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Veröffentlicht am 07.12.2024

gelungene Fortsetzung

Alte Taten, neuer Zorn
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„Alte Taten, neuer Zorn“ ist der zweite Teil um Kommissar Bruns, der in der Stadt Essen in der Nachkriegszeit spielt.

Anne und Carl sind mit Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt, als plötzlich ein Mann ...

„Alte Taten, neuer Zorn“ ist der zweite Teil um Kommissar Bruns, der in der Stadt Essen in der Nachkriegszeit spielt.

Anne und Carl sind mit Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt, als plötzlich ein Mann auftaucht, der behauptet Anne‘ s Mann lebt. Auch Anne‘s Schwester Frieda gerät in Schwierigkeiten, die ihr bei ihrer neuen Bekanntschaft Harry, Carls Assistenten, sicherlich nicht förderlich sind.

Carl hat es mit einem verzwickten Fall in der Justiz zu tun.Richter Vahrendonk ist einem Giftmord zum Opfer gefallen und immer wieder tauchen gefälschte Anklageschriften auf, die beweisen sollen, dass Vahrendonk in der Nazizeit sehr umstrittene Urteile gefällt hat.Wer hatte ein Interesse an seinem Ableben?Seine wesentlich jüngere Frau, die einen jungen Geliebten hat ,oder steckt etwas ganz anders dahinter und inwiefern hat der Mord von Bärbels Vater eventuell damit zu tun?

Kommissar Bruns hat wieder alle Hände voll zu tun und ermittelt in verschiedene Richtungen.

Mir hat dieser Fall wieder sehr gut gefallen. Viel Lokalcolorid. Ist wieder dabei, das die Nachkriegszeit in Essen auch mit immer wiederkehrenden Einschüben von „Püttsprache“ sehr authentisch erscheinen lässt.Man hat die Szenerie vor Augen, die graue noch immer durch den Krieg gezeichnete Stadt, die aber im Aufbruch ist.

Auch das Privatleben von Carl und Annes Familie nimmt hier wieder einen großen Raum ein und im Gegensatz zu einigen anderen Rezensionsaussagen hier, fand ich es wieder sehr gelungen mehr von den Geschwistern und von Carl zu erfahren.

Für mich war dieses Buch eine gelungene Fortsetzung und ich freue mich auf weitere Teile dieser Reihenfolge

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Veröffentlicht am 25.11.2024

ein unterhaltsames Leseerlebnis

Munk
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Jan Weiler hat nach „Der Markisenmann“ seinen neuen Roman „Munk“vorgelegt.

Munk ist Anfang fünfzig und erleidet in einem Baumarkt auf der Rolltreppe einen Herzinfarkt. In der Klinik, in der er zur Behandlung ...

Jan Weiler hat nach „Der Markisenmann“ seinen neuen Roman „Munk“vorgelegt.

Munk ist Anfang fünfzig und erleidet in einem Baumarkt auf der Rolltreppe einen Herzinfarkt. In der Klinik, in der er zur Behandlung und zur Reha ist wird ihm bewusst, dass er niemanden hat, den er benachrichtigen müsste. Ein ernüchterndes Resümee nach solch einem Ereignis. Von einem Arzt angestoßen,lässt Munk sein Leben, insbesondere seine Beziehungen noch einmal an sich vorbeiziehen. 13 Beziehungen, die scheiterten, ihn prägten, 13 Frauen, die sein Leben mitgestalteten.
was ist schief gelaufen, was gut, warum ist er heute allein?

Jan Weiler lässt den Leser auf sehr unterhaltsame, aber auch einfühlsame Weise an seinem Liebes,- und Lebensweg teilhaben. Dabei fühlt sich der Leser abgeholt, weil er dem Protagonisten und seiner Gefühlswelt sehr nahe kommt, was für das Verständnis sehr wichtig ist.

Ein sehr unterhaltsamer und erhellender Roman, den ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 21.11.2024

eine Ausnahmeautorin

Mein drittes Leben
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Ich habe schon einige Bücher von Daniela Krien gelesen und jedes Mal überrascht sie mich wieder mit ihrer präzisen und empthatischen Schreibweise und Beobachtungsgabe, die es dem Leser ermöglicht, sich ...

Ich habe schon einige Bücher von Daniela Krien gelesen und jedes Mal überrascht sie mich wieder mit ihrer präzisen und empthatischen Schreibweise und Beobachtungsgabe, die es dem Leser ermöglicht, sich den Figuren ganz nahe zu fühlen.
In Mein drittes Leben“ erleben Richard und Linda das schlimmste was Eltern passieren kann.Sie erliefen ihre Tochter bei einem Verkehrsunfall.Beide verfallen in Trauer, doch Richard schafft es sich wieder ins Leben zu kämpfen, Linda versinkt in ihrer Trauer. Sie verlässt die gemeinsame Wohnung und zieht auf einen abgelegenen Bauernhof, um ihre Trauer fernab jeder Ablenkung leben zu können.
Richard besucht sie alle 2 Wochen, in der Hoffnung, dass sie es zusammen schaffen werden.
Als Linda Natascha und ihre behinderte Tochter kennen lernt, scheint ein kleiner Schritt in die Richtung einer Hoffnung getan.

Dieses Buch berührt.Die Autorin schafft es dem Leser das Seelenleben der Trauernden Linda, aber auch das von Richard so zu beschreiben, dass man versteht, sich den Figuren nahe fühlt und beginnt zu verstehen. Zu verstehen, dass jeder eine eigene Art hat zu trauern, die man ohne Wertung stehen lassen sollte.Jeder hat sein eigenes Tempo, seine eigene Art, sich wieder ins Leben zu kämpfen und die Trauer anzunehmen, als eine Art Heilungsprozess.

Ein Buch das lange in meinem Kopf und in meinem Herzen bleibt. Danke dafür!

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Veröffentlicht am 13.11.2024

ein sehr wichtiges Buch

Sind Sie meine Tochter?
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Das Buch „Sind sie meine Tochter „ war für mich ein Buch, das mich in die Zeit der Pflege meiner Mutter zurück katapultiert hat und viele Emotionen wieder wachgerufen hat.

Die Autorin schildert in diesem ...

Das Buch „Sind sie meine Tochter „ war für mich ein Buch, das mich in die Zeit der Pflege meiner Mutter zurück katapultiert hat und viele Emotionen wieder wachgerufen hat.

Die Autorin schildert in diesem Buch ihre eigene Pflegegeschichte. Ihre Mutter, an Alzheimer erkrankt, den Krankheitsverlauf, die Herausforderungen, die damit auf eine Familie zukommen, auch, wenn die Pflege in einem Heim stattfindet.

Frau Zander -Schneider entscheidet sich aber zuerst ihre Mutter zuhause zu pflegen. Dadurch , dass sie eine kleine Wohnung im Haus haben, glaubt sie, dass dies die beste Lösung ist. Die Mutter in ein Pflegeheim zu geben, ist für sie nichtvorstellbar.

Dieses Buch zeigt auf, wie sehr man sich verschätzt bei der Pflege, die einen manchmal an den Rand des Erträglichen und Belastbaren bringt. Aber auch die mentale Belastung, das ständige schlechte Gewissen das die Pflegenden begleitet, weil sie dem Kranken gerecht werden wollen, was allerdings schwer ist und nur bedingt klappt, wenn man sich umfassend mit der Erkrankung auseinandersetzt, um adäquat reagieren zu können, was einem aber wiederum zeigt, dass man auch da an Grenzen gerät, da man nicht in dem Bereich ausgebildet ist.

Auch die Auseinandersetzung mit der Persönlichkeitsveränderung der erkrankten Person und was das mit den Angehörigen macht, wurde sehr realistisch gezeigt . Auch hier zeigt sich wieder, dass ein professioneller Abstand von Vorteil ist.

Einen geliebten Menschen in ein Pflegeheim abgeben zu müssen, ist der schwerste Schritt, der von Angehörigen verlangt wird, aber häufig zwingend notwendig.

Ich habe mich in diesem Buch sehr oft wiedergefunden mit meinen Gedanken und Gefühlen und kann es aus diesem Grunde aus vollem Herzen empfehlen, wenn man ein wenig Ein Kick bekommen will in diesen Bereich.

Ein sehr wichtiges Buch !!

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Veröffentlicht am 13.11.2024

ein wunderbar warmherziges Buch

Menschen, die wir noch nicht kennen
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Freya Sampsons Buch " Menschen , die wir noch nicht kennen" ist nach " Die letzte Bibliothek der Welt" das zweite Buch der Autorin und es ist ein Buch das einem ein großes Lächeln ins Gesicht zaubert, ...

Freya Sampsons Buch " Menschen , die wir noch nicht kennen" ist nach " Die letzte Bibliothek der Welt" das zweite Buch der Autorin und es ist ein Buch das einem ein großes Lächeln ins Gesicht zaubert, also ein Buch, das wir gerade in diesen Zeiten gut gebrauchen können.

Libby 29 ist frisch getrennt von ihrem Freund, der nach 8 Jahren Beziehung eine Pause möchte. Sie kommt bei ihrer Schwester Rebecca unter, zu der sie nicht unbedingt ein gutes Verhältnis hat, die sie im Moment aber gut als Babysitterin gebrauchen kann.

Bei einer Busfahrt mit dem Bus 88 der Londener Busbetriebe lernt sie Frank kennen. Frank ist Anfang 80 und fährt seit 60 Jahren regelmäßig diese Linie, weil er damals eine Frau dort kennenlernte, die sein Leben veränderte. Er wollte sich mit ihr verabreden, hat aber ihre Nummer verloren. Nun hofft er seit Jahrzehnten auf eine Begegnung mit ihr.
Libby ist fasziniert von dieser Geschichte und vor allem von der Treue und Hoffnung , die Frank seit 60 Jahren beweist. Zusammen mit Franks Pfleger Dylon , einem sympathischen Punk. macht sich Libby zur Aufgabe Frank zu helfen und diese Frau zu finden.

Dieses Buch ist wirklich absolut gelungen. Die Figuren sind überwiegend sympathisch , sieht man von den Personen aus Libbys Familie und ihrem Freund ab . Das Buch verbreitet einfach gute Laune und hält einige Lebensweisheiten bereit. Urteile nie nach dem Äußeren, denn du weißt nie, wer die Person ist, die du verurteilst. Gebe niemals die Hoffnung auf und folge deinen Träumen, lebe sie auch gegen den Widerstand anderer.

Ein flüssiger Schreibstil rundet sieses tolle Buch, dem ich eine dicke Leseempfehlung ausspreche.

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