Die Lektüre von „Mordscoach“ der Autorin Lilli Pabst in Worte zu fassen fällt mir etwas schwer denn das Buch ist definitiv kein gewöhnlicher Krimi oder Thriller. Von Beginn an wird man mitten in die Handlung ...
Die Lektüre von „Mordscoach“ der Autorin Lilli Pabst in Worte zu fassen fällt mir etwas schwer denn das Buch ist definitiv kein gewöhnlicher Krimi oder Thriller. Von Beginn an wird man mitten in die Handlung geworfen und erlebt alles aus Täterinnensicht. Wenn man mal davon absieht dass die Handlung mit ziemlich vielen glücklichen Zufällen arbeitet und auch nicht immer alles in letzter Konsequenz logisch ist, kann man hier richtig viel Spaß haben. Klar die Geschichte ist abgedreht, durch die charmante Psychologin, welche auch immer mal wieder therapeutisches Fachwissen einschiebt, liest sie sich aber richtig packend. Auch der Schreibstil trägt dazu bei und sprüht nur so vor Humor. Ehrlich gesagt überwiegt für mich der Witz und obwohl sich die Mordopfer nur so häufen kam keine richtige Spannung auf. Spätestens durch das offene Ende wird dann klar, die Serie geht weiter und so bin ich durchaus auf den nächsten Band gespannt. Für diesen aufsehenerregenden Auftakt vergebe ich aber nun zunächst 4 Sterne.
Mit „Grace Academy of Dream Analysis 2“ geht die Geschichte rund um Nemesis und Mercury im hohen Norden endlich weiter. Und auch diesmal liefert Autorin Ruby Braun ein spannendes Abenteuer, wobei der Showdown ...
Mit „Grace Academy of Dream Analysis 2“ geht die Geschichte rund um Nemesis und Mercury im hohen Norden endlich weiter. Und auch diesmal liefert Autorin Ruby Braun ein spannendes Abenteuer, wobei der Showdown doch anders ausfiel als ich vermutet hatte. Um überhaupt mitzukommen ist es unabdingbar den ersten Band zu kennen. Die Handlung setzt nämlich nahtlos an dessen Ende an und zog mich so schnell wieder in ihren Bann. Der Schreibstil las sich erneut flüssig und trägt auch deshalb zum Lesevergnügen bei. Einziger Wermutstropfen war für mich lediglich die starke inhaltliche Fokussierung auf Nemesis und Mercury. Klar sind die Geschehnisse total spannend und es ist auch toll tiefer in ihre Paardynamik abtauchen zu dürfen. Dennoch hätte ich mir hin und wieder mehr Details zur grundlegenden "Welt" und den Fähigkeiten der Traumgeborenen gewünscht. Ehrlich gesagt erfahren wir dazu nicht viel mehr als schon im ersten Band. Abgesehen davon bleiben am Ende aber wirklich keine Fragen offen. Die Autorin bringt all ihre Erzählstränge zum logischen Abschluss und konnte mich an der ein oder anderen Stelle richtig überraschen. Alles in allem bin ich mit „Grace“ auch deshalb sehr zufrieden. Letztlich vergebe ich 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fans von „Vengeance“.
Um „Rebellin der Hohen Schule“ von Nora Lynn bewerten zu können ist es finde ich wichtig zu wissen, dass sich die Geschichte als historischer New-Adult-Liebesroman versteht. Die Handlung spielt dabei zwar ...
Um „Rebellin der Hohen Schule“ von Nora Lynn bewerten zu können ist es finde ich wichtig zu wissen, dass sich die Geschichte als historischer New-Adult-Liebesroman versteht. Die Handlung spielt dabei zwar im historischen Wien rund um die Spanischen Hofreitschule, allerdings verzichtet Autorin Nora Lynn zum Beispiel auf das damals eigentlich vorherrschende „Sie“ zugunsten der leichten Leserlichkeit. Obwohl immer wieder auch Details gut recherchiert sind kam bei mir nicht so richtig das Gefühl von Authentizität auf. Ehrlich gesagt lese ich normal aber auch kein NA, dafür aber regelmäßig historische Romane. Trotzdem konnte mich die Geschichte emotional voll packen, auch deshalb weil es wirklich auf keiner Seite langweilig wird. Margarete ist zwar nicht immer die sympathetischste Protagonistin, dennoch konnte ich mit ihr mitfühlen. Auf jeden Fall zeigt die Handlung eindrücklich auf, mit welchen Einschränkungen Frauen damals zu leben hatten. Margarete kämpft eindrücklich gegen viele davon an, hin und wieder erscheinen die in ihrem Freiheitsdrang getroffenen Entscheidungen aber etwas naiv. Was die Liebesgeschichte betrifft kam bei mir leider nicht so recht das Gefühl auf woher die plötzliche Anziehung denn nun rührte. Hier fehlte mir eine schlüssige Wesensveränderung oder mehr gemeinsame Erlebnisse. Großer Pluspunkt und Faszination war für mich hingegen durchgehend die Abläufe der Hofreitschule und Margaretes Reitkunst. Und auch die Schilderungen des historischen Wiens empfand ich als lebendig und wirklich interessant. Alles in allem war „Rebellin der Hohen Schule“ ein kurzweiliges und unterhaltsames Lesevergnügen, aufgrund der genannten kleineren Abstriche vergebe ich 4 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung.
In ihrem Buch „Kinder brauchen Flügel, keine Helikopter!“ beschreibt Autorin Emily Edlynn wie eine konkrete autonomiefördernde Erziehung aussehen kann und welche Vorteile diese hat. Das Wissen dafür nimmt ...
In ihrem Buch „Kinder brauchen Flügel, keine Helikopter!“ beschreibt Autorin Emily Edlynn wie eine konkrete autonomiefördernde Erziehung aussehen kann und welche Vorteile diese hat. Das Wissen dafür nimmt sie einerseits aus ihrer langjährigen Erfahrung als Kinder- und Familienpsychologin, andererseits gibt sie aber auch Einblicke in die aktuelle Studienlage und hat ausführlich recherchiert. Ein genaues Konzept gibt es zwar nicht, die Autorin vermittelt auf über 300 Seiten aber finde ich verständlich was zu einer autonomiefördernden Erziehung dazu gehört. Im Buch findet man so wertvolle Impulse zu ganz unterschiedlichen Lebensbereichen. Die einzelnen Kapitel unterteilen sich dann auch noch in drei festgelegte Alterspannen, so können Eltern rasch die für sie wichtigen Inhalte finden. Obwohl auch die frühere Kindheit dazu gehört, hatte ich den Eindruck dass der Fokus und vor allem auch das Herzblut der Autorin dennoch mehr auf der mittleren Kindheit, sowie der Adoleszenz liegt. Für mich persönlich etwas schade da mein Kind eben noch jünger ist. Trotzdem möchte ich den übersichtlichen Aufbau loben, so fällt es später bestimmt einmal leicht einzelne Themen gezielt nachzulesen. Das detaillierte Inhaltsverzeichnis erleichtert das Nachschlagen zudem.
Der Schreibstil ist finde ich lesbar und auch für Laien verständlich. Einziger Kritikpunkt ist für mich nur, dass das Buch doch sehr am amerikanischen Bildungssystem festhängt. Die Autorin betont zwar zu Beginn das ihr Werk für alle westlichen Gesellschaften zutrifft, diesen Eindruck hatte ich aber nicht. Gerade im letzten Drittel geht es gefühlt fast ausschließlich um den hohen Druck der Collegevorbereitung, sowie den immensen finanziellen Belastungen der Studienfinanzierung und der Notwendigkeit Stipendien für sich zu gewinnen. All das mag amerikanische Kinder und Eltern stark belasten, für Deutschland fehlte mir hier aber der Bezug. Über den Erziehungsstil an sich mag ich an dieser Stelle nicht urteilen. Letztlich müssen Eltern selbst entscheiden was sie hiervon übernehmen wollen. Ich persönlich verstehe zwar nach der Lektüre den großen Vorteil der Autonomieförderung, dennoch bleibe ich eher der Bedürfnis- und Bindungsorientierten Erziehung zugetan. Allerdings gibt es zwischen den beiden Konzepten auch durchaus Überschneidungen.
Wer gerne Cosy Crime liest sollte unbedingt einen Blick auf „Mord im Himmelreich“ von Andreas Winkelmann werfen. So lernt man den bekannten Thriller-Autor gleich nochmal von einer ganz anderen Seite kennen. ...
Wer gerne Cosy Crime liest sollte unbedingt einen Blick auf „Mord im Himmelreich“ von Andreas Winkelmann werfen. So lernt man den bekannten Thriller-Autor gleich nochmal von einer ganz anderen Seite kennen. Der Fokus in seinem neusten Werk liegt eindeutig auf dem Humor (und ja, er ist richtig witzig) und den einzigartigen und mitunter etwas skurrilen Figuren. Zunächst einmal mochte ich Lebemann Kupernikus und Annabelle, Lehrerin im Ruhestand, total gerne. Die Beiden sind auf jeden Fall ein Duo welches ich mir gut in vielen weiteren Bänden vorstellen kann. Und auch das Setting ist einmalig. Dabei fühlt sich die Szenerie des Campingplatzes Himmelreich und der Umgebung vielleicht gerade deshalb so lebendig an da dieser in der Realität genauso existiert. Die herrlich leichte Sommerstimmung macht, bis auf den Mord natürlich, große Lust auf einen Urlaub in der Gegend. Und auch der Schreibstil machte mir großen Spaß, flüssig und kurzweilig flog ich nur so durch die Seiten. Leichte Abzüge gibt es von mir allerdings für die Krimiaspekte. Hier und da ergaben sich für mich nämlich kleinere Unstimmigkeiten und auch am Ende hatte ich mit der Moral der Geschichte so meine Probleme. Bedauerlich ist es darüber hinaus das wir Leser:innen keine Chance haben die Auflösung zu erraten. Dazu fehlen uns nämlich wichtige Informationen, welche Kupernikus hat und erst am Ende enthüllt. Wer damit aber leben kann und außerdem keine Hochspannung lesen will wird mit „Mord im Himmelreich“ eine leichte und amüsante Lektüre finden. Ich persönlich vergebe 4 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung.