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Veröffentlicht am 20.12.2017

Vorweihnachtliches Paris

Winterzauber in Paris
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Ava hat gerade eine Beziehung beendet und den Job hingeworfen, weil ihr Freund sie betrogen hat. Sie will mit Männern nichts mehr zu tun haben. Um sich abzulenken, begleitet sie ihre Freundin Debs nach ...

Ava hat gerade eine Beziehung beendet und den Job hingeworfen, weil ihr Freund sie betrogen hat. Sie will mit Männern nichts mehr zu tun haben. Um sich abzulenken, begleitet sie ihre Freundin Debs nach Paris. So entkommt sie auch ihrer Mutter Rhoda, die ihr seit eh und je Modeljobs vermitteln will. Doch das will Ava eigentlich nicht, aber sie wagt auch nicht, ihre eigenen Interessen zu vertreten. Ava und Debs sind kaum in Paris angekommen, als sie dem Fotografen Julien und seinem Freund Didier begegnen. Julien ist nach dem Tod seiner Schwester Lauren in ein tiefes Loch gefallen und Didier versucht alles, seinen Freund daraus ins Leben zu holen. Ob die Begegnung daran etwas ändern kann?
Das Buch lässt sich leicht lesen. Die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Ava und Julien hat mir gefallen, die Nebenhandlungen dagegen nicht besonders. Vieles war einfach unrealistisch und überzogen. Die Personen sind sympathisch und ich konnte ihre Gefühle gut nachvollziehen, ihr Handeln oft eher nicht.
Debs rückt erst nach einer ganzen Weile heraus, was sie wirklich nach Paris getrieben hat. Um dieses Problem zu lösen, versuchen sich Debs und Ava als Detektiv. Doch das läuft alles andere als erfolgreich und konnte auch gar nicht anders sein, dann was Debs sich ausgedacht hatte, war einfach eine Schnapsidee.
Nicht nur Julien trauert um seine Schwester, auch mit seinem Vater, der ebenfalls vor Trauer versteinert ist, gerät Julien seither immer wieder in Streit. Keine guten Voraussetzungen für die Hochzeit von Gerard und Vivienne, die an Weihnachten stattfinden soll.
Probleme werden aufgebauscht und dann unheimlich schnell abgearbeitet. Das kann mich nicht überzeugen. Aber nun zu dem, was mir gut gefallen hat. Das vorweihnachtliche Paris ist überzeugend dargestellt, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Auch die Dialoge zwischen Ava und Julien haben mir gefallen.
Es ist eine etwas kitschige Geschichte, deren Ende vorauszusehen ist.
Wer Liebesgeschichten und Paris mag, wird dieses Buch auch mögen.

Veröffentlicht am 04.12.2017

Ein fremdbestimmtes Leben

Die Lichter von Paris
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Madeleine ist eine ehe eingegangen, die sie eigentlich gar nicht so recht gewollt hatte, aber ihre Mutter hat sie stets bedrängt. Sie hat sich damals gefügt, genauso wie sie sich nun in ihrer Ehe fügt. ...

Madeleine ist eine ehe eingegangen, die sie eigentlich gar nicht so recht gewollt hatte, aber ihre Mutter hat sie stets bedrängt. Sie hat sich damals gefügt, genauso wie sie sich nun in ihrer Ehe fügt. Ihr Ehemann ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und ihr fehlt eigentlich nichts, aber ihre eigenen Wünsche hat sie verdrängt. Als sie ihre Mutter besucht, fallen ihr Dokumente ihrer Großmutter in die Finger. Sie erkennt, dass ihre Großmutter ganz anders war, als wie Madeleine sie erlebt hat. Wie konnte sie sich so verändern?
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. So können wir erleben, wie Margie in den zwanziger Jahren in Paris das Leben genossen und sich verliebt hat. Madeleines Geschichte spielt im Jahr 1999.
Obwohl sich der Schreibstil der Autorin gut lesen lässt, konnte mich die Geschichte nicht fesseln.
Madeleine hätte gerne gemalt, doch die Malerei musste sie auf Wunsch ihres Mannes aufgeben. Sie muss repräsentieren und darf allenfalls noch ein Ehrenamt ausüben. Ihr Mann bestimmt, was sie isst und trinkt und was sie anziehen darf. Er ist ein unangenehmer Mensch. Warum aber lässt sich das Madeleine gefallen? Sie ist doch erwachsen. Warum wehrt sie sich nie – weder bei ihrer Mutter noch bei ihrem Mann? Sie ist unzufrieden, ergeht sich im Selbstmitleid und begehrt nicht auf. Ich habe sie nicht verstanden und hätte sie am liebsten durchgeschüttelt, damit sie zu Verstand kommt.
Aber auch Margie hat sich in ihr Leben drängen lassen, wie sie es eigentlich gar nicht wollte. Sie hat ein freies, unbeschwertes Leben in Paris geführt und geht bei den ersten Widrigkeiten zurück und heiratet, um es der Familie recht zu machen. Nur damals waren die Zeiten noch anders und es war schwierig für junge Frauen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Die Geschichte der beiden Frauen wiederholt sich, nur dass fast achtzig Jahre dazwischen liegen. Am Ende löst sich Madeleine aus dem fremdbestimmten Leben, denn sie erkennt endlich was ihr wichtig ist.
Das Buch hat mich nicht gepackt.

Veröffentlicht am 28.11.2017

Die Sünden der Väter

Die Stunde des Wolfs
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Lauri Kivi ist Polizeireporter. Er erfährt von einem Mordfall, bei dem die ganze Familie getötet wurde. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann, der Polizist war, erst seine Frau und Kinder tötete und ...

Lauri Kivi ist Polizeireporter. Er erfährt von einem Mordfall, bei dem die ganze Familie getötet wurde. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann, der Polizist war, erst seine Frau und Kinder tötete und danach sich selbst. Dies ist aber nicht der erste Fall dieser Art. Lauri geht der Sache nach. Er ist überzeugt, dass der Mörder es so hindreht, dass die Familienväter als die Schuldigen gelten. Doch niemand glaubt ihm. Als er den Mörder provoziert, gerät seine Tochter Aava in Gefahr.
Das Cover des Buches und die Leseprobe hatten mich neugierig gemacht auf dieses Buch. Es sah so aus, als wäre es sehr spannend. Doch wurde ich ein wenig enttäuscht, denn zwischendurch war es etwas langatmig.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen, wenn man sich an die doch sehr fremden Namen gewöhnt hat. Es gibt viele Zeitensprünge, die nicht immer gleich zu erkennen sind.
Lauri Kivi ist nicht gerade ein Sympathieträger, aber er ist ein guter Reporter. Er weiß, dass Böses in ihm steckt und hat einen Weg gefunden, damit klar zu kommen. Wenn man so nach und nach seine Geschichte kennenlernt, ist man erschüttert, denn sein Vater hat ihn misshandelt. Dadurch wurde er auf einem Ohr taub. Sein Hörgerät nutzt er nur, wenn es ihm behagt. Lauri gibt sich hart und kompromisslos, aber tief im Innern ist ein weicher Kern vorhanden. Er wollte eine Familie haben, aber es musste scheitern, seine Vergangenheit stand ihm im Weg. Seine Tochter wuchs in dem Glauben auf, dass ihr Vater tot ist. Lauris Vater lebt in einem Pflegeheim und es kostet Lauri Überwindung, ihn zu besuchen. Dann zeigen die Gespräche, dass auch sein eigener Vater ein schlimme Kindheit gehabt hat. So versteht man, wie die Männer so werden konnten, auch wenn es nicht zu entschuldigen ist.
Lauris Geschichte nimmt einen großen Raum ein, so dass der Kriminalfall oft ins Hintertreffen gerät. Es geht manchmal recht brutal zu.
Ich lese sehr gerne skandinavische Krimis, aber dieser konnte mich nicht so richtig packen.

Veröffentlicht am 25.11.2017

Eine schreckliche Familie

Blutiges Erbe
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Jenni war mit ihren Mann Peter und dem kleinen Sohn Olli glücklich. Doch dann stirbt Peter bei einem Unfall. Olli leidet unter dem Tod des Vaters und Jenni hat wenig Unterstützung von ihrer Familie zu ...

Jenni war mit ihren Mann Peter und dem kleinen Sohn Olli glücklich. Doch dann stirbt Peter bei einem Unfall. Olli leidet unter dem Tod des Vaters und Jenni hat wenig Unterstützung von ihrer Familie zu erwarten. Jenni dachte immer, dass Peters Eltern tot sind und ist überrascht, als sie auftauchen und Hilfe anbieten. Sie reist mit Olli nach Bayern zu der unverhofft aufgetauchten Verwandtschaft. Doch das hätte sie besser nicht getan.
Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen. Die Geschichte allerdings konnte mich nicht packen. Ich hatte einen spannenden Thriller erwartet, aber es ging mir dann zu sehr in Richtung Horror. Da ich das recht früh merkte, hatte ich auch nicht so recht die Lust weiterzulesen.
Auch mit keinem der Charaktere wurde ich wirklich warm, nicht einmal mit Jenni. Man lernt ihre Gedankengänge kennen und wundert sich, dass sie nichts von dem was geschieht hinterfragt. Dabei gibt es doch Zeichen, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist.
Es liegt bestimmt an mir und meinen Erwartungen, dass dies nicht mein Buch war. Aber was da in Bayern abging, war für mich einfach zu widerlich.

Veröffentlicht am 29.10.2017

Nach der Sicherungsverwahrung

Mordinstinkt
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In der Eifel wird von Kindern die Leiche einer Frau gefunden, die vor ihrem Tod misshandelt wurde. Kommissar Kurt Laubach erinnert sich an eine Serie von vermissten Frauen, die schon einige Jahre zurückliegt ...

In der Eifel wird von Kindern die Leiche einer Frau gefunden, die vor ihrem Tod misshandelt wurde. Kommissar Kurt Laubach erinnert sich an eine Serie von vermissten Frauen, die schon einige Jahre zurückliegt und nicht aufgeklärt werden konnte. Es verschwinden weitere Frauen. Als die Freundin eines früheren Schulkameraden Roger Peters ebenfalls verschwindet, ist Laubach besonders motiviert, denn die Zeit wird knapp.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert. Der Schreibstil lässt sich flüssig und schnell lesen.
Der Mörder steht von Anfang an fest, was die Spannung nimmt. Gerd Brauer wird aus der Sicherheitsverwahrung entlassen, da er als nicht gefährlich eingestuft wird. Er verfeinert seine Methoden, verschafft sich eine neue Identität und legt sich ein Freundin zu. Sein neue Wirkungskreis wird die beschauliche Eifel. Das Thema Sicherungsverwahrung kann durchaus kontrovers betrachtet werden, diese Kontroverse habe ich allerdings vermisst.
Die Eifel wird gut und anschaulich beschrieben, die Protagnisten blieben mir aber allesamt recht fremd.
Ein Regionalkrimi, der mich nicht wirklich überzeugen konnte.