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Veröffentlicht am 06.08.2022

Liebe entsteht nicht an einem Tag

Zehn Jahre du und ich
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Ally ist die Verlobte von Charlie und die beste Freundin von Becca. Viel zu früh ist sie gestorben. Vor ihrem Tod hat sie eine Bucket-Liste geschrieben. Sie bittet Charlie und Becca darum diese für sie ...

Ally ist die Verlobte von Charlie und die beste Freundin von Becca. Viel zu früh ist sie gestorben. Vor ihrem Tod hat sie eine Bucket-Liste geschrieben. Sie bittet Charlie und Becca darum diese für sie zu beenden.
Leichter gesagt als getan, wenn Charlie und Becca sich nicht auf den Tod hassen würden. Dennoch treffen sie sich einmal im Jahr um ihrem Geliebten Menschen den Gefallen zu tun.

Es ist interessant zu sehen wie sich die beiden in den Jahren entwickeln und wie eine Feindschaft sich am Ende zu etwas sehr schönem entwickeln kann, wenn man sich die Zeit nimmt sich besser kennen zu lernen.

Das Buch liest sich leicht und bringt einem an einigen Stellen auch zum Lachen. Durch die wechselnde Perspektive lernen wir die Sichtweisen der beiden Protagonisten kennen.

Ein Buch über Freundschaft, Trauer und Liebe. Kann es Jedem empfehlen der eine leichte, humorvolle Lektüre lesen möchte.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Das Leben zweier Frauen

Die Wunder
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In Wunder lernen wir das Leben zweier Frauen kennen.

Maria flüchtet vom Land in die Großstadt nach Madrid um dort ein besseres Leben und mehr Geld zu verdienen. Ihre Tochter lässt sie damals bei den ...

In Wunder lernen wir das Leben zweier Frauen kennen.

Maria flüchtet vom Land in die Großstadt nach Madrid um dort ein besseres Leben und mehr Geld zu verdienen. Ihre Tochter lässt sie damals bei den Großeltern zurück. Sie entfremdet sich über die Jahre immer mehr von ihrer Tochter bis der Kontakt komplett abbricht.

Alicia ist die Enkeltochter von Maria. Sie kennt ihre Großmutter nicht. Letztendlich führt ihr Weg auch nach Madrid, die in Madrid ein neues Leben beginnen möchte und auf der Suche nach Unabhängigkeit ist.

Und am Ende stellt sich die Frage, ob Großmutter und Enkeltochter sich in dieser Großstadt begegnen werden.

Der Roman zeigt sehr gut die Situation der Frauen in den 60er Jahren. Die harte Arbeit und das Leben am Rand des Existenzminimums. Die meisten Frauen schaffen es nicht aus diesem Leben zu entkommen. Und dennoch sehen wir starke Frauen, die mehr Rechte, mehr Stimmen und gehört werden wollen.

Mir hat das Buch sehr gefallen. Dennoch muss ich sagen, dass es keine leichte Lektüre war, da der Schreibstil sehr speziell ist. Konnte mich aber sehr gut in die zwei Frauen hineinversetzen und emotional mit ihrem Schicksal mitfühlen.

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Veröffentlicht am 04.12.2024

Eine Reise durch Entscheidungen und Erinnerungen

Das kleine Café der zweiten Chancen
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Die Geschichte beginnt mit Himari, die in einem komplizierten und emotional distanzierten Elternhaus aufwächst. Ihre Mutter scheint ihren Wert ausschließlich in ihrem musikalischen Talent zu sehen, was ...

Die Geschichte beginnt mit Himari, die in einem komplizierten und emotional distanzierten Elternhaus aufwächst. Ihre Mutter scheint ihren Wert ausschließlich in ihrem musikalischen Talent zu sehen, was Himari’s Kindheit nachhaltig belastet. Im Gegensatz dazu steht die Begegnung mit Sugiura, die durch Wärme und Verbundenheit geprägt ist. Himari findet Halt in einem kleinen Café. Die Herzlichkeit der Betreiberin Frau Hayari sorgt dafür, dass das Café zu einem besonderen Ort wird.

Die Themen verpasster Möglichkeiten und Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen ziehen sich wie ein roter Faden durch den Roman. Ein verpasster Blumenstrauß oder der Verlust von Sugiuras Tochter regen zum Nachdenken über eigene Entscheidungen an. Besonders eindrucksvoll ist das Zeitreise-Motiv: Himari hat keine Möglichkeit, die Vergangenheit zu ändern, was ihre Geschichte zugleich berührend und tragisch macht.

Ein weiteres Highlight des Buches waren die detaillierten Erklärungen zu den verschiedenen Kaffeevarianten. Diese verleihen dem Café eine lebendige Atmosphäre und verstärken den Eindruck, dass dieser Ort nicht nur ein Schauplatz, sondern ein zentraler Bestandteil der Geschichte ist.

Himari’s Alter musste ich mir immer wieder bewusst machen, da ihre Gedankenwelt und der Erzählstil sie älter wirken lassen, als sie eigentlich ist. Diese Diskrepanz hat mich zum Nachdenken gebracht und trägt dazu bei, die reife Reflexion über Themen wie Erinnerung, Verlust und moralische Entscheidungen zu verdeutlichen. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass das Café und die Geschichten der Gäste mehr im Fokus stehen, da dieses Konzept viel Potenzial birgt. Auch das Ende des Romans hinterließ bei mir einige offene Fragen. Besonders abrupt empfand ich die Entwicklungen rund um Chitose.

Besonders beeindruckend ist, wie die Geschichte dazu anregt, über eigene Entscheidungen und deren Auswirkungen zu reflektieren.
Dennoch bleiben einige Aspekte unvollständig, insbesondere das abrupte Ende und die moralischen Implikationen der Zeitreisen. Insgesamt bietet „Das kleine Café der zweiten Chancen“ eine einprägsame und nachdenklich stimmende Lektüre, die zeigt, wie wichtig Akzeptanz und das Leben im Hier und Jetzt sind.

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Veröffentlicht am 24.11.2024

Zwischen Tradition und Trauma: Eine Reise in die Welt der Samen

Das Leuchten der Rentiere
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Ann-Helén Laestadius erzählt in “Das Leuchten der Rentiere” die bewegende Geschichte der Sámi Elsa, die nach dem traumatischen Verlust ihres Rentierkalbs mit Angst und Diskriminierung kämpft. Die authentische ...

Ann-Helén Laestadius erzählt in “Das Leuchten der Rentiere” die bewegende Geschichte der Sámi Elsa, die nach dem traumatischen Verlust ihres Rentierkalbs mit Angst und Diskriminierung kämpft. Die authentische Darstellung der Sámi-Kultur und der Natur fasziniert, ebenso wie Elsas starker Charakter, mit dem man tief mitfühlt.

Das Cover des Buches hatte mich sofort angesprochen, und das zentrale Thema der Unterdrückung von Minderheiten hat mein Interesse geweckt. Diese beiden Aspekte – die Darstellung der Natur und das Leben der Samen – sind in der Geschichte sehr stimmungsvoll und authentisch umgesetzt. Der Einblick in die Kultur und die Herausforderungen des Sámi-Volkes ist beeindruckend und auf eine zugängliche Weise vermittelt. Besonders gelungen ist die Darstellung der Reaktionen der Außenwelt, die das Leben der Samen oft nicht versteht oder respektiert.

Leider verliert die Handlung nach dem packenden Einstieg deutlich an Spannung, und die verwirrenden Zeitsprünge erschweren den Lesefluss. Erst gegen Ende wird die Geschichte wieder mitreißend.

Ein atmosphärischer Roman mit wichtigen Botschaften, der jedoch durch Längen und einen nüchternen Schreibstil an Lesegenuss einbüßt.

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Ein packender Ökothriller mit spannender Zukunftsvision

Instinct – Der Tod in den Wäldern
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Ich habe „Instinct“ von David Gray als einen fesselnden Ökothriller erlebt, der den Leser in eine dystopische Zukunft entführt. Die Geschichte spielt hundert Jahre später, in einer Welt, in der der Mensch ...

Ich habe „Instinct“ von David Gray als einen fesselnden Ökothriller erlebt, der den Leser in eine dystopische Zukunft entführt. Die Geschichte spielt hundert Jahre später, in einer Welt, in der der Mensch sich weitgehend aus der Natur zurückgezogen hat, um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten. Die Metropolen sind die letzten Rückzugsorte der Zivilisation, während die restliche Welt in riesige, streng geschützte Naturschutzgebiete verwandelt wurde, die nur von Wildhütern wie Elena betreten werden dürfen.

Elena, die als Hauptfigur das Geschehen trägt, fand ich sehr gut ausgearbeitet. Sie ist eine toughe, selbstbewusste Frau, die sich in einer von Männern dominierten Welt versucht zu behaupten. Als sie die Stelle ihres verschwundenen Vorgängers übernimmt, spürt man von Anfang an, dass mehr hinter dessen Verschwinden steckt.

Was mir besonders gut gefallen hat, war die detailliert ausgearbeitete Welt, die David Gray entwirft. Die Idee, dass Menschen sich nur noch in Ballungsräumen aufhalten und die Natur sich erholen darf, fand ich spannend und beängstigend zugleich. Der Autor zeigt hier eindrucksvoll, wie die Menschheit durch drastische Maßnahmen versucht, ihre Fehler zu korrigieren. Dabei lässt er keinen Zweifel daran, dass auch in der Zukunft soziale Ungleichheiten und patriarchale Strukturen weiterbestehen, was der Geschichte eine zusätzliche Tiefe verleiht.

Allerdings muss ich sagen, dass der Einstieg für meinen Geschmack etwas zu langatmig war. Es dauert eine Weile, bis die Handlung an Fahrt aufnimmt. Doch sobald der Wendepunkt erreicht ist, wird die Geschichte deutlich temporeicher und bietet spannende Wendungen.

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