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Veröffentlicht am 06.09.2019

Packend, fesselnd und verzwickt

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
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Haben Sie sich jemals gefragt, wie lange es dauert, ein Grab auszuheben? Dann können Sie aufhören, darüber nachzudenken. Es dauert eine Ewigkeit. *

Dies ist der einleitende Satz des Buches. Ein Satz, ...

Haben Sie sich jemals gefragt, wie lange es dauert, ein Grab auszuheben? Dann können Sie aufhören, darüber nachzudenken. Es dauert eine Ewigkeit. *

Dies ist der einleitende Satz des Buches. Ein Satz, der ein wenig preisgibt und bei dem man quasi als Leser schon weiß, irgendetwas ist passiert, aber was?!

Da dachte ich mir nur, wieso erfahre ich als Leser so etwas wichtiges schon am Anfang, ist damit nicht die ganze Spannung dahin?! Nein, ist sie nicht… dazu später mehr!

Die Protagonisten:
Erin:
Sie ist Dokumentarfilmerin. Ihr aktuelles Projekt ist ein Film über drei Sträflinge, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die demnächst aus dem Gefängnis entlassen werden. Jeder der drei wurde aus anderem Grund verurteilt. Erin begleitet diese nun in ihren letzten Tagen im Gefängnis, am Tag der Entlassung und danach. Sie will den Zuschauern die ungeschönte Wahrheit zeigen. Aus dieser Arbeit heraus, entwickeln sich die richtigen Kontakte, die sie zur richtigen Zeit benötigt. Zufall? Erin ist jung, hübsch, eine gesetzestreue Bürgerin, was sie auch immer wieder betont und vor allem ist sie ein wenig abhängig von Mark, ihrem Mann. Sie ist oftmals wie geblendet und toleriert fast alles was er macht. Dennoch ist Erin sehr sympathisch. Ihre Art wie sie mit Menschen umgeht, wie sie mit Menschen redet und ihnen gegenübertritt. Sie ist eine ruhige, nette Person, mit einem angenehmen Charakter. Allerdings konnte ich in mancher Situation ihr Vorgehen nicht ganz einordnen, ob sie naiv und dumm ist, oder abgebrüht und intelligent?! Diese Frage ist bis zuletzt offen geblieben….

Mark:
Er ist gutaussehend, sehr bodenständig wie Erin, arbeitet viel und hart um sich das Leben, welches sie leben leisten zu können. Mark lebt für seinen Job als Investmentbanker. Als er diesen kurz vor der Hochzeit verliert, fällt er in ein tiefes Loch. Die Zeit für Bänker ist hart und Jobs gibt es kaum noch. Hier zählt Kontakt und Vitamin B. Noch beunruhigt Mark dies nicht, aber je mehr Zeit verstreicht, desto nervöser wird er. Im Verlauf der Geschichte merkt man, dass er Geheimnisse hat, auch vor Erin.

Beide Protagonistin sind sympathisch, sind ein tolles Paar, eines was man sich anschauen würde, wenn man diesem begegnet. Sie beide verbindet das Tauchen, auch wenn Erin anscheint schlechte Erfahrungen gesammelt hat, ist Mark derjenige, der sie abholt und ihre Angst besiegt. Der beruhigend ist, stets die Kontrolle behält und niemals aus dem Affekt heraus handelt.



Der Schreibstil:
Der Schreibstil ist rasant. Er ist wunderbar lesbar, klar punktiert, immer auf den Punkt, ohne unnötige Ausschmückungen oder verschachtelte Sätze.
Der Spannungsbogen ist konstant und hoch, so dass man dieses Buch kaum aus der Hand legen kann und einfach weiterlesen muss.
Die Geschichte ist komplett aus der Sicht von Erin erzählt. Dadurch ist er sehr locker, unkompliziert und direkt. Ihre Gedankengänge kommen fast ungefiltert beim Leser an. Durch diesen Stil wird man gefesselt, da es diesem Buch ein ganz eigenes Flair verleiht.

Das Buch beginnt quasi jetzt, jetzt in dem Moment, wenn Erin das Grab aushebt. Doch wie es dazu gekommen ist, wird im nachfolgenden erzählt. Dadurch erleben wir als Leser einen Zeitsprung, einer der aber notwendig ist, um verstehen zu können, wie es zu dieser Situation kam. Angefangen beim Kennenlernen der beiden, über die Planung der Hochzeit, der Hochzeit selber, der Flitterwochen und natürlich dem Fund der Tasche. Es fließen Ereignisse aus der Vergangenheit mit ein, wodurch die Protagonisten greifbarer und transparenter wurden. Man lernt die Protagonisten noch ein wenig besser kennen.

Es gibt es paar Längen, wobei ich diese nicht dramatisch fand, da sie im Grund zum Entstehen der Geschichte beigetragen haben und diese rund machen. Manche Nebensächlichkeiten und Details waren in meinen Augen ein gut durchdachtes stilistisches Mittel um falsche Fährten und Verwirrungen zu lesen.

Jedes Kapitel ist mit einer eigenen Überschrift betitelt, wodurch man sich gedanklich auf den Inhalt ein wenig vorbereiten konnte und wusste wohin die Reise geht. Dies hat die Spannung zusätzlich angeheizt.



Der Inhalt:

Besonders fasziniert hat mich der Plan rund um die Tasche. Das erste überlegen, was nach dem Fund mit dieser passieren soll, dann doch das öffnen dieser, dann der Fund in der Tasche, dann das überlegen was mit diesem passieren soll und am Ende die Veränderung der Menschen, aufgrund des Fundes.

Eine Story, die sich darum dreht, plötzlichen Reichtum zu erlangen, Kriminelle Handlungen zu begehen um diesen behalten zu können und am Ende ein komplett anderer Mensch zu werden.
Es werden Pläne geschmiedet, Stolpersteine aus dem Weg geräumt, neue Pläne gemacht und irgendwann festgestellt, dass Pläne nicht so einfach funktionieren können, wie man glaubt.

Man wird nicht automatisch zum Profi, nur weil man versucht einen Diebstahl zu vertuschen, manchmal benötigt man Hilfe von echten Profis, denen man dann auch noch Dinge schuldig ist.
Wieso macht man all dies, weil die Gier einen überkommt! Weil die Gier einen komplett befällt und man nicht anders kann. Man gibt sich nicht mit einer Sache zufrieden, wenn man noch mehr haben kann.

Dies ist der Kern der Geschichte… Erin, die sich immer wieder selbst sagt, dass sie es für die Familie machen, für das Haus, dass sie nichts Unrechtes tun und stets alle Gesetzte achten. Doch im Hintergrund werden bereits die nächsten Pläne geschmiedet. Hinzu kommt Mark, mit seinen ganz eigenen Geheimnissen.

Am Ende werden ziemlich viele Geheimnisse gelüftet, allerdings nicht zu 100% in meinen Augen. Es schwingt im Nachhinein das Gefühl mit, dass mir etwas gefehlt hat. Das das Ende nicht ganz rund ist und ich gerne noch mehr Informationen gehabt hätte, vor allem zu Mark. Hier ist es mir zu schnell abgehandelt.

Natürlich war es ein wenig absehbar, allerdings finde ich die Zahnräder, die bei diesem Buch ineinandergreifen, hervorragend. Denn nicht nur die Story von Mark und Erin sind Bestandteil, sondern auch der Job von Erin und die drei Häftlinge die sie für ihren Dokumentarfilm interviewt. Eines kommt zum anderen und fügt sich als großes ganzes zusammen.

Ein Thriller, der mich gefesselt hat und der zeigt, was Menschen für Gier alles tun und wie sie selbst ihre eigene Psyche überlisten.



Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein gut durchdachter Thriller. Schnell, rasant, spannend und unterhaltsam. Ein Buch welches man lesen sollte, vor allem wenn nicht alles so ausschaut wie es ist und wenn plötzlich alles ganz anders kommt. Wenn die Gier zuschlägt und einen nicht mehr loslässt. Wenn man dafür bereit ist über Leichen zu gehen.

Veröffentlicht am 25.11.2024

Hatte andere Vorstellungen von dem Buch

A Study in Drowning
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„A Study in Drowning“ ist ein Buch, das mit vielversprechenden Elementen lockt: historische Fantasy, feministische Themen, eine düstere Atmosphäre und eine klassische Enemies-to-Lovers-Dynamik.
Dazu kommen ...

„A Study in Drowning“ ist ein Buch, das mit vielversprechenden Elementen lockt: historische Fantasy, feministische Themen, eine düstere Atmosphäre und eine klassische Enemies-to-Lovers-Dynamik.
Dazu kommen Mythen, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte ziehen, und ein Schreibstil, der zweifellos talentiert und detailreich ist. Leider konnte das Buch meine Erwartungen dennoch nicht erfüllen. Vielleicht lag es an den Mythen oder am Elfenkönig oder an den vielen einzelnen Bausteinen, was sich mir nicht erschlossen hat. Ich weiß es nicht, aber dieses Buch und ich, hatten es unwahrscheinlich schwer.
Einer der stärksten Aspekte des Romans ist die Atmosphäre. Die Autorin schafft es, eine düstere und geheimnisvolle Welt zu erschaffen, die perfekt zu den mystischen und historischen Elementen der Geschichte passt. Dennoch ist die Welt, die sie erschafft, sehr komplex. Sie wurde mehr als gut ausgearbeitet und man kann sich als Leser in diese hineinversetzen.
Auch die feministische Thematik und die Aufarbeitung von Machtstrukturen und Geschlechterrollen haben mir gefallen. Sie geben dem Buch eine Tiefgründigkeit, die man in diesem Genre nicht immer findet. Das ist etwas, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Das typischen Denken in Geschlechterrollen und das obwohl eine Frau, talentiert genug ist, ihren eigenen Weg zu gehen. Hier wird auch gezeigt, dass es sich oftmals lohnt für etwas zu kämpfen und nicht immer den einfachen Weg zu nehmen.
Dennoch hatte ich große Schwierigkeiten, in die Storyline einzutauchen. Der Einstieg fiel mir ungewohnt schwer, denn dieses Buch hat wahnsinnig viele Bausteine und kleine Elemente, die alle irgendwie am Ende an ihren Platz müssen. Dadurch ist die Story sehr komplex.
Die Handlung selbst hat mich leider nicht überzeugt: Sie war teilweise zäh und zog sich über weite Strecken, während sie an anderen Stellen sprunghaft wirkte. Mir hat der Zugang zum Handlungsstrang gefehlt, wodurch ich der Story oftmals nur schwer folgen konnte. Denn es passieren viele Dinge, die dazu führen, dass es mehrere parallel verlaufende Handlungen gibt. Irgendwann war es mit zu viel.
Die Enemies-to-Lovers-Romantik, die eigentlich ein Highlight für mich hätte sein sollen, blieb etwas blass. Die Chemie zwischen den Charakteren hat mich berührt, allerdings konnte ich keine tiefere Verbindung zu den Protagonistinnen aufbauen. Vielleicht lag das daran, dass ihre Entwicklung nicht greifbar oder nachvollziehbar genug war.
Zusätzlich war ich enttäuscht, dass sich die Geschichte anders entwickelte, als ich es mir vorgestellt hatte. Die Beschreibung des Buches ließ auf ein packendes Fantasy-Drama hoffen, doch stattdessen fühlte sich die Handlung oft wie ein Mix aus zu vielen Ideen an, die sich nicht zu einem stimmigen Ganzen fügten.
Schlussendlich hatte ich eine andere Vorstellung zu Beginn des Buches von diesem, als es am Ende war. Allerdings wird es seine Leser finden, die genau diese Themen und diese Thematik des Buches mögen werden.

Meine Bewertung: 3 Sterne
Insgesamt ist „A Study in Drowning“ kein schlechtes Buch, aber es hat mich schlicht nicht gepackt. Der gute Schreibstil und die dichte Atmosphäre konnten die Schwächen der Storyline und die fehlende emotionale Verbindung nicht ausgleichen. Leser
innen, die literarische Mystery mit feministischem Einschlag mögen, könnten dennoch Gefallen daran finden – ich hingegen hatte mir mehr erhofft.

Veröffentlicht am 24.10.2024

Hätte diesen Band als Abschluss nicht unbedingt gebraucht

ONE OF US IS BACK
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Als großer Fan der ersten beiden Bände der One of Us is Lying-Reihe war ich natürlich neugierig auf das große Finale, One of Us is back. Nach den Ereignissen in den ersten beiden Büchern hatte ich gehofft, ...

Als großer Fan der ersten beiden Bände der One of Us is Lying-Reihe war ich natürlich neugierig auf das große Finale, One of Us is back. Nach den Ereignissen in den ersten beiden Büchern hatte ich gehofft, dass die Geschichte um die Jugendlichen aus Bayview High einen spannenden Abschluss finden würde. Leider konnte mich der dritte Band nicht vollständig überzeugen.
Ein großer Kritikpunkt für mich war die schiere Menge an Protagonisten, die direkt vorne im Buch erwähnt wird. Es gibt so viele Charaktere, die in die Handlung involviert sind, dass es schwierig war, den Überblick zu behalten. Während die ersten beiden Bücher sich noch stark auf eine begrenzte Gruppe von Figuren konzentrierten, scheint One of Us is back immer mehr Namen und Gesichter einzuführen, was die Handlung unnötig verkompliziert. Dadurch geht auch die emotionale Bindung zu den Hauptcharakteren verloren, die in den ersten Büchern so gut funktioniert hat.
Anstatt sich auf die Entwicklung der bereits etablierten Figuren zu konzentrieren, wird die Aufmerksamkeit auf neue Charaktere gelenkt, die in den vorherigen Bänden nie eine Rolle gespielt haben.
Diese neuen Charaktere wirken oft künstlich eingeführt und tragen wenig zur eigentlichen Handlung bei. Es fühlt sich so an, als ob sie hinzugefügt wurden, um die Handlung komplizierter zu machen, und das ganze bewusst in eine bestimmte Richtung zu lenken. Für mich wirkte das etwas an den Haaren herbeigezogen.
Hinzu kommt, dass das Ende des Buches überhastet wirkt. Die Spannung, die sich im Laufe der Geschichte aufbaut, wird nicht wirklich befriedigend aufgelöst. Es fühlt sich so an, als hätte die Autorin auf den letzten Seiten versucht, schnell zu einem Abschluss zu kommen, ohne dass die Handlung genügend Zeit bekommt, sich natürlich zu entwickeln. Das Resultat ist ein Finale, das mich als Leser unzufrieden zurücklässt. Gerne hätte ich den Höhepunkt am Ende detaillierter erlebt und wäre als Leser gerne direkt anwesend gewesen, um es nicht durch Dritte beim Lesen zu erfahren.
Besonders enttäuschend ist auch die Tatsache, dass dieser dritte Band in meinen Augen gar nicht notwendig gewesen wäre. Nach dem Ende von Band 2 hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte eigentlich abgeschlossen war. Die wichtigsten Handlungsstränge waren gelöst, und die Charaktere hatten ihren Weg gefunden. One of Us is back fühlt sich daher an wie ein Anhängsel, das zwar versucht, noch einmal Spannung aufzubauen, aber letztendlich nicht wirklich viel Neues zur Geschichte hinzufügt.
Dennoch ist der Scheibstil gewohnt gut und grandios lesbar. Karen M. McManus schafft es einfach, den Leser an das Buch zu fesseln und mit Brotkrummen immer weiter zu locken. Auch wenn es mir oftmals schwergefallen ist, ab Ball zu bleiben, wird man einfach von Seite zu Seite belohnt.
Insgesamt hat One of Us is back einige spannende Momente, und Fans der Reihe werden vielleicht Freude daran haben, wieder in die Welt von Bayview High einzutauchen. Dennoch hat das Buch für mich nicht das Niveau der ersten beiden Bände erreicht. Die Vielzahl an Charakteren, das überhastete Ende und die unnötige Erweiterung der Geschichte haben dafür gesorgt, dass es für mich nur drei Sterne verdient. Schade, denn das Potenzial für einen fulminanten Abschluss war definitiv vorhanden.

Meine Bewertung: 3 Sterne
Ich habe lange überlegt, ob ich diese Bewertung gebe, aber mir fehlt einfach dieses Suchtpotenzial, was die ersten beiden Bände hatten. Mich haben stellenweise diese vielen Protagonisten gestresst und das Ende war nicht das, was ich mir gewünscht habe. In meinen Augen hätte es dieses Buch gar nicht wirklich gebraucht, da die Story nach Band 2 perfekt abgeschlossen war. Aber, es musste anscheint zu diesem Ende kommen. Dennoch ist es ein Buch, welches ich empfehlen kann, vor allem wenn man die ersten Bücher kennt.

Veröffentlicht am 22.10.2024

Leider ein paar Schwächen

People to follow
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"People to Follow" ist ein spannender Thriller, der tief in die Welt der sozialen Medien eintaucht.
Die Geschichte dreht sich um eine Gruppe von Influencern, deren Leben auf den Kopf gestellt wird, als ...

"People to Follow" ist ein spannender Thriller, der tief in die Welt der sozialen Medien eintaucht.
Die Geschichte dreht sich um eine Gruppe von Influencern, deren Leben auf den Kopf gestellt wird, als sie auf einer karibischen Insel stranden. Dort soll eigentlich die Realityshow „In Real Life“ gedreht werden, doch anstelle dessen, wird ein Mord verübt. Bleibt es bei dem einen und wo bitte befinden sich die Produzenten, denn von denen ist auch noch keiner aufgetaucht.
Die Autorin schafft es, die düsteren Seiten der Online-Welt darzustellen. Aber auch die Ängste, die sich auf dieser Insel entwickeln. Von Paranoia, Isolation und natürlich der immer wiederkehrenden Frage des fragilen Ruhms, dem alle Influencer unterliegen.
Diese Themen sind sehr gut aufgegriffen und wurden in diesem Buch verarbeitet. Denn die Protagonisten sind alle nicht bis in die Tiefe erzählt, sondern bleiben recht blass an der Oberfläche. Dadurch erfahren wir als Leser nicht alles über sie, was mir stellenweise Schwierigkeiten bereitet hat. Schlussendlich wurde diese Perspektive aber wohl gewählt, um Distanz zu den Protagonisten zu schaffen und ihre Oberflächlichkeit geschickt einzusetzen.
Deswegen ist der Schreibstil auch zu Beginn recht gewöhnungsbedürftig, da man immer das Gefühl hat, hier würde etwas fehlen.
Was diesen Roman besonders reizvoll macht, ist der Bezug zu unserer heutigen, digital vernetzten Welt. Die Autorin versteht es, die Dynamik der sozialen Medien zu nutzen, dadurch Spannung aufzubauen und die Charaktere in unvorhersehbare Situationen zu werfen. Die ständige Bedrohung, die über den Figuren schwebt, sorgt für eine dunkle, beklemmende Atmosphäre. Die Identität des Täters bleibt lange im Verborgenen, was die Spannung hochhält und den Leser ans Buch fesselt.
Trotz der ganzen positiven Aspekte hat das Buch ein paar Schwächen, die den Lesegenuss trüben.
Ein großes Problem ist die Vielzahl an Protagonisten. Die Erzählung springt oft zwischen den verschiedenen Influencern hin und her, was es schwer macht, die Figuren klar auseinanderzuhalten. Viele Charaktere wirken austauschbar und es fehlt an Tiefe, um eine emotionale Bindung zu ihnen aufzubauen. Dadurch entsteht oft Verwirrung, und man muss sich stark konzentrieren, um der Handlung zu folgen.
Zudem bleibt die Auflösung des Thrillers etwas hinter den Erwartungen zurück. Zwar wird Spannung bis zum Schluss aufgebaut, doch das Finale fühlt sich eher unspektakulär und hastig an. Der eigentliche Twist überrascht nicht so sehr, wie es die Geschichte vermuten ließ.
Insgesamt ist "People to Follow" ein unterhaltsames Buch mit interessanten Ansätzen, das jedoch aufgrund seiner unübersichtlichen Figuren und einer enttäuschenden Auflösung nicht vollends überzeugt.

Meine Bewertung: 3 Sterne
Für Fans von Social-Media-Thrillern ist es dennoch einen Blick wert, auch wenn es einige Schwächen mit sich bringt. Protagonisten, die nicht in die Tiefe gehen und eine leider nicht ganz so grandiose Auflösung, machen das Buch in meinen Augen nicht ganz rund. Obwohl die Spannung während des Lesens immer hochgehalten wurde.

Veröffentlicht am 27.06.2024

Kommt nicht an Band 1 heran

Deep Sleep, Band 2: Auftrag: The Whisperer | Explosiver Action-Thriller für Geheimagenten-Fans
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"Deep Sleep Auftrag: The Whisperer" ist ein explosiver Action-Thriller, der sich speziell an Geheimagenten-Fans richtet. Der zweite Band der "Deep Sleep"-Reihe lässt keine Zeit für eine ruhige Einführung ...

"Deep Sleep Auftrag: The Whisperer" ist ein explosiver Action-Thriller, der sich speziell an Geheimagenten-Fans richtet. Der zweite Band der "Deep Sleep"-Reihe lässt keine Zeit für eine ruhige Einführung und startet direkt mit der Handlung, ohne Rückblicke auf die Ereignisse des ersten Teils. Diese Entscheidung mag für Leser, die den ersten Band kürzlich gelesen haben, von Vorteil sein, aber für alle anderen – mich eingeschlossen – wird der Einstieg dadurch unnötig erschwert. Es hat lange gedauert, bis ich den Faden wieder gefunden habe.
Die Story beginnt rasant und es wird schnell klar, dass der Autor großen Wert auf Tempo und Spannung legt. Doch diese Stärken sind zugleich auch eine Schwäche. Ich fand mich mehrmals dabei, zurückblättern zu wollen, um Zusammenhänge besser zu verstehen, und das war schon in den ersten Kapiteln frustrierend. Zugegen war ich kurz davor noch einmal das Ende von Band 1 zu lesen, um einen besseren Anschluss finden zu können.
Ein weiterer Punkt, der das Verständnis erschwert, sind die häufigen Wechsel der Schauplätze und Personen. Der Protagonist wird von einer brenzligen Situation in die nächste geworfen, und es gibt nur wenige Ruhephasen, in denen die Handlung und die Charaktere sich entfalten könnten. Diese stetige Hektik lässt wenig Raum für tiefere Charakterentwicklung, was besonders schade ist, da die Figuren durchaus Potenzial haben. Die verschiedenen Schauplätze, die von urbanen Metropolen bis hin zu abgelegenen Geheimverstecken reichen, sind zwar detailreich beschrieben, doch der ständige Wechsel erschwert es, eine emotionale Bindung zu den Ereignissen und Charakteren aufzubauen.
Trotz dieser Schwierigkeiten gibt es auch positive Aspekte. Die Action-Szenen sind gutgeschrieben und halten, was das Genre verspricht: Adrenalin pur. Die Kämpfe, Verfolgungsjagden und explosiven Momente sind spannend und lassen die Seiten förmlich fliegen. Das Buch lässt sich generell sehr gut lesen und verzichtet beim Schreibstil auf verschachtelte Sätze.
Ein weiterer Pluspunkt ist die vielschichtige Handlung, die zahlreiche Wendungen und Überraschungen bereithält. Auch wenn die Komplexität manchmal überfordernd wirkt, so sorgt sie doch dafür, dass es nie langweilig wird. Leser, die es lieben, in ein dichtes Netz aus Intrigen, Verrat und Geheimnissen einzutauchen, werden hier auf ihre Kosten kommen.
Leider fehlt es der Geschichte an emotionaler Tiefe. Die Hauptfigur bleibt über weite Strecken des Buches recht blass. Es wäre wünschenswert gewesen, mehr über seine inneren Konflikte zu erfahren. Diese Hintergrundinformationen hätten nicht nur dazu beigetragen, die Figur greifbarer zu machen, sondern auch das Verständnis für seine Handlungen und Entscheidungen erhöht. Es gibt zwar immer wieder kleine Rückblicke auf die Vergangenheit, aber nicht mehr so in der Tiefe wie im ersten band.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass "Deep Sleep, Band 2: Auftrag: The Whisperer" ein gemischtes Leseerlebnis bietet. Die rasante Action und die vielschichtige Handlung sind klare Stärken des Buches, doch die mangelnde Einführung, sowie die fehlende emotionale Tiefe trüben den Gesamteindruck. Für eingefleischte Fans von Action-Thrillern und Geheimagenten-Geschichten mag dieses Buch dennoch lohnenswert sein, doch Leser, die auf der Suche nach einer ausgewogenen Mischung aus Spannung und Charaktertiefe sind, könnten enttäuscht werden.




Meine Bewertung: 3 Sterne
Es kommt an den ersten Band leider nicht heran.
Es gibt hier etwas Verbesserungspotenzial. Daher bleibt zu hoffen, dass im letzten Band alle Fäden zusammenlaufen und hier wirklich keine Fragen mehr offenbleiben. Vielleicht bekommt John dort auch ein wenig mehr Tiefe verpasst, so das er besser zu greifen ist. Dennoch ein Buch, welches bestimmt seine Fans finden wird.