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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2017

Die Göttin und ihre ungleichen Passagiere ...

Signor Rinaldi kratzt die Kurve
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Wie der Klappentext beschreibt, prallen mit Opa Pietro und seinem Enkel Diego zwei Welten aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Beschreibung suggeriert in meinen Augen einen eher lustigen ...

Wie der Klappentext beschreibt, prallen mit Opa Pietro und seinem Enkel Diego zwei Welten aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Beschreibung suggeriert in meinen Augen einen eher lustigen Road Trip leichterer Natur. Genau mit diesen Erwartungen bin ich an das Hörbuch rangegangen und wurde überrascht. Ich möchte nicht sagen enttäuscht, aber „spritzig frisch“ geht für mich irgendwie anders. Eigentlich ist es eine sehr tragische Situation aus der die Beiden mit viel Geduld und Spucke, hauptsächlich der liebenswerten Art Diegos geschuldet, das Beste machen werden. Der alte Pietro steckt zu Anfang noch voller Bitterkeit gepaart mit viel Zynismus, den er mit seiner harten Schale zu verdecken versucht. Er will einfach nicht mehr, doch der geplante Ausstieg erscheint ihm langsam aber sicher immer schwieriger. Vielleicht hat er sein Leben doch verkannt? Vielleicht lohnt es sich doch weiter zu machen? Diego und die „Flohschaukel“ Sid öffnen ihm nach und nach die Augen, und Pietros beißender Humor verwandelt sich unterschwellig doch tatsächlich in so etwas Lebensbejahendes, sogar alte Freunde tauchen wieder am Horizont auf…
Den Abzug gibt es von mir für die Längen, die sich zwischendurch immer wieder ins Buch schleichen. So ganz konnte mich auch der angenehme Sprecher leider nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 20.09.2017

Die Ostsee ruft ...

Das Meer in deinem Namen
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Ok, ok … ich habe zu diesem Buch in einigen Rezensionen gestöbert und muss mich da manchen Vorrednern anschließen, die dieser Geschichte einen gewissen Hang zum Kitsch zuschreiben, was ja normalerweise ...

Ok, ok … ich habe zu diesem Buch in einigen Rezensionen gestöbert und muss mich da manchen Vorrednern anschließen, die dieser Geschichte einen gewissen Hang zum Kitsch zuschreiben, was ja normalerweise so gar nicht mein Ding ist.
Ich muss jedoch dazu sagen, ich habe das Buch im Urlaub am Meer – wenn auch nicht an der Ostsee – gelesen und konnte mich wunderbar hinein versetzen und einfach treiben lassen.
Der Klappentext verrät eigentlich genau so viel, wie gesagt werden muss ohne zu viel zu verraten. Die Geschichte macht mal wieder auf sehr anschauliche Art deutlich, wie schrecklich eine lebenslange Geheimniskrämerei doch für ein gutes Zusammenleben ist. Wie sagt man doch so schön „es ist nichts so fein gesponnen, es kommt immer an das Licht der Sonnen …“.
Von mir gibt es für dieses Buch eine Sommer-Sonne-Meer-Urlaubsleseempfehlung. Ich bin schon gespannt, wie es in der Trilogie weitergehen wird und freue mich auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Der Tod geht um in Oberammergau ...

Die Henkerstochter und das Spiel des Todes (Die Henkerstochter-Saga 6)
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Zum ersten Mal in dieser schönen Reihe konnte mich die Geschichte nicht ganz überzeugen. Vielleicht ist es beim geschriebenen Buch anders aber beim Hörbuch war ich doch oft verwirrt durch die vielen verschiedenen ...

Zum ersten Mal in dieser schönen Reihe konnte mich die Geschichte nicht ganz überzeugen. Vielleicht ist es beim geschriebenen Buch anders aber beim Hörbuch war ich doch oft verwirrt durch die vielen verschiedenen „Baustellen“. Man musste sich schon sehr konzentrieren, um die Handlungsstränge letztendlich zu einer runden Story werden zu lassen. Outen möchte ich mich aber an dieser Stelle als Fan der ersten Stunde, und so konnte ich mir natürlich auch diesen sechsten Teil nicht entgehen lassen. Der stimmungsvolle Sprecher Johannes Steck macht die Hörbücher immer wieder zum reinen Hörvergnügen.
Auch diesmal sind sie wieder voll eingespannt, der Henker Kuisl und sein Schwiegersohn, der Bader Simon. Doch nicht nur die Beiden hat es getroffen. Kuisls jüngste Tochter Barbara wird der Hexerei bezichtigt und Tochter Magdalena macht sich auf dem Weg nach Oberammergau um Hilfe vom Vater zu holen. Wird sie es rechtzeitig schaffen? …

Was mir an dieser Reihe besonders gut gefällt ist die Entwicklung der einzelnen Charaktere, die mir mit Jacob und seiner Frau sowie der Tochter Magdalena und den jüngeren Zwillingen Barbara und Georg im Jahr 1659 zum ersten Mal begegneten. Über zehn Jahre durfte ich sie nun schon begleiten. Während Magdalena, die inzwischen verheiratet ist und Kinder hat, die Vernünftige ist, bleibt ihre Schwester Barbara ein Wildfang und hat schon lange angefangen, den jungen Männern links und rechts den Kopf zu verdrehen. Aus so manch brenzligen Situation musste sie ihre Familie inzwischen befreien. Ihr Zwillingsbruder Georg hat sich von der Familie losgesagt und wohnt und arbeitet inzwischen bei seinem Onkel in Bamberg. Das Oberhaupt der Familie, der Henker Jakob – zwischenzeitlich von Magdalena und Simon zum mehrfachen Großvater gemacht, hat vor einigen Jahren seine geliebte Ehefrau verloren. Fast scheint es als wäre damit auch sein Lebensmut entschwunden. Magdalena und ihre Schwester arbeiten hart daran, ihn wieder auf die rechte Spur zu führen. Die Ermittlung in der fremden Stadt kommt da wie gerufen. Er wird wieder gebraucht! Mögen wir noch viele weitere Fälle mit ihm lösen und noch so manches Abenteuer mit der Familie Kuisl bestehen.

Veröffentlicht am 16.06.2024

Wenn drei an einem Strang ziehen, ist alles möglich ...

Das Licht in den Birken
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Die Mittfünfzigerin Thea, eine junge Frau namens Juli und Benno, mit seinen um die 60 Jahren auch noch im besten Mannesalter, sind die HauptdarstellerInnen in dem neuen Roman der mir durch ihre Krimireihe ...

Die Mittfünfzigerin Thea, eine junge Frau namens Juli und Benno, mit seinen um die 60 Jahren auch noch im besten Mannesalter, sind die HauptdarstellerInnen in dem neuen Roman der mir durch ihre Krimireihe bestens bekannten Autorin Romy Fölck. Die drei fiktiven Charaktere in „Das Licht in den Birken“ werden mehr oder weniger durch Zufall zusammengeworfen. Thea, die über 20 Jahre lang in Portugal gelebt hat, zieht es doch wieder in die alte Heimat und Benno, ständig in Geldnot, hat eine Wohnung frei. Benno ist ein Eigenbrötler geworden, nachdem er einen schweren Schicksalsschlag verkraften musste und wie die Beiden miteinander klarkommen sollen, steht erst mal in den Sternen. Schließlich schließt sich Juli wegen einer unvorhergesehenen Verletzung, durch die sie ihre Wanderung nach Holland abbrechen musste, den Beiden an. Während sich die beiden Frauen auf Anhieb sympathisch sind, tut Benno sich schwer, sich zu öffnen und Hilfe anzunehmen. Doch bald ziehen alle an einem Strang und reißen das Ruder herum. Wäre doch gelacht, wenn das nicht zu schaffen wäre …
Während ich die oben bereits genannten Krimireihe liebe und einen Band nach dem anderen verschlinge, habe ich mich mit diesem Roman ein wenig schwergetan. Bitte versteht mich nicht falsch, das Buch ist durchaus flüssig geschrieben und ließ sich dadurch auch fast in einem Rutsch lesen. Aber besonders im letzten Drittel ging mir dann doch alles zu glatt und zu schnell und eine gewisse „Friede, Freude, Eierkuchen“ Atmosphäre stellte sich ein, die mich ein wenig enttäuscht zurückließ. Für viele Leserinnen und Leser ist es bestimmt eine schöne Sommerlektüre. Mich konnte es nicht ganz abholen. Ich vergebe hier mit drei Sternen eine Note im mittleren Bereich, spreche aber dennoch eine Empfehlung an alle diejenigen aus, die sich einfach mal zurücklehnen und treiben lassen möchten. Ich werde mich demnächst hingegen lieber dem letzten Band der Krimireihe rund um Frida Paulsen widmen. Besonders als Hörbuch für mich ein absoluter Genuss.

Veröffentlicht am 04.06.2024

Jetzt kommen die Frauen zu Wort ...

Die Frauen der Familie Carbonaro
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Nicht nur wegen des wunderschönen Covers wollte ich diesen Roman unbedingt lesen. Nein, ich hatte ja schon den Vorgänger verschlungen, in dem es um die Männer, allen voran Barnaba Carbonaro ging, und die ...

Nicht nur wegen des wunderschönen Covers wollte ich diesen Roman unbedingt lesen. Nein, ich hatte ja schon den Vorgänger verschlungen, in dem es um die Männer, allen voran Barnaba Carbonaro ging, und die Frauen eher eine Nebenrolle spielten. Das sollte sich mit „Die Frauen der Familie Carbonaro“ nun ändern und sie sollten endlich die verdienten eigenen Stimmen erhalten.

Wie ich schon befürchtet hatte, ließ mich dieser „Nachschlag“ aber ein wenig unbefriedigt zurück. Vieles wusste ich ja schon en Detail aus Band eins, es gab einfach relativ wenig Neues zu entdecken. Dennoch hat es wieder Spaß gemacht in die Geschichte einzutauchen und dem lockeren Schreibstil des Autors zu folgen, der mich das Buch fast in einem Rutsch verschlingen ließ. Das italienische sonnige Flair gepaart mit den Erfahrungen in München war eine gelungene Mischung, wenn auch relativ wenig Spannung aufkam und die vielen Personen manchmal schwer zuzuordnen waren.

Alles in allem vergebe ich dennoch drei Sterne für diesen Ausflug in die Welt der italienischen Zitrusfrüchte und lege euch dieses Sommerbuch gepaart mit dem ersten Band gerne ans Herz. Lasst euch entführen und einfach fallen und genießen. Beste Grüße an die Männer und Frauen der Familie Carbonaro!

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