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Veröffentlicht am 24.11.2024

Fehler der Vergangenheit

Tage mit Milena
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Manchmal können zufällige Begnungen das ganze Leben auf den Kopf stellen - so auch bei Annika, die einfach nur in Ruhe ihren Schreibwarenladen führt, bis die junge Luzie dort den Kleber kauft, mit dem ...

Manchmal können zufällige Begnungen das ganze Leben auf den Kopf stellen - so auch bei Annika, die einfach nur in Ruhe ihren Schreibwarenladen führt, bis die junge Luzie dort den Kleber kauft, mit dem sie sich auf der Straße festklebt. Es folgt ein spannender Roadtrip sowie eine Reise in die eigene Vergangenheit.

Zunächst ist dies ein wichtiges Buch für unsere heutige Zeit, das sich mit akuten Problemen wie der Klimakrise beschäftigt und dem Leser die Aktivisten ein wenig näherbringt. Ich selbst hatte damit bisher noch keine Erfahrung gemacht, mein Wissen beschränkte sich auf Nachrichtenartikel, daher fand ich es interessant, hier mehr Hintergrundinfos zu bekommen: Welche Initiativen, Bewegungen und Gruppen gibt es, die zum Klimaschutz beitragen wollen?
Falls man mit der Thematik jedoch schon vertraut ist, kann es sich eventuell auch etwas wie ein Vortrag anfühlen. Dafür fand ich es positiv, dass es nicht nur als komplett gut dargestellt wurde, sondern auch auf die schwarzen Schafe eingegangen wird, die zu extreme Mittel wählen.

Die Atmosphäre im Buch mochte ich besonders. Diese hat durch schöne Beschreibungen immer die passende Stimmung zu jedem Handlungsort vermitteln können: Die Stille im kleinen Laden, die Aufgeregtheit und Spannung im Camp der Klimaktivisten, die Unruhe auf der Demo etc.
Hamburg fühlte sich so auch anders an als Italien, aber immer hatte ich das Gefühl, selbst mit auf Reisen zu gehen.
Hier gab es auch eine gelunge Mischung aus den Reisen in der Gegenwart quer durch Europa mit den Reisen in die Vergangenheit von Annika.
Statt nur einem kurzen Rückblick erfährt man hier die komplette Geschichte von Anfang an, sodass man eine viel bessere Bindung zu den Charakteren aufbauen und die Zusammenhänge besser verstehen kann.
Da dieser Rückblick teilweise auf wahren historischen Ereignissen basiert, bekommt man hier auch noch etwas Bonuswissen - nur hat dies manchmal leider ein wenig wie eine Geschichtsstunde gewirkt und war nicht ganz natürlich ins Geschehen eingebaut.

Ebenso fragwürdig waren die Charaktere und ihre Entscheidungen manchmal für mich: Warum haben Annika oder Luzie jetzt so gehandelt? Über manches hab ich mich ein bisschen aufgeregt, über anderes nur die Motivation hinterfragt. Komplett warm bin ich daher mit keiner der Beiden geworden.
Dafür mochte ich Annikas Mann Hendrik als Nebencharakter sehr. Dieser hat eine gelungene Kommunikation in der Beziehung dargestellt und war generell sehr lieb und sympathisch, solche Charaktere gerne öfters in Romanen!
Auch wenn ich die Handlung im Ganzen mochte, waren mir manche Ereignisse dann doch etwas zu konstruiert - der Zufall hat die Lösung gebracht, und das gleich mehrere Male, hat teilweise ein wenig unrealistisch gewirkt.
Trotzdem bin ich gerne in diese Geschichte eingetaucht, bin mit auf Reisen gegangen und habe noch ein bisschen was gelernt, daher kann ich das Buch durchaus weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 24.11.2024

Gefangen in der Gesellschaft

Die Ungelebten
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Jennifer wurde als Tochter eines erfolgreichen Musikproduzenten geboren und lebt schon ihr ganzes Leben im goldenen Käfig - und ihr Schlüssel in die Freiheit ist verloren gegangen.
Doch wie hätte ihr ungelebtes ...

Jennifer wurde als Tochter eines erfolgreichen Musikproduzenten geboren und lebt schon ihr ganzes Leben im goldenen Käfig - und ihr Schlüssel in die Freiheit ist verloren gegangen.
Doch wie hätte ihr ungelebtes Leben aussehen können, zu welcher Person hätte sie werden können? Kann sie sich vielleicht noch aus eigener Kraft befreien?
Caroline Rosales spricht in diesem Buch so viele wichtige Themen an, die teilweise auch wirklich unter die Haut gehen. Die Schilderungen sind dabei selten erfreulich, vielmehr erschrecken einen die Geschehnisse, stimmen traurig und machen nachdenklich. Zwar gibt es auch ein paar schöne und witzige Momente, generell sollte man aber nicht zu diesem Buch greifen, wenn man aufgeheitert werden möchte.

Die Geschichte selbst wird aus Jennifers Kopf erzählt, aber nicht aus der Ich-Perspektive, was zu geschickten Spielereien mit der Erzählung führt: Entspricht das, was wir gerade lesen, überhaupt der Realität? Oder sieht die Welt für Jennifer einfach anders aus? Können wir der Schilderung vertrauen? Hier gab es mehrere Momente, die ich sehr gut umgesetzt fand und passend zum Thema. Teilweise kann dies jedoch auch zu Verwirrungen führen, daher kann ich verstehen, wenn sich nicht jeder Leser damit gut anfreunden kann.
Schön fand ich auch die ganz unterschiedlichen Zitate am Kapitelanfang, die gut zum Inhalt gepasst haben - nur hier kleine Warnung, manche sind auf Englisch. Ich persönlich mochte es so lieber, jedoch kann ich mir auch vorstellen, dass manche Leser vielleicht kein Englisch sprechen und damit Probleme haben könnten.
Zwischendrin gibt es auch immer wieder kleine Unstimmigkeiten mit den Jahreszahlen und der Chronologie, hier bin ich mir jedoch nicht sicher, ob es einfach Fehler waren oder stilistische Mittel.

Eine große Stärke des Romans sind meiner Meinung nach die Charaktere: Diese sind irgendwie fast alle nicht so wirklich sympathisch, manche sogar richtige Ekelpakete, aber in ihrer Art dafür total authentisch. Man kann mit der "Heldin" nicht uneingeschränkt mitfiebern, weil ihre Taten oder ihre Art manchmal eher nerven - man möchte sie gleichzeitig schütteln und in den Arm nehmen. Andere Personen haben mich teilweise richtig aufgeregt, eben weil sie keine klassischen Klischee-Bösen sind, sondern eher sehr negative reale Menschen.
Insgesamt ist dies also kein angenehmes Buch, aber ein wichtiges!

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Gemütliche Liebesgeschichte mit Spice

Skye In Our Hearts
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Man nehme eine schottische Insel, füge eine berühmte Schauspielerin, einen grumpy Whisky-Brenner, süße Tiere und tolle Freunde hinzu, alles gut verrühren und das Ergebnis ist eine gemütliche Liebesgeschichte ...

Man nehme eine schottische Insel, füge eine berühmte Schauspielerin, einen grumpy Whisky-Brenner, süße Tiere und tolle Freunde hinzu, alles gut verrühren und das Ergebnis ist eine gemütliche Liebesgeschichte ohne großes Drama.
Im Rahmen der Handlung lernt man einiges über das Brennen von Whisky und welche Prozesse dafür notwendig sind, was ich echt interessant fand.
Auch das Inselleben wird zwischendurch dargestellt, jedoch ohne dass hierauf der Fokus lag, da hätte ich gerne noch ein bisschen mehr drüber gelesen.

Mal und April sind sympathische Charaktere und ihre Annäherung war schön zu lesen, jedoch fand ich das Tempo teilweise nicht ganz so stimmig, manches ging in Relation zu vorherigem Verhalten etwas sehr schnell. Dies fiel mir vor allem bei Mal auf, manche inneren (und äußeren) Konflikte wurden dann doch sehr schnell gelöst. Großes Drama sollte man hier nicht erwarten, aber es war auch mal schön, eine harmonische und respektvolle Beziehungsentwicklung zu verfolgen.
Ein wenig Tiefe geht jedoch leider im Austausch gegen viele spicy Szenen verloren, hier hätte ich mir vielleicht doch noch ein paar mehr Gespräche statt Handlungen gewünscht.
Insgesamt eine gute Mischung aus sweet&spicy mit coolem Hintergrundwissen und einem sympathischen Paar.

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Veröffentlicht am 14.11.2024

Die letzte Hoffnung in einem verzweifelten Kampf

Skyhunter – A Silent Fall
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Skyhunter von Marie Lu entführt den Leser in eine dystopische Welt, in der auf den Ruinen einer alten Zivilisation ein unerbittlicher Krieg um die letzte unabhängige Nation ausgefochten wird.
Das World ...

Skyhunter von Marie Lu entführt den Leser in eine dystopische Welt, in der auf den Ruinen einer alten Zivilisation ein unerbittlicher Krieg um die letzte unabhängige Nation ausgefochten wird.
Das World Building gelingt hierbei ziemlich gut, die Landschaften werden anschaulich beschrieben, die Gesellschaft hat ihre eigenen Machtdynamiken, Hierarchien und Organisationen, die verschiedenen Nationen weisen unterschiedliche Kulturen vor und werden auf einer Weltkarte anschaulich verortet.
Besonders interessant fand ich die Mischung aus eher simplen Waffen und deren Fortschritten wie Doppelschwertern und auf der anderen Seite hochmoderner Wissenschaft und Technik.

Der Rahmen der Geschichte hat mich sehr an Attack on Titan erinnert: Eine kleine Nation schützt sich vor den Angriffen eines feindlichen Landes - diese verwandeln Menschen in gefährliche Monster als Waffe. Zum Schutz vor den Monstern gibt es hohe Mauern und Elitekrieger, auch der Schwachpunkt der Monster ist bei beiden Geschichten am Hals. Einerseits fand ich die Parallelen als AoT-Fan cool, andererseits war es mir teilweise doch schon fast zu ähnlich.

Gut geschrieben fand ich vor allem die Kampfszenen, diese konnte ich mir richtig gut bildlich vorstellen, wie bei einem Actionfilm im Kopf habe ich mitgefiebert.
Dabei blieb auch immer die Sorge um die Charaktere, einige Freunde von Talin lernt man schnell gut kennen und lieben.
Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Das Leben der Samen

Als wir im Schnee Blumen pflückten
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Als wir im Schnee Blumen pflückten war anders als ich erwartet habe, aber dennoch auf eine ganz eigene Art und Weise berührend und interessant.
Während Máriddja und Biera als altes samisches Ehepaar am ...

Als wir im Schnee Blumen pflückten war anders als ich erwartet habe, aber dennoch auf eine ganz eigene Art und Weise berührend und interessant.
Während Máriddja und Biera als altes samisches Ehepaar am Ende ihres Lebens stehen, beginnen Kaj und Mimmi gerade erst ihr gemeinsames Leben in ihrem neuen Haus. Beiden Paaren folgt das Buch und berichtet aus ihrem Alltag und ihrer Vergangenheit.

Kurze Kapitel sorgen hierbei für einen guten Lesefluss, der jedoch auch einfache Pausen ermöglicht. Statt einer durchgängig spannenden Handlung erhält man hier viel mehr kurze Lebensausschnitte und Kuriositäten. Hier hatte ich durch den Klappentext eher eine Art abenteuerliche Suche erwartet, jedoch fand ich auch diesen hier verwendeten Stil schnell angenehm zu lesen.
Der Nachteil war jedoch, dass so auch nicht groß Spannung aufkommt, daher würde ich den Roman eher für gemütliche Lesestunden empfehlen.

Hierbei erfährt man viel über die Kultur, Lebensweisen und Traditionen der Samen, allerdings ohne Erklärungen im Text. Das Leben wird hier beschrieben, als wenn dies die selbstverständliche Normalität wäre. Dies hat bei mir öfters dazu geführt, dass ich Textstellen nicht gut verstanden habe und mich gefragt habe, was gerade genau passiert ist. Ein Glossar mit den ganzen Begriffen hätte ich sinnvoll gefunden, dies war leider nicht vorhanden. Generell fand ich es aber schön, so in dieses fremde Leben eintauchen zu können.

Auch die Charaktere waren mir sympathisch, sie alle hatten ihre witzigen Eigenarten, die immer wieder zu lustigen Situationen geführt haben. Besonders Máriddja mit ihrer Liebe zu Ziegen hat sich damit schnell in mein Herz gestohlen - nicht zu vergessen ihre einzigartigen Gespräche mit der "Telefonistin" Sire!
Dabei bleiben die ruhigen, ernsten und traurigeren Momente jedoch auch nicht auf der Strecke. Insgesamt ein gelungener Mix, der jedoch zwischendurch auch kleine Längen aufweist und schwierig zu verstehende Beschreibungen verwendet.

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