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Veröffentlicht am 25.10.2024

Eine isländische Saga in neuem Gewand

Sisters in Blood - Der Schwur
5

Genevieve Gornichec erzählt in ihrem Roman „Sisters in blood“ die berühmte isländische Saga von Gunnhild und Erik neu.
Die Geschichte beginnt in den frühen 900er Jahren in Norwegen mit einer Weissagung, ...

Genevieve Gornichec erzählt in ihrem Roman „Sisters in blood“ die berühmte isländische Saga von Gunnhild und Erik neu.
Die Geschichte beginnt in den frühen 900er Jahren in Norwegen mit einer Weissagung, die das Leben der drei Freundinnen Gunnhild, Signy und Oddny für immer verändern wird. Doch sie schwören, immer füreinander da zu sein, egal was das Schicksal für sie bereithält. Gunnhild, die in ihrem Elternhaus unglücklich ist, entscheidet sich, ihre Heimat zu verlassen, um Seherin zu werden. Die beiden Schwestern Oddny und Signy, die unterschiedlicher nicht sein könnten, kehren in ihre Heimat zurück. Erst ein Wikingerüberfall, bei dem Signy verschleppt wird, führt Oddny und Gunnhild wieder zusammen. Gemeinsam haben sie nur ein Ziel: Signy zu befreien, koste es was es wolle.

Nicht nur das Cover ist ein wahrer Hingucker, dieser Mix aus Fantasy und historischem Roman klang für mich außerdem sehr vielversprechend.

Die Geschichte beginnt auch wirklich stark; atmosphärisch fühlt man sich gleich zurückversetzt in die Zeit, als die Wikingerraubzüge die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzte, Magie und Mysthik zum Alltag gehörten.
Einige Charaktere sind besonders schön ausgearbeitet, sodass ich deren Entwicklung gespannt verfolgt habe. Allen voran Erik, König von Norwegen, der im Laufe der Geschichte verschiedenste Seiten von sich zeigt, die nicht nur seine Untergebenen in Atem halten.
Auch die magischen Momente im Buch mochte ich sehr. Flüche, Verwandlungen und Heilzauber, das alles passt einfach so gut zu den nordischen Ländern und in diese längst vergangene Zeit.
Aber leider verblasste mir der historische Aspekt im Verlauf zu sehr, wurde stattdessen noch mit einem Thema angereichert, das heutzutage in aller Munde ist, zu Zeiten der Wikinger aber sicher keine Rolle gespielt haben dürfte.
Zum Ende hin schwächelt die Handlung dann etwas, alles wird plötzlich ziemlich schnell aufgelöst. Hier hätte man vielleicht im mittleren Teil manches kürzen können, um dann mehr Gewicht auf den Schluss zu legen.


Fazit
Ein Roman voller Mystik und Magie, der sehr stark beginnt, dann etwas nachlässt und leider gerade beim historischen Anteil Schwächen zeigt.
Da er sich allerdings sehr schön lesen lässt und mir einige Charaktere sehr gut gefallen haben, vergebe ich 3,5 Sterne .

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Veröffentlicht am 15.10.2024

Historisch sehr interessant, doch leider nicht so zugänglich wie erhofft

La Louisiane
0

Um das Wachstum der französischen Kolonie La Louisiane in Nordamerika zu sichern, braucht es Anfang des 18. Jahrhunderts Frauen aus „der alten Welt“. Freiwillige zu finden ist nicht einfach, also geht ...

Um das Wachstum der französischen Kolonie La Louisiane in Nordamerika zu sichern, braucht es Anfang des 18. Jahrhunderts Frauen aus „der alten Welt“. Freiwillige zu finden ist nicht einfach, also geht man dazu über Frauen auszuwählen, die man aus den unterschiedlichsten Gründen in der psychiatrischen Anstalt Salpetrière in Paris untergebracht hat. Unter den „Freiwilligen“ sind drei Frauen, deren Freundschaft durch alle Erlebnisse erhalten bleibt. Die zwölfjährige Charlotte, die enterbte Adelige Petronille und die Engelmacherin Geneviève, sie alle kämpfen um eine bessere Zukunft oder zumindest ums Überleben.

„La Louisiane“ von Julia Malye ist ein historischer Roman, auf den man sich einlassen muss und benötigt volle Konzentration auf allen 528 Seiten.
Die Handlung wechselt immer wieder zwischen den Perspektiven der drei Hauptfiguren Charlotte, Pétronille und Geneviève, übersichtlich in Kapitel unterteilt.
Die Sprache ist es, die es einem oft schwer macht, sich so richtig in die Geschehnisse einzufühlen. So rau wie die Verhältnisse in Salpetrière und in den französischen Kolonien sind oft die Sätze, was einerseits gut zur Atmosphäre passt, dann wiederum fast emotionslos daherkommt. So interessant die Charaktere sind, so hatte ich doch bis zum Schluss Schwierigkeiten, ihnen wirklich nahe zu kommen.
Das Thema ist zweifellos sehr interessant und aus historischer Sicht hat mir sowohl die Schilderung der Zustände in Salpetrière, als auch die Überfahrt nach Amerika und das Leben in den Kolonien unglaublich gut gefallen.

Fazit
Ein wirklich interessanter historischer Roman, der mit ein bisschen mehr erzählerischer Leichtigkeit vielleicht zugänglicher wäre.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Interessanter Zukunftsroman, der zu sehr ins Mystische abgleitet

Endling
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Wir schreiben das Jahr 2041 als Zoe, Biologin in Frankfurt, in ihre Heimat zurückkehrt, um sich um ihre 16 jährige Schwester und ihre schrullige Tante Auguste zu kümmern. Keine leichte Aufgabe, denn Hanna ...

Wir schreiben das Jahr 2041 als Zoe, Biologin in Frankfurt, in ihre Heimat zurückkehrt, um sich um ihre 16 jährige Schwester und ihre schrullige Tante Auguste zu kümmern. Keine leichte Aufgabe, denn Hanna steckt mitten in der Pubertät und Auguste hat aufgrund von Angstzuständen das Haus seit Jahren nicht verlassen. Zoes Mutter, die diese Aufgabe sonst erfüllt, begibt sich aufgrund ihrer Alkoholabhängigkeit nämlich für einige Wochen in eine Reha.
Als dann auch noch Augustes Freundin spurlos verschwindet, überschlagen sich die Ereignisse und die drei Frauen beschließen, sich auf eine abenteuerliche Suche nach ihr zu begeben.

Für mich war „Endling“ das erste Buch der Autorin Jasmin Schreiber, aber natürlich hatte ich schon viel Gutes über die Vorgänger gelesen. Mit relativ hohen Erwartungen ging ich also diesen Roman an, die auch in der ersten Hälfte zum großen Teil erfüllt wurden.
Der Anfang des Buches hat mich richtig begeistert. Die Vorstellung von einer Welt, zeitlich nicht wirklich weit entfernt, in der Pandemien und Klimawandel dazu geführt haben, dass die Menschen gesellschaftliche Rückschritte vollzogen haben, war so beängstigend, gerade weil es zum Teil realistisch ist.
Die dystopischen Elemente der Geschichte fand ich genauso faszinierend wie die botanischen Erläuterungen. Zusätzlich zu dem, was die Welt bewegt wartet Jasmin Schreiber noch mit allerlei anderen schweren Themen wie Alkoholismus und Angstzuständen auf, die allerdings mit solch einer humorvollen Nüchternheit beschrieben werden, dass sie leichter zu ertragen sind.

Im zweiten Teil driftet die Geschichte für meinen Geschmack dann leider zu sehr ins Mystische ab, was ich so überhaupt nicht erwartet hatte. Ein mysteriöser Wald, ein reines Frauendorf - Vieles wird auf dem Roadtrip der Frauen in die Handlung hineingeworfen, ohne wirklich aufgeklärt zu werden. Hier hätte eine etwas realistischere Erklärung der Handlung bestimmt gut getan.
Das Buch war schön zu lesen, insgesamt hat mir aber die Tiefe gefehlt, die der Anfang des Romans angedeutet hatte.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Interessanter Fall, der die Spannung allerdings nicht ganz halten kann

Spüre meinen Zorn
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In „Spüre meinen Zorn“ wird der Leiter der Mordkommission Wolfgang Stöhrl mit einem grausamen Mord konfrontiert und kaum haben die Ermittlungen so richtig begonnen, folgt schon die nächste furchtbar zugerichtete ...

In „Spüre meinen Zorn“ wird der Leiter der Mordkommission Wolfgang Stöhrl mit einem grausamen Mord konfrontiert und kaum haben die Ermittlungen so richtig begonnen, folgt schon die nächste furchtbar zugerichtete männliche Leiche. Stöhrl, der gerade erst die Leitung übernommen hat, muss sich eingestehen, dass er die Hilfe seines ehemaligen Vorgesetzten Nathan Weiß braucht, der sich mittlerweile im Ruhestand befindet.

Das Buch hat stark und spannend begonnen, doch mit den für meinen Geschmack etwas seltsam anmutenden Ermittlungen ließ die Spannung nach und konnte dann nicht mehr in dem Maße aufgebaut werden, der mich bis zum Schluss hätte fesseln können.
Sehr schnell werden Schlüsse gezogen und verschiedene Personen als Täter „entlarvt“, nur um sich kurz danach eingestehen zu müssen, dass man vielleicht etwas vorschnell agiert hat. Der ermittelnde Kommissar Stöhr blieb für mich einfach nicht fassbar, die aufkeimende Romantik zwischen ihm und der Kollegin wirkte irgendwie seltsam auf mich.
Nichtsdestotrotz hat mich dieser Krimi ganz gut unterhalten, was daran lag, dass ich die Figur des Nathan Weiß sympathisch und interessant fand. Die Idee eines kompetenten Beraters im Hintergrund, der zusätzlich noch Interessen auf einem komplett anderen Gebiet verfolgt, wie hier der Buchhandlung, bietet Stoff für einige weitere Bände.

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Veröffentlicht am 25.11.2024

Bleibt spannungsmäßig hinter meinen Erwartungen zurück

Blutrotes Karma
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1968 toben in Paris die Studentenproteste. Inmitten dieser chaotischen Zustände findet der junge Student Hervé eine Freundin tot in ihrer Wohnung auf. Das Besondere daran - der Mörder hat sie in einer ...

1968 toben in Paris die Studentenproteste. Inmitten dieser chaotischen Zustände findet der junge Student Hervé eine Freundin tot in ihrer Wohnung auf. Das Besondere daran - der Mörder hat sie in einer Yogapose drapiert. Hervé ruft seinen älteren Halbbruder Mersch, einen Polizisten, zu Hilfe. Als bald darauf erneut eine von Hervés Freundinnen ermordet in einer Yogapose gefunden wird, drängt die Zeit, denn es gibt noch ein drittes potentielles Opfer. Die Spur des Täters führt ins weit entfernte Indien und Mersch ermittelt vor Ort weiter. Doch schon bald stellt sich heraus, dass die Studentinnen nicht das eigentliche Ziel waren.



Mit seinem neuesten Werk konnte mich Jean Christoph Grangé diesmal leider nicht ganz überzeugen. Zwar fehlt es auch hier wieder nicht an blutrünstigen und brutalen Taten, doch wird der Spannungsaufbau immer wieder unterbrochen durch zu große Längen im Buch.

Die Handlung an sich ist allerdings äußerst interessant, wenn man historisch ein bisschen interessiert ist und auch Exkurse in die Welt spiritueller Gemeinschaften nicht scheut.

Paris und Indien - beide Schauplätze werden sehr anschaulich beschrieben. Mit großem Interesse habe ich die Ereignisse der Studentenproteste in Paris Ende der sechziger Jahre verfolgt. Genauso beeindruckend lasen sich die Kapitel, die in Indien spielten. Unglaublich realistisch beschreibt Grangé hier die Zustände in Kalkutta und gibt einen interessanten Einblick in die Welt der Sekten.

Die atemlose Spannung, die für mich andere Romane des Autors auszeichnet, hat mir hier allerdings gefehlt. Zu viele Wege werden beschritten, ganz im wörtlichen Sinn, die Grangé ausführlich beschreibt, und in Paris verliert sich die Handlung leider zu sehr in den chaotischen Zuständen der Studentenrevolte.

Auch die Charaktere konnten leider nicht dazu beitragen, mich an die Geschichte zu fesseln.



Fazit

Thematisch ein interessanter Roman, der spannungsmäßig aber hinter einigen seiner früheren Werke zurückbleibt.

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