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Veröffentlicht am 29.04.2018

Von der Vergangenheit, die sich einfach nicht abschütteln lässt. Ein lockeres Lesevergnügen.

Die Wolkenfischerin
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Zum Inhalt: 

Charmant und gewitzt hat sich Claire Durant auf der Karriereleiter eines Berliner Gourmet-Magazins ganz nach oben geschummelt. Denn niemand ahnt, dass die Französin weder eine waschechte ...

Zum Inhalt: 

Charmant und gewitzt hat sich Claire Durant auf der Karriereleiter eines Berliner Gourmet-Magazins ganz nach oben geschummelt. Denn niemand ahnt, dass die Französin weder eine waschechte Pariserin ist noch Kunst studiert hat – bis sie einen Hilferuf aus der Bretagne erhält, wo sie in Wahrheit aufgewachsen ist: Ihre Mutter muss ins Krankenhaus und kann Claires gehörlose Schwester nicht allein lassen. Claire reist in das kleine Dorf am Meer und ahnt noch nicht, dass ihre Gefühlswelt gehörig in Schieflage geraten wird. Denn ihr Freund Nicolas aus gemeinsamen Kindertagen ist längst nicht mehr der schüchterne Junge, der er einmal war, und dann taucht aus heiterem Himmel auch noch ihr Chef auf. Claire muss improvisieren, um ihr Lügengespinst aufrechtzuerhalten – und stiftet ein heilloses Durcheinander in dem sonst so beschaulichen Örtchen Moguériec …





Über die Autorin: 

Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter gehörloser Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben, gefördert von ihrem Vater. Neben ihren bisher im Goldmann Verlag erschienenen Büchern hat sie weitere Romane sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und den Hunden Kim und Luca in einem kleinen Dorf nahe Limburg an der Lahn.

Mehr über Claudia Winter erfahrt ihr auf ihrer Homepage, ihrer Facebookseite und auf Instagram.





Mein Fazit und meine Rezension: 

Claire Durant ist in ihrem Beruf als Ressortleiterin eines Gourmet-Magazins oben angelangt und dabei hat niemand bemerkt, dass sie - um diese Stelle zu erhalten - ihren Lebenslauf etwas getuned hat: sie ist weder Pariserin, noch hat sie Kunstgeschichte studiert. Doch das scheint niemanden zu stören, bis sie ein Hilferuf aus ihrer einstigen Heimat, der Bretagne, erhält. Und schon gerät ihr mühsam aufgebautes Leben aus den Fugen und ihre Vergangenheit holt sie wieder ein. Doch schafft Claire es, sich gegen ihre Vergangenheit zu schützen und wieder in ihr jetziges Leben zurückzukehren? Oder war ihre Mühe umsonst? Eine Geschichte, die vor lauter Irrungen und Wirrungen amüsanter nicht sein könnte!

Claire Durant hat alles, was sie wollte: einen guten Job und eine tolle Wohnung. Sie ist in ihrem Traumleben angekommen. Nur weiß sie nicht, wie schnell ihre Vergangenheit sie einholen kann, denn immerhin hat sie ihr jetziges Leben etwas verziert und extra Glitzer drüber gestreut. Und - ja - es scheint tatsächlich zu klappen! Bis zu dem Augenblick, in welchem ihre Vergangenheit sie einholt: Claire muss in ihre Heimat zurück, denn ihre Mutter liegt im Krankenhaus und kann ihre gehörlose Schwester nicht alleine lassen. Nach 19 Jahren verschlägt es Claire wieder nach Moguériec und dort trifft sie nicht nur auf ihre gehörlose Schwester Maelys, die alles andere als hilfsbedürftig ist, sondern auch auf ihrer Jugendliebe Nicolas, der sich vom schüchternen Jungen zu einem richtigen Macho entwickelt hat. 

Einzig und allein das Dorf hat sich nicht verändert. Für Claire steht eines fest: sobald ihre Mutter wieder aus dem Krankenhaus ist, möchte sie so schnell wie möglich zurück in ihr altes, neues Leben. Doch leider hat sie ein Händchen dafür, die Fettnäpfchen nicht nur zu finden, sondern auch mit Anlauf rein zu springen, denn wie es der Teufel so will, steht bald darauf ihr charmanter und äußerst attraktiver Chef Sebastian vor ihr. Der hat nämlich in einem Magazin über Moguériec viel gelesen und möchte dort seinen Urlaub verbringen. Und ehe Claire sich versieht - und der Leser es wahrnimmt - verstrickt sie sich von einer Lüge in die nächste und weiß gar nicht mehr, wie sie sich aus diesem Lügengespinst befreien soll. Da ist guter Rat teuer. 

Für mich war es das zweite Buch der Autorin Claudia Winter und es war ebenso unterhaltsam und amüsant, wie das erste Buch! Leider hatte ich zu Beginn ein paar Probleme so richtig in die Geschichte zu finden, da sie mir etwas zu zäh dahin floss, doch mein Durchhaltevermögen wurde belohnt, denn schon bald schien das Chaos perfekt zu sein und ich als Leserin am richtigen Ort! Natürlich hat mir die Protagonistin Claire ab und an Leid getan, immerhin wollte sie einfach nur weg aus Moguériec, sich ein neues Leben aufbauen und hat es - trotz der Hilfe einiger Lügen - auch geschafft. Da sieht man, dass man alles erreichen kann, wenn man nur will! Und dann gab es eben diese Momente, an denen ich sie einfach nur an den Schultern packen und kräftig schütteln wollte ... 

Auch das Dorfleben in Moguériec kommt nicht zu kurz und wird realitätstreu wiedergegeben. Nein, ich war noch nicht vor Ort, doch stamme ich selbst aus einem Dorf und weiß, was dort los ist und wie sehr sich so ein Dorfleben ändert - kaum. 

Leider waren einige Fettnäpfchen oder Probleme vorhersehbar, sodass ein Spannungsmoment kaum gegeben war, doch trotz allem fühlte ich ich immer unterhalten und zu keiner Zeit hatte ich das Bedürfnis, das Buch aus den Händen zu legen. 

Wenn ihr also auf der Suche nach einer Urlaubslektüre seid, die nicht nur die Schönheit der Bretagne, sondern auch viel Humor, Flair und Liebe beinhaltet, dann seid ihr mit Claudia Winters Wolkenfischerin gut beraten!

Veröffentlicht am 15.04.2018

Der Vergangenheit entflieht man nicht

Die letzte Erkenntnis
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Zum Inhalt:

Auf der Suche nach dem Mörder seines Bruders stößt der kanadische Regisseur Lester Debuisson auf die Fälle von drei führenden Wissenschaftlern, die scheinbar zufällig im selben Jahr in ihren ...

Zum Inhalt:

Auf der Suche nach dem Mörder seines Bruders stößt der kanadische Regisseur Lester Debuisson auf die Fälle von drei führenden Wissenschaftlern, die scheinbar zufällig im selben Jahr in ihren Heimatländern Schweiz, Deutschland und Italien ums Leben kamen. Er macht sich heimlich nach Europa auf, in der Hoffnung, die Zusammenhänge zwischen den Todesfällen aufzuklären. Bald erkennt er, dass er es mit mächtigen Gegnern zu tun hat.

Tia Brekmann reist auf eine kanadische Pferderanch und will dort mit ihrem Freund Urlaub machen. Sie ist auf der Flucht vor einem Trauma: Ihr Vater war einer der Wissenschaftler und wurde in ihrer Anwesenheit vor ihrer Haustür kaltblütig niedergeschossen. Statt der erhofften Erholung wird sie in verstörende Ereignisse im Umfeld der Ranch hineingezogen, und plötzlich werden die Mörder ihres Vaters auf sie aufmerksam …





Über die Autorin:

Bernadette Calonego wurde in Stans/Schweiz geboren. Sie lebt und arbeitet seit dem Jahr 2000 als Schriftstellerin und freie Auslandskorrespondentin in Vancouver/Kanada.

Unter anderem schreibt sie für die “Süddeutsche Zeitung” in München, den “Standard” in Wien, den “Tages-Anzeiger” und die “Finanz und Wirtschaft” in Zürich und eine Reihe wichtiger deutschsprachiger Medien.

Sie hat auch Geschichten in folgenden Zeitungen und Magazinen veröffentlicht: GEO, Vogue, SZ-Magazin, Neue Zürcher Zeitung, natur + kosmos, foto magazin, Börse Online, EMMA, abenteuer + reisen, Häuser, Weltwoche, das österreichische Wochenmagazin Profil u.a.
Für den Schweizer Rundfunk berichtet sie regelmäßig aus Kanada.

Mehr über die Autorin erfahrt ihr auf ihrer Homepage, ihrer Facebookseite und auch auf Instagram.





Mein Fazit und meine Rezension:

Lester Debuisson glaubt nicht, dass der Tod seines Bruders ein Zufall war, doch niemand will ihm seine Theorie glauben. Ein Grund mehr für den kanadischen Regisseur zu recherchieren und dabei kommt ihm die geheimnisvolle schöne Frau gerade recht – denn sie hat Informationen, die ihm weiterhelfen können. Diese führen ihn hin zu berühmten Wissenschaftlern, die kurz hintereinander verstorben sind. Doch was verbindet sie?

Tia Brekmann beginnt ein neues Leben und doch kann sie ihr altes Leben und ihre alte Identität nicht einfach ablegen, zu tief sitzt der Schmerz und auch der Schock, den der plötzliche und gewaltsame Mord ihres Vaters hinterlassen haben. Auf einer Pferderanch sucht sie Erholung und vor allen Dingen Ablenkung, doch die Ablenkung, die sie dort bekommt, hätte sie sich niemals vorstellen können …

Der kanadische Regisseur hat ein großes Projekt zu stemmen, doch er kann sich nicht darauf konzentrieren. Noch immer nagt der plötzliche Tod seines Bruders an ihm. Hätte er etwas tun können? Hätte er es kommen sehen müssen? Als er an dessen Aufzeichnungen kommt, stößt er auf Recherchen und Fragen, die ihn einfach nicht mehr schlafen lassen und den Leser auch nicht. Viel zu viel ist schon geschehen, viele Namen tauchen auf, viele Rätsel werden aufgeworfen. Doch wohin führt uns das alles?

Als ich mich mit Lester auf die Suche begeben habe, wusste ich nicht, was mich erwartet. Mir hat der spannende Auftakt sehr gefallen, doch mit der Zeit kam ich ehrlich gesagt gar nicht mehr hinterher. Zu viele neue Personen und Tatsachen wurden ins Spiel gebracht, dass ich irgendwann den Überblick leicht verloren habe – zumal jede einzelne Person wichtig ist und neue Informationen mit in die Geschichte bringt.

Dann gibt es da auch noch Tia Brekmann, eine Frau, die ihre Identität geändert und ihr Leben nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters vollkommen verändert hat. Sie treffen wir das erste Mal auf den Weg in den wohlverdienten Urlaub an. Doch dieser Urlaub hat es wirklich in sich, denn so abgeschieden und erholsam oder gar romantisch, wie man es sich vorstellen könnte, ist die Pferderanch beileibe nicht. Schon bald gerät auch sie in Gefahr, weiß aber nicht, wer hinter all dem steckt und auch wir Leser tappen sehr lange im Dunklen, bis sich die ersten lichten Momente zeigen.

Sehr schön herausgearbeitet wurden hier allerdings die Gefühle von Tia. Der gewaltsame Tod ihres Vaters lässt sie einfach nicht mehr los und hat sie in ein tiefes Loch geworfen, aus welchem sie einfach nicht mehr rauskommt. Nur zu deutlich haben wir Leser teil an ihrer Gefühlswelt, spüren ihre Angst, die sich in Panik steigert, ihre Vorsicht, die auch als Paranoia verstanden werden kann und die Ohnmacht, all das zu begreifen, was da vor sich geht. An einigen Stellen habe ich mir sogar überlegt, ob man die Geschichte besser nicht nur aus einer Perspektive geschrieben hätte – also nur aus Tias Perspektive und Lester ganz weggelassen hätte.

Alles in einem kann ich sagen, dass mich der Roman wirklich unterhalten und gefesselt hat, doch muss ich einen Punkt Abzug geben, da mich die vielen Charaktere ab einem gewissen Zeitpunkt einfach nur noch verwirrt haben und ich den Überblick tatsächlich verloren habe. Weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen. Trotz allem kann ich sagen, dass mich auch dieser Thriller von Bernadette Calonego nicht enttäuscht hat und mir spannende Lesestunden beschert hat.

Veröffentlicht am 17.12.2017

Tödliche Weihnacht - Ein Kurzkrimi in der Weihnachtszeit

Tödliche Weihnacht in Paris
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Zum Inhalt:

›Für jede abgesagte Messe verschonen wir ein Leben.‹

Diese Nachricht erschüttert eine Kirchengemeinde in Paris. Doch dabei bleibt es nicht – kurz danach taucht ein Drohbrief auf. Es wird ...

Zum Inhalt:

›Für jede abgesagte Messe verschonen wir ein Leben.‹

Diese Nachricht erschüttert eine Kirchengemeinde in Paris. Doch dabei bleibt es nicht – kurz danach taucht ein Drohbrief auf. Es wird klar, dass der Weihnachtshass weite Kreise zieht und Veranstaltungen in ganz Paris einer Terrorgefahr ausgesetzt sind.
Der junge Privatdetektiv Jacques wird beauftragt, gemeinsam mit seinem Partner den Fall zu lösen. Und während die ersten Mordopfer zu beklagen sind, verfällt Jacques dem Charme einer attraktiven Rothaarigen. Obgleich er eine feste Freundin hat, kann er sich ihrem Reiz nicht entziehen. Fast zu spät merkt er, dass er in einen Strudel aus Sex, Misstrauen und Tod gezogen wird.

Ein Kurzkrimi mit erotischen Momenten – nicht nur für die Weihnachtszeit!



Über die Autorin:

Susanne O'Connell schreibt in verschiedenen Genres. Vor allem Fantasy, Krimi und Liebe mit Erotik sowie Thrill haben es ihr angetan.

Aufgewachsen in Lindau am wunderschönen Bodensee, hat sie in Konstanz Rechtswissenschaften studiert, machte dort ihr erstes juristisches Staatsexamen und legte in Ravensburg das zweite Staatsexamen ab. Heute wohnt sie zusammen mit ihrer Familie im oberschwäbischen Weingarten, wo sie sich neben der Arbeit im eigenen Verlag (O'Connell Press) auch dem Schreiben und der Juristerei widmet.



Mein Fazit und meine Rezension:

Jacques ist neu in seinem Metier, aber trotz allem sehr gut auf seinem Gebiet. Doch leider hat sein Ruf in letzter Zeit gelitten und die Aufträge sind mau - eine eigene Privatdetektei ist nicht leicht am Laufen zu halten, obwohl Intrigen, Mord, Raub und weitere Verbrechen überall an jeder Ecke lauern. So auch an Weihnachten, so auch in Paris. Als ein Pastor der französischen Gemeinde einen Drohbrief erhält, wendet dieser sich an die Detektei von Jacques und dessen Partner: für jede abgesagte Weihnachtsmesse würde ein Leben verschont bleiben. Doch wie Ernst ist diese Nachricht zu nehmen? Und wie soll man das im höchsten Fest des Kirchenjahres verhindern? Jacques hat alle Hände voll zu tun, doch nicht nur in der Detektei, auch in seinem Privatleben geht es rund ...

Jacques ist von sich selbst überzeugt und er hat alles, was er möchte: eine wunderschöne Freundin, eine eigene Detektei und einen Partner. Das einzige, was fehlt, sind die Aufträge, denn die Auftragslage ist ziemlich mau oder aber einfach nur langweilig und nicht eines Detektives wie Jacques würdig. Doch dann trifft der Fall des Jahres in der Detektei ein: ein Pastor erhält einen Drohbrief und ein erstes Opfer lässt nicht lange auf sich warten.

Zunächst war ich mir nicht sicher, was ich von Jacques, dem Detektiv, halten sollte. Bereits am Anfang merkt man, dass er von sich selbst sehr überzeugt ist, ihm aber sehr schnell langweilig wird und das nicht nur im Beruf, sondern auch in seinem Privatleben. So macht er auch keinen Hehl daraus, als er auf dem Weihnachtsmarkt - im Beisein seiner langjährigen Freundin - einer attraktiven Frau hinterherschaut und sich mit dieser bereits in Gedanken heftig vergnügt. Bei mir hat er damit keinen guten Start hingelegt, doch die Geschichte als solche hat mich einfach interessiert.

Die 136 Seiten des Kurzkrimis mit erotischem Flair waren auch sehr flott gelesen und - ich hätte es wirklich nicht vermutet - Jacques konnte mich letzten Endes doch noch von sich überzeugen. Hoch angesehen war er nach all dem zwar immer noch nicht, aber er hatte einen besseren Stand als vorher.

Neben Jacques Berufs- und Privatleben werden wir Leser aber auf eine Verfolgungsjagd mitgenommen, denn es gilt einen Mörder in der Weihnachtszeit zu stoppen - jeder könnte sein nächstes Opfer sein und die folgen tatsächlich schnell aufeinander. Und zu allem Übel gerät auch noch Jacques unter Verdacht und sein Leben gerät gehörig aus den Fugen.

Was es jedoch mit den mysteriösen Briefen auf sich hat, wer hinter all dem steckt und ob Jacques sich tatsächlich unser Tatverdächtiger ist, das lest ihr am besten selber nach.

Der kleine Weihnachtskrimi von Susanne O'Connell hat es in sich. Neben Besinnlichkeit, Mord, Spannung und Liebe kommt auch die Erotik nicht zu kurz, obwohl es mir persönlich ab und an doch zu viel wurde und alles zu schnell aufeinander folgte. Aber: wir befinden uns im Genre Kurzkrimi, da bleibt die Schnelligkeit nicht aus.

Wer also auch in der Vorweihnachtszeit noch einen Hang zu Krimis hat und einer Kurzgeschichte nicht abgeneigt ist, der kann sich mit dieser tatsächlich einen Gefallen tun, Spannung ist auf jeden Fall garantiert!

Veröffentlicht am 28.11.2017

Ein schöner Roman, dem aber etwas Tiefgang fehlt

Eine Prise Sterne
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Zum Inhalt: 

Hinauf zu den Sternen – davon träumte der Astronom Marc Heller schon seit der Kindheit. Nun, da ihm die Leitung des Paranal-Observatoriums in Chile zugesagt wird, kommt er seinem Traum ein ...

Zum Inhalt: 

Hinauf zu den Sternen – davon träumte der Astronom Marc Heller schon seit der Kindheit. Nun, da ihm die Leitung des Paranal-Observatoriums in Chile zugesagt wird, kommt er seinem Traum ein Stück näher. Ausgelassen feiert er mit Freunden in Köln und trifft dort zufällig Anne, seine große Jugendliebe, wieder. Aber ihr ist nicht nach Feiern zumute, wurde sie doch gerade sitzen gelassen. Dabei ist es ihr größter Wunsch, eine Liebe zu finden, die bleibt – für immer. Und weil er Anne glücklich wissen will, fasst Marc einen Plan. Erstens: Den perfekten Mann für sie finden. Zweitens: Es wie Schicksal aussehen zu lassen, denn daran glaubt die junge Sommelière. Drittens: Anne soll nie erfahren, dass er dahintersteckt. Mit naturwissenschaftlichem Eifer macht sich Marc ans Werk, vergisst dabei aber, dass die Liebe unberechenbar ist. Und dass manches vielleicht doch vorherbestimmt ist ...



Über den Autor: 

Carsten Sebastian Henn, geboren 1973 in Köln, arbeitet als Schriftsteller, Weinjournalist und Restaurantkritiker. Er ist Chefredakteur des Gault & Millau WeinGuides sowie Redaktionsleiter Deutschland des Weinmagazins Vinum. In St. Aldegund an der Mosel besitzt er einen Steilstweinberg mit alten Rieslingreben, den er selbst bewirtschaftet. Wenn er einmal nicht seiner Leidenschaft fürs Kochen nachgeht, ist er auf der Suche nach neuen Gaumenfreuden.




Mein Fazit und meine Rezension: 

Marc , leidenschaftlicher Astronom, trifft eines abends in Köln auf seine Jugendfreundin (und auch Jugendliebe) Anne. Für diese sollte es eigentlich ein besonderer Abend werden: der Abend des Kennenlernens von ihrem Freund, doch ausgerechnet der betrügt sie und stürzt ihr Leben ins Chaos. Was also tun? Marc möchte Anne helfen und mit Hilfe seiner Sterne für Anne den perfekten Mann suchen. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn Marc hat zwar den nötigen Sachverstand und bringt auch Genialität mit sich, nur hat er keine Ahnung, wie man mit Menschen umgeht. Wie soll ausgerechnet er Anne helfen können? Wissen die Sterne vielleicht mehr, als sie uns sagen? 

Marc ist ein Nerd, durch und durch. Er lebt für die Naturwissenschaften und die Gesetzmäßigkeiten, er liebt seine Sterne und weiß sie zu deuten. Kein Wunder also, dass er alleine ist - obwohl gerade er doch wissen müsste, wohin ihn die Sterne bringen werden. Doch leider fehlt ihm einfach das nötige Feingefühl und sein Umgang mit seinen Mitmenschen ist eher holprig, wenn nicht sogar tollpatschig. 

Anne hingegen ist eine Frau, die man einfach in seinem Leben haben möchte. Sie besticht definitiv mit ihrem Wissen über "gute Tropfen", da sie als Sommiliere in einem Sternerestaurant arbeitet. An einigen Stellen war es mir etwas zu viel des Guten und hat die Geschichte etwas in die Länge gezogen (insbesondere dann, wenn man zwar ein wenig Ahnung hat, aber nicht so in die Tiefe gehen möchte). Doch für sie den perfekten Mann zu finden ist schwierig. 

Interessant waren die Begegnungen zwischen Anne mit den unterschiedlichen Männern, die Marc ihr als perfekte Partner ausgesucht hat. Die von ihm inszenierten Treffen waren ab einem gewissen Moment aber leider mehr seltsam als humorvoll, sodass hier das Gefühl doch etwas auf der Strecke blieb. Trotz allem waren die unterschiedlichen Männer und Treffen abwechslungsreich und gaben auch dem Leser einen Moment, um abzuschalten, da diese mehr seicht verlaufen sind. Aus dieser Suche kann man jedoch eines mitnehmen: der perfekte Partner ist einfach schwer zu finden!

Carsten Sebastian Henn hat mit seinem Roman eine Geschichte geschaffen, die nicht nur unterschiedliche Charaktere beinhaltet, sondern diese auch verbindet. Mit Anne fühlt man direkt mit und kann sich gut in sie und ihre Situation hineinfühlen - wenn eben die detaillierten Ausführungen nicht wären. Und Marc ist ein liebenswerter, dennoch aber ein hilfloser Mann in Umgang mit seinen Mitmenschen, seine Genialität und seine Leidenschaft für die Sterne machen das leider nicht wett. Leider hat mir bei beiden Charakteren der Tiefgang gefehlt. Obwohl man mit ihnen mitfühlen konnte, war es das gewisse Etwas, das nicht so ganz vorhanden war und das man sicherlich noch mit etwas Feinschliff einfügen könnte. Für einen Liebesroman hat es mir noch an tieferen Emotionen gefehlt. 

Alles in einem kann ich aber sagen, dass es eine schöne Geschichte zum Zeitvertreib war, die ich weiterempfehlen kann und welche ich in dieser Art noch nicht gelesen habe. Mal sehen, was uns die Sterne noch so bringen! 

Veröffentlicht am 29.10.2017

Was macht dich ganz?

Was uns ganz macht
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Zum Inhalt:

Für die Liebe musst du nicht perfekt sein! Morgan hat ein Geheimnis. Sie ist anders als die anderen und das hat sie siebzehn Jahre für sich behalten. Eines Tages beschließt sie, sich nicht ...

Zum Inhalt:

Für die Liebe musst du nicht perfekt sein! Morgan hat ein Geheimnis. Sie ist anders als die anderen und das hat sie siebzehn Jahre für sich behalten. Eines Tages beschließt sie, sich nicht länger zu verstecken und wird unfreiwillig zum Internetstar. Die Medien reißen sich um das vermeintlich unperfekte Mädchen. Im Krankenhaus lernt sie kurz darauf Howie kennen, der buchtäblich ihr perfektes Gegenstück ist. Sie könnten sich gegenseitig heilen, aber können sie sich gegenseitig auch ganz machen?



Über die Autorin:

„In the words of her father, Kendra Fortmeyer was “born in a barn and raised in a stable environment.” She grew up in the lush woods of central North Carolina, surrounded by stacks of books from her local small-town library.

Now a Pushcart Prize-winning fiction writer, Kendra has been recognized by grants from the Elizabeth George Foundation, the Dafna Zamarripa-Gensundheit Prize, and the Michener Center for Writers, and her writing has appeared in The Best American Nonrequired Reading, One Story, Lightspeed, The Toast, and elsewhere. She received her MFA in fiction from the New Writers Project at UT Austin, and is a 2016 graduate of the Clarion Science Fiction and Fantasy Writers’ Workshop.“

Mehr über die Autorin erfahrt ihr auf ihrer Homepage.



Mein Fazit und meine Rezension:

Morgan ist eine ganz normale Jugendliche mit ganz normalen Problemen in der Schule und im Alltag – aber nur fast, denn tatsächlich fehlt Morgan etwas bzw. hat sie etwas, das sie zu etwas Besonderem macht: oberhalb ihrer Hüfte befindet sich ein Pfirsich großes Loch in ihrem Bauch, durch das man hindurchsehen kann. Seit ihrer Kindheit wird sie von Ärzten begleitet, die das Loch untersuchen und ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen. Mehrfach hat sie Operationen über sich ergehen lassen, doch das Loch verweilt nach wie vor an der selben Stelle. Morgan ist einzigartig und weiß, dass sie das nicht zeigen darf. Doch eines Abends entschließt sie sich, aus ihrem Käfig auszubrechen und endlich sie selbst zu sein: sie zeigt sich der Öffentlichkeit und die Resonanz ist groß … leider aber nicht so, wie Morgan sich das vorgestellt hat. Doch auch hieran könnte man etwas Gutes sehen, wenn man ganz genau hinschaut.

Morgan Stone ist ein ganz normales Mädchen, na ja, fast … denn schon zu Beginn im ersten Kapitel wird klar gemacht: Morgan hat ein Loch im Bauch, eine anatomische Anomalie, die so einzigartig ist, dass man nicht weiß, wie man ihr helfen kann. Morgan selbst fühlt sich unvollständig und gefangen, denn ihr Loch darf sie niemanden zeigen – auf Anraten ihrer Mutter. Ein Mädchen mit einem Loch im Bauch – ich habe schon einige Geschichten gelesen und auch Jugendromane, aber solch eine Geschichte ist mir dabei noch nicht untergekommen. Zunächst war mir aber auch nicht klar, ob wir hier tatsächlich von einem Loch sprechen oder aber, ob es hier um eine Metapher gehen sollte. Im Buch geht es tatsächlich um eine genetische Anomalie, die das Leben des Mädchens auf den Kopf stellt, denn Morgan zieht sich vor der Welt zurück.

So viel erst mal dazu. Doch eines Tages kann sie einfach nicht mehr, sie möchte sie selbst sein und zwar so, wie sie ist. Was soll daran auch schon verwerflich sein? Abends geht sie in eine Disko und lässt ihren langen Pullover fallen, ihr Loch wird sichtbar. Morgan fühlt sich super, für sie ist das der Beginn eines neuen und mutigen Lebens, aber natürlich lässt das Echo nicht lange auf sich warten und so erfährt sie wenige Tage später im Internet, was fremde Menschen von ihrem Auftritt halten. Und – lasst euch gesagt sein – es ist wirklich ALLES dabei! Gerade im Internet, in dem jeder anonym auftreten kann, nimmt niemand ein Blatt vor den Mund. Auch ich war während dem Lesen geschockt, was alles an die Oberfläche gebracht wird und was wir Menschen uns erdreisten, einfach so über andere zu urteilen.

Und obwohl die Reaktionen sehr weit gefächert sind, gibt Morgan nicht so einfach auf. Irgendwann traut sie sich wieder in den Club und wird von Paparazzo aufgesucht – das schöne und einfache Leben ist vorbei. Morgan wird zu einer Berühmtheit und ab da überschlagen sich die Ereignisse. Eines Tages trifft sie auf einen Jungen namens Howie, der tatsächlich ihr Gegenstück zu sein scheint, da er eine anatomische Anomalie in Form einer beulenartigen Auswölbung an exakt der Stelle hat, an der sich das Loch von Morgan befindet … Zufall oder Schicksal?

Von da an sind die beiden Jugendlichen als Puzzleteile bekannt und können keinen Schritt mehr ohne die Ärzte, die endlich eine Lösung für die Beiden gefunden haben, aber auch nicht ohne die Presse gehen. Ein normales Leben sieht da ganz anders aus.

Doch was genau ist es, was uns fehlt und was genau ist es, was uns ganz macht? Während dem Lesen habe auch ich mir vor einen Spiegel (nicht wortwörtlich, aber ich habe eine Bestandsaufnahme gemacht) gestellt – insbesondere während der Kapitel, die tatsächlich nicht nur die körperliche Ganzheit betreffen, sondern die Menschen an sich: was fehlt ihnen?

An eben diesen Stellen merkt man, dass es Kendra Fortmeyer nicht nur um ein reines Jugendbuch geht, welches die Themen Liebe und Schönheit abhandelt, sondern auch durchaus tiefgründiger ist und uns alle betrifft. Also: lest dieses Buch, stellt euch selbst vor einen Spiegel (egal ob wortwörtlich oder nicht) und schaut nach, was genau euch GANZ MACHT! Einen kleinen Punktabzug gibt es, da es am Ende keine wirkliche Auflösung gibt bzw. ein offenes Ende hier einfach nicht so schlüssig ist und sich die Ereignisse wirklich überschlagen, dass dem Leser schwindelig werden kann. Trotz allem kann ich es euch empfehlen!