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Veröffentlicht am 16.12.2024

Spannender und atmosphärisch dichter Krimi aus dem hohen Norden

NordOstAngst (Flensburg-Krimi)
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In ihrem sechsten Küstenkrimi schickt die Autorin Nele Bruun ihre gut aufeinander abgestimmten Ermittler Anne Anders und Hendryk Larsson von der Kriminalpolizei Flensburg in ihren zweiten Fall, der mich ...

In ihrem sechsten Küstenkrimi schickt die Autorin Nele Bruun ihre gut aufeinander abgestimmten Ermittler Anne Anders und Hendryk Larsson von der Kriminalpolizei Flensburg in ihren zweiten Fall, der mich diesmal auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Man kann dieses Buch grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen und verstehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen und nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Diesmal bekommen es Anne und Hendryk mit einem Cold Case zu tun. Im Zuge von Renovierungsarbeiten im Flensburger Stadttheater wird die eingemauerte Leiche einer Frau gefunden, die sich schnell als Bjarka Nielsen entpuppt und seit 39 Jahren vermisst wird. Ist die Suche nach Zeugen und Hinweisen nach der langen Zeit eh schon schwierig, werden die Ermittlungen durch den Tod einiger Personen aus dem Umfeld der Dänin noch deutlich erschwert. Versucht der Täter von damals mit allen Mitteln seine Spuren zu verwischen ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders das gelungene Zusammenspiel der beiden unterschiedlichen Hauptermittler ist sehr gelungen. Nachdem die Figuren im ersten Band erfolgreich eingeführt wurden, bekommen sie diesmal wesentlich mehr Raum zur Entfaltung, den sie auch überzeugend nutzen. Und an der schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt, gibt es ebenfalls nichts zu meckern.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit aus dem hohen Norden steht, wird hier sehr gut bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 26.11.2024

Auch der zweite Band der Unvermächtnis-Trilogie bietet eine überzeugende Mischung aus Horror und Fantasy

Das Unvermächtnis
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Auch mit dem zweiten Band der als Trilogie angelegten Reihe „Das Unvermächtnis“ legt die Autorin Isabell Gubenko wieder einen ungemein packenden und eher düsteren Fantasyroman mit einer ordentlichen Portion ...

Auch mit dem zweiten Band der als Trilogie angelegten Reihe „Das Unvermächtnis“ legt die Autorin Isabell Gubenko wieder einen ungemein packenden und eher düsteren Fantasyroman mit einer ordentlichen Portion Horror vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Man braucht hier zwar grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die doch recht komplexe Geschichte in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber auf jeden Fall, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Ein kurzer Rückblick zu Beginn des Buches erleichtert zudem nicht nur Neueinsteigern den Einstieg in den Serienkosmos, auch die Leser des ersten Bandes werden hier kurz und knapp wieder auf Stand gebracht und können so direkt in das wilde Geschehen eintauchen.

Während der ehemalige Dämonenjäger Cartan in Begleitung der Empathikerin Relia versucht, ins benachbarte Königreich Sulon zu fliehen, weil er bei der Kirche in Ungnade gefallen ist und erbarmungslos gejagt wird, wartet auf den Attentäter Eros in Noaka bereits der nächste gefährliche Auftrag. Zudem will er noch seine ganz persönliche Rache befriedigen und hat der Eismagierin Ava versprochen, sie anschließend nach Sulon zu begleiten. Doch die ehemaligen Gefährten ahnen noch nicht einmal, welch unfassbares Grauen sie an ihrem Zielort erwartet.

Nachdem die Autorin ihr mehr als gelungenes Setting, das deutlich an das Mittelalter angelehnt ist, im ersten Band erfolgreich eingeführt hat, kann sie sich nun noch stärker den Figuren und der Geschichte widmen. Mit einem packenden Schreibstil und bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino beim Lesen permanent auf Hochtouren laufen lassen, treibt sie die gut aufgebaute Geschichte voran und steuert sie zielsicher auf einen fulminanten Showdown zu, nach dem nichts mehr so ist, wie es einmal war. Getragen wird das Ganze von einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind.

Besonders hervorheben muss man auch diesmal wieder die absolut gelungenen und perfekt auf den Inhalt abgestimmten Innenillustrationen zu Beginn eines jeden Kapitels. Diese stammen aus der Feder von Wasilij Gubenko, dem Ehemann der Autorin, der auch an der Erschaffung des Settings mitgewirkt hat.

Wer auf düstere Fantasygeschichten steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Meine Neugierde auf den Abschlussband der Trilogie ist jedenfalls noch einmal deutlich gestiegen.

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Veröffentlicht am 26.11.2024

Düsterer Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe mit gut gezeichneten Figuren in einem gelungenen Mittelalter-Setting

Das Unvermächtnis
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Bei ihrem Debüt legt die Autorin Isabell Gubenko gleich einen ungemein packenden und eher düsteren Fantasyroman mit einer ordentlichen Portion Horror vor, der zugleich den Start einer Reihe bildet.

Der ...

Bei ihrem Debüt legt die Autorin Isabell Gubenko gleich einen ungemein packenden und eher düsteren Fantasyroman mit einer ordentlichen Portion Horror vor, der zugleich den Start einer Reihe bildet.

Der Attentäter Eros und der Priester Castus sind beide im Auftrag der Kirche unterwegs. Während sich Eros eher um die weltlichen Gegner kümmert, bekommt es Castus mit den Dämonen zu tun. Ihr erster gemeinsamer Auftrag führt sie in ein Dorf, das nahe der Grenze zwischen den beiden Königreichen Noaka und Sulon liegt und dessen Bewohner nachts von einem Dämon angegriffen werden. Dort treffen sie auf die Magierin Ava, die keine Erinnerung an ihre Vergangenheit hat. Obwohl sich die drei ungleichen Gefährten gegenseitig nicht wirklich über den Weg trauen, nehmen sie den Kampf gegen die Bedrohung auf.

Mit einem packenden Schreibstil entwirft die Autorin hier ein mehr als gelungenes Setting, das deutlich an das Mittelalter angelehnt ist und ausreichend Potential besitzt, die Geschichte auch noch über weitere Bände zu tragen. Bestückt ist diese Welt mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Die Geschichte ist zwar grundsätzlich in sich abgeschlossen, es verbleiben aber schlußendlich noch einige lose Enden, die dann in den weiteren Bänden weitergesponnen werden.

Besonders hervorheben muss man hier auch die absolut gelungenen und perfekt auf den Inhalt abgestimmten Innenillustrationen zu Beginn einen jeden Kapitels. Diese stammen aus der Feder von Wasilij Gubenko, dem Ehemann der Autorin, der auch an der Erschaffung des Settings mitgewirkt hat.

Wer auf düstere Fantasygeschichten steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Meine Neugierde auf die weiteren Bände ist jedenfalls geweckt.

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Veröffentlicht am 19.11.2024

Auch Band 4 der Reihe bietet spannende Unterhaltung aus dem hohen Norden

Der Puppenkünstler
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In diesem Kriminalroman, der durchaus auch Thrillerqualitäten aufweist, schickt die Autorin Drea Summer ihre beiden Ermittler Stefanie „Steffi“ Teufel und Jan Graf in ihren vierten Fall, der mich erneut ...

In diesem Kriminalroman, der durchaus auch Thrillerqualitäten aufweist, schickt die Autorin Drea Summer ihre beiden Ermittler Stefanie „Steffi“ Teufel und Jan Graf in ihren vierten Fall, der mich erneut gut und spannend unterhalten konnte.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten drei Bänden und dem Prequel zur Reihe, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf vorangegangene Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Als Steffi und Jan das Haus der Familie Krauss betreten, bietet sich ihnen ein schockierendes Bild. Die Mutter wurde erhängt und die beiden Kinder der Familie sitzen tot am Esstisch, während der Vater spurlos verschwunden ist. Während der Ermittlungen im Umfeld der Familie erfahren die beiden Ermittler, dass es vor 5 Jahren bereits zwei Fälle mit ähnlichem Muster gegeben hat. Und da seinerzeit die beiden Taten innerhalb von 48 Stunden verübt wurden, wird klar, dass die Ermittlungen ab sofort zum Rennen gegen die Zeit werden.

Mit einem packenden Schreibstil, einem hohen Erzähltempo und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran und legt dabei geschickt einige falsche Fährten. Immer wieder eingestreute Passagen aus der Perspektive des Mörders und seiner Opfer sorgen für zusätzliche Spannung, ohne bereits zu viel über seine Identität des Täters zu verraten. Fein dosierte Ausflüge in das Privatleben der beiden sympathischen Ermittler lockern das Geschehen zudem immer wieder ein wenig auf, die Krimihandlung steht dabei aber immer im Mittelpunkt der Geschichte. Am Ende erhalten wir dann auch eine überzeugende Auflösung, so dass hier keine wesentlichen Fragen offenbleiben. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, von denen besonders Peeke mit seiner unnachahmlichen Art wieder so ein wenig hervorsticht.

Wer auf spannende Kriminalromane aus dem hohen Norden steht, wird hier sehr gut bedient und unterhalten. Auf den nächsten Fall mit diesem überzeugenden Team, für den es ganz am Ende schon einmal einen kleinen Appetithappen gibt, bin ich schon sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 12.11.2024

Intensives und atmosphärisch dichtes Krimi-Drama auf drei Zeitebenen

Das Haus in dem Gudelia stirbt
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Mit diesem Buch gelingt dem Autor Thomas Knüwer ein intensives Krimi-Drama voller Tragik, dass mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Als der kleine Ort Unterlingen von einer verheerenden ...

Mit diesem Buch gelingt dem Autor Thomas Knüwer ein intensives Krimi-Drama voller Tragik, dass mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Als der kleine Ort Unterlingen von einer verheerenden Sturmflut heimgesucht wird, haben sich fast alle Einwohner rechtzeitig evakuieren lassen. Nur die 81-jährige Gudelia verharrt in ihrem Haus, wie sie es schon immer getan hat. Weder der Tod ihres Sohnes Nico im Jahr 1984 noch die Trennung von ihrem Mann Heinz im Jahr 1998 konnten sie von dort vertreiben, denn mit dem Haus teilt sie nicht nur ihre Erinnerungen, sondern auch ihre tiefsten Geheimnisse. Und die wird sie bis zum Schluss verteidigen. Daran können auch die beiden gefesselten Leichen nichts ändern, die an ihrem Haus vorbeitreiben.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und erzählt sie auf drei Zeitebenen, auf denen sich nach und nach das erschreckende und verstörende Gesamtbild zusammensetzt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei erleben wir das Geschehen ausschließlich durch die Augen von Gudelia, die hier auch als Ich-Erzählerin fungiert. Das beeindruckende Portrait einer starken Frau, die in ihrem Leben einiges ertragen musste, aber durchaus auch Schuld auf sich geladen hat, sprengt die Grenzen des normalen Kriminalromans und brennt sich tief in die Köpfe seiner Leser ein. So bietet das Buch viel Stoff zum Nachdenken und hallt weit über sein Ende hinaus nach.

Wer auf dramatische und atmosphärisch dichte Kriminalromane mit starken Figuren steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten.

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