Cover-Bild Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 17.10.2024
  • ISBN: 9783423650403
K. J. Reilly

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen

Ute Mihr (Übersetzer)

1.700 Kilometer – Lachen, Tränen, Wut und Liebe

Asher Hunter will Rache. Er will sich an dem Mann rächen, der betrunken seine Mutter totgefahren hat und vor Gericht durch einen Formfehler ungestraft davongekommen ist. Asher besucht gleich mehrere Trauergruppen, und er findet dort unerwartet Freunde: Da sind Sloane und Will, die etwa so alt sind wie er, und da ist der 80-jährige Henry. Sie alle verbindet, dass sie ihren liebsten Menschen verloren haben. Gemeinsam begeben sie sich auf einen Roadtrip von New Jersey nach Memphis, Tennessee. Was Asher den anderen verschweigt: Er will dort den Mörder seiner Mutter töten. Tausende Kilometer, jede Menge Caesar Salads und einen filmreifen Kuss später steht er vor der Entscheidung seines Lebens. Und wählt: das Leben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2024

Tod bringt Wut

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K.J. Reillys Das Verhalten ziemlich normaler Menschen ist ein Roman, der in seiner Mischung aus Trauer, Wut, Hoffnung und Humor eindrucksvoll berührt. Ein Roman, der genau das richtige ist für Jugendliche ...

K.J. Reillys Das Verhalten ziemlich normaler Menschen ist ein Roman, der in seiner Mischung aus Trauer, Wut, Hoffnung und Humor eindrucksvoll berührt. Ein Roman, der genau das richtige ist für Jugendliche und hier super für Jungs ab 14 Jahren, die sich ohnehin einigeln und abkapseln.
Es geht um Asher Hunter und seine Wut, denn seine Mutter wurde durch einen Betrunkenen überfahren. Seine Wut ist unermesslich, denn nicht mal eine Strafe muss der Mann absitzen durch ein Verfahrensfehler! Diese tiefen Wut, die Asher antreibt und ihn wie einen Gefangenen seiner eigenen Gedankenwelt erscheinen lässt, ist sein Feuer. Doch auf dem Weg zur Rache wird aus Ashers Plan ein Roadtrip, der alles verändert. Denn er geht zu einer Trauergruppen, um seinen Schmerz zu verarbeiten, dort trifft er auf eine ungewöhnliche Gruppe von Wegbegleitern. Sloane und Will, zwei Jugendliche, die selbst Verluste erlitten haben, sowie der 80-jährige Henry, witzig und mit Lebenserfahrung ausgestattet. Diese Gruppe nimmt eine besondere Rolle ein, denn sie geben Asher: Gemeinschaft und Verständnis.
Der Roadtrip von New Jersey nach Memphis wird zu einer Reise, die weit über geographische Kilometer hinausgeht. K.J. Reilly erzählt von tiefen Gesprächen, albernen Momenten und den kleinen Dingen, die den Schmerz für einen Augenblick erträglicher machen – wie unzählige Caesar Salads und ein filmreifer Kuss. Die Dynamik zwischen den Charakteren ist herzerwärmend und lebendig. Sie streiten, lachen, unterstützen sich und geben einander das, was jede:r von ihnen braucht, um den eigenen Verlust zu bewältigen.
Was die Geschichte so besonders macht, ist, wie sie die Wut und Trauer, die Asher antreiben, glaubhaft und greifbar darstellt. Seine Gedanken, die oft zwischen Rachegelüsten und dem Wunsch nach Frieden schwanken, sind nachvollziehbar und tief menschlich. Der Roman zeigt, wie Schmerz und Verlust Menschen verändern können, aber auch, wie Beziehungen und Hoffnung sie wieder zurück ins Leben bringen.
Das Alter ab 14 Jahre laut Verlag passt gut und ist wirklich ein tolles Buch für dieses Alter, in dem so viel aus den Fugen gerät, auch wenn es (zum Glück!) oft sehr viel weniger dramatisch ist wie in dieser Geschichte.

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen ist eine bewegende Geschichte über Verlust, Wut und die Kraft von Freundschaft. K.J. Reilly schafft es, schwere Themen mit einer feinen Prise Humor und viel Mitgefühl zu erzählen. Der Roadtrip ist eine Metapher für das Leben: chaotisch, unvorhersehbar, aber voller Möglichkeiten, zu wachsen und sich selbst zu finden.
Ein herzerwärmender Roman, der nachdenklich stimmt und zeigt, dass selbst in den dunkelsten Momenten Hoffnung zu finden ist.

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Veröffentlicht am 08.12.2024

Emotional, ehrlich, schonungslos und richtig gut

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Ich mag Roadtrip-Romane.⁣
Ich mag Geschichten die berühren.⁣
Ich mag es zu lachen und ich mag Protagonist*innen, die wachsen können. All das verspricht diese Geschichte. ⁣

𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩:

Eine Gruppe ...

Ich mag Roadtrip-Romane.⁣
Ich mag Geschichten die berühren.⁣
Ich mag es zu lachen und ich mag Protagonist*innen, die wachsen können. All das verspricht diese Geschichte. ⁣

𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩:

Eine Gruppe von Freunden, ein Roadtrip durch Amerika und ein Racheplan. Asher Hunter will den Mörder seiner Mutter finden und Vergeltung üben. Doch nach tausenden Kilometern und jeder Menge Ceaser Salad steht er vor der Entscheidung, die sein ganzes Leben verändern könnte.

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: ⁣

Kaum angefangen zu lesen, hatte ich schon dieses Gefühl, das hier wird etwas ganz Besonderes. Asher leidet sehr unter dem Unfalltod seiner Mutter. Besucht deswegen mehrere Trauergruppen und hat nur einen einzigen Gedanken, – Gerechtigkeit. Die äußert sich aber in Form von Rache. Der Unfallverursacher muss sterben! - Durch ihn! Allein dieser Gedanke bescherte mir Gänsehaut. Mit ein paar Freunden aus einer der Trauergruppen, darunter der 80-jährige Henry, den ich übrigens auch sofort in mein Herz geschlossen habe, will er seinen Gedankengang vollenden. Das ganze Buch über habe ich gehofft, dass die drei Gefährten ihn von dieser Idee abhalten können. Aber die wissen gar nichts davon, was die Spannung natürlich aufrecht erhalten hat. Die Charaktere wurden äußerst tiefgründig behandelt, sodass man sehr mitfühlen konnte.⁣
Bis weit über die Mitte dachte ich, dieses Buch würde meinen Stempel Prädikat Lieblingsbuch erhalten, so sehr hat mich das Geschriebene berührt. Dabei hat mir die Art des Schreibens besonders gefallen. Schonungslos haut die Autorin Sätze raus, die nachhallen und sich dazu wie ein Schlag ins Gesicht anfühlen. Dann kam allerdings eine kleine Flaute, wo nicht allzu viel passierte, für meinen Geschmack.⁣
Das Ende hat mich aber wieder glücklich gestimmt, sodass ich, trotz dieser kleinen Kritik, jeden dieses Buch ans Herz legen möchte. ⁣

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: ⁣

Emotional, ehrlich, schonungslos! Wer das mag, wird diesen Roadtrip lieben, genauso wie ich. ♡

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Veröffentlicht am 27.11.2024

Unheimlich intensive Geschichte

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Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass der siebzehnjährige Asher Hunter seine Mutter bei einem Verkehrsunfall verloren hat. Der Fahrer des Trucks, der sogar betrunken war, wurde für sein Vergehen nicht ...

Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass der siebzehnjährige Asher Hunter seine Mutter bei einem Verkehrsunfall verloren hat. Der Fahrer des Trucks, der sogar betrunken war, wurde für sein Vergehen nicht belangt, was nochmal mehr an Asher nagt. Auch das ihm jeder sagt, er solle sich endlich normal verhalten stört ihn, denn wie genau ist man denn normal, wenn um einen herum alles falsch ist? Um ihm zu helfen, hat sein Vater ihn zu einer therapeutischen Sitzung angemeldet. Hier lernt er nicht nur den achtzigjährigen Henry, sondern auch die Teenager Sloane und Will und alle haben eins gemeinsam, sie alle haben einen geliebten Menschen verloren. Doch in Asher wächst der Wunsch nach Rache und irgendwie beschließen diese vier, einen Roadtrip zu wagen, bei dem Asher besondere Pläne hat, doch dass dieser Trip ihr Leben verändern könnte, hat keiner erwartet.
Das Cover, aber auch der Titel, haben mich absolut neugierig gemacht, denn irgendwie konnte ich mir so gar nicht vorstellen, worum es hier ging. Der Klappentext versprach dann eine hoch emotionale Geschichte und genau die ist hier auch verborgen.
Autorin K. J. Reilly nimmt den Leser hier mit auf eine hoch emotionale Reise. Sie schafft es unheimlich gut Ashers Gedanken zu transportieren und den Leser dadurch ganz besonders zu berühren.
Es war gar nicht so leicht, nicht gemeinsam mit Asher in das Loch der Trauer zu fallen. Seine Gedanken konnte ich so unglaublich gut nachempfinden, ebenso wie die Gedanken, wem und was er alles die Schuld geben kann am Tod der Mutter, unter anderem sich selber, denn ihre Mutter war für ihn zum Einkaufszentrum unterwegs, um neue Sportschuhe zu kaufen, die ihm in der Schule gestohlen worden sind.
Das Thema ist sehr intensiv und mit Sicherheit auch keine leichte Kost. Trauerbewältigung, die Phasen dahin, bis es sich etwas besser anfühlt, alles ist ein harter Weg und das wird unglaublich gut gezeichnet. Aus einer Mischung aus schonungsloser Darstellung, da wir ja permanent Ashers Gedanken lesen, bis hin zur Selbstironie und ganz feinem Humor finden wir in diesem Buch alles.
Asher ist ein sehr intensiver Protagonist, dessen Gedanken ich wirklich gut nachempfinden konnte. Allein ein ganz bestimmter Moment im Buch, als er aufzählt, wem er alles die Schuld am Tod der Mutter geben könnte, hat mich auf eine ganz tiefe Art berührt. Es ist so unheimlich menschlich erzählt, die Suche nach einem Schuldigen, an den man den ganzen Schmerz loswerden könnte, aber auch die Gespräche während der Trauertherapie fand ich unglaublich.
Dadurch lernen wir nämlich nicht nur Asher kennen, sondern auch seine drei Reisebegleiter, Henry, Sloane und Will. Jeder von ihnen hat einen lieben Menschen auf eine andere Art verloren und jeder geht mit dem Verlust anders um. Diese feinen Unterschiede wurden ebenfalls unheimlich gut dargestellt und man spürt einfach, dass die Autorin selber Psychologie studiert hat.
Mein Fazit: Das Buch ist ein sehr emotionaler und auch schwerer Roman, der den Leser absolut intensiv mitfühlen und mitdenken lässt. Dabei gibt es hier noch eine unheimlich wichtige Botschaft, denn jeder Mensch ist anders, jeder geht anders mit Trauer und Verlust um und niemand kann beurteilen, wie sich ein anderer zu fühlen hat. Wer mit diesem harten Thema umgehen kann, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 26.11.2024

Zusammenkunft von Trauernden

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In diesem Jugendroman geht es um Asher, dessen Mutter nach einem tragischen Unfall verstirbt. Er ist ergriffen von Wut und Zorn, sodass ihm nichts wichtiger erscheint, als Rache an dem unfallverursachenden ...

In diesem Jugendroman geht es um Asher, dessen Mutter nach einem tragischen Unfall verstirbt. Er ist ergriffen von Wut und Zorn, sodass ihm nichts wichtiger erscheint, als Rache an dem unfallverursachenden LKW-Fahrer zu verüben. Er besucht verschiedene Selbsthilfegruppen und trifft dabei auf die unterschiedlichsten Leute, die ebenfalls mit einem Verlust zu kämpfen haben und ihn im Gegensatz zum eigenen Umfeld besser verstehen können. Asher begibt sich auf den Weg nach Memphis, um seinen Plan zu verfolgen und den Mörder seiner Mutter zu stellen. Dabei begleiten ihn der 80-jährige Henry sowie die zwei Jugendlichen Sloane und Will, die von dessen Absicht erst einmal nichts wissen. Die Reise ist sehr emotional und geht mit vielen Veränderungen und Entscheidungen einher. Auch die Bindung zwischen den vier Trauernden wird inniger und es entwickelt sich eine Freundschaft.
K. J. Reilly schreibt über ein doch sehr trauriges Thema, das keine leichte Kost ist. Hierbei schafft sie es dennoch durch Humor ein Lächeln beim Lesen herbeizuzaubern. Neben der Düsterkeit gibt es auch Schönheit und Heilung, was die Lektüre so wertvoll macht.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Echt traurig

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Vorab möchte ich hier mal das Buchcover erwähnen, weil es eher selten vorkommt, dass das Cover exakt zum Buch passt. Die vier Charaktere sind genau die aus dem Buch, ebenso das Fahrzeug. Meistens wird ...

Vorab möchte ich hier mal das Buchcover erwähnen, weil es eher selten vorkommt, dass das Cover exakt zum Buch passt. Die vier Charaktere sind genau die aus dem Buch, ebenso das Fahrzeug. Meistens wird irgendetwas zusammengeschustert, so dass es einigermaßen passt. Hier passt alles ganz genau. Dafür finde ich den Titel "Das Verhalten ziemlich normaler Menschen" nicht besonders aussagekräftig; der Originaltitel von K.J. Reilly lautet: "Four for the Road".

Die Handlung ist extrem traurig; ich weiß nicht, ob ich das Buch jungen Lesern und Leserinnen empfehlen möchte: Asher hat seine Mutter verloren und geht auf seine Art mit der Trauer um: Seine kleine Schwester Chloe packt er in Alufolie ein, um sie vor Strahlung zu schützen. Er besucht drei Trauergruppen an fünf Tagen in der Woche. Er möchte außerdem gern den Unglücksfahrer, der seine Mutter auf dem Gewissen hat, umbringen, da dieser nie verurteilt wurde und damit ein freies Leben führt. Ein Roadtrip an den Wohnort des Mannes soll das Problem lösen, aber seine Mitfahrer und Mitfahrerinnen wissen nicht, was Ashers Ziel eigentlich ist.

Ich habe das Buch sehr gern gelesen, obwohl sich die Trauer des Jugendlichen irgendwann wiederholt und im Kreise dreht. Er ist schon sehr extrem. Irgendwann möchte man nur noch, dass es endlich vorangeht, und mit dem Roadtrip, der vielleicht nach einem Drittel des Buches beginnt, geht es dann endlich auch vorwärts. Sehr gut gefallen hat mir, dass der junge Asher eine Freundschaft mit dem alten Henry eingeht. Dies sind die emotionalsten Stellen des Buches für mich. Dabei finde ich es toll, dass Asher hier seinen Gefühlen nachgeht und damit das Alter des Mannes für ihn keine Rolle spielt. Und er bringt wieder Licht in das Leben des Seniors, z.B. wenn er mit ihm Platterbsen pflanzt.

Insgesamt bekommt "Das Leben ziemlich normaler Menschen" von mir fünf Sterne (vielleicht 4,5), obwohl es sich auch zwischendurch mal im Kreise drehte. Ich habe es wirklich gern gelesen, es hat mich auch sehr bewegt. Das Jugendbuch kann auch gut von Erwachsenen gelesen werden.

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