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Veröffentlicht am 25.11.2024

Bittersüß

Lessons in Faking
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Nach dem Tod ihrer Eltern haben sich Henry und Athalia Pressley zunehmend voneinander entfernt, wodurch sie das Gefühl bekommen hat, auch ihn verloren zu haben. Aus diesem Grund heckt sie einen Plan aus, ...

Nach dem Tod ihrer Eltern haben sich Henry und Athalia Pressley zunehmend voneinander entfernt, wodurch sie das Gefühl bekommen hat, auch ihn verloren zu haben. Aus diesem Grund heckt sie einen Plan aus, durch den sie wieder in seine Nähe finden und seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchte. Da kommt es ihr ganz gelegen, dass ausgerechnet Dylan McCarthy Williams – Henrys Erzfeind – ihr neuer Statistiktutor ist. Um ihr Ziel zu erreichen, schlägt sie ihm einen Fake-Dating-Plan vor, auf den er sich sogar einlässt. Wichtig dabei ist, dass jeder es ihnen glaubt, nicht nur Henry, sondern alle. Doch nach einiger Zeit fällt es selbst ihnen schwer, zwischen Täuschung und Realität zu unterscheiden.

Mein Eindruck:

Auf dieses Buch habe ich mich seit dem Moment der Ankündigung gefreut und spätestens nach der Leseprobe stand für mich fest, dass ich es lesen möchte. Bei ‚Lessons in Faking‘ handelt es sich um das erste Buch, das ich von Selina Mae gelesen habe, doch es wird wohl nicht das letzte sein.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und der darin eingewobene Sarkasmus stellte für mich die Kirsche auf der Sahnehaube dar. Aus diesem Grund musste ich während des Lesens auch sehr oft schmunzeln oder grinsen. Die Geschichte von Dylan und Athalia hat sich leicht angefühlt, obwohl in ihrer Welt nicht alles perfekt ist. In dieser Hinsicht hat mir die Gegenüberstellung des Geschwisterpaars Athalia und Henry gefallen, da sie beide dasselbe Trauma erlitten haben und völlig unterschiedlich damit umgegangen sind.

Henry hat man dabei nur oberflächlich während der Gespräche mit Athalia kennengelernt, doch das ist mit Sicherheit dem Umstand geschuldet, dass es in dem zweiten Band der Reihe um ihn gehen wird.

Athalia konnte ich am Anfang schwer greifen und es ist vermutlich leicht, sie als egoistisch zu bezeichnen, doch je mehr man sie kennenlernt, desto weniger trifft diese Beschreibung auf sie zu.

Dylan ist ein wirklich herzlicher Charakter und ich habe besonders die Kapitel genossen, in denen man mehr über ihn und seine Familie erfährt. Die Spannung zwischen ihm und Athalia ist seit der ersten Begegnung spürbar und es hat mir viel Freude bereitet, ihren Wortgefechten beizuwohnen.

Besonders dankbar bin ich Selina Mae für den Weg, mit dem sie die Fake-Dating Situation aufgelöst hat. Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen, doch in diesem Buch sind Misskommunikation oder Verleugnung der eigenen Gefühle nicht der Grund für Drama.

Irgendwo ist die Handlung auf jeden Fall vorhersehbar, doch mich hat es in diesem Fall nicht gestört, weil alle anderen Aspekte für mich gepasst haben.

‚Lessons in Faking‘ ist eine zuckersüße und humorvolle Liebesgeschichte, die viel Spannung bietet und angenehme Lesestunden verspricht. Ich kann es allen Sarkasmus-Fans und hoffnungslosen Romantikern da draußen empfehlen und freue mich auf den zweiten Band.

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  • Erzählstil
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  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 11.05.2024

Bedingte Leidenschaft

Sturmhöhe
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Während eines Besuchs bei seinem weniger gastfreundlichen neuen Gutsherren Heathcliff bricht ein tobender Sturm aus, der Mr. Lockwood daran hindert, nach Thrushcross Grange zurückzukehren. In dieser Nachtgeschehen ...

Während eines Besuchs bei seinem weniger gastfreundlichen neuen Gutsherren Heathcliff bricht ein tobender Sturm aus, der Mr. Lockwood daran hindert, nach Thrushcross Grange zurückzukehren. In dieser Nachtgeschehen seltsame Dinge, die viele Fragen aufwerfen. Wieder in Thrushcross Grange angekommen, lässt sich Mr. Lockwood die geheimnisvolle Vergangenheit der beiden Anwesen, der Familien Linton und Earnshaw sowie die tragische Lebensgeschichte von Heathcliff erzählen. Was musste geschehen, um einen Mann so stark verbittern zu lassen?



Mein Eindruck:

Bevor ich angefangen habe, dieses Buch zu lesen, hatte ich einige Bedenken. Vor ein paar Jahren habe ich versucht, „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen zu lesen und es konnte mein Interesse nicht wecken. Ich hatte Angst, dass die Werke der Brontë Schwestern ähnlich sein würden. Doch mir wurde dieses Buch mit Nachdruck empfohlen und ich bin extrem froh darüber, denn es konnte mich mehr als überzeugen.

Ich habe das Buch passagenweise auf Englisch, aber größtenteils auf Deutsch gelesen und finde den Schreibstil, abgesehen von vereinzelten dialektalen Einschüben, flüssig und angenehm. Während der ersten Kapitel war ich nicht sicher, was mich erwarten würde, doch genau das hat es so spannend gemacht. Zusammen mit Mr. Lockwood stolpern wir in die Welt von Wuthering Heights und Thrushcross Grange. Allerdings erleben wir die Handlung selten aus seiner Perspektive, da sich der Hauptteil in den Erinnerungen seines Hausmädchens Nelly abspielt.

Die allgemeine Atmosphäre im Buch hat mich äußerst beeindruckt, zum einen, weil das Guts- und Herrenhaus mit dem dazwischen liegenden Moor, den Raum der Handlung einschränken und die auf der Anhöhe tobenden Stürme und weitere Ereignisse einen düsteren Eindruck hinterlassen. Zum anderen wirkt die abgeschiedene Gegend verträumt und friedlich, was in Kontrast zu dem ersten Punkt steht. Die Natur spielt außerdem eine bedeutende Rolle und die Liebe zu ihr wird nicht nur von einer Figur zum Ausdruck gebracht.

Emily Brontës Figuren sind vielschichtig, teilweise unberechenbar, definitiv nicht fehlerfrei und konnten sich in verschiedene Richtungen entwickeln, eine Eigenschaft, mit der sie spielerisch umgegangen ist. Besonders bei Catherine und Heathcliff, die beide tragende Rollen in der Handlung einnehmen, konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich sie sympathisch finden oder verachten soll. Diesen Zwiespalt fand ich sehr faszinierend und gleichermaßen verwirrend, weil es mir bei den anderen Figuren verhältnismäßig leicht fiel, diese Entscheidung zu treffen.

Am meisten hat mich wohl die Passion, die Emily Brontë in die Beziehungen der Figuren eingewoben hat, beeindruckt. Jedes Mal, wenn die Liebe thematisiert wurde, hat sich alles unbeschreiblich intensiv angefühlt und es ist mir schwer gefallen, mich auf ein Lieblingszitat für diese Rezension zu beschränken. Insbesondere diese Textpassagen haben sich ausgesprochen poetisch angefühlt und ich finde es schade, dass nur diese:„Whatever our souls are made of, his and mine are the same“ weit verbreitet ist.

Sturmhöhe ist ein Buch, das seine Leser mitreißen, rühren, erschrecken, schockieren, verärgern, träumen und so gut wie alle Emotionen fühlen lassen kann. Es ist symbolisch, poetisch und von Anfang bis Ende gut durchdacht, ohne zu vorhersehbar zu sein. Seine Charaktere sind einzigartig und ihre Interaktionen miteinander fühlen sich organisch an. Mich hat es sehr überrascht und ich werde es mit Sicherheit in einigen Jahren erneut in die Hand nehmen, um es zu lesen. Ich kann es wärmstens empfehlen.


Zitat:

If all else perished, and he remained,
I should still continue to be;
and if all else remained, and he were annihilated,
the universe would turn to a mighty stranger:
I should not seem a part of it.

– Cathy

(https://book-souls.com/2024/05/11/sturmhoehe-von-emily-bronte/)

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2024

Zeitlos

Momo
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Das kleine Mädchen Momo vermag es zuzuhören, wie kein anderer Mensch. Egal worum es geht, sie schenkt den Bewohnern der Umgebung ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit und nimmt sich Zeit für sie. Ihr Freundeskreis ...

Das kleine Mädchen Momo vermag es zuzuhören, wie kein anderer Mensch. Egal worum es geht, sie schenkt den Bewohnern der Umgebung ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit und nimmt sich Zeit für sie. Ihr Freundeskreis wird immer größer, bis vereinzelte Personenanfangen, sich seltsam zu verhalten. Diese Veränderung ist auf die Anwesenheit der grauen Herren zurückzuführen, die die Menschen dazu anregen, ihre Zeiteffizienter zu nutzen und jegliche Freude aus ihrem Leben zu verbannen. Sie reden ihnen ein, auf diesem Weg Zeit zu sparen, um ihnen unbewusst diese zu rauben. Momo ist die Einzige, die sich gegen ihren Einfluss behaupten kann und möchte ihre Freunde retten, doch dafür muss sie sich einigen Herausforderungen stellen.



Mein Eindruck:

Bei diesem Buch fällt es mir besonders schwer, die richtigen Worte zu finden, um meine Gefühle auszudrücken. Momo ist das erste Buch, das ich von Michael Ende gelesen habe und ich ärgere mich fast, so lange damit gewartet zu haben. Als ich noch jünger war, habe ich eine Serienadaption des Buchs angesehen und konnte mich deswegen an manche Figuren, aber wenig inhaltliche Aspekte erinnern.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und ist stellenweise philosophisch angehaucht. Fast jedes Wortfühlt sich bedeutungsvoll an, auch in Szenen, wo es um spielende Kinder geht. Überall finden sich Metaphern und die Zeit-Thematik ist (und bleibt) hochaktuell. Mir gefallen auch die Bezüge zu den Sternen und dem Kosmos, die Ende in die Handlung eingeflochten hat.

Besonders angetan haben es mir Beppo und Kassiopeia. Der Straßenkehrer trifft mit seinen Lebensansichten den Nagel auf den Kopf und obwohl es sich nicht unbedingt um neue Erkenntnisse handelt, habe ich jedes seiner Worte aufgesogen. Die Schildkröte ist intelligent und in gewisser Weise extrem lustig. Außerdem sticht sie durch ihre Beziehung zu der Zeit heraus und bringt die Handlung merklich voran.

Auch Momo ist ein unglaublich durchdachter Charakter und ihre Entwicklung für ein ‚junges Mädchen‘ beeindruckend. Sie hat nicht nur ein gutes Herz und ein offenes Ohr für jeden, sondern auch extrem viel Mut und eine innere Zufriedenheit, die man sich nur wünschen oder müßig erarbeiten kann.

Ich frage mich, wann genau dieser Übergang zwischen Kind-Sein und Erwachsen-Werden geschieht. Ab welchem Zeitpunkt werden Terminkalender und Effizienz wichtiger als Spaß und der Sinn für Wunder? Wenn wir unseren Alltag zum größten Teil selbst bestimmen können, warum stressen wir uns mit Schulaufgaben, Abgabefristen für Hausarbeiten und den Erwartungen von Vorgesetzten im Beruf?

Wenn mich das Buch eines gelehrt hat, dann darauf zu achten, mir meine Zeit nicht von solchen Dingen nehmen zu lassen und nicht zu vergessen zu leben. Leichter gesagt als getan, aber ich denke solange ich es mir immer wieder bewusst mache, werde ich es an diesen Punk schaffen (Schritt – Atemzug – Besenstrich, würde Beppo sagen).

Es ist eine wahre Kunst, ein Buch ‚für Kinder‘ zu schreiben, welches auch für Erwachsene wertvolle Botschaften enthält. Leider kann ich keinen direkten Vergleich zu früherziehen, da ich nur die Serie gesehen und nicht das Buch gelesen habe. Doch ich kann mich noch daran erinnern, mich vor den grauen Herren gefürchtet und das Nirgend-Haus cool gefunden zu haben.

Allgemein bietet das Buch eine Mischung aus tiefgründigen Gedanken, erschreckenden Wahrheiten, verspielten und fantastischen Szenerien, einzigartigen Charakteren und einem Kampf um Freiheit. Für mich hat es sich am Ende sogar so angefühlt, als hätte Momo auch mir geholfen und ich kann das Buch von ganzem Herzen empfehlen. Es ist ein Meisterwerk für jede Altersgruppe und definitiv kein Buch, das man schnell wiedervergisst.



Ich reihe es gerne in die Liste meiner Lieblingsbücher ein :)


(https://book-souls.com/2024/03/18/momo-von-michael-ende/)

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Saranghae

Herzklangstille
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Über eine selbsterbaute Telefonzelle möchte Junes Vater ihr ermöglichen, mit ihrer verstorbenen Mutter in Kontakt zu bleiben. Diese wird schnell zu einem Ort an den sich June zurückzieht, wenn sie etwas ...

Über eine selbsterbaute Telefonzelle möchte Junes Vater ihr ermöglichen, mit ihrer verstorbenen Mutter in Kontakt zu bleiben. Diese wird schnell zu einem Ort an den sich June zurückzieht, wenn sie etwas auf dem Herzen hat. Über Jahre hinweg spricht sie in den Hörer ohne eine Antwort zu erhalten, bis ihr eines Tages ein Junge antwortet. Er stellt sich als Lucas vor und June sucht regelmäßig die Telefonzelle auf, um mit ihm reden zu können. Sie freunden sich an, obwohl ihre Verbindung eigentlich nicht möglich sein dürfte. Als June auf einen Kapuzenpulli-Typen an der Bushaltestelle aufmerksam wird, ahnt sie nicht, in welcher Verbindung dieser zu ihrem neuen Freund steht und inwiefern sie in dieser Geschichte eine Rolle spielt.



Mein Eindruck:

Innerhalb der letzten 3 Jahre bin ich zu einem Arctis-Verlag-Fan geworden und aus diesem Grund musste ich mich einfach für Herzklangstille bewerben. Neben dem wirklich wunderschönen Cover hat auch der Klappentext mein Interesse geweckt.

Anhand des Prologs wird gleich zu Beginn Spannung aufgebaut und im Anschluss werden die Telefonate einiger Jahre von June geteilt, die ihre Entwicklung beobachtbar machen.

Im Teenie-Alter bleibt die Handlung stehen und wir lernen ihren Alltag, wie auch ihren Dad und Wohnort kennen. Die Beziehung der beiden ging mir richtig nah, da sie wirklich stark aufeinander Acht geben und ihr Dad genau weiß, wie er sie aufheitern kann. Besonders gefallen hat mir ein abendliches Ritual, das sie während des Essens manchmal durchführen – das Geisterdinner, doch mehr möchte ich diesbezüglich nicht verraten, falls du mit dem Gedanken spielst, das Buch selber zu lesen.

June ist aus vielen Gründen ein unglaublich starker Charakter und ihre Einfühlungsgabe hat mich beeindruckt. Sie geht nicht nur extrem reif mit dem Verlust ihrer Mum um (wobei ihr Vater natürlich eine entscheidende Stütze darstellt), sondern, sie weiß oftmals ganz genau wie sie ihr Gegenüber einschätzen muss oder wie es der Person geht. June ist selbstreflektiert, neugierig, intelligent, authentisch, selbstbewusst und künstlerisch begabt, ohne arrogant oder eitel rüberzukommen.

Lucas ist ein wahrer Sonnenschein, verträumt, fröhlich und offen. Mir hat gefallen, wie June durch ihn, einen stärkeren Draht zum Leben finden konnte. Cole hingegen ist eine Person gefüllt mit Schmerz und Zweifeln, doch das ist nur ein dunkler Strudel, aus dem er im Verlauf des Buchs langsam wieder herausfindet.

Besonders gefallen hat mir, wie unterschiedlich die drei Protagonisten sind und wie stark sie einander beeinflussen wieder mehr zu sich selbst zu werden. Die Entwicklungen von June, Cole und Lucas zu beobachten hat mir unglaublich viel Freude bereitet.

Dank des flüssigen Schreibstils und der kreativen Details (Geisterdinner, Telefonzelle, etc.) bin ich nur so durch die Seiten geflogen und kam schnell an den Punkt, an dem ich nicht aufhören wollte zu lesen, aber auch nicht, dass das Buch endet. Julia Dessalles hat es geschafft, eine wirklich tragische Handlung mit so viel Lebensfreude, Farbe, Humor und Poesie zu versehen, dass ich mich nicht entscheiden konnte zwischen Lachen oder Weinen.

Solche Emotionen hat zuletzt Cinder&Ella von Kelly Oram in mir ausgelöst und nachdem ich Herzklangstille beendet hatte, ist ein Damm gebrochen und meine Augen wollten nicht aufhören kleine Wasserfälle zu produzieren. Als hätten sich die ganzen Empfindungen bis zum Ende angestaut, um dann auf einmal über mir zusammenzubrechen.

Es ist so schwer in Worte zu fassen wie sehr mir dieses Buch gefallen hat, aber ich hoffe ich konnte es ein wenig deutlich machen.

Herzklangstille ist ein herzzerreißend schönes Buch, in dem respektvoll mit dem Thema des Verlustes einer geliebten Person umgegangen wird und welches mich zutiefst berührt hat, so stark, dass ich es wohl nie vergessen werde.

(https://book-souls.com/2023/11/19/herzklangstille-von-julia-dessalles/)

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Catkin und Craven im Silent Storm

No Longer Alone - Mulberry Mansion
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Mitbewohner und dazu noch beste Freunde, die perfekte Mischung, oder doch nicht?

Der nachdenkliche, schweigsame Maxton verbringt seine Zeit am liebsten umgeben von Pflanzen und einem offenem Himmel über ...

Mitbewohner und dazu noch beste Freunde, die perfekte Mischung, oder doch nicht?

Der nachdenkliche, schweigsame Maxton verbringt seine Zeit am liebsten umgeben von Pflanzen und einem offenem Himmel über ihm. Willow hingegen ist aufgeweckt, nimmt kein Blatt vor den Mund und ist gerne unter Menschen. Als sie von Maxtons Plan erfährt, einer geheimen Studentenverbindung beizutreten, fackelt sie nicht lange und beschließt, ihm dabei helfen zu müssen. Sechs Herausforderungen, sechs Freitage und sechs Möglichkeiten, sich auf einer ganz neuen Ebene kennenzulernen. Ob das gut geht?



Zuallererst möchte ich sagen, dass dies das erste Buch von Merit Niemeitz gewesen ist, dass ich gelesen habe. Natürlich hatte ich die Bücher in der Buchhandlung oder auf den sozialen Medien bereits gesehen, doch sie waren mir nie extrem ins Auge gefallen. Ein großer Fehler meinerseits.

„No longer alone“ ist der dritte Band der Mulberry Mansion Reihe und bildet gleichzeitig deren Abschluss. Ich habe es gelesen, ohne die vorherigen zwei Bände zu kennen und finde, dass es auch unabhängig von ihnen verständlich ist (mit Ausnahme von wenigen Insidern).

Der Schreibstil ist atmosphärisch, passagenweise poetisch und mit so vielen Metaphern oder faszinierenden Vergleichen bestückt, dass ich sofort in die Welt gezogen wurde und nicht aufhören konnte, weiter zu lesen. Merit Niemeitz beschreibt Freundschaft beispielsweise als gemeinsames Zimmer mit dunklen Ecken, auf die bewusst keine Taschenlampe gerichtet wird.

Die Vorstellung der Villa, ihres Gartens und den vielen Mitbewohnern hat sich wie ein kleiner friedlicher Rückzugsort angefühlt, in dem ich einfach existieren, beobachten und fühlen durfte.

Die Protagonisten Maxton und Willow habe ich von der ersten Sekunde an geliebt, weil sofort spürbar war, wie viel Tiefe Merit ihnen verliehen hat und mit wie viel Fokus auf feine, kleine Details sie konzipiert wurden. Maxton und Willow haben sich schlicht und einfach echt angefühlt.

Obwohl der Fokus auf Willow und Maxton lag, habe ich die anderen WG-Mitglieder ausreichend kennengelernt und dadurch Lust bekommen, auch die zwei vorherigen Bände der Reihe zu lesen. Alle zusammen ergeben einen so wunderschön bunten, vielseitigen Haufen, der trotz aller Unterschiede perfekt zu funktionieren scheint – wie Seelenverwandte. Somit wurden von Merit verschiedenste Arten von Beziehungen präsentiert und jeder verlieh sie mindestens ein Detail, das sie einzigartig werden ließ.

Die Idee mit der ‚geheimen‘ Studentenverbindung sorgte für eine erhöhte Spannung im Buch und eine Portion Abenteuer für unsere Protagonisten. Diese gemeinsame Reise schweißte sie deutlich enger zusammen und zeigte, dass sich auch Personen verändern, von denen man dachte, sie in und auswendig zu kennen.

Beide haben ihre Geheimnisse, die sie mit allen Kräften behüten und dennoch kam mir ihre Kommunikation, egal ob verbal oder non-verbal, nie unehrlich vor. Sie haben viel miteinander gesprochen und waren sich auch über unausgesprochene Sachen bewusst. Diese Verbindung zwischen ihnen hat mich sehr berührt, genauso wie ihr Kampf gegen ihre dunklen Gedanken. Ich konnte mich mit ihnen identifizieren und mitfühlen, obwohl unsere Schatten nicht dieselben waren.

Alles in allem ist dieses Buch bis in die kleinste Ecke durchdacht und bietet seinen Lesern eine Menge Emotionen, Spannung, inspirierende Ansichten und einen Ort, in dem sich Schatten langsam aufhellen und die Dauer dieses Prozesses egal ist. Manche Kapitel haben sich besonders stark in mein Gedächtnis gebrannt und ich kann nicht genau sagen, ob ich das von irgendeinem anderen Buch (bisher) behaupten kann.

(https://book-souls.com/2023/07/03/no-longer-alone-von-merit-niemeitz/)

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