Familienfreunde
WohnverwandtschaftenConstanze hat sich von ihrem Lebensgefährten getrennt und zieht in eine Wohngemeinschaft ein. Jörg, dem die Eigentumswohnung gehört, will bald eine Reise machen und ist bereits voller Vorfreude, mit seinem ...
Constanze hat sich von ihrem Lebensgefährten getrennt und zieht in eine Wohngemeinschaft ein. Jörg, dem die Eigentumswohnung gehört, will bald eine Reise machen und ist bereits voller Vorfreude, mit seinem Bulli losfahren zu können. Murat ist ein Genussmensch, sein Optimismus ungebrochen, er ist derjenige, der meistens kocht und dafür die Zutaten aus dem eigenen Schrebergarten nutzt. Anke ist eine mittelalte Schauspielerin ohne Engagement, die nun nicht mehr die einzige Frau in der WG ist. Constanze ist Zahnärztin und will nicht lange bleiben, aber das Leben mit den drei Mitbewohnern stellt sich als unkomplizierter heraus als gedacht. Da schleicht sich langsam und unaufhaltsam eine Krankheit ein und nun wird sich herausstellen, ob Freunde manchmal nicht doch die bessere Familie sind.
Jeder der vier WG-Mitbewohner kommt im Buch zu Wort, dazwischen gibt es Kapitel im Drehbuch-Style, wo sich Grüppchen bilden oder alle zusammen etwas erleben und kommentieren. Diese ungewöhnliche Erzählweise fand ich sehr passend zur Geschichte, die sich zunehmend emotionaler und aufwühlender gestaltete, je weiter die Krankheit vorangeschritten ist. Tatsächlich habe ich durch den sehr fein dosierten Humor die Thematik lange durchgehalten, ohne die Fassung zu verlieren, auch wenn es letztendlich doch nicht ohne Taschentücher funktioniert hat. Für mich eine der schönsten Geschichten über Familie und Freundschaft sowie die Frage, wer sich um einen kümmert, wenn der sich selbst verloren gegangen ist. Große Leseempfehlung!