvoll gestaltete Sarg der seit langer Zeit schon bereitsteht?

Edvard macht sich mehr und mehr Gedanken und beginnt mit der Suche nach den Spuren von sich und seiner Familie in der Vergangenheit.
Dabei wird aus ihm ein anderer Mensch.
Und er kommt nach und nach der Verflechtung zweier tragischen Familiengeschichten auf den Grund, und erfährt viel über Liebe, Lüge, Neid, Krieg und eine lebenslange Obsession für ein bestimmtes Holz.

Meine Meinung:
Der Einstieg war für mich etwas „sperrig“, die Erzählweise fand ich (am Anfang) etwas abgehackt und ruppig, auch mit den Protagonisten hab ich einige Zeit gebraucht um warm zu werden.
Doch dann wurde es sehr spannend (wenn auch teilweise noch ein bisschen verwirrend, was sich aber immer wieder aufklärte). Ab einem gewissen Zeitpunkt hab ich das Buch nur noch widerwillig aus der Hand gelegt (wenn ich es denn musste). Der Spannungsbogen wird kontinuierlich gesteigert.
Es wird viel Information über die grauenhaften Kämpfe um die Somme im ersten Weltkrieg und auch einiges über den 2. Weltkrieg sehr gut in die Geschichte verpackt.
Die Familiengeheimnisse werden sehr gekonnt, nach und nach aufgeklärt.

Was ich ein bisschen schade fand:
Immer wieder werden vereinzelt englische Sätze eingebaut, die dann nicht übersetzt werden. Hier komme ich mit meinem alten Schul-und Touristenenglisch manchmal an meine Grenzen. (z.B.: She missed you terribly, never remarried and took great delight in bringing up her only child), kann zwar den Sinn erraten, aber doch nicht genau übersetzten.

Das Ende…………..tja da will ich nicht spoilern, auf jeden Fall hat es bei mir ein Fragezeichen zurückgelassen.

Autor:
Lars Mytting, geb. 1968, stammt aus Favang im Gudbrandsdalen in Norwegen.
Die Birken wissen´s noch ist sein dritter Roman.

Mein Fazit:
Ein toller und ganz besonderer Roman, der mir etwas Anfangsschwierigkeiten bereitet hat und bei dem ich das Ende noch etwas deutlicher formuliert gehabt hätte. Aber es waren tolle, absolut spannende und nachdenklich machende Lesestunden.
Von mir sehr gute 4 Sterne.