Profilbild von dasbuchzuhause

dasbuchzuhause

Lesejury Profi
offline

dasbuchzuhause ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit dasbuchzuhause über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2021

Mehr als Aufräumen und Ausmisten

Das Minimalismus-Projekt
0

Im Buch „Das Minimalismus-Projekt“ hat Christof Herrmann 52 Möglichkeiten zusammengefasst, die das Leben leichter machen können. Er hat diese 52 Möglichkeiten in 52 Kapitel unterteilt, so dass die Möglichkeit ...

Im Buch „Das Minimalismus-Projekt“ hat Christof Herrmann 52 Möglichkeiten zusammengefasst, die das Leben leichter machen können. Er hat diese 52 Möglichkeiten in 52 Kapitel unterteilt, so dass die Möglichkeit besteht, in jeder Woche des Jahres ein Kapitel anzugehen oder sich die Kapitel herauszusuchen, die gerade besonders interessant sind oder einfach alle Kapitel nacheinander zu lesen und dann zu schauen, was gerade passt bzw. was man aus dem Buch mit in den Alltag nehmen möchte, um sich so einem minimalistischen Leben anzunähern und mehr Zeit für die ganz wichtigen Dinge zu gewinnen.

Durch die Einteilung in die einzelnen Kapitel ist es einfach, sich genau das herauszusuchen, was gerade wichtig ist. Gut gefällt mir, dass das Buch nicht dogmatisch ist und dass es sehr im Hier und Jetzt ist, also nicht auf eine höhere Ebene geht, sondern gute Beispiele bzw. gemachte Erfahrungen weitergibt. Es gibt Tipps für nachhaltigeres Leben, Tipps für Freizeitbeschäftigungen, die auch ohne viel Geld in die Hand nehmen zu müssen, Spaß machen, Tipps für Familien, die mit ihren Kindern minimalistisch leben möchten und auch Tipps wie man sich immer wieder daran erinnern kann, dass man gerade dabei ist, die Wohnung wieder vollzustellen. So finde ich es ganz gut, sich bei Anschaffungen auszurechnen, wie lange man dafür arbeiten muss und ob die geplante Anschaffung jetzt nötig ist oder nicht (z.B. wenn ich mir das nächste schwarze Oberteil kaufen möchte).

Ein für mich auch sehr wichtiger Teil ist der in dem über Multitasking und Singletasking gesprochen wird. Außer beim Fernsehen zu essen, fällt mir jetzt nicht wirklich viel an, was ich gleichzeitig kann. Eine der Tätigkeiten wird auf jeden Fall vernachlässigt und sich das immer mal wieder vor Augen zu führen, kann nicht schaden, um am Ende dann durch Konzentration auf eine Sache doch etwas besser geschafft zu haben und dabei wertvolle Zeit für etwas anderes gewonnen zu haben. Letztendlich regt es dazu an, sich auf das zu fokussieren, was einem selbst wichtig ist und es kann nicht schaden, sich zwischendurch immer mal wieder darauf hinzuweisen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 18.12.2020

Ein Roadtrip der besonderen Art

Rückwärtswalzer
0

Nach dem Tod von Onkel Willi steht die verbliebene Familie Prischinger vor einem kleinen Problem. Der letzte Wunsch des Verstorbenen ist, die letzte Ruhestätte in seinem Heimatland Montenegro zu finden. ...

Nach dem Tod von Onkel Willi steht die verbliebene Familie Prischinger vor einem kleinen Problem. Der letzte Wunsch des Verstorbenen ist, die letzte Ruhestätte in seinem Heimatland Montenegro zu finden. Dafür hatte er auch einen Beerdigungsgroschen angespart. Leider wurde das Geld kurzfristig anders angelegt, so dass seine Lebensgefährtin Hedi und ihre immer präsenten Schwestern einen anderen Weg wählen, seinen letzten Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen. Onkel Willi wird per Auto von Wien nach Montenegro transportiert und da die drei Damen zwar einen Führerschein besitzen, aber nicht selbst fahren, wird als Fahrer der Neffe Lorenz auserwählt. Lorenz lebt gerade sowieso bei seinen Tanten, da er seine Wohnung aus finanzieller Not untervermieten musste. Und so beginnt ein Roadtrip der etwas ungewöhnlicheren Art.


Dies ist die vordergründige Handlung des Romans. Im Hintergrund spielt sich noch eine ganz andere Geschichte ab, die Vea Kaiser in verschiedenen Rückblicken zusammenführt und so am Ende klar wird, warum sich alles so entwickelte, wie es es ist. Dieser Buch erzählt eine mit feinem Wortwitz gesponnene Geschichte einer nicht alltäglichen Leichenüberführung und eine komplizierte Familiengeschichte mit einem traurigen Geheimnis. Das für mich Besondere ist die wunderschöne Art Vea Kaisers, mit Worten zu spielen und die Geschichte zu erzählen. Für mich war es ein Lesegenuss!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.12.2020

Wie Hoffnung entsteht

Weihnachtshaus
0

Zwei Freundinnen, die beide ein ordentliches Päckchen vom Leben aufgebürdet bekommen haben,haben zusammen ein Café in Frankfurt und haben sich gemeinsam ein mehr als reparaturbedürftiges Haus im Odenwald ...

Zwei Freundinnen, die beide ein ordentliches Päckchen vom Leben aufgebürdet bekommen haben,haben zusammen ein Café in Frankfurt und haben sich gemeinsam ein mehr als reparaturbedürftiges Haus im Odenwald gekauft. Die eine ist viel zu früh Witwe geworden und hadert gerade in der Weihnachtszeit damit, die andere ist früh Mutter geworden und hat dies mit Bravour gemeistert, obwohl auch sonst in ihrem Leben nicht immer alles rosig lief. Beide geben einander Halt durch ihre ungewöhnlich intensive Freundschaft.

Und Freundschaft ist auch das, was dieses Buch so sehr besonders macht. Es ist nicht die Geschichte, sondern der Wert der Freundschaft, die Hoffnung, die diese Freundschaft gibt. Das Ganze eingehüllt in die Sprache von Zsusza Bánk, der es immer wieder gelinkt, aus einem Buch ein Fest für Sprachverliebte zu machen und Stimmungen dadurch besonders intensiv auszudrücken. Es ist ein leises Buch, das berührt und zum Andenken anregt. Gerade in die Weihnachtszeit wird sehr viel gelegt und es ist für viele Menschen eine schwierige Zeit. Diesem Buch gelingt es, Hoffnung zu verbreiten und den Wert der Freundschaft noch einmal ganz besonders zu schätzen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.11.2024

Das Kartenhaus bricht zusammen

Ein Sommerabend
0

Es ist Sommer, die Stadt ist aufgeheizt und Étienne hat Johar und Rémi zu sich zu einem Abendessen eingeladen. Claudia, seine Freundin, wollte das ursprünglich nicht, bereitet jetzt aber ein Essen zu, ...

Es ist Sommer, die Stadt ist aufgeheizt und Étienne hat Johar und Rémi zu sich zu einem Abendessen eingeladen. Claudia, seine Freundin, wollte das ursprünglich nicht, bereitet jetzt aber ein Essen zu, für das sie stundenlang in der Küche steht.

Schnell kristallisiert sich heraus, dass es nicht um ein gemütliches Essen mit Freunden geht. Étienne möchte mit Johar über eine wichtige berufliche Angelegenheit sprechen und Johar muss just an diesem Abend eine wichtige berufliche Entscheidung treffen. Auch ihr Mann Rémi, der nach außen ganz entspannt wirkt, ist dabei, eine private Entscheidung zu treffen. Und Claudia, eine ganz ruhige Person, kämpft nicht nur mit einer wichtigen Entscheidung, sondern erleidet an diesem Abend einen fürchterlichen Verlust.

All das spielt sich hauptsächlich in den Köpfen der vier Personen ab und entwickelt sich in den Handlungen erst sehr langsam. Ein gelungenes Kammerspiel und ein Einblick nicht nur in die Gedanken der vier Protagonist*innen, sondern auch ein Spaziergang durch die französische Gesellschaft.

Ein gelungenes Debüt von Cécile Tlili!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.11.2024

Französische Küche vegetarisch

La cuisine verte
0

„La Cuisine Verte“ ist eines meiner Lieblingskochbücher, aus denen ich immer wieder etwas mache. Ich habe es schon seit 2014 und probiere immer wieder etwas Neues aus oder setze auf bewährte Klassiker ...

„La Cuisine Verte“ ist eines meiner Lieblingskochbücher, aus denen ich immer wieder etwas mache. Ich habe es schon seit 2014 und probiere immer wieder etwas Neues aus oder setze auf bewährte Klassiker wie Ratatouille. Meist mache ich es mit Reis oder Brot. Kürzlich habe ich Butter-Couscous entdeckt und bin davon begeistert.

Die Zutaten sind bis auf die Käsesorten gut erhältlich und können auch zum großen Teil veganisiert werden, was 2014 vielleicht noch nicht ganz so leicht war. Ein Plus ist bei den Zutaten, dass kaum Fertigprodukte genutzt werden, höchstens mal Blätterteig. Frische Zutaten und recht einfache Rezepte, die leicht gekocht werden können, machen das Buch aus. Es ist, wie die Autorin es beschreibt, die Alltagsküche ihrer französischen Familie, so dass man nicht auf dem Niveau eines Bocuse kochen können muss.

Gut gefällt mir, dass die Autorin immer mal wieder Querverweise zu anderen Rezepten einbaut bzw. Vorschläge macht, was gut dazu passt oder ob es Varianten gibt. Es gibt Rezepte aus den verschiedenen Regionen Frankreichs, so dass eine große Bandbreite abgedeckt wird.

Was fehlt bzw. nicht enthalten ist, ist die Rubrik Dessert. Allerdings mag ich zum Beispiel gar nicht so gerne Desserts, von daher fehlt es mir nicht bzw. möchte ich nach einem leckeren Essen eher einen Espresso und nicht etwas Süßes.

Für eine Neuauflage würde ich mir wünschen, dass sie noch ein paar vegane Gerichte hinzufügt und Alternativen zu Champagner, Rotwein usw. in den Rezepten nennt. Allerdings war es auch 2014 noch nicht ganz üblich, dies zu tun. Bei vielen Rezepten geht dann auch Apfelsaft oder alkoholfreier Wein, da gibt es mittlerweile ja auch eine ganze Reihe an Angeboten.

Insgesamt ist „La Cuisine Verte“ ein Kochbuch, das ich gerne hervorhole, um darin zu blättern und dann daraus zu kochen. Falls du also auch die vegetarische Seite unserer französischen Nachbarn kennenlernen möchtest, ist „La Cuisine Verte“ gut dazu geeignet!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil