Profilbild von EvaG

EvaG

Lesejury Star
offline

EvaG ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit EvaG über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2024

Eine Geschichte über Freundschaft

Hanno und der Notfall
0

Hanno ist sauer, denn Mums hat einfach so beschlossen, dass er bereits am nächsten Morgen sein Zimmer räumen muss, damit Pien, die Neue in seiner Klasse dort einziehen kann. Hanno hat keine Lust im Stockbett ...

Hanno ist sauer, denn Mums hat einfach so beschlossen, dass er bereits am nächsten Morgen sein Zimmer räumen muss, damit Pien, die Neue in seiner Klasse dort einziehen kann. Hanno hat keine Lust im Stockbett mit seinem Bruder Tim zu schlafen und noch weniger darauf, nicht mehr die ganze Zeit machen zu können, was er möchte. Außerdem sieht Pien komisch aus mit ihren großen Händen und Füßen. Doch schnell merkt er, dass nicht alles stimmt, was seine Mitschüler reden und Pien vielleicht gar nicht so eine Spinnerin ist, wie es zuerst scheint...

Annejan Mieras erzählt sehr einfühlsam über Hanno und seine neue Freundin Pien. Die Freundschaft wächst langsam, aber nach einigen Missverständnissen spüren sie, dass sie sich eigentlich mögen und am Ende ist es gar nicht mehr so schlimm, dass Hanno bei Tim schlafen muss, damit Pien ein Zimmer hat. Die Illustrationen von Linde Faas befinden sich lediglich an den Kapitelanfängen und den Titelseiten der Buchabschnitte, sind relativ klein und nicht farbig, dennoch passen sie sehr gut zum Inhalt.

Ich fand das Kinderbuch perfekt geeignet für Kinder ab neun Jahren und mag es, wie einfühlsam über den Beginn dieser neuen Freundschaft erzählt wird. Trotzdem gibt es auch immer wieder Szenen, die mich zum Schmunzeln brachten und so für eine ausgewogene Geschichte sorgen. Allerdings hätte ich mir mehr Illustrationen gewünscht, damit das Buch auch schon für meine achtjährige Tochter besser geeignet wäre.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2024

Eine ganz besondere Liebesgeschichte über die Jahrzehnte hinweg

Als die Zukunft noch vor uns lag
0

Cat und Sam lernen sich in Atlantik City kennen. Obwohl Beide in ihren Zwanzigern sind, leben sie doch komplett unterschiedliche Leben. Während Sam nach dem Studium aus London wegwollte und sich darüber ...

Cat und Sam lernen sich in Atlantik City kennen. Obwohl Beide in ihren Zwanzigern sind, leben sie doch komplett unterschiedliche Leben. Während Sam nach dem Studium aus London wegwollte und sich darüber klar werden, was er in seinem Leben möchte, lebt Cat noch bei ihren Eltern und wagt es nicht, sie mit ihren Problemen alleine zu lassen. Sie verlieben sich sofort ineinander und genießen die drei Wochen, die sie gemeinsam in Cats Heimat haben, bevor Sam wieder nach London und in sein altes Leben zurückkehren muss. Erst viele Jahre später und vielen Stunden der Verzweiflung, sehen sie sich wieder und spüren, dass die Verbindung von damals immer noch besteht. Doch kann es jetzt ein Happy End geben?

Saskia Sarginson schreibt eine Liebesgeschichte, die romantisch, aber ebenso verzweifelt und sehr berührend ist. Cats Perspektive wird in der Ich-Form erzählt, sodass sich diese für die Leser sehr persönlich und nahbar anfühlt. Über Sam wird dagegen in der Er-Perspektive berichtet, was die beiden Protagonisten voneinander trennt. Da die Autorin viele Zeitsprünge in die Handlung einbaut, sind die Zeitangaben in den Überschriften immer sehr wichtig und helfen bei der Verfolgung der beiden Handlungsstränge.

Dieser Roman ist sehr berührend und hat mich immer wieder innehalten lassen, denn die beiden Protagonisten und ihre Leben werden von vielen Missverständnissen geprägt. Somit ist die Geschichte von vielen Wendungen beeinflusst, die sich nicht vorhersehen lassen und somit dazu beigetragen haben, dass ich gefesselt war und immer weiterlesen wollte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.11.2024

Effies Leben auf St. Kilda und der Neuanfang auf dem Festland

Die Inseltöchter - Der letzte Sommer
0

Sommer 1930: Euphemia Gillies, von allen nur Effie genannt, lebt gemeinsam mit ihrem Vater und vierunddreißig anderen Dorfbewohnern auf der kleinen Insel St. Kilda an der schottischen Küste. Die Menschen ...

Sommer 1930: Euphemia Gillies, von allen nur Effie genannt, lebt gemeinsam mit ihrem Vater und vierunddreißig anderen Dorfbewohnern auf der kleinen Insel St. Kilda an der schottischen Küste. Die Menschen kennen das beschwerliche Leben auf der kleinen und kargen Insel mitten im rauen und stürmischen Meer und haben ihre Leben daran angepasst. Effie muss allerdings nicht nur sich ernähren, sondern auch ihren Vater, dessen Bein lahm ist, da ihr Bruder vor vier Jahren beim Klettern an den Klippen abgestürzt und verstorben ist. Somit verrichtet sie die gleichen Aufgaben wie die Männer, auch wenn diese sie immer noch nicht akzeptieren. Als aber ein Earl und sein Sohn Lord Sholto gemeinsam mit dem Verwalter auf die Insel kommen, darf sie nicht wie geplant mit zu den Schafen und diese scheren, sondern soll den Gästen die Insel zeigen. Schnell spürt sie, dass der Lord nicht nur ein einfacher Gast für sie ist, sondern tiefere Gefühle in ihr weckt. Deshalb graut es ihr umso mehr vor seiner Abfahrt, denn dann wird sie ihn nie wieder sehen. Doch das ist nicht die einzige Veränderung in ihrem Leben in diesen Tagen, denn die nächste Nachricht, dass die Regierung endlich in eine Evakuierung der gesamten Dorfbewohner von der Insel zugestimmt hat, bringt ihr Leben noch mehr durcheinander. Dass das Leben auf dem Festland schwer sein wird, das hat sie vermutet, doch wie schwer, wird sich erst noch zeigen... Wird sie ihren Vater und sich weiterhin ernähren können und wird sie Lord Sholton wiederbegegnen?

Karen Swan überrascht mit diesem Roman, denn das Thema ist ein historisches und sehr ernst. Denn das Leben auf der Insel ist hart und folgt seinen eigenen Regeln, die ein Außenstehender wohl kaum nachvollziehen kann. Die Handlungen der Dorfbewohner wirken häufig sehr hart und sind schockierend, denn das Fangen von Vögeln oder Ertränken von Hunden ist nichts für schwache Nerven. Umso schwerer wirkt sich dann auch die Umsiedlung auf das Festland aus und fordert die ehemaligen Inselbewohner heraus. Insgesamt beruht die Handlung aber auf realen Begebenheiten, die von der Autorin in einem Nachwort sehr klar von den fiktiven Teilen abgegrenzt werden, sodass das raue Leben noch beeindruckender wirkt.

Anfangs hatte ich einige Schwierigkeiten mit den Einstieg in die Handlung und ich war oft verwirrt, wusste nicht worauf die Geschehnisse zulaufen und irgendwie auch etwas gelangweilt. Das hat sich erst mit dem Auftauchen des jungen Lord gelegt, womit die zarte Liebesgeschichte zwischen ihm und Effie beginnt und die Geschichte etwas emotionaler wird. Somit habe ich den Auftaktband dieser Reihe mit gemischten Gefühlen gelesen und bin gespannt, ob mir der zweite Band besser gefallen wird...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2024

Ein Buch, das die Schönheit und die Kulinarik der Ostseeküste miteinander verbindet!

Zu Gast an der Ostsee
0

Die deutsche Ostseeküste ist wunderschön und wartet mit den verschiedensten Landschaften auf. Denn es gibt dort unzählige Städte, Naturschutzgebiete und natürlich Strände. Die Reise beginnt in der Flensburger ...

Die deutsche Ostseeküste ist wunderschön und wartet mit den verschiedensten Landschaften auf. Denn es gibt dort unzählige Städte, Naturschutzgebiete und natürlich Strände. Die Reise beginnt in der Flensburger Förde, geht über die Schlei nach Kiel, von der Holsteinischen Schweiz zur Lübecker Bucht, von Wismar bis Greifwald bis hin zu den Inseln Rügen, Usedom und Hiddensee. Auf eindrücklichen, atmosphärischen Fotografien zeigt sich die Schönheit der verschiedenen Orte. Natürlich darf auch die Kulinarik nicht fehlen, denn überall befinden sich Restaurants, die einen Besuch wert sind.

Marianne von Weidenfels macht mit dieser Reise entlang der deutschen Ostseeküste Lust auf eine eigene Reise dorthin. Denn neben den stimmungsvollen Fotografien beinhaltet das Buch interessante Fakten über die Orte und die Gastronomie, die das Buch perfekt abrunden.

Ich liebe die Reihe "Zu Gast in ...", denn sie führen mich an unterschiedlichste Orte und können mein Fernweh immer ein bisschen stillen. Außerdem kann ich mir dank der vielen Rezepte oft ein wenig Urlaubsstimmung auf den Teller zaubern. Dieses Buch von der Ostsee hat mir auf den ersten Blick schon sehr gut gefallen und ich habe es einige Male durchgeblättert, bis ich mich an mein erstes Gericht gewagt habe. Leider war ich dann schnell ernüchtert, denn obwohl ich gerne kochen und mich durchaus als erfahrene Hobbyköchin bezeichnen würde, waren die Rezepte häufig mangelhaft, denn es fehlten genaue Angaben zur Größe der Backform oder aber die Fotos enthielten Komponenten, die im Rezepte gar nicht aufgezählt waren. Vorallem die Galloway-Frikadellen mit gebratenen Pilzen und Kartoffelstampf haben mich da enttäuscht, denn das Rezept erwähnte nie die braune Sauce, die so deutlich auf dem Foto zu sehen war, dafür war ein Salat und ein Kartoffelstampf enthalten, die wiederum auf dem Foto nicht mit abgebildet waren.

Deshalb ist mein Fazit dieses Buches gemischt. Ich liebe die hochwertigen Fotografien, die Einblicke in die Restaurants und die Ausflüge in die Landschaften, finde aber die Rezepte nicht ganz so einfach nachzumachen, wie es auf den ersten Blick wirkt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.10.2024

Ein Kriminalfall, der nach zwanzig Jahren plötzlich wieder in den Fokus der Ermittler rückt

Das Dickicht
0

Vor knapp zwanzig Jahren war Juha, mittlerweile Kriminaloberkommissar beim LKA Hamburg, gemeinsam mit seinem erfahrenen Kollegen Werner Swoboda bei einer Geiselnahme. Gemeinsam haben sie den vierzehnjährigen ...

Vor knapp zwanzig Jahren war Juha, mittlerweile Kriminaloberkommissar beim LKA Hamburg, gemeinsam mit seinem erfahrenen Kollegen Werner Swoboda bei einer Geiselnahme. Gemeinsam haben sie den vierzehnjährigen Jungen entdeckt und aus seinem Verließ gezogen, doch er war bereits tot. Juha hat diesen Moment nie vergessen und für seinen Kollegen war danach nichts mehr wie vorher, denn der Fall ließ ihm einfach keine Ruhe. Nun, beinahe zwanzig Jahre später, werden die Ermittler vom LKA zu einem Entführungsfall gerufen, der nach dem gleichen Schema verläuft. Doch schnell wird klar, dass diese Geiselnahme gut ausgehen wird. In Juha erwachen aber wieder sämtliche Erinnerungen an den alten Fall und er fragt sich wieder einmal, ob sie damals den richtigen Mann als Entführer ausgemacht haben. Gemeinsam mit seinem jungen Partner Lux begibt er sich auf die Spurensuche und rollt den Fall nochmals auf...

Das Autorenduo Nikolas Kuhl und Stefan Sandrock nehmen ihre Leser mit auf eine Ermittlung, die so manche Wendung nimmt und bis zum Ende nicht vorhersehbar ist. Gerade der Anfang ist sehr spannend und fesselnd, denn der neue Fall ist sehr präsent und mutet sehr wie eine echte Entführung an, weshalb Juha sich bald die Frage stellt, ob der wahre Entführer von damals nicht doch noch lebt und nun wieder aktiv ist. So gelingt auch eine perfekte Überleitung zum alten Fall, der in Juha, und nun auch Lux, immer wieder Zweifel an den früheren Ermittlungsergebnissen aufkommen lässt. Mit viel Bauchgefühl und Recherche kommen sie den wahren Beweggründen auf die Spur und tauchen erneut in die Ermittlungen ein.

Gerade das Cover und der Klappentext versprechen einen sehr spannenden und fesselnden Krimi. Ich allerdings empfand ihn eher als interessant, war aber leider nie so sehr gefesselt, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Juha und Lux mag ich sehr und würde mich freuen, wenn sie noch weitere Cold Cases oder auch aktuelle Kriminalfälle gemeinsam lösen würden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere