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Veröffentlicht am 08.12.2024

Über allen Bergen liegt Ruhe

Über allen Bergen
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Seit seiner Geburt leidet Vincent unter Asthma. Aus dem Grund verwahrt seine Mutter immer mal wieder echten Bohnenkaffee nur für ihn. Das Getränk macht die Bronchien frei und ihr Junge kann atmen. Jetzt ...

Seit seiner Geburt leidet Vincent unter Asthma. Aus dem Grund verwahrt seine Mutter immer mal wieder echten Bohnenkaffee nur für ihn. Das Getränk macht die Bronchien frei und ihr Junge kann atmen. Jetzt ist der Junge 12 Jahre alt und auf dem Weg zu seinem neuen Zuhause. Auf einem Schmugglerpfad wird er in die Berge der Schweiz gebracht. Und nein, es ist nicht nur das Asthma, welches ihn quält. Er ist Jude und sowohl er als auch seine Eltern werden in Deutschland verfolgt.

Dass er seinen Namen ändern muss und niemals darüber erzählen darf, ist Vincent bewusst. Er passt sich ohne große Schwierigkeiten an und es gibt niemanden, der den Grund seiner Flucht aus Deutschland erkennt. Hier oben, sehr dicht bei den Bergen, lebt er ohne Angst. Er findet sogar Freunde und lernt rasch, wie er die Skier zur Fortbewegung nutzen kann. Herzliche und ihm zugetane Menschen machen ihm den Verlust seiner Familie leicht.

In diesem Buch ist es die Natur, welche die größte Rolle spielt. Wer sich hier, in dieser rauen Bergwelt wohlfühlt, der fürchtet sich nicht vor Lawinen und Gewittern. Der Schnee bringt Leben zum Stillstand und Menschen, die hier leben, zur Ruhe. Unfassbar, dass Mengen dieses weißen Nasses einen in seinem Zuhause einschließen können.

Nicht immer konnte ich der Autorin folgen. Zu oft gab es Abschnitte, die für mich nicht nachvollziehbar waren. Aber ich las das Buch gerne und gebe daher auch eine bedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.11.2024

Aufregende Erlebnisse in Baden-Baden

Kasino
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Claire Engel war zum ersten Mal in Baden-Baden. Sie bezog ein Zimmer bei der Witwe Seiboldt und wurde bei ihrer Ankunft zeternd begrüßt. Die Wirtin legte besonderen Wert auf Pünktlichkeit und akzeptierte ...

Claire Engel war zum ersten Mal in Baden-Baden. Sie bezog ein Zimmer bei der Witwe Seiboldt und wurde bei ihrer Ankunft zeternd begrüßt. Die Wirtin legte besonderen Wert auf Pünktlichkeit und akzeptierte nicht, dass Straßen zuweilen nur recht langsam passiert werden konnten. Die Frau war nicht nur neugierig und fordernd. Da das Zimmer aber preiswert war, hielt Claire sich zurück. Der Zorn brodelte zwar in ihr, aber sie wusste gut, dass sie momentan kleine Brötchen backen musste. Sie zog sich um und machte sich auf den Weg zum „König von Baden-Baden“, dem „Roi de Bade“. Sein Name: Jean Jacques Bénazet. Das Projekt „Herzenswunsch“ konnte beginnen.

Im Jahr 1847 gab es keine Gleichberechtigung der Frauen. Sie gehörten an den Herd und sollten ihre Kinder zu rechtschaffenen Bürgern Preußens erziehen. Dass eine Frau arbeitet, galt damals noch als außergewöhnlich. Für sie kamen nur Arbeitsstellen als Bedienung oder Hausdame in Betracht. Dass Claire als weibliche Concierge arbeiten wollte war kaum nachzuvollziehen. Wer wollte denn eine Frau im Kasino? Eine, die den Männern den Kopf verdrehte und auf Liebeleien mit betuchten Männern aus war? Wie gut, dass ein Mann des Teams am Roulettetisch ausfiel und Claire ihre Chance bekam.

Das Buch lässt sich angenehm lesen. Es beschreibt das Leben zur damaligen Zeit recht gut. Die Autoren haben den Ort Baden-Baden detailliert beschrieben und ihre Recherche war wohl umfangreich. Es gibt etliche Wendungen und ein wenig Spannung. Obwohl für mich die Ereignisse dann doch vorhersehbar waren. Eine gute Bewertung mit vier Sternen gebe ich aus vollem Herzen. Ich freue mich auf den zweiten Band der Geschichte um das Kasino in Baden-Baden.

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Veröffentlicht am 25.11.2024

"Ein ewiges Symbol der Hoffnung und des Lebens

Das Wunder der Tannenbäume
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Völlig verschreckt durch eine Bache mit ihren Frischlingen, scheute das treue Pferd und es bäumte sich auf. Der vollbeladene Wagen, den es zog, kam ins wanken und die schweren Baumstämme krachten auf den ...

Völlig verschreckt durch eine Bache mit ihren Frischlingen, scheute das treue Pferd und es bäumte sich auf. Der vollbeladene Wagen, den es zog, kam ins wanken und die schweren Baumstämme krachten auf den durchweichten Waldboden. Der Vater konnte seine beiden Kinder noch zur Seite schubsen. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Anneliese und ihr jüngerer Bruder musste mit ansehen, wie der Vater unter den schweren Stämmen begraben wurde. Die eilig herbeigerufenen Helfer konnten nur noch den Tod feststellen. Mutter und Kinder mussten den Ernährer ersetzen und Arbeiten erledigen, die viel zu schwer für sie waren.

Nicht nur die schwere Arbeit machte das Leben für die drei Hinterbliebenen so anstrengend. Das Gerede der Dorfbewohner war für sie viel schlimmer. Sie mochten die Witwe nicht und versagten ihr und den Kindern jegliche Hilfe. Anneliese musste nun zum großen Teil für den Lebensunterhalt sorgen. Regelmäßig fuhr sie mit ihrem Bruder zum Markt nach Freiburg. Aber auch hier verkauften sie nicht genug, um Schulden zu tilgen und Essen für alle kaufen zu können.

„Das Wunder der Tannenbäume“ ist das optimale Vorweihnachtsbuch. Die Hauptperson Anneliese muss durch Höhen und Tiefen gehen, lässt sich aber nicht unterkriegen. Auf welche Weise sie mit dem „Gabenbaum“ in Berührung kam und wie der sie vor zeitweise vor Hunger bewahrte, das hat die Autorin spannend umgesetzt. Nein, es ist kein historischer Roman, der auf Tatsachen beruht. Lässt sich aber gut lesen und stimmt angenehm auf die Vorweihnachtszeit ein.

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Veröffentlicht am 19.11.2024

Kein Harry Hole, aber gut

Der König
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Wer Jo Nesbo nur von seinen Büchern über Harry Hole kennt, wird enttäuscht sein. "Der König" ist kaum damit zu vergleichen und trotzdem ein „typischer“ Nesbo. Da ich den ersten Band nicht las, schaute ...

Wer Jo Nesbo nur von seinen Büchern über Harry Hole kennt, wird enttäuscht sein. "Der König" ist kaum damit zu vergleichen und trotzdem ein „typischer“ Nesbo. Da ich den ersten Band nicht las, schaute ich mir die entsprechenden Rezensionen und den Klappentext vom „Königreich“ an. Danach war es nicht schwer, mich in dieses Buch einzulesen. Zumal der Autor die wichtigen Ereignisse des ersten Buches gekonnt einfließen lässt.

Es beginnt mit einer Begegnung der besonderen Art. Roy besucht den Geologen, der maßgeblich daran beteiligt ist, dass ein Tunnel gebaut werden soll. Das würde bedeuten, dass Touristen umgeleitet würden und sich kaum noch jemand für den Ort Os interessiert. Wie Roy dieses Problem löst, ist eigentlich keine Neuigkeit. Er bietet dem zuständigen Geologen viel Geld.

Der Autor verlangt dem Leser Geduld ab. Erst nach etlichen Seiten gähnender Leere kommt endlich die gewohnte Spannung. Und dann zeigt sich, dass es sich lohnt, dabei zu bleiben. Die Ereignisse überschlagen sich und das Ende war für mich absolut nicht vorhersehbar. Der Sprecher konnte mich dabei aber nicht begeistern. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Einsatz gewünscht.

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Veröffentlicht am 17.11.2024

Dunkle Wolken am Horizont bringen Unruhe bei den Menschen

Böhmische Schicksalstage
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Das ist also der zweite Band dieser Saga. Noch wissen die Böhmen nicht, was auf sie zukommt. Die Familie Lemberg freut sich des Lebens. Sie genießen ihren Wohlstand und feiern die Feste, wie sie fallen. ...

Das ist also der zweite Band dieser Saga. Noch wissen die Böhmen nicht, was auf sie zukommt. Die Familie Lemberg freut sich des Lebens. Sie genießen ihren Wohlstand und feiern die Feste, wie sie fallen. Alba liebt einen jungen Mann, der absolut nicht in ihre Familie passt. Der Hausherr vergnügt sich mit einer Geliebten in Prag und seine Ehefrau pflegt ihre Wehwehchen. "Böhmische Schicksalstage" punkten auch weiter mit unvorhersehbaren Ereignissen.

Auch wenn dieses zweite Buch der Saga mit einem Cliffhanger endet. Ich hoffe doch sehr, das es auch einen dritten Band gibt. Die Menschen in Böhmen sind in Aufruhr. Sie beobachten sehr genau, was sich im Deutschen Reich bewegt. Wie schwer die Umbrüche aber werden, damit rechnen sie mit Sicherheit nicht.

Der zweite Band dieser Sage hat mich sehr gut unterhalten. Ich konnte zwar recht schnell erkennen, wie sich der Weg für Alba entwickelt. Diese Überraschungen, welche einige Familienmitglieder betreffen, machten das Lesen dann doch spannend. Ich freue mich auf weitere Zeilen über das Leben der Familie Lemberg und hoffe, dass schon bald der nächste Band veröffentlicht wird.

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