Von Berlin nach Stettin
Kommissar Gennat und die Tote im ReisekorbMax Kaminski ist Reporter beim Berliner Abendblatt. Um die Leserinnen und Leser von den Auswirkungen des Krieges, wir schreiben das Jahr 1916, abzulenken, schlägt er eine mehrteilige Reportage über die ...
Max Kaminski ist Reporter beim Berliner Abendblatt. Um die Leserinnen und Leser von den Auswirkungen des Krieges, wir schreiben das Jahr 1916, abzulenken, schlägt er eine mehrteilige Reportage über die Arbeit der Kriminalpolizei vor. Kaminski wird dem bekannten Kriminalkommissar Ernst Gennat zugewiesen. Und noch bevor er Gennats Büro betritt, stolpert der Reporter über den Fall der vermissten Martha Franzke.
Die Handlung beruht auf einem tatsächlichen Berliner Kriminalfall und die Autorin hat alle verfügbaren Unterlagen eingesehen und sich für ihren Roman daran orientiert. Kommissar Gennat hat es tatsächlich gegeben, seine Mordinspektion war ebenso berühmt wie er selbst. Er spielt auch in den Gereon Rath-Romanen von Volker Kutscher eine wichtige Rolle.
Der Fall Martha Franzke ist jetzt nicht so spannend, er zieht sich eher, aber man erfährt sehr viel über die damalige Arbeit der Polizei. Die Schilderung des Umfeldes haben mir sehr gefallen. Die Welt der kleinen Leute, die im zweiten, dritten Hinterhof wohnen und kaum über die Runden kommen. Das Lokalkolorit macht das Besondere des Romans aus. Der Schreibstil läßt sich gut lesen. Wer sich für Berliner Kriminalfälle aus dieser Zeit interessiert, für den gibt es in der Reihe noch mehr Gennat-Bücher zu entdecken.