Großartige, spannende Geschichte, aber eher ab 12 Jahren zu empfehlen
Die Goldene Schreibmaschine„Die Goldene Schreibmaschine“ ist das im Oetinger-Verlag erschienene Kinderbuchdebüt des deutschen Schriftstellers Carsten Henn („Der Buchspazierer“).
Inhalt
Als Emily Paper eines Tages in der Bibliothek, ...
„Die Goldene Schreibmaschine“ ist das im Oetinger-Verlag erschienene Kinderbuchdebüt des deutschen Schriftstellers Carsten Henn („Der Buchspazierer“).
Inhalt
Als Emily Paper eines Tages in der Bibliothek, in der ihre Großmutter arbeitet, ein Buch mit einem geheimnisvollen Füller findet, weiß sie noch nicht, welches Abenteuer sie erwartet. Denn der Füller ist der Schlüssel zu einer geheimen Bibliothek, in der jedes Buch steht, das je geschrieben wurde. Im Zentrum dieser geheimen Bibliothek steht eine goldene Schreibmaschine auf einem silberfarbenen Tisch mit einem bronzefarbenen Stuhl davor. Was Emily noch nicht ahnt: Diese Schreibmaschine hat die unfassbare Macht, Realität und Fiktion zu verändern, die auf keinen Fall in die falschen Hände geraten sollte! Doch nicht nur sie weiß vom Geheimnis der Bibliothek – auch ihr verhasster, machtbesessener und äußerst skrupelloser Lehrer Dr. Günter Dresskau ahnt von der Macht der Schreibmaschine. Schnell entwickelt er äußerst gefährliche Pläne. Wird Emily ihn aufhalten können?
Meine Meinung
Cover
Zum Cover kann man einfach nicht mehr sagen als atemberaubend schön. Die Zeichnung von Emily und der Goldenen Schreibmaschine wirkt sehr realistisch und ansprechend. Auch die kleinen Illustrationen am Kapitelanfang sind sehr gelungen.
Schreibstil
Der Schreibstil des Autors Carsten Henn ist leider (für die Zielgruppe) sehr schwierig zu lesen und viele humorvolle Stellen müssen erklärt werden. Für sehr geübte Leser sollte dies kein Problem darstellen, in meinen Augen für Zehnjährige allerdings schon.
Insgesamt schreibt er aber locker, flüssig und sehr angenehm. Man gewöhnt sich außerdem sehr schnell an seinen Schreibstil.
Spannungsaufbau
Das ganze Buch ist durchgehend sehr spannend und interessant geschrieben. Besonders im letzten Drittel der Geschichte holt Carsten Henn noch einmal alles an Spannung raus.
Die Geschichte ist logisch aufgebaut und man kann ihr sehr gut folgen. Allerdings kann es teilweise verwirren und man als Leser darüber stolpern, dass die Realität auf einmal komplett anders ist und die Figuren diese Veränderung nicht infrage stellen, da sie diese nicht mitbekommen und annehmen, die Realität wäre schon immer so gewesen.
Was mich auch etwas gestört hat, war, dass
Figuren
Die Figuren (besonders Emily) waren greifbar und hatten für ein Kinderbuch genügend Tiefe, sodass die Handlungen und Gedankengänge nicht infrage gestellt wurden. Emily lernt im Verlauf der Handlung viel über die Bedeutung von Freundschaft, Familie und Machtmissbrauch und wächst mit ihren Erfahrungen. Sie ist insgesamt eine starke Heldin und ein Vorbild für den Leser.
Themen
Im Buch werden wichtige Themen wie Mobbing, Machtmissbrauch und die Bedeutung von Familie und Freundschaft aufgegriffen. Diese waren aber teilweise echt hart (besonders beim Machtmissbrauch wurde es teilweise illegal), weshalb insbesondere Zehnjährige das Buch möglicherweise mit Vorsicht genießen sollten.
Originalität
Insgesamt ist das Konzept hinter der Goldenen Schreibmaschine ausgereift und wird auch im Buch sehr gut erklärt. Die gesamte Idee gefiel mir durch ihre Kreativität und Originalität sehr. Allein wegen der wundervollen, geheimen Bibliothek ist das Buch schon lesenswert.
Fazit
Insgesamt überzeugt die „Die Goldene Schreibmaschine“ durch ihre kreative und originelle Idee, den großartigen Spannungsaufbau und die großartige, starke Protagonistin, die als Vorbild dient. Allerdings war die Thematisierung von gewissen Themen wie Machtmissbrauch teilweise schwierig. Dazu kommt noch der zwar sehr angenehme, aber auch für die Zielgruppe teilweise schwierig zu verstehende Schreibstil des Autors. Daher empfehle ich das Buch Kindern ab einem Alter von 12 Jahren empfehlen und vergebe 4,5 Sterne!