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Veröffentlicht am 22.12.2024

Ein phantastischer Wohlfühlroman

Spellshop
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In der Stadt Alysium wütet die Rebellion, viele Häuser gehen in Flammen auf, auch die Bibliothek, in der die Zauberbücher aufbewahrt werden. Die Bibliothekarin Kiela weiß sich nicht anders zu helfen, als ...

In der Stadt Alysium wütet die Rebellion, viele Häuser gehen in Flammen auf, auch die Bibliothek, in der die Zauberbücher aufbewahrt werden. Die Bibliothekarin Kiela weiß sich nicht anders zu helfen, als mehrere Kisten mit Büchern vollzuladen und dann mit diesen zu fliehen. Gemeinsam mit Caz, einer Pflanze mit Bewusstsein versucht sie über das Meer zu entkommen und landet schließlich auf ihrer Heimatinsel Caltrey. Dort hat sie vor unter dem Radar zu bleiben, doch die Insel braucht ihre Hilfe und die Magie der Zauberbücher.

Der Roman ist eindeutig ein Wohlfühlroman. Kiela mag eigentlich keine Menschen um sich, aber die Inselbewohner, zumindest die meisten, sind so liebenswürdig und ihr zugewandt, dass sie gar nicht anders kann, als sich ihnen ebenfalls zuzuwenden, das geht natürlich nicht von jetzt auf gleich. Mir hat gut gefallen, wie alles ineinandergreift und im Grunde hätte es für mich bis zum Ende so weitergehen können. Ich hätte gar nicht die Gefahrenmomente gebraucht, die sich nach einiger Zeit ergeben haben, sie haben mich sogar eher gestört.

Natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte, und obwohl ich auf diese meist verzichten könnte, hat mir diese gut gefallen, sie passt einfach in die Wohlfühlatmosphäre. Gut gefallen haben mir auch die Charaktere, die Bewohner:innen dieser Welt sind größtenteils keine Menschen, wenn auch oft menschenähnlich, manchmal sind es nur Nuancen, die sie von Menschen unterscheiden, so hat Kiela zum Beispiel blaue Haut. Es gibt aber auch unter anderem Zentauren und Wesen mit Schuppen oder Fell und Hörnern. Im Meer schwimmen Meermenschen und Seepferde, die aber ganz anders sind als die uns bekannten Seepferdchen. Und, natürlich, gibt es auch Magie, die allerdings vom Kaiser beherrscht wurde, der nun aber gestürzt ist.

Spellshop ist ein schöner Roman, der gut in die Cosy Fantasy passt und angenehme Lesestunden verspricht. Gerne empfehle ich ihn weiter und bin nun gespannt auf andere Romane Sarah Beth Dursts.

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Veröffentlicht am 19.12.2024

Interessante Idee

Fables
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Von einem starken Feind überfallen, müssen die überlebenden Märchenfiguren fliehen und landen in den USA, wo sie unerkannt leben.

Eine interessante Idee, die in einer Reihe mit einigen Bänden verwirklicht ...

Von einem starken Feind überfallen, müssen die überlebenden Märchenfiguren fliehen und landen in den USA, wo sie unerkannt leben.

Eine interessante Idee, die in einer Reihe mit einigen Bänden verwirklicht wurde. Dieser ist Band 1 und erzählt von einem Kriminalfall. Rose Reds Wohnung ist verwüstet, alles ist voller Blut, die Wohnungsinhaberin verschwunden. Rose Reds Schwester Snow White setzt Bigby auf deren Spur, der am Ende in Hercule-Poirot-Manier den Fall auflösen kann.

Snow White ist hier eher Schneeweißchen als Schneewittchen, und Bigby ist überraschenderweise der Böse Wolf. Dessen Verwandlung in einen Menschen kann man in einer Kurzgeschichte am Ende des Bandes nachlesen. Neben diesen beiden trifft man auf eine ganze Reihe weiterer Märchengestalten, nicht alle kann man vielleicht auf den ersten Blick zuordnen, doch hier hilft das Personenverzeichnis am Ende des Bandes, das auch die jeweiligen Märchen- beziehungsweise Fabelwesen erklärt.

Die gelungenen Zeichnungen wirken etwas altmodisch, was aber sehr gut zur an Crime Noir angelehnten Geschichte passt. Auch diese gefällt mir gut, die Auflösung des Falls ist zudem nachvollziehbar.

„Legenden im Exil“ macht Lust auf mehr, die Zeichnungen sind gelungen, die Idee ist gut und die Geschichte unterhaltsam.

Veröffentlicht am 15.12.2024

Berührend, aber auch humorvoll

Drei Tage im Juni
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Gail und Max sind schon lange geschieden. Zur Hochzeit ihrer gemeinsamen Tochter Debbie reist Max an, muss ungeplant bei Gail schlafen, und die beiden scheinen sich wieder näher zu kommen.

Von drei Tagen ...

Gail und Max sind schon lange geschieden. Zur Hochzeit ihrer gemeinsamen Tochter Debbie reist Max an, muss ungeplant bei Gail schlafen, und die beiden scheinen sich wieder näher zu kommen.

Von drei Tagen erzählt der Roman, vom Tag vor der Hochzeit der Tochter, dem Hochzeitstag selbst und dem Tag danach. Anne Tyler war früher eine meiner Lieblingsautorinnen, lange Zeit habe ich sie leider vernachlässigt, doch auch hier war ich wieder direkt in der Geschichte angekommen.

Gail mochte ich sofort, bei Max brauchte ich ein bisschen länger, nach und nach bilden sie mehr und mehr Persönlichkeit heraus. Auch die anderen Charaktere kann man sich gut vorstellen. Man erlebt nicht nur die gemeinsamen Feierlichkeiten mit, nach und nach erfährt man auch mehr über Gail, Max und Debbie als Familie, auch, woran die Ehe letztlich gescheitert ist.

Max und Gail sind beide bereits in den Sechzigern, so wie ich auch, wahrscheinlich fühlte ich mich ihnen auch dadurch näher. Beide haben ihre Macken, aber auch liebenswürdige Züge. Da die Autorin Gail selbst in Ich-Form erzählen lässt, sieht man alles aus ihrer Perspektive, was das Geschehen aber auch intensiver wirken lässt und man das Gefühl hat, mit dabei zu sein. Gail nimmt dabei selten ein Blatt vor den Mund, gegen Ende hat sie mich dann überrascht. Das Ende selbst hat mir richtig gut gefallen.

Anne Tyler hat einen berührenden, aber auch humorvollen Roman über ein älteres geschiedenes Paar geschrieben, dass vielleicht doch noch mehr gemeinsam hat, als gedacht. Gerne empfehle ich diesen Roman weiter.

Veröffentlicht am 27.11.2024

Band 3 der Reihe basiert wieder auf historischen Gegebenheiten

Gegen die guten Sitten
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1875: Alessa Arlington studiert weiterhin in New York Medizin. Auch Orville Baker ist in nun dort gelandet, als Chief Detektive der New Yorker Polizei. Die beiden treffen sich wieder, als Alessa während ...

1875: Alessa Arlington studiert weiterhin in New York Medizin. Auch Orville Baker ist in nun dort gelandet, als Chief Detektive der New Yorker Polizei. Die beiden treffen sich wieder, als Alessa während eines Praktikums in der Gerichtsmedizin einen Toten obduziert, bei dem zunächst Suizid angenommen wurde. Wie sich herausstellt ist der Tote ein bekanntes, aber nicht von allen geliebtes Mitglied der Gesellschaft. Zu viele mussten schon unter ihm leiden, so dass auch der Kreis der Verdächtigen recht groß ist. Auch Alessa gehört dazu.

Der dritte Band der Reihe spielt also wieder in den USA. Dass auch Baker hier anzutreffen ist, hat mich zunächst sehr erstaunt, damit hatte ich nicht gerechnet. Auch Henry Cochrane, den man aus Band 2 der Reihe kennt, ist wieder dabei und ermittelt zusammen mit Baker.

Der Roman basiert unter anderem auf einem realen Skandal, und hat wieder einige historische Persönlichkeiten mit an Bord, wobei Philea Baker manches Leben mehr oder weniger für ihren Roman passend gemacht hat, im Nachwort gibt sie darüber Aufschluss, außerdem finden sich zu den historischen Persönlichkeiten Fotos im Anhang.

Gut gefallen hat mir das Ende, das sogar noch das Pseudonym der Autorin klärt. Ich denke, dass die Reihe mit diesem Band enden wird, lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren.

Auch im dritten Band der Reihe verknüpft Philea Baker wieder historisches Geschehen und historische Persönlichkeiten mit fiktiven Protagonist:innen und einem fiktiven Kriminalfall. Wie immer ist das interessant zu lesen und animiert dazu, selbst weiter zu recherchieren. Gerne empfehle ich die gesamte Reihe an Genrefans, man sollte sie aber möglichst in der richtigen Reihenfolge lesen.

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Veröffentlicht am 24.11.2024

Neue Miss Marple Geschichten

Miss Marple
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Tatsächlich ist es schon länger her, dass ich einen Agatha Christie-Roman gelesen habe, aber die mit Miss Marple waren mir immer die liebsten, und viele habe ich noch ganz gut im Kopf. Wenn ich an Miss ...

Tatsächlich ist es schon länger her, dass ich einen Agatha Christie-Roman gelesen habe, aber die mit Miss Marple waren mir immer die liebsten, und viele habe ich noch ganz gut im Kopf. Wenn ich an Miss Marple denke, sehe ich übrigens immer Joan Hickson vor mir, die sie meiner Ansicht nach perfekt verkörpert hat. Sie war es auch, die mich geistig begleitet hat, während ich die zwölf Geschichten dieser Sammlung gelesen habe, in denen verschiedene Autorinnen Miss Marple und ihr kriminalistisches Geschick wieder zum Leben erweckt haben.

Die Geschichten sind sehr unterschiedlicher Art, und spielen nicht alle in Großbritannien, Miss Marple besucht zum Bespiel auch die USA und macht eine Kreuzfahrt nach Hongkong. Man trifft einige Personen wieder, die man aus den Romanen kennt, allen voran Miss Marples Neffen Raymond West. Man lernt aber auch neue kennen, unter anderem sogar eine Urgroßnichte, die in einem Fall eine wesentliche Rolle spielt. Bereits die erste Geschichte zieht einen wieder in Miss Marples Universum und fügt sich gut ein in die Geschichten um sie.

Leider haben mir nicht alle Geschichten gleich gut gefallen, aber das ist eigentlich normal für solch eine Sammlung. Hin und wieder konnte ich nicht die Miss Marple erkennen, die ich aus den Romanen kenne und mag. So fehlte mir zum Beispiel das Jane Marple-Feeling in einer der USA-Geschichten.

Manche der Geschichten werden in Ich-Form erzählt, allerdings nicht aus Miss Marples Perspektive. Ich mag diese Art des Erzählstils, zumal Jane Marple natürlich trotzdem das ihre zur Aufklärung beigetragen hat. Einige Geschichen empfand ich als recht originell, andere als eher vorhersehbar, was aber nicht immer schlecht ist.

Überraschenderweise kannte ich nur ein paar der Autorinnen, manche Geschichte machte mich aber neugierig, mir bisher unbekannte kennenzulernen, zum Beispiel die, in der Jane Marple nicht alleine ermittelt, sondern eine andere versierte Ermittlerin zu Seite gestellt bekommt.

Zwölf neue Miss Marple-Geschichten von ebenso vielen Autorinnen erzählt finden sich in dieser Sammlung. Im wesentlichen wurde ich gut unterhalten, habe Jane Marple in vielen wieder erkannt und fand auch die meisten Geschichten lesenswert. Wer mehr von Miss Marple lesen möchte, kann hier nichts falsch machen.

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