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Veröffentlicht am 19.12.2024

ein sehr emotionales Buch

Suche liebevollen Menschen
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Dieses Buch hat mich wirklich sehr bewegt. Die Geschichte der Familie von Julian Borger und den anderen Personen, die wie sein Vater als Kinder /Jugendliche in den Inseraten für eine Aufnahme in Großbritannien ...

Dieses Buch hat mich wirklich sehr bewegt. Die Geschichte der Familie von Julian Borger und den anderen Personen, die wie sein Vater als Kinder /Jugendliche in den Inseraten für eine Aufnahme in Großbritannien vorkamen, ist schon sehr ergreifend und emotional. Wir wurden Zeugen, wie die Eltern dieser jüdischen Kindern alles erdenklich zu tun, um sie vor dem Leid der Naziherrschaft zu retten. Dabei gehen sie in ihrer Liebe so weit, dass sie sich von ihnen trennen und nicht wissen, ob sie sie je wiedersehen. Es war bestimmt für den Autor nicht einfach dieses Buch zu schreiben. Die Recherchen haben ja Dinge zutage gebracht, die viele der Familienangehörigen der Betroffenen garnicht wussten. Aber es ist doch auch gut gewesen, manche Dinge ans Tageslicht zu bringen. Denn die Verletzungen und Traumen haben auch die Nachkommen der Protagonisten noch beeinflusst, auch wenn sie es garnicht wussten bzw. benennen konnten. Es sind wirklich schreckliche Geschichten, die aber die Liebe zeigen und den Willen, die Liebsten zu retten und vor dem Bösen zu bewahren. Was sicher nicht immer wie gewünscht gelungen ist, aber doch ihren Sinn erfüllt hat. Diese geschilderten Lebensgeschichten sind wirklich sehr authentisch beschrieben und man wird tief in die Gefühlswelt der Menschen hineingezogen. So graumsam und schrecklich sie auch sind, sie zeigen auch einen Weg der Hoffnung in schlimmen Situationen. Mich hat auch überrascht, welche Informationen man mit den wenigen Hinweisen aus den Anzeigen herausbekommen kann. Hier hat der Autor keine Mühen gescheut und tief gegraben und alle möglichen Wege ausgeschöpft. Ergreifend natürlich noch das Gespräch mit Lisbeth Weiss, der letzten Überlebenden aus einer der Anzeigen. Man kann diesen emotionalen Moment richtig beim Lesen spüren. Es ist ein ergreifendes Buch mit so vielen unterschiedlichen Lebensgeschichten von Menschen, deren Weg durch eine Anzeige vorbestimmt war. Man kann sich sowas garnicht mehr vorstellen, obwohl es sicher auch jetzt noch viele Eltern auf der Welt gibt, die ihren Kindern gerne eine sichere Zukunft geben möchten. Denn Krieg, Elend und Vertreibung gibt es ja leider immer noch. Man bekommt durch das Lesen dieses Buches wieder einen anderen Blick auf die heutige Flüchtlingssituation. Denn auch hier werden Kinder und Jugendliche alleine auf die Reise in eine bessere Welt geschickt, zwar nicht durch eine Anzeige, aber ohne Begleitung der Eltern auf einen gefahrvollen Weg gebracht. Vielleicht sollte man daran denken, wenn man über die vielen unbegleitenden Flüchtlingskinder hört. Auch sie sollten die Hilfe bekommen, die notwendig für einen guten Start in ein sicheres Leben ist.

Es ist ein sehr wichtiges Buch und es könnte auch in der Schule eingesetzt werden. Damit solche Dinge nie in Vergessenheit geraten. Und der Dialog über die Geschehnisse ist wichtig und kann bei Angehörigen von Betroffenen zur Heilung oder einem besseren Verständnis ihrer eigenen Vergangenheit und Gefühlsebene beitragen.

Ich habe durch dieses Buch wieder viel Neues aus einer grausamen Zeit erfahren und es zeigt wieder, wie wichtig die Erinnerung ist. Damit es sich nicht wiederholt. Gerade jetzt in dieser bewegten Zeit war es eine sehr aussagekräftige Lektüre.

Ich kann das Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen und bin dankbar diese Lebensgeschichten und ihre Folgen kennengelernt zu haben.

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Veröffentlicht am 14.12.2024

eine Geschichtsreise mit Anschauungsmaterial

Vom Urknall bis zum E-Auto
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Dieser Museumsführer ist eine gute Idee. So kann man die Entwicklung der (fast) 14 Milliarden Geschichte unseres Planeten nicht nur anhand von Schrift verfolgen, sondern sie hautnah in den vorgestellten ...

Dieser Museumsführer ist eine gute Idee. So kann man die Entwicklung der (fast) 14 Milliarden Geschichte unseres Planeten nicht nur anhand von Schrift verfolgen, sondern sie hautnah in den vorgestellten Museen erleben. Anhand der ausgestellten Exponate oder Installationen - hier gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Darstellungen und ihren Handhabungen - kann man sich diese Entwicklung viel besser vorstellen. Langweilig wird es dabei auf keinen Fall. Zudem macht man eine kleine Reise durch Deutschland. Ein Museum ist immer ein sehr interessanter Ort und gerade wenn man die Reihenfolge, wie sie hier im Buch vorgeschlagenn wird, einhält, bekommt man wirklich einen tollen und aufregenden Überblick über die Entwicklung der Erde. Es ist eben erlebte Geschichte und kein langweiliger Stoff in einem Lehrbuch. Mir hat dieser etwas andere Museumsführer sehr gut gefallen. Ich habe interessante Museen kennengelernt oder wieder neu entdeckt. Wie z.B. das Neanderthalmuseum in Mettmann, dass ich schon mehrfach besucht habe. Andere Museen waren mir neu, aber so habe ich mal einen neue Anlaufstelle für einen interessanten Museumsbesuch bekommen. Die Reihenfolge ist sicher wichtig, aber ich denke, man kann sich auch einfach vor Ort umschauen, welches dieser genannten Museen gerade in der Nähe ist. Oder man plant - auch über einen längeren Zeitraum - einfach mal eine kleine "Bildungsreise" durch das eigene Land. Hier mal ein Wochenden nach Berlin fahren und dann im nächsten Kurzurlaub mal einen Abstecher nach Bonn machen. Das Auswanderermuseum steht übrigens auch schon länger auf meiner Liste.

Aber durch diese interessante Buch kann man sich einen tollen Überblick verschaffen. Die Museen werden hier sehr schön vorgestellt und man lernt hier schon einiges über die Geschichte. Und es macht natürlich sehr neugierig auf die entsprechenden Themen in den genannten Museen.

Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Museumsbesuch und habe ja jetzt mal einen guten Wegweiser für meine wissensdurstige Reise durch Deutschland.

Ich kann das Buch jedenfalls mit einem guten Gewissen empfehlen und es kann eine besondere Anregung für Ausflüge sein, egal ob als Erwachsener oder zusammen mit den Kindern. Es wird jedenfalls eine interessante und lebhafte Reise der Erkenntnis werden.

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Veröffentlicht am 01.12.2024

lebendige Geschichte

Zwei Federn
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Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt. Ich habe Dinge erfahren, die ich so noch nicht wusste. Wir erleben hier eigenlich zwei Geschichten in einem Buch. Es spielt einmal in der heutigen Zeit und dort dreht ...

Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt. Ich habe Dinge erfahren, die ich so noch nicht wusste. Wir erleben hier eigenlich zwei Geschichten in einem Buch. Es spielt einmal in der heutigen Zeit und dort dreht sich alles um Rian und Bridget. Sie bringen uns bei ihren Recherchen über ihre Vorfahren Amy und Gideon O´Brian näher. Dabei haben sie natürlich auch ihre eigene Geschichte, denn sie lernen jetzt viel über die Vergangenheit ihrer Vorfahren und lernen sich dabei auch genauer kennen. Sie sind mir jedenfalls sehr sympathisch und ihre Treffen und ihre Zusammenarbeit kommt authentisch rüber. Es macht Spaß mit ihnen auf den Spuren der Vergangenheit zu wandeln. Und dann natürlich die Geschichte um Amy und Gideon. Sie vereinen zwei Welten miteinander und das zu einer Zeit, wo ihre Liebe nicht so einfach von allen Menschen hingenommen wird. Es ist auf der einen Seite die Geschichte der Stämme in Amerika, hier speziell der Choctaws und auf der anderen Seite die Bewohner von Irland. Beide Völker haben unglaubliche Tragödien und schreckliche Ereignisse erlebt. Die Vertreibung der Ureinwohner wird hier genauso thematisiert, wie die große Hungersnot in Irland mit allen Konsequenzen. Ich habe hier viel über diese Ereignisse gelernt. So ist es doch wirklich ein unglaublich tolles Zeichen der Hilfsbereitschaft der Choctaws, die Geld spendeten für die hungernde Bevölkerung von Irland. Wir erleben hier hautnah alles mit, denn Amy, die Irin und Gideon, der Choctaw finden miteinander die große Liebe und gemeinsam gehen sie auf die bewegende Reise durch die USA. Durch ihre Augen erleben wir die Schrecken der Vertreibung der Ureinwohner und ihre Folgen hautnah mit. Die Besiedelung durch die weißen Siedler und die ganzen Begebenheiten in dieser Zeit. Für mich ist es ein unglaublich emotionales Buch. Denn man wird tief in die Ereignisse reingezogen und erlebt allesdurch die Augen der Protagonisten mit. Auch die persönlichen Emotionen der Protagonisten Amy und Gideon werden authentisch wiedergegeben. Mir war dieses Autorenpaar auch gänzlich unbekannt, aber dieses Buch hat sie wieder auferstehen lassen. Wirklichkeit und Fiktion lassen das Leben der beiden Schriftsteller wieder aufleben und mit ihnen diese sehr emotionale Zeiten. Der Text an sich ist sehr gut und flüssig zu lesen. Die Zeiten wechseln natürlich oft, aber da jedes Kapitel mit dem Namen des jeweiligen Protagonisten und dem Jahresdatum überschrieben ist, behält man gut den Überblick. Es ist sehr lebhaft und emotional geschrieben. Es hat aber trotz der vielen schrecklichen Ereignissen eine interessante und auch positive Geschichte. Es geht eben um alle menschlichen Wesenszüge, die es gibt. Sei es Lieben, Wut, Freundschaft, Gier, Hilfsbereitschaft, Hass oder Hoffnung usw. - alles ist da. Denn es geht um Menschenschicksale und das ist eben ein sehr bewegendes und abwechslungsreiches Thema. Mir hat die Geschichte dieser Menschen jedenfalls sehr gut gefallen und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Man wird so in diese Lebensgeschichten reingezogen, dass man unbedingt wissen muss, wie sich alles weiter entwickelt hat. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass die Autoren diese Menschen wieder sichtbar gemacht haben und freue mich auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 24.11.2024

eine wahnsinnige Liebe

Der Nachtschattenmann: Thriller
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Wieder hat mich dieser Thriller von Catherine Shepherd vom Anfang bis zum Ende gefesselt. Er war sehr spannend und aufregend. Die Geschichte ist von Anfang an sehr seltsam, denn es spielen nicht nur kleine ...

Wieder hat mich dieser Thriller von Catherine Shepherd vom Anfang bis zum Ende gefesselt. Er war sehr spannend und aufregend. Die Geschichte ist von Anfang an sehr seltsam, denn es spielen nicht nur kleine Ballerinaschuhe ein große Rolle, sonders das Aussehen der Opfer ist hier von großer Bedeutung. Aber nicht nur wir als Leser stehen vor einem Rätsel, auch das bekannte Ermittlerteam um Florian, Martin und die beiden Frauen, Rechtsmedizinerin Julia und ihre Assistentin Lenja stehen vor ungelösten Fragen. Der Täter geht auch ziemlich seltsam vor und alle Spuren bringen erstmal keinen Hinweis auf den Täter. Aber unsere Protagonisten geben ja nicht auf. Auf ihre gewohnte effizente Art und Weise und manchmal auch durch ungewöhnliche Denkansätze, kommen sie zu den Motiven und dem Täter doch immer näher. Und begeben sich auch dabei in Lebensgefahr. Mir gefällt die Art der Ermittlungsarbeit immer sehr gut. Gerade durch die Zusammenarbeit zwischen Polizei und den Rechtsmedizinerinnen kommt es immer wieder zu guten Gedankenblitzen und die Ermittlungen nehmen neue Wendungen an. Die Fälle sind schon ziemlich heftig und gerade für die Angehörigen ein wahnsinns Schock, aber nicht nur die Todestat an sich bringt das mit sich. Es ist sehr mitreißend geschrieben. Man bleibt während der ganzen Handlungen unter Hochspannung und man fliegt nur so durch das Buch. Es ist fesselnd und die authentischen Schilderungen bezüglich der Tatorte, der Motivation und Gedankengänge des Täters und natürlich der gesamten Ermittlungsarbeit, lassen eine klare Vorstellung zu. Es kommt zu Sackgassen in der Ermittlung, aber die Suche nach dem Täter wird dann durch überraschende Wendungen doch wieder auf eine gute Spur geführt. Die Sprache ist klar und man kann dem Geschehen gut folgen. Die dargestellten Charaktere sind interessant und vielschichtig. Man hofft und bangt mit den Opfern und ist von einigen Reaktionen wirklich beeindruckt. Für mich passt auch dieser Band wieder gut zur Autorin und ich habe wieder interessante und spannende Lesestunden mit dem Buch zugebracht. Die Serie um Julia Schwarz ist einfach empfehlenswert und wer einen Band gelesen hat, der wartet voller Spannung auf den nächsten.

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Veröffentlicht am 22.11.2024

spannender und emotionaler Thriller

Happy End
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Mit diesem Thriller ist Sarah Bestgen wirklich ein sensationeller Start als Autorin gelungen. Es beginnt mit einer glücklichen Familie, aber dann verschwindet der kleine Ben einfach so aus dem Haus. Jetzt ...

Mit diesem Thriller ist Sarah Bestgen wirklich ein sensationeller Start als Autorin gelungen. Es beginnt mit einer glücklichen Familie, aber dann verschwindet der kleine Ben einfach so aus dem Haus. Jetzt bricht natürlich das Elend über das nun kinderlose Paar Isa und Mark herein. Ich war wirklich schockiert über dieses erste Ereignis im Buch und ich konnte mir nicht vorstellen, dass es noch schlimmer kommen könnte. Aber es kam wirklich noch schlimmer. Aber erstmal haben wir Isa und Mark näher kennengelernt. Die Protagonisten werden wirklich alle sehr authentisch und lebensnah beschrieben. Die Verzweiflung von Isa und ihren Zweifeln an dem ganzen Geschehen werden wirklich sehr gut rübergebracht. Man leidet mit den Protagonisten und kann ihrem Gefühlschaos gut folgen. Es ist ein sehr emotionales Buch und die Hoffnungslosikeit, Hilflosigkeit und dann die aufkommenden Zweifel werden beim Lesen lebendig. Ich habe mitgelitten und gehofft. Die Handlungen sind überaus fesselnd und die Wendungen, die im Laufe des Buches auftreten, sind unglaublich spannend. Es geschehen Dinge, die man nicht vorhergesehen hat und man steht dem ganzen fassungslos gegenüber. Genauso wie es eben Isa und den anderen Personen ergeht. Es tauchen Personen auf, die man misstrauisch beäugt oder sofort willkommen heißt. Aber über dem Ganzen liegt irgendwie immer ein Hauch von Unwirklichkeit - man weiß wirklich nicht immer, was ist nun wahr oder was bilden sich die Protagonisten ein. Man meint beim Lesen, man wüsste was eigentlich geschieht und welche Motivationen dahinter stecken - aber man sollte sich da nicht so sicher sein - es ist oft nicht so, wie es scheint. Ein spannender und emotionaler Thriller, der den Leser in Dinge verwickelt, die man nicht erleben möchte. Ich war jedenfalls begeistert von der Handlung und ihrem Verlauf. Es ist überraschend und trotzdem am Ende irgendwie schlüssig. Auch wenn es viele seltsame Ereignisse gibt, kann man sich später alles gut erklären. Aber bis dahin ist es ein sehr fesselndes und spannendes Lesevergnügen.
Es ist ein gelungener Debütthriller und ich kann ihn mit gutem Gewissen weiterempfehlen.
Und ich hoffe, wir werden noch mehr solcher spannender Thriller von der Autorin erleben.

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