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Veröffentlicht am 03.12.2024

Eine Reise wert

Die Chroniken der Welten
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Kurzmeinung: Ein holpriger Start, der mich in eine phantastische Geschichte voller Gefühl und interessanten Wendungen stolpern ließ

Rezension:
In den vergessenen Ecken der Welt, zwischen den alten Steinen ...

Kurzmeinung: Ein holpriger Start, der mich in eine phantastische Geschichte voller Gefühl und interessanten Wendungen stolpern ließ

Rezension:
In den vergessenen Ecken der Welt, zwischen den alten Steinen einer geheimnisumwitterten Ruine, findet die verträumte Bibliothekarin Minako ein Buch, welches ihr nicht nur seine Geschichte erzählt, sondern sie ganz darin eintauchen lässt – im wahrsten Sinne des Wortes.
Und inmitten dieses wundersamen Zaubers trifft sie auf Ethan, einem Weltenwächter und – wie die Autorin gleich zu Beginn nicht müde wurde zu betonen – einem ziemlich arrogantem Kerl, der trotz seiner selbstverliebten Art doch einen gewissen Charme besitzt. Fasziniert von Ethans Geschichten und getrieben von ihrem tiefen Wunsch nach Abenteuer, schließt sich Minako den Weltenwächtern an, bereit die Buchwelten gegen die gefährlichen Schattenmacher zu verteidigen.

Die Erzählweise des Buches, überwiegend aus der Sicht von Minako, ist angenehm leicht und wirkte jugendlich auf mich. Das Setting hatte mich anfangs noch irritiert, denn Minakos Welt erhielt eher wenig Aufmerksamkeit, doch die verschiedenen Buchwelten waren mit so viel Liebe gestaltet, lebendig geschrieben, durchdrungen von Tiefe und Magie, dass es mich schon bald vollkommen aussöhnte. Vielleicht war es für mich am Anfang einfach ein bisschen zu schnell und zu viel, weshalb die ersten Begegnungen zwischen Minako und Ethan etwas unscharf blieben, denn im Verlauf der Geschichte formte sich ihre Beziehung zu einer klaren, energiegeladenen Partnerschaft. Und auch die anderen Charaktere, die anderen Weltenwächter, die bald zu Minakos festem Freundeskreis wurden, empfand ich als ausgesprochen sympathisch. Ich hatte das Gefühl, dass hier eine wirklich wundervolle Gruppendynamik besteht in der man sich einfach wohlfühlen kann. Die Schattenmacher, ihre erklärten Feinde, dagegen waren voller Geheimnis und Faszination.

So ist „Die Chroniken der Welten“ ein gelungener Reihenauftakt voller Potential, der in mir den Wunsch weckte gemeinsam mit Minako tiefer in diese faszinierenden Welten der Bücher einzutauchen.

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Veröffentlicht am 26.11.2024

Für alle, die noch glauben (wollen)

Lina und der Schnee-Engel
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Bist du schon einmal nachts aufgewacht und wusstest nicht warum?
Genau das ist der kleinen Lina passiert, einem ganz besonderem Mädchen mit einem ganz besonders großen Herzen. Ich mochte ihre lebhafte, ...

Bist du schon einmal nachts aufgewacht und wusstest nicht warum?
Genau das ist der kleinen Lina passiert, einem ganz besonderem Mädchen mit einem ganz besonders großen Herzen. Ich mochte ihre lebhafte, neugierige Art und las ihre Geschichte mit Wohlgefallen. Denn Lina ist unsere Protagonistin. Und ihre Lebhaftigkeit und Neugierde war es, die sie nicht gleich wieder einschlafen ließ, sondern sie dazu veranlasste sich umzuschauen. Und da entdeckte sie ihn. Groß war er, schimmerte in bläulichem Weiß, als habe ihn der Mond geküsst, die Federn seiner Flügel waren wie in Schnee getaucht und sein Haar war aus Eis. Ein Engel, ihr Schnee-Engel. Und mit dieser wundersamen Begegnung fing alles an, denn Lina wollte ihren Schnee-Engel unbedingt wiedersehen. Dafür dachte sie sich allerlei aus und brachte sich in so manch gefährliche Situation. Ich war froh zu lesen, dass sie am Ende einsah, dass dieses Handeln falsch gewesen war. Und ob es geklappt hat? Ob sie ihren Engel wiedersah? Und ob sie auch für die anderen Schnee-Engel herbeizaubern konnte? Nun, das müsst ihr wohl selbst herausfinden :)

Ich fand die Idee hinter der Geschichte wirklich wunderbar, die kleine Botschaft war wirklich herzerwärmend, nicht nur für die kleine Leserschaft. Für alle, die noch glauben (wollen), hat die Autorin hier auf ganz einfühlsame Weise ein wundersames Gefühl vermittelt: Du bist nicht allein, jemand ist da, der dir hilft und der dich beschützt.

Vertieft wurde dieses Gefühl noch durch die herrlichen Illustrationen, die etwas leicht nostalgisches haben, ganz weich in ihrem Stil und passend zu den Jahreszeiten mal gemütlich dunkel, mal vergnügt farbenfroh. Das Cover gibt hier einen guten ersten Eindruck. Dazu passte der leichte Schreibstil ganz wunderbar, der zwar kindgerecht ist, doch aus Erwachsenensicht nicht allzu stumpf.

So ist das Buch „Lina und der Schnee-Engel“ aus der Feder von Maggie O'Farrell, illustriert von Daniela Jaglenka Terrazzini und erschienen im DK Verlag mit einer Altersempfehlung ab 5 Jahren, eine zauberhafte Wintergeschichte mit herrlichen Illustrationen und einer schönen Botschaft.

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Veröffentlicht am 31.10.2024

Eine phantastische Reise beginnt

Splitterkristall
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Kurzmeinung: Ein gelungener Reihenauftakt, eine Welt voller Geheimnisse und Magie und ganz besonderer Freundschaften

Rezension:
Es geht auf Mitternacht zu, der Wind wirft dicke Regentropfen gegen meine ...

Kurzmeinung: Ein gelungener Reihenauftakt, eine Welt voller Geheimnisse und Magie und ganz besonderer Freundschaften

Rezension:
Es geht auf Mitternacht zu, der Wind wirft dicke Regentropfen gegen meine Fensterscheiben, mit halbem Ohr lausche ich ihrem Prasseln. Das Feuer des Kamins ist zu einem Glühen heruntergebrannt und flackernde Schatten streifen um mich herum. Eine herrlich düster anmutende Atmosphäre, die sich in dem mystischen Cover des Buches verfängt, welches ich gerade beendet habe.

Splitterkristall,
der erste Band der Reihe „Die Schattenchroniken“
aus der Feder von Michael S. V. Preis.

Ich habe mich von dem Cover einfangen lassen, der Klappentext weckte mein Interesse und ich wurde nicht enttäuscht. Der Einstieg durch einen spannend gestalteten Prolog gefiel mir wirklich gut. Ich erhielt einen interessanten Einblick in einen Teil der Geschichte, in welchem sich das Schicksal einer geheimnisvollen Figur, dem Schatten, offenbarte und vielleicht sogar besiegelte?
Der Schreibstil, so sachte schwungvoll, las sich angenehm und leicht, angepasst an eine junge Leserschaft, und zauberte mir mit jedem Wort ein Bild in den Geist.

So begleitete ich die ungestüme Mira, welche mit einem für ein gerade einmal fünfzehn jähriges Mädchen herben Schicksal konfrontiert wurde. Ihre Mutter hatte sich nämlich dazu entschlossen sie ohne ihre Zustimmung, ja, ohne Vorwarnung, in die Abgeschiedenheit eines Internats zu verbannen. Ein Ort, fernab der Stadt, an dem strenge Regeln den Alltag der Schüler und Schülerinnen beherrschen. Für einen Freigeist wie Mira nichts anderes als ein Käfig. Und so sehr sie sich auch bemühte, sich anzupassen fiel ihr zunehmend schwer. Und als sie dann auch noch einem seltsamen Leuchten folgte, welches nachts aus einem verlassenen Haus drang, wurde ihr gesamtes Leben auf den Kopf gestellt.

Ich muss sagen, Mira gefiel mir als Protagonistin ausgesprochen gut. Ihre Gedanken und Gefühle waren nachvollziehbar, auch wenn ihre anfängliche Bockigkeit aus der Sicht eines Erwachsenen vielleicht etwas negativ erscheint. Im Verlauf der Geschichte zeigte sie sich sehr reflektiert und je mehr ich von ihr las, desto sympathischer wurde sie mir.
Auch die anderen Figuren empfand ich als gut geschrieben. Sie alle haben ihre Ecken und Kanten, sie alle haben ihren Hintergrund. Und sie alle tragen ihren Teil zur Geschichte bei, einen Teil, der hier und da sogar dazu einlädt das Gespräch zu suchen und über das ein oder andere wichtige Thema (wie beispielsweise Mobbing) zu sprechen.

So war der erste Teil des Buches vor allem damit erfüllt, wie sich Mira in und mit ihrer neuen Lebenssituation zurecht fand und als der phantastische Teil seinen Einzug in die Handlung hielt, passierte vielleicht ein bisschen viel auf einmal bis die Handlung gänzlich umschlug. Doch nicht zuletzt durch die wachsende Spannung und unterstützt von den unglaublich schönen Illustrationen und dem nach wie vor angenehmen Schreibstil, fand ich mich bald zurecht. Viel zu schnell gelangte ich an das Ende des Buches und der Cliffhanger ist für mich gelungen. Wenige Worte, doch oh, so schicksalstragend.

Und auch wenn es für mich hier und dort gern ein paar Seiten mehr hätten sein dürfen, um die ein oder andere Handlung ein wenig auszuführen und die Ereignisse etwas zu entzerren, und auch oder vielleicht gerade weil noch so viele unbeantwortete Fragen in mir umherschwirren, darf ich sagen, dass es sich hier um einen gelungenen Reihenauftakt handelt, der große Lust auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 30.09.2024

Vom letzten Einhorn zum letzten König

Ich fürchte, Ihr habt Drachen
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Kurzmeinung: Ein märchenhaftes Fantasy-Abenteuer mit einigen Irrungen und Wirrungen

Rezension:
Peter S. Beagle – er dürfte vielen als der Autor von „Das letzte Einhorn“ bekannt sein – hat hier ein wahres ...

Kurzmeinung: Ein märchenhaftes Fantasy-Abenteuer mit einigen Irrungen und Wirrungen

Rezension:
Peter S. Beagle – er dürfte vielen als der Autor von „Das letzte Einhorn“ bekannt sein – hat hier ein wahres Wortwunder erschaffen, welches die Herzen seiner Leserschaft verzaubert und in eine Welt voller Magie entführt. Eine Welt, in der ein Prinz kein Prinz sein will und schon gar kein Held, eine Welt, in der ein Drachenjäger die Nase voll davon hat Drachen zu jagen, eine Welt, in der eine schöne Prinzessin mit ihrem Schicksal hadert, eine Welt, in der drei so unterschiedliche Charaktere aufeinander treffen, um sich gemeinsam dem wohl größten Abenteuer ihres Lebens zu stellen.

Mit seinen tiefen, angenehm dunklen Farben und der geschwungenen Schrift passt das Buchcover ganz wunderbar in die beginnende Herbstzeit hinein. Und so behutsam wie der zarte Hauch eines Herbstnebelmorgens, der die Welt in mystischer Sanftheit umarmt, begann auch die Geschichte ganz sacht und heimelig, durchzogen von einem feinen, fast schelmischen Humor, der mir ganz so schien, als würde er mit einem kleinen Augenzwinkern die gängigen Klischees des Fantasy-Genres auf liebevolle Weise hinterfragen. Die Handlung plätscherte zunächst dahin wie ein munter murmelnder Gebirgsbach und wir lernten die Charaktere näher kennen, die mir allesamt und jeder und jede auf ihre Weise sympathisch waren. Die drei Hauptcharaktere empfand ich als wunderbar herausgearbeitet, auch wenn mir hier und da ein wenig Tiefe fehlte – wie gern hätte ich mehr über sie erfahren, ganz besonders über Robert, der irgendwie mein Herz berührte. Ich konnte Prinz Reginalds Handeln und Denken gut verstehen, seine Geschichte erschien mir klassisch. Auch Prinzessin Cerise versucht ihrem Schicksal zu entrinnen und tat dies auf so mutige und beherzte Weise, dass ich nicht umhin kam durchaus beeindruckt von ihr zu sein. Sie alle haben ihre Geschichte, sie alle haben ihr Päckchen zu tragen und sie alle sind nicht unbedingt das, was man auf den ersten Blick vermutet. Und vielleicht ist es gar nicht so sehr die große Handlung, das Bezwingen des mächtigen Bösen, welche die Geschichte ausmacht, sondern die Entwicklung dieser drei Figuren, die mich nur so durch die Seiten fliegen ließ, ganz begierig darauf zu erfahren wie es weiter geht, wie es ausgeht.

Doch so gemütlich die Geschichte auch begann, als ich ungefähr die Hälfte des Buches erreichte, nahm die Melodie der Worte recht düstere Töne an, die mir letztlich sogar ein wenig grausig erschienen. Dies kannte ich jedoch bereits aus der Geschichte „Das letzte Einhorn“ und so nahm ich es nicht als unpassend oder gar schreckliche Wendung wahr. Ganz im Gegenteil wurde hier eine gehörige Portion Spannung hinzugefügt, die mein Interesse fesselte und mein Herz ergriff. Lediglich der letzten Teil, jener, der mir eigentlich eine Erklärung liefern sollte, geriet etwas wirr und ich stolperte manches Mal durch die Gedanken des Autors wie über die Wurzeln der knorrigen Bäume, die meinen Weg durch einen gar zu dunklen Wald säumen. Am Ende fügte sich dann jedoch alles, wenn auch mit einigem Nachdenken, zusammen und ich durfte das Buch mit einem zufriedenen Seufzen schließen.

So kann ich sagen, dass die Geschichte auf ganz charmante Weise mit einem außergewöhnlichen Abenteuer und liebevoll gestalteten Charakteren aufwartet und trotz einiger Irrungen und Wirrungen ein wirklich gelungenes, lebendiges und unterhaltsames Lesevergnügen bot, welches ich von ganzem Herzen genossen habe.

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Klippos Abenteuer – ein wirrer Traum aus Freundschaft und Fragen

Klippo
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Kurzmeinung: Ein spannendes Abenteuer, in dem Träume und Wirklichkeit miteinander verschwimmen

Rezension:
Tosendes Meer, die dunklen Wogen, windgepeitscht, branden gegen die Ufer und zerschellen an den ...

Kurzmeinung: Ein spannendes Abenteuer, in dem Träume und Wirklichkeit miteinander verschwimmen

Rezension:
Tosendes Meer, die dunklen Wogen, windgepeitscht, branden gegen die Ufer und zerschellen an den Klippen, eine schäumende Gischt, die in der Sonne glitzert und über allem der weite Himmel, sturmwolkengrau, nur einen kleinen Windschubser von einem Wolkenbruch entfernt und mittendrin ein Junge Namens Klippo, ein Junge, den es nicht geben durfte. Das Cover ist wirklich wunderschön und herrlich atmosphärisch lädt es zum Lesen ein.

Und so wild wie die Wellen auf dem Cover, so turbulent beginnt unser Abenteuer. Von seinen Eltern aus dem Schlaf gerissen, muss Klippo aus seinem Zuhause, einem alten Leuchtturm, fliehen, denn die Salpeter, gefürchtete Raubritter, bedrohen sein Leben und das seiner Eltern. Und hier fühlte ich zum ersten Mal eine leise Frustration in meinem Herzen. Denn Klippo ist ein Träumer wie er im Buche steht und aus diesen hat er all sein Wissen. So ist er ausgesprochen neugierig, sein Wissensdurst unstillbar und leider so gar nicht abenteuertauglich. Denn wann immer ein schnelles Handeln erforderlich ist, zögert Klippo, trotzt stur allem und jedem und stellt erst einmal seine vielen vielen Fragen. Das macht ihn einerseits zu einer interessanten Figur, die uns Lesern hilft in die Geschichte hinein zu finden, andererseits ist es aber auch ziemlich nervig. Immer muss erst alles ausdiskutiert werden.

Auch die übrigen Charaktere sind ansprechend gestaltet, schwimmen aber lieber an der Oberfläche und scheuen jede Tiefe. Dabei hätte ich gern mehr über sie erfahren, tragen sie doch alle ihre ganz besondere Geschichte, die interessant und spannend anmutet.

So liegt alle Aufmerksamkeit der Geschichte auf der Handlung und den kleinen Spielereien mit Wort und Verstand, den kleinen und großen Rätseln, die mit Liebe zum Detail erschaffen wurden und – begleitet von einem sehr angenehmen, weichen Schreibstil – ganz besonders für die jüngere Leserschaft gut gewählt scheint. Hier heißt es miträtseln und mitfiebern und wenn die Geschichte ungefähr ab der Mitte Fahrt aufnimmt, lässt sie uns ganz gespannt auf die Auflösung warten.

Und am Ende bleiben keine Fragen offen, nicht einmal für Klippo.

Fazit:
Für mich ist „Klippo – Der Junge, den es nicht geben durfte“ ein liebevoll gestaltetes Abenteuer für die junge Leserschaft und auch, wenn es den Charakteren für mich an Tiefe fehlt, haben sie doch alle etwas ganz Besonderes, dass sie interessant und nahbar macht und die Geschichte war eine gute Mischung aus Rätsel und Abenteuer mit vielen Irrungen und Wirrungen und einer Idee, die ich ganz wunderbar finde.

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