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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2018

Wie gut kennst Du Deinen besten Freund?

Kalter Sand
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Kunsthistoriker Richard Gruben hat seit Jahren nur noch losen Kontakt zu seinem Freund Philip Stöbesand. Philipp ist eigentlich ein erfolgreicher Portraitfotograf, aber auch Alkoholiker. Jetzt hat er einen ...

Kunsthistoriker Richard Gruben hat seit Jahren nur noch losen Kontakt zu seinem Freund Philip Stöbesand. Philipp ist eigentlich ein erfolgreicher Portraitfotograf, aber auch Alkoholiker. Jetzt hat er einen Bildband über das Fischland-Darß herausgebracht denn: „Das Geschäft mit der See läuft immer.“ (S. 13) Außerdem lädt er zur Vernissage nach Gellerhagen an die Ostsee ein.
Richard hat ein ungutes Gefühl: „Hoffentlich war diese Reise an die Ostsee nicht wieder eine seiner Entscheidungen, die er hinterher bereuen würde.“ (S. 14) und er behält Recht. Auf der Vernissage kommt es zum Eklat. Andreas Schoknecht beschuldigt Philipp, vor Jahren seine Tochter Annika umgebracht zu haben. Und Schoknecht steht nicht allein da. Auch Jette Herbusch, die sich an die Ostsee zurückgezogen hat, um ihren Roman zu schreiben, scheint etwas gegen Philipp zu haben. Warum interessiert sie sich für Annikas Tod?!

Richard würde gern Philipps Unschuld beweisen, doch der schweigt und trinkt. Also hört sich Richard im Ort um. „Ich möchte nur verstehen, was passiert ist. Ich möchte Philipp verstehen.“ (S. 61)
Lichtkegel schwirren über die Straße, wie die Lichtblicke im Buch. Man konnte Philipp die Tat damals nicht nachweisen, darauf berufen sich Richard und Philipps Freundin Isa immer wieder, außerdem hatte er ein Alibi für die Tatzeit – von Isa. Aber einige Fakten sprechen eben auch gegen ihn. Richard stößt auf menschliche Abgründe. Wie gut kann man einen anderen Menschen eigentlich wirklich kennen?! Warum wird ein Mensch zum Täter und warum deckt ihn ein anderer evtl. über Jahre?

Schon mit „Stumme Wasser“ und „Küstenbrut“ hat Anja Behn bewiesen, das sie extrem spannende Krimis schreiben kann und“ Kalter Sand“ steht dem in nichts nach. Die Handlung ist sehr komplex und zum Teil verstörend. Viele Hinweise werden nahezu beiläufig eingestreut, um den Leser zu verwirren und ans Buch zu fesseln. Die Stimmung ist düster und atmosphärisch – wie der November an der See.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Holland im Tulpenfieber

Tulpengold
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„Tulpengold“ war das erste Buch, das ich im Rahmen einer Leserunde bei der Lesejury lesen durfte. Das Besondere an diesen Runden ist, dass pro Woche nur ein Abschnitt gelesen und darüber diskutiert wird. ...

„Tulpengold“ war das erste Buch, das ich im Rahmen einer Leserunde bei der Lesejury lesen durfte. Das Besondere an diesen Runden ist, dass pro Woche nur ein Abschnitt gelesen und darüber diskutiert wird. Ich konnte allerdings nicht einfach nach dem ersten Abschnitt aufhören – dazu war das Buch viel zu spannend. Das wäre ja, als würde man nur 1 Stück Lieblingsschokolade essen oder nur einen Schluck Wein trinken ...

1636 beginnt Pieter seine Lehre bei Rembrandt von Rijn. Er ist mit 18 eigentlich schon zu alt dafür, aber er kann sehr gut zeichnen und Rembrandt wird gut für Pieters Ausbildung bezahlt. Rembrandt braucht das Geld. Er lebt über seine Verhältnisse, sammelt Kunst und Raritäten und investiert wie fast alle Holländer in Tulpenzwiebeln. Außerdem ist er kein einfacher Charakter und überwirft sich immer wieder mit seinen Auftraggebern (die ihre Bilder dann nicht bezahlen). Als mehrere von ihm porträtierte Tulpenhändler ermordet und ihre Tulpenzwiebeln gestohlen werden, gerät er unter Verdacht. Zu dieser Zeit erzielten die Zwiebeln immer neue Höchstpreise und viele versetzten dafür Haus und Hof ...

Pieter ist ein sehr ungewöhnlicher junger Mann. Er scheint an Asperger zu leiden, nimmt immer alles wörtlich und ist sowohl künstlerisch als auch mathematisch extrem begabt. Er braucht Formen, Regeln und Konzepte zum Leben und Arbeiten - ohne sie fühlt er sich unwohl. Dass er Maler werden soll, hat sein Vater festgelegt. Ihn selber interessieren die Mathematik und die Aufklärung der Morde viel mehr – weil sie mit Logik zu tun haben. Er beschäftigt sich u.a. mit Wahrscheinlichkeitsrechnung und berechnet so ziemlich alles: wer der Mörder sein könnte, wann der Tulpenhandel zusammenbricht oder wie man eine Frau für sich gewinnen kann - letzteres leider ohne Erfolg . Mit seiner Art erinnerte er mich stark an Monk oder Sheldon Cooper.
Pieter wird von seinen Mitmenschen unterschätzt. Auch Rembrandt entdeckt erst nach und nach dessen Fähigkeiten. Dann nutzt er ihn allerdings schamlos aus. Sobald seine Schüler nämlich in seinem Stil malen können, verkauft er die Gemälde unter seinem eigenem Namen. Damit macht er sich nicht nur bei bei ihnen unbeliebt.
Fasziniert hat mich auch seine Frau Saskia. Sie war die geschäftstüchtigere von beiden und versucht oft die Situationen zu retten, wenn er wieder mal jemanden verprellt hat.
Eine echte Freundin scheint Pieter nur in Mareikje zu finden. Ihr gehört das Gasthaus, in der die Versteigerungen der Tulpenzwiebeln bzw. Anteilsscheine stattfinden. Die Wortgeplänkel zwischen ihnen sind sehr amüsant, da er sie oft missversteht. Sie bringt Pieter zum Nachdenken und fordert ihn heraus. Zudem ist sie die Einzige, die immer nett zu ihm ist und ihn fragt, was er eigentlich im Leben machen oder erreichen will.

Wie schon geschrieben, hat mich das Buch sofort seinen Bann gezogen. Ich kenne das Phänomen des „Tulpenfieber“ schon aus anderen historischen Romanen, wusste aber nicht, dass auch Rembrandt ihm verfallen war.
Der Kriminalfall ist sehr verzwickt. Zu Beginn deuten alle Hinweise auf Rembrandt, aber im Laufe der Handlung erschien mir wirklich jeder verdächtig – inklusive Pieter!

Eva Völler erzählt sehr fesselnd, wie die Menschen damals gelebt und gearbeitet haben, wie Rembrandts Manufaktur organisiert war und der Tulpenboom funktionierte und endete. Sehr interessant sind auch die Beschreibungen, wie die Farben hergestellt wurden und die Bilder entstanden sind.

Für mich klang „Tulpengold“ nach dem Beginn einer Reihe – Pieter hat auf jeden Fall Potential für weitere Bücher!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 21.09.2016

Die Hoffnung hält sie am Leben

Die Nachtigall
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Frankreich, August 1939: Vianne ist Lehrerin auf dem Land, ihre Tochter Sophie 8, als ihr Mann Antoine einberufen wird. Ihre kleine Familie bedeutet Vianne alles, da sie nach dem Tod der Mutter schon mit ...

Frankreich, August 1939: Vianne ist Lehrerin auf dem Land, ihre Tochter Sophie 8, als ihr Mann Antoine einberufen wird. Ihre kleine Familie bedeutet Vianne alles, da sie nach dem Tod der Mutter schon mit 14 erwachsen werden musste. Noch schlimmer war es nur für ihre damals erst 4jährige Schwester Isabelle. Der Vater gab beide in eine Pflegestelle, wollte sich nicht um seien Töchter kümmern. Mit 16 war Vianne schwanger, mit 17 verheiratet – und endlich angekommen. Isabell wurde von da an von einem Internat zum nächsten weitergereicht, fühlte sich unwillkommen, ungeliebt.

Juni 1940: Isabelle ist inzwischen 19 und fliegt schon wieder von der Schule. Sie kann und will sich nicht anpassen – wird es auch später im Leben nicht tun. Ihr Vater will sie nicht in Paris, in seinem Buchladen. Aber sie bleibt trotzdem, denn sie will eine Kriegsheldin werden. Dass ihr dies niemand zutraut, stachelt sie erst recht an. Doch dann marschieren die Deutschen in Paris ein und ihr Vater schickt sie gegen ihren Willen zu Vianne. Auf der Flucht dahin lernt Gaëton kennen und verliebt sich sofort. Er ist auf dem Weg zur Résistance, sie will mit. Von nun an wird es für sie nur darum gehen, ihm und allen anderen zu beweisen, dass sie für ihre Überzeugungen und gegen jede Vernunft kämpft – und dass sie es wert ist, geliebt zu werden.

Vianne und Isabelle erleben den Krieg auf verschieden Art und Weise.
Vianne bleibt in ihrem Dorf, hofft die ganze Zeit nur darauf, dass der Krieg endlich vorbei ist und ihr Mann nach Hause kommt. Eigentlich versucht sie sich auch aus allem rauszuhalten, nur ja nicht auffallen. Es reicht schon, dass der deutsche Hauptmann Beck bei ihr einquartiert wird. Zu Beginn arrangiert man sich nur, doch es ist Krieg, beide sind einsam, verzweifelt. Und dann sind da die jüdischen Kinder, welche von ihren Eltern getrennt werden. Sie hätten eine minimale Überlebenschance, wenn man ihnen falsche Pässe besorgen würde. Vianne denkt nicht wirklich über die Konsequenzen nach, sie tut es einfach, rettet unzähligen Kindern das Leben!

Isabelle hingegen entwickelt den Pfad der Nachtigall: geheime Fluchtwege für die abgestürzten gegnerischen Piloten. Sie bringt viele von ihnen über die Pyrenäen, immer mit der Gefahr im Nacken, dass einer ein Spion ist oder die Deutschen im Gebirge auf sie lauern. Doch sie kämpft für ihre Überzeugung, will ihr Leben leben, brennt auf kurzer Flamme, wie man so schön sagt – aber sie lebt es in vollen Zügen und nimmt alles mit, was sich ihr bietet. Am Kriegsende bereut sie nichts. Sie hat alles erreicht, was sie je wollte!

Letzten Endes führt der Krieg die Schwestern wieder zusammen, Vianne wird Isabelles Basis, wenn man so will. Sie lernen sich endlich besser kennen und können den Lebensentwurf der Anderen verstehen, akzeptieren und vor allem achten.

Ich hatte mit dem Beginn des Buches einige Probleme, es war mir nicht eigenständig genug, erinnerte mich zu sehr an Jojo Moyes „Ein Bild von Dir“. Aber bald entwickelte es eine ganz eigene Dynamik, wurde extrem fesselnd und sehr emotional. Für das letzte Drittel habe ich sogar eine „Nachtschicht“ eingelegt, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht und habe dabei Rotz und Wasser geheult. Selten hat mich ein Buch so berührt wie die Geschichte dieser beiden starken Schwestern, die auf ihre jeweils ganz eigene Art und Weise für ihre Überzeugungen kämpfen.
5 Sterne und meine unbedingte Leseempfehlung für „Die Nachtigall“.

Veröffentlicht am 24.11.2024

Ein gutes Kochbuch für alle Ernährungsbewussten

iss fit
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Maryvonne Lazaridis ist Pilatestrainerin und Ernährungsberaterin und hat mit und für ihre Kunden dieses Buch mit gesunden, vielseitigen und alltagstauglichen Rezepten entwickelt.
Was als erstes positiv ...

Maryvonne Lazaridis ist Pilatestrainerin und Ernährungsberaterin und hat mit und für ihre Kunden dieses Buch mit gesunden, vielseitigen und alltagstauglichen Rezepten entwickelt.
Was als erstes positiv auffällt, wenn man sich die Rezepte ansieht, sind die detaillierten Nährwertangaben, die heutzutage in anderen Büchern leider oft nicht mehr mit angegeben werden. Da ich, wie die Autorin, eine Immunerkrankung habe und auf den Eiweißgehalt meiner Nahrung achte, ist das
Außerdem erklärt sie genau, was eine ausgewogene Ernährung ist und worauf man achten sollte, erläutert u.a. die verschiedenen Arten von (un)gesättigten Fetten, erklärt, dass Kohlenhydrate besser sind, als ihr Ruf – wenn man die richtigen zu sich nimmt, wofür Proteine, Ballaststoffe und Vitamine wichtig sind. Diese theoretischen Erläuterungen werden anhand konkreter Lebensmittel noch mal genauer erklärt.

Die Rezepte sind dann in die Kategorien Frühstück, mit Gemüse, mit Fleisch, mit Fisch und Süßes gegliedert, sodass für jeden Geschmack und jede Vorliebe etwas dabei sein sollte.

Wir haben uns durch fast alle Kategorien probiert und das sind unsere Lieblinge:
Für das Ofenrisotto mit Kürbis braucht man nur einen Schmortopf oder eine Pfanne, dadurch hat man kaum Abwasch, es ist kinderleicht nachzukochen, lecker und gesund.

Der Apfelquarkauflauf ist was für den „süßen Zahn“, wie mein Mann sagt. Er besteht hauptsächlich aus Quark, Eiern und Äpfel, die sowohl in den Teig als auch oben drauf kommen, ist schnell gemacht und warm aus den Ofen oder auch kalt am nächsten Tag ein echter Genuss.

Wenn die Temperaturen morgens an der 0°C-Marke kratzen, darf es zum Frühstück gern auch mal was Warmes seine. Da habe ich zwei Rezepte kombiniert, die Overnightoats und das Haferporridge, indem ich die Haferflocken abends schon vorbereitet und morgens dann erwärmt habe. Dazu noch getrocknete Beeren und ein frisch geriebener Apfel, und man ist sehr lange sehr satt.

Frische, selbst gebackene Sonntagsbrötchen zum Frühstück in ca. 30 min? Kein Problem mit den Quarkbrötchen. Die Zutaten für den Teig werden kurz verknetet, während der Ofen vorheizt (das nächste Mal probiere ich die im Airfryer), danach kann man die Rohlinge z.B. noch in Saaten und Körnern wälzen, oder sie süß verfeinern, backen und fertig. Schon habt ihr leckere, gesunde und schnell sättigende Brötchen mit einem hohen Eiweißgehalt auf dem Tisch.

Ein gutes Kochbuch für alle, die sich gesund und bewusst ernähren wollen.

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Flammen der Wüste und Schwestern der Geschwindigkeit

Sturmflirren
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„… in der Wüste sind alle auf gleiche Art verwundbar, auf gleiche Art vollkommen und auf gleiche Art menschlich.“ (S. 176)
Bisher war Rea immer in allem die beste, aber in letzter Zeit bekommt sie Panikattacken, ...

„… in der Wüste sind alle auf gleiche Art verwundbar, auf gleiche Art vollkommen und auf gleiche Art menschlich.“ (S. 176)
Bisher war Rea immer in allem die beste, aber in letzter Zeit bekommt sie Panikattacken, versagt bei wichtigen Aufgaben und Prüfungen und zerstreitet sich deswegen sogar mit ihrer besten Freundin. Als sie dann erfährt, dass ihr Vater, ein Diplomat, nach Doha in Katar versetzt wurde, bricht ihre Welt zusammen. Was soll sie in einem Land, dessen Sprache sie nicht spricht und strenge moralische und religiöse Regeln sie nicht kennt bzw. versteht?! Sie ahnt nicht, dass sie dort das größte Abenteuer ihres Lebens erwartet.

Doha erweist sich als Temperatur- und Kulturschock. Die Skyline, der zur Schau gestellte Reichtum, aber auch die Wohnung, in der sie leben werden, erschlagen Rea. Schon auf dem Flughafen fällt ihr eine junge Frau in einem pinken Lamborghini auf, die zwar traditionell verschleiert ist, aber trotzdem modern, stylisch und aufmüpfig wirkt. Später trifft sie Farah wieder und wird in deren größte Geheimnisse eingeweiht: Sie ist nicht nur die reichste Frau Katars und muss diesen Status jeden Tag verteidigen, sie fährt auch mit anderen Frauen in der Wüste Autorennen und übt atemberaubende Autostunts.
Außerdem lernt Rea Shabah kennen, der immer dann auftaucht, wenn sie Hilfe braucht. Er berührt ihr Herz und ihm scheint es ähnlich zu gehen. Doch er macht ihr unmissverständlich klar, dass sie kein Paar sein dürfen.

Wie schon „Tokioregen“ ist auch „Sturmflirren“ ein sehr aufwühlender Coming of Age Roman, ein Plädoyer für Frauenbewegung, Gleichberechtigung und selbstbestimmte Liebe. „Sei mutig! Lebe und liebe wie ein Sturm!“ (S. 294)

Rea versteht erst in Katar, wie privilegiert sie in Deutschland lebt. Sie muss ihren Vater nicht fragen, wenn sie ausgehen oder den Führerschein machen will, darf Alkohol trinken und ihren Partner und Beruf selber wählen. In Katar ist alles streng geregelt, Frauen haben sich Männern unterzuordnen. Auch Farah ist verlobt, damit sie geschützt ist. Denn sie ist zwar unermesslich reich, wird aber von Gesetzen, Regeln und Moralvorstellungen eingeschränkt. Sie und ihre Freundinnen brauchen das Autofahren als Ventil, als Flucht aus dem Alltag – es ist diese eine Sache, die ihnen (hoffentlich) niemand nehmen kann. Sie nennen sich Accelerate – Flammen der Wüste und Schwestern der Geschwindigkeit.

Ich mochte die starken katarischen Frauen sehr, die nach außen so demütig, angepasst und ängstlich wirken, in Wirklichkeit aber ein Netzwerk aufgebaut haben und sich gegenseitig helfen und unterstützen.
Rea lässt sich zu Beginn viel zu sehr von ihren Ängsten und Panikattacken einschränken, ohne dass man erfährt, warum sie die eigentlich hat. Katar und ihre neuen Freundinnen helfen ihr, diese zu überwinden und neuen Mut zu fassen.
Shabah ist ein faszinierendes Phantom, dessen Geheimnis man unbedingt ergründen will. Er taucht immer unvermittelt auf und verschwindet genauso schnell wieder. Und er ist einer der wenigen, den die Accelerate Frauen tolerieren.

Darüber hinaus schildert Yasmin Shakarami Doha und die Wüste so farbenprächtig und beeindruckend, dass man sofort hinreisen möchte. Ich würde die Mischung aus futuristischen Gebäuden und traditionellen Souqs gern mit eigenen Augen sehen, in die mystische Wüste fahren und den Sand singen (und pupsen) hören. Ich kann ihre Faszination für das Land nach dem Lesen des Buch voll nachvollziehen.

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