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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2017

Genialer Krimi

Das Recht zu strafen
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Dieses Buch beeindruckt schon vor allem deshalb, weil es anders ist als alle anderen Krimis.

Da ist zum Einen die junge, ehrgeizige Staatsanwältin Anna Sanchez-Amann, die einen Serientäter der in Berlin ...

Dieses Buch beeindruckt schon vor allem deshalb, weil es anders ist als alle anderen Krimis.

Da ist zum Einen die junge, ehrgeizige Staatsanwältin Anna Sanchez-Amann, die einen Serientäter der in Berlin mordet, unbedingt zur Strecke bringen will. Dieser Serientäter sticht vor allem dadurch hervor, dass er seine Opfer mit einem Zitat großer Philosophen ausstattet und entsprechend drapiert.

Auf der anderen Seite ist Max Faber, Strafverteidiger, der sich von unten nach oben gearbeitet hat und jetzt fast Staranwalt zu nennen ist. Er beeindruckt vor allem durch ein extremes Selbstbewusstsein, ist medialer Aufmerksamkeit niemals abgeneigt und übernimmt ohne zu Zögern den Fall des Philosophenmörders. Damit wird er automatisch zum Gegenspieler von Anna der Staatsanwältin, an der er jedoch auch privat interessiert ist. Als die beiden sich näherkommen, was natürlich von der Presse beobachtet wird, geht das natürlich nach hinten los. Plötzlich steht er negativ im medialen Interesse und dann verschwindet Anna plötzlich.

Dieser Krimi hat es in sich und ist genial geschrieben. Auffallend ist der geschliffene und brillante Schreibstil. Das lässt sich gut lesen und ist spannend bis zum Ende. Anfänglich hatte ich einige Schwierigkeiten mit den fast abrupten Perspektivwechseln, aber wenn man erst einmal tief im Buch angekommen ist, stören diese nicht mehr. Interessant waren auch die Ausflüge ins Strafrecht, auch für nicht Juristen gut verständlich erklärt und durchaus schlüssig in die Handlung eingebaut.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

Veröffentlicht am 06.12.2017

Die Rolle des Schattenmannes

Toteneis
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Als die seit kurzem vermisste Leiche der Valerie Frieth in einem zugefrorenen See gefunden wird, zieht man bei den Ermittlungen die Psychologin Hannah Jacob hinzu. Sie hatte von vornherein nicht an ein ...

Als die seit kurzem vermisste Leiche der Valerie Frieth in einem zugefrorenen See gefunden wird, zieht man bei den Ermittlungen die Psychologin Hannah Jacob hinzu. Sie hatte von vornherein nicht an ein spurloses Verschwinden der Frau geglaubt. Auch das die tote Katze, die im Vorfeld der Ermittlungen gefunden wurde, etwas mit dem Verschwinden der Frau zu tun haben sollte, kam ihr merkwürdig vor. Noch interessanter aber ist, dass Hannah die Frau kannte. Sie ist die Exfrau eines hohen Polizeibeamten gewesen, bei dem sich herausstellte, dass dieser früher beim rumänischen Geheimdienst war. Alle seine Verbindungen von damals hat er auch in Deutschland genutzt und sich so ein kriminelles Netzwerk aufgebaut. Dieser sitzt jetzt allerdings im Gefängnis. War es Rache an seiner ehemaligen Frau, die scheinbar nach der Trennung schnell versucht hatte, unterzutauchen?

Es wird eine weitere Tote gefunden. Auch bei ihr findet sich ein totes Tier. Haben die beiden Fälle, auf Grund der beiden toten Tiere, etwas miteinander zu tun? Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

So der Einstieg, der für mich anfänglich nicht leicht war. Beim Lesen wurde mir schnell klar, dass es zwischen Radu, dem ehemaligen Polizeibeamten und Geheimdienstmitarbeiter, und Hannah eine Verbindung gibt, die scheinbar immer noch besteht. Hannah Jacob fühlt sich von Radu immer noch bedroht. Viel wurde in Rückblenden berichtet. Ich hatte aber beim Lesen immer das Gefühl, das mir irgendwas fehlt, weil ich den vorangegangenen Band nicht gelesen hatte. Das machte es mir am Anfang schwer am Ball zu bleiben.

Doch die Geschichte entwickelt sich ab einem bestimmten Punkt rasant weiter. Es geschehen weitere Morde, es wird immer spannender und geheimnisvoller. Plötzlich hat mich meine anfängliche Unwissenheit vom Anfang nicht mehr gestört. Im Gegenteil es kommen neue Aspekte hinzu, die das gesamte Buch verändern. Die Autorin schafft es sogar, dass ich Sympathie für einen Mörder empfand und die gesamte Zeit hoffte, dass er nicht geschnappt wird. Das Ende war dann wirklich eine Überraschung und hat mich zufrieden mit diesem Buch zurück gelassen.

Ich bin auf jeden Fall gespannt auf den nächsten Fall von Hannah Jacob und wild entschlossen, den vorangegangenen Fall noch zu lesen.
Von mir gibt es für dieses Buch verdiente vier Lesesterne.

Veröffentlicht am 28.11.2017

Die vergebliche Suche nach Glück

Durch alle Zeiten
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Die Zeiten sind hart in den 60er Jahren. Besonders für Elisabeth. Sie lebt in den österreichischen Alpen und bewirtschaftet einen Hof. Glücklich mit ihrem Leben ist sie nicht. Wie und warum sie ihr hartes ...

Die Zeiten sind hart in den 60er Jahren. Besonders für Elisabeth. Sie lebt in den österreichischen Alpen und bewirtschaftet einen Hof. Glücklich mit ihrem Leben ist sie nicht. Wie und warum sie ihr hartes Leben so leben muss erfährt der Leser in Rückblenden.

Elisabeth wollte als junge Frau alles richtig machen. Sie ist auf der Suche nach Glück und der wahren, großen Liebe. Doch in der damaligen Zeit ist es alles noch viel schwieriger. Als sie sich verliebt, ist ihr schnell klar, dieser Mann ist einer anderen versprochen und wird sich auch nicht zu ihr bekennen. Rastlos zieht sie weiter, verliebt sich erneut und auch dieses Mal kann sich der Mann nicht zu ihr bekennen. Jedoch ist diese Liebe nicht ohne Folgen geblieben. Sie ist schwanger und braucht dringend einen Mann und Vater für dieses Kind. Es fällt ihr nicht schwer einen geeigneten Kandidaten zu finden, auch wenn sie diesen Mann nicht liebt.

Es gelingt der Autorin durch den Wechsel der Zeitebenen ein Gefühl für das Leben in der damaligen Zeit zu wecken und dabei auch noch die Lebensgeschichte von Elisabeth zu erzählen. Als Leser habe ich mich oft gefragt, ist sie mir sympathisch diese Elisabeth? Wenn es um die Liebe geht, agiert sie ohne Überlegung und sehr selbstsüchtig. Ohne Rücksicht auf andere und auch ohne Nachzudenken über mögliche Konsequenzen gibt sie sich dem augenblicklichen Gefühlen hin. Das sie dabei immer wieder enttäuscht wird ist schon fast zu ahnen. Jedoch die Liebe zu ihren Kindern ist ihr trotz allem das Wichtigste.

Letztendlich fand ich dieses Buch trotzdem ausgesprochen lesenswert und interessant. Es zeigt mehr als anschaulich, wie beschwerlich das Leben in den Bergen zu dieser Zeit war. Ich hätte nicht tauschen mögen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

Veröffentlicht am 04.09.2017

Die Suche nach der Wahrheit

Runaway
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Frederick Hagel ist Mitte dreißig und Lehrer für englische Literatur. Auf mich wirkt er als Mensch, als hätte er nicht nur an diesem Job, sondern am Leben überhaupt so richtig keine Freude und vor allem ...

Frederick Hagel ist Mitte dreißig und Lehrer für englische Literatur. Auf mich wirkt er als Mensch, als hätte er nicht nur an diesem Job, sondern am Leben überhaupt so richtig keine Freude und vor allem keine Lust darauf. Er möchte keinen näheren Kontakt zu den Kollegen haben und lässt sich auch nicht auf diese ein. Man möchte meinen, dass er nicht einmal verheiratet wäre, aber er hat eine Frau. Diese ist eine erfolgreiche Investmentbankerin. Eigentlich könnte alles gut sein. Er hat einen guten und sicheren Job, sie ist erfolgreich und wird sicher sehr viel Geld verdienen. Doch er ist mit der Situation unzufrieden.

Warum? Er hat die Vermutung, dass sie Gelder im großen Stil veruntreut, um noch mehr Geld zusammen zu raffen. Sein Plan alles wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, damit alles wieder wie vorher ist, scheint schiefzugehen. Keiner, weder der Vorgesetzte von Linda, noch ihr Bruder und sie schon gar nicht, gehen auf seine Vorwürfe ein. Im Gegenteil man droht ihm sogar, er soll sich heraushalten.

Und dann ist Linda tot. Für alle ist klar, nur Frederick kann es gewesen sein. Er wird des Mordes angeklagt und lebenslänglich in die geschlossene Psychiatrie verwahrt.

Der Autor zeigt recht anschaulich das unmenschliche Leben in der Psychiatrie. Unter welchen Bedingungen Frederick hier lebt und wie er im Laufe der Jahre unter der Wirkung der Medikamente immer mehr abstumpft. Und doch ist da so ein kleiner Wille zu Überleben, der ihn am Leben erhält.

Obwohl das Buch phasenweise sehr langatmig erscheint, lässt es mir als Leser doch keine Ruhe. So angetrieben, will ich doch unbedingt wissen, wie es ausgeht. Auch die Flucht von Frederick, durch scheinbar alle Bundesstaaten der USA scheint mitunter wirklich unglaubwürdig. Obwohl es mitunter fragwürdig ist, wie diese Flucht, die sich über einen langen Zeitraum hinzieht, finanziert wird, ist es spannend.

Gestört haben mich am Ebook die schlecht unterteilten Abschnitte. Es war mitunter beim Lesen schwierig sich plötzlich in einer völlig neuen Situation wieder zu finden, bzw. mitunter auch an völlig anderen Orten wiederzufinden.,

Und trotzdem das Beste kam zum Schluss. Dem Autor gelingt ein Ende, mit dem ich so nie gerechnet hätte. Er lässt mich zufrieden mit dem Ausgang zurück und ich kann so auf jeden Fall doch noch verdiente vier Lesesterne vergeben.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Rügen in Aufruhr

Deichmord
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Die ganze Insel Rügen ist in Alarmbereitschaft, denn es gibt Hinweise auf einen Terroranschlag. Da es keine weiteren Spuren gibt, wird der Alarm aufgehoben. Nur Romy Beccare glaubt nicht so recht an die ...

Die ganze Insel Rügen ist in Alarmbereitschaft, denn es gibt Hinweise auf einen Terroranschlag. Da es keine weiteren Spuren gibt, wird der Alarm aufgehoben. Nur Romy Beccare glaubt nicht so recht an die Ruhe. Der Fund einer Frauenleiche auf einer Deponie gibt ihr Recht. Bei der Spurensuche findet sie Gemeinsamkeiten zu weiteren vermissten Frauen, die nie gefunden wurden. Alle Spuren führen zum Gasthaus Mangold nach Ralswiek. Pikant, dass dieser Gasthof einem ehemaligen Kollegen gehört.
Auf der Suche nach den verschwundenen Frauen und dem Mörder kommt die Protagonistin mit ihrem Team einer abstrusen Familiengeschichte auf die Spur. Es dauert lange, bis alle Fäden gefunden und zusammengeführt sind und der Täter gefunden wird.
Ich habe bereits mehrere Bücher um das Team von Romy Beccare gelesen und freue mich jedes Mal wieder, wenn ich alte Bekannte treffen kann. Und obwohl dieser Krimi eher einer der ruhigeren Art ist, hat er mich doch von Anfang an gefesselt. Mir gefällt der Erzählstil von Katharina Peters. Ihr gelingt es den Spannungsbogen im Buch aufzubauen und vor allem aufrecht zu erhalten.
Auch dieses Buch hat mir wunderbar gefallen. Ich kann es uneingeschränkt empfehlen und vergebe verdiente vier Lesesterne.